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Sedrun, Andermatt und Disentis, Januar 2020

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spectre
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Sedrun, Andermatt und Disentis, Januar 2020

Beitrag von spectre »

Seit dem Bau der neuen Verbindungs-Luftseilbahn von Sedrun ins Disentiser Skigebiet ist die "Skiarena" nochmals um ein grosses Stück gewachsen, mittlerweile zählt man 27 Liftanlagen. Grund genug für uns, die Ferienwoche vom 5. bis zum 10. Januar in Sedrun zu verbringen. Zum Einen gefiel uns Sedrun als Ferienort mehr als Andermatt oder Disentis, zum Anderen schien uns die etwas zentrale Lage innerhalb der "Skiarena" vorteilhaft, um etwas von allem zu sehen.

Denn alles zusammen, vom Gemsstock bis zur Talstation Disentis, erstreckt sich über eine beachtliche Distanz, vergleichbar mit Zermatt oder den 4 Vallées. Zudem sind die Verbindungen in den Orten bekanntlich nicht durchgehend, von daher muss man die Tage etwas planen, damit man nicht nur ständig auf Verbindungspisten von A nach B unterwegs ist. Hinzu kam, dass die Piste Hintere Felli von den Bergbahnen seit dem Lawinenunglück mit grosser Vorsicht behandelt wird und entsprechend jeweils am Nachmittag, aufgrund Lawinengefahr, geschlossen blieb.

Dank der stabilen Wetterlage erwischten wir eine insgesamt schöne Woche, aber die ausbleibenden Schneefälle setzten dem Skigebiet da und dort zu. Viele Pisten waren hart, eisig, abgefahren, manche konnten noch nicht mal im Ansatz präpariert werden. Nun gut, die Situation war sicher besser als an vielen anderen Orten. Wenigstens könnten die Bahnen schauen, dass der Online-Pistenstatus die Realität etwas besser abbildet. Diesbezüglich hatten wir etwas mehr geöffnete Pisten erwartet als wir dann vorfanden. Nun ja, vielleicht kommt das noch über die Jahre.

Leute hatte es insgesamt erstaunlich viele. In Andermatt lag das wohl an den knappen Schneeverhältnissen in anderen Zentralschweizer Skigebieten, möglicherweise auch am "Halbtax-Angebot". In Sedrun und Disentis dagegen waren viele in- und aussländische Schullager anzutreffen. Apropos Sedrun: mir gefiel, dass man im Ort selbst noch häufig auf Rätoromanisch angesprochen wird. Nur komme ich mir dann irgendwie respektlos und ignorant vor. Eigentlich wäre es doch anständig, die wichtigsten 30, 40 Wörter der lokalen Sprache kurz zu lernen.

Nun, starten wir mit dem Hauptgebiet von Sedrun, welches sich vom Nebenort Dieni in Richtung Oberalppass erstreckt. Da unsere Ferienwohnung 5 Minuten neben dem Bahnhof lag, kamen wir per Sportzug jeweils bequem zum Einstiegsort Dieni. Morgens war dieser Pendelzug auch immer pünktlich und gut gefüllt. Im Tagesverlauf übernimmt er ja dann die Verbindungsfunktion zwischen Dieni und den Skigebieten Valtgeva sowie Disentis.

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Bergfahrt auf der 4KSB von Dieni

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auf der 4KSB Milez, recht die 6KSB

Der Haupthang des Skigebiets geht von Dieni westwärts über Milez recht regelmässig hinauf nach Cuolm Val. Auf 2200 m.ü.M. ist hier bereits fertig, also relativ niedrig verglichen mit den umliegenden Skigebieten. Im Januar war dieser Haupthang schattiger als erwartet. Einer der Gründe, warum wir an den beiden KSBs nicht allzuoft anzutreffen waren, egal ob auf Skiern oder Snowboard.

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Am ersten Morgen durchbrach die 6KSB das Nebelmeer kurz vor der Bergstation.

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endlich an der Sonne!

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oben ist es noch eine XXL-Piste an der 6KSB

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vor dem steileren Stück oberhalb Milez, ab hier wirds eisig

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teilweise sehr windige Verhältnisse

Die Bergbahnen hatten es nicht geschafft, an der 6KSB eine zweite oder dritte Piste zu öffnen. Es wurden offenbar auch keine Anstalten gemacht, Schnee zusammenzuschieben. Während die somit einzige Piste oben noch XXL-Breite aufweist, wird sie gegen unten immer schmaler. So war es ab Milez ein schmales Band, das 4KSB plus 6KSB alleine schlucken musste. Am Morgen ging das ja noch, aber spätens ab 11 Uhr war die Piste übel abgefahren. Am schlimmsten war das rote Pistenstück nach der Abzweigung zur 6KSB, bäh! Ich will nicht wissen, wie eng das alles um Neujahr herum war.

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Talstation Mulinatsch. Nur erreichbar über diesen schmalen Ziehweg.

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auf der recht langen 6KSB Mulinatsch

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etwa auf Streckenmitte

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angekommen oben an der 6KSB

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rechts die 4SB, hinen links der Stausee Lai da Curnera

Seit 1988 verbinden die beiden 4SB mit Talstation in Valval das eigentliche Sedruner Gebiet mit dem Oberalppass. Davor wurden die Sedruner Hänge noch ausschliesslich von Skiliften (deren sechs) erschlossen. Die beiden Bahnen benützt man auch heute noch hauptsächlich der Verbindung wegen, wobei die Muldenpisten eigentlich schön zu fahren sind. Am Dienstag konnten die beiden 4SBs wegen starkem Wind erst gegen Mittag geöffnet werden, was das Sedruner Skigebiet auf seinen Haupthang reduzierte.

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Einfahrt in die Muldenpiste von Cuolm Val, hatte leider etwas Steine

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Anfahrt Valval. Links gehts hinauf nach Cuolm Val, rechts auf den Calmut.

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auf der 4SB Valval - Calmut, respektive "Calmut-Flyer" auf neudeutsch

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am Calmut kurz vor der Verzweigung nach Valval, gegenüber der Schneehühnerstock

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rote Piste Calmut - Valval, rechts kommt die steile Schwarze runter

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War sehr eisig! Gegenüber die Schwesterpiste noch an der Sonne.

Der Hang am Oberalppass ist immer noch rassig, gefiel mir früher mit Skilift aber fast etwas besser. Trotz der neuen 6KSB und der anschliessenden Verbindung nach Andermatt hat die Passhöhe ihren Charakter bewahrt, die Stimmung mit dem See, dem Passhöhen-Bahnhof, den sich kreuzenden Zügen und dem omnipräsenten Wind blieb erhalten. Positiv: die Porsche-Sessel haben Fussraster, die auch für Snowboarder bequem sind.

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die bequeme 6KSB Oberalp mit Piste

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Aussicht vom Calmut in Richtung Oberalpsee und Schneehühnerstock

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auf der 6KSB Oberalp, wegen dem wenigen Schnee gut zu erkennen das ehemalige Skilifttrassee

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Piste Alpsu am Oberalppass

Am besten gefiel es uns letztendlich am Skilift Tegia Gronda. Zwar nicht allzu lang, aber auf beiden Liftseiten schöne, wellige, natürliche rote Pisten ohne Stossverkehr. Und vor allem ideal, um am Morgen die ersten oder am Abend die letzten Sonnenstrahlen zu geniessen. Da kam man bei Wiederholungsfahrten in einen tollen Rhythmus!

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der einzig verbliebene Skilift: Tegia Gronda

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früh morgens super Pisten am Tegia Gronda

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Skilift Tegia Gronda

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die linke Piste an der Abendsonne...

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... und die rechte Piste. Zum Glück hat man diesen Lift nicht geschliffen.

Abends verkehrten drei, vielleicht auch vier Züge pro Stunde von Dieni zurück nach Sedrun. Von daher beachteten wir den Fahrplan gar nicht gross, die MGB-Verspätungen blieben für uns eine Randnotiz. Lieber die letzten Sonnenstrahlen auf den leer gewordenen Pisten geniessen. Unterhalb Milez war die abendliche Talabfahrt dann mehr und mehr ein abgerutschtes Kunstschneeband. Eine Ladung Neuschnee wäre da willkommen!

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Standardblick auf der breiten Carvingpiste Mulinatsch. Unten Rueras und Sedrun, nach links hinauf gehts weiter ins Skigebiet von Disentis.

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Station Milez, links hinten oben der Tegia Gronda

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abendliche Talabfahrt, die Schneekanonen wurden angeworfen

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die schneearme, grenzwertige Talabfahrtsvariante zum Bahnhof Dieni
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ski-chrigel
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Re: Sedrun, Andermatt und Disentis, Januar 2020

Beitrag von ski-chrigel »

Nur komme ich mir dann irgendwie respektlos und ignorant vor. Eigentlich wäre es doch anständig, die wichtigsten 30, 40 Wörter der lokalen Sprache kurz zu lernen.
Gute Einstellung! Und meine Worte: viewtopic.php?p=5223524#p5223524
Positiv: die Porsche-Sessel haben Fussraster, die auch für Snowboarder bequem sind.
Ahhh, jetzt geht mir ein Licht auf! Herr Bartholet muss Snowboarder sein. Sonst würde er diese zu kurzen Fussraster, die in Kombination mit der Stange zwischen den Beinen so unbequem sind, weil man den einen Ski immer schräg draufstellen muss und daher Zug im Knie hat, nicht konsequent überall bauen, sondern endlich mal was ändern.

Danke für den Bericht aus einem Skigebiet, das in den letzten Jahren auf meiner Hitliste steil nach oben kletterte.
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spectre
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Re: Sedrun, Andermatt und Disentis, Januar 2020

Beitrag von spectre »

ski-chrigel hat geschrieben: 20.01.2020 - 23:00
Nur komme ich mir dann irgendwie respektlos und ignorant vor. Eigentlich wäre es doch anständig, die wichtigsten 30, 40 Wörter der lokalen Sprache kurz zu lernen.
Gute Einstellung! Und meine Worte: viewtopic.php?p=5223524#p5223524
Ja, wir hatten halt im Vorfeld wirklich keine Sekunde daran gedacht. Normalerweise ist die Sprache ja im Inland kein Problem (vorausgesetzt ein wenig Französich- und Italienischkenntnisse). Ich fand es aber wirklich interessant, wie man auch bei jenen Einheimischen, die sofort deutsch sprachen, merkte, dass es nicht ihre Muttersprache ist. Nicht wegen dem Akzent oder Dialekt, sondern weil sie ab und zu nach Wörtern suchen mussten.
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Re: Sedrun, Andermatt und Disentis, Januar 2020

Beitrag von spectre »

Am Oberalppass beginnt der neue Teil des Skigebiets, die Verbindung mit Andermatt. Die älteste Anlage hier hat Baujahr 2016. Für mich war es etwas völlig Neues, in einem Skigebiet unterwegs zu sein, das derart auf dem Reissbrett entstanden ist. Die Lifte stehen in etwa so, wie man nach 5 Minuten Studieren der topographischen Karte auch selber drauf kommt, das steile, langgezogene Gelände gibt halt nicht mehr her. Alle Pisten sind sehr sonnig, manche Pisten und Lifte etwas gar stark dem Wind ausgesetzt. Obwohl die Stationen natürlich nicht ganz oben auf dem Gipfel stehen, wird mit dem Schneehühnerstock so etwas wie ein Gipfel erschlossen. Jedenfalls tun die zusätzlichen Höhenmeter dem Skigebiet gut und machen es auch ein wenig alpiner.

Seit dem Lawinenunfall wird die Verbindungspiste "Hintere Felli" vom Schneehühnerstock runter auf den Oberalppass nur mit grösster Vorsicht geöffnet. Wegen der Sonneneinstrahlung hiess das meistens Pistensperre ab 13 Uhr. Für uns, die abends noch zurück nach Sedrun wollten, bedeutete dies: entweder am Morgen im neuen Skigebietssektor fahren und gegen Mittag zurückwechseln, oder abends mit dem Zug zurück nach Sedrun fahren. Alternativ kann man natürlich auch mit der Gondel runter.

Positiv zu bemerken ist, dass trotz der Skigebietsverbindung die Bahn ihre Bedeutung nicht verloren hat. Will man einen entspannten Tag geniessen und die Verbindung nicht in beiden Richtungen per Ski machen, oder werden Lifte aufgrund Wind geschlossen, so bietet sie eine alternative Verbindung zwischen Andermatt, dem Oberalp und Sedrun. So blieb das typische Flair mit den Gebirgsbahnhöfen Nätschen und Oberalppass erhalten, und die Züge werden immer noch rege benutzt. Eine weitere positive Randnotiz betrifft das Konzept der Selbstbedienungs-Restaurants: gratis Hahnenwasser, sehr viele regionale Produkte, stark reduzierte Preise für halbe Portionen (z.B. nur ein statt zwei Schnitzel), auch mal überraschende Tellergerichte wie Pommes mit Frühlingsrollen. So soll das sein!

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die erste Sektion der Schneehühnerstock-Gondel, links der Glacier-Express auf dem Oberalppass

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immer viel los am Schneehühnerstock

Zuerst fuhren wir hier an der Sesselbahn "Schneehühnerstock Flyer". 430 Höhenmeter auf 1050 Metern Strecke, also eine steile Kiste. Zudem (wie bei allen drei neuen Sesselliften hier) für Snowboarder unbequeme Mini-Fuss-Stützen. Leider war hier nur eine von drei Pisten geöffnet, von den anderen beiden (laut Online-Status geöffnet!) war keine Spur zu sehen. Besser gefiel es uns an der knackigen Abfahrt zur Mittelstation der Gondelbahn. Kaum verfahren, dafür sehr kurz. Wir fuhren nur die (von oben gesehen) rechte Variante. Bei der linken Variante muss man an der Mittelstation talwärts einsteigen, sie dient also der Verbindung in Richtung Oberalp und Sedrun bei geschlossener Verbindungspiste. Ärgerlich war manchmal der Einstieg in der Mittelstation: zwar wären es 10er Gondeln, aber in Zeiten von Manspreading sind die schon bei vier Leuten "voll". Vielleicht könnte man bei den Sitzbänken die einzelnen Sitze farblich etwas markieren?

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direkt unterhalb der Station Schneehühnerstock

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links gehts runter zur Mittelstation, recht schräg weg zur Sesselbahn oder weiter in Richtung Gütsch

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schwarzer Steilhang am "Schneehühnerstock Flyer"

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auf dem steilen "Schneehühnerstock Flyer", irgendwo hier wäre noch die zweite schwarze Piste

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leere Mittelstationspiste an der 10EUB

Am Sonntag, bei unserem ersten Besuch hier, war die Verbindungspiste "Hintere Felli" völlig ausgefahren und machte wenig Spass. Im Wochenverlauf wurde das etwas besser. Sie ist halt vor allem dadurch interessant, dass sie völlig anders trassiert ist als die anderen Pisten im Skigebiet: mehr Übergänge und Kurven, landschaftlich nett, mal breiter mal enger, weniger Pistenautobahn oder Ziehweg.

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das nette, schräge Startstück der "Hintere Felli"

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Piste Hintere Felli direkt unterhalb der Fellilücke

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Am Sonntag war die Piste deutlich stärker abgefahren. Gleich gegenüber der Calmut.

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ein Stück weiter unten

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Übersicht über den Oberalppass, die Fellipiste ist das schmale Band links zu den Militärbaracken

Unten wurde der "Lawinenhang" natürlich von allen beobachtet und studiert. Die jetzige Umfahrung mit dem steilen Schräghang war recht ungünstig, da aufgrund der Steilheit viele Leute schräg runterrutschen, was die Piste zusätzlich verhärtet, worauf erst recht fast alle rutschen. Ein Teufelskreis. Unten muss man halt ein wenig (zur Gondelbahn) oder sehr viel (zum Oberalp-Sessel) schieben, dafür gefiel mir die sehr dezente Talstation. Insgesamt lässt sich eindeutig feststellen, dass die Schneehühnerstock-Gondel das neue Flagschiff des Skigebiets geworden ist. Als Verbindungsbahn, als Beschäftigungsbahn, und auch ein wenig als Gipfelbahn.

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Blick auf die Gondelbahn mit ihren 550 Höhenmetern, daneben die Militärseilbahn

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sehr ausgefahren und eng die unteren Hänge der Fellipiste

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Übergang in den "Zielschuss"

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Vogelperspektive auf den Oberalppass

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Calmut mit den beiden Sesselbahnen

Die Verbindung westwärts in Richtung Andermatt ist die mühsamere Richtung. Der Ziehweg am Luterseeli vorbei ist zwar nett angelegt, aber die Geschichte zieht sich. Nächste Seilbahn ist dann der "Strahlgand Flyer". Eine ziemliche kurze Angelgenheit, aber wegen der Lawinensituation konnte man die Sesselbahn nicht so weit hinaufziehen wie gewünscht. Die einzige Piste gefiel mir oberen Teil, nach der Einmündung der blauen Piste Grossboden vom Gütsch her wird es aber ziemlich eng. Der schwarz markierte Zielhang ganz unten war dann wiederum völlig vereist und machte mir deshalb keinen Spass.

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Auf der Luterseepiste. Unten gehts links weg direkt zur Schneehühnerstock-KSB, der Ziehweg geradeaus stellt die Verbindung in Richtung Gütsch her.

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Blick zurück vom Ziehweg

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teilweise schon sehr flach, aber man braucht ihn nur einmal

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blaue Piste zur kurzen Strahlgand-KSB

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Vor dem "Strahlgand Flyer", zu sehen der Verbindungs-Ziehweg retour. Ganz hinten die Oberalp-KSB.

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6KSB Strahlgand, auch hier nicht alle Pisten offen

Schliesslich erreicht man am Gütsch-Sessel den westlichen Bereich des Skigebiets. Mit weniger als 600 Metern ultrakurz, aber hier gab es drei, vier Pistenvarianten, die weniger schnell abgefahren waren. Während sich auf den Pisten die Leute halbwegs verteilten, gab es am Lift immer so zwei, drei Minuten Wartezeit. Mit KSB, Funpark, breiteren Pisten und viel mehr Leuten war der Hang im Vergleich zu früher (als hier nur ein ruhiger Skilift stand) kaum wiederzuerkennen.

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An der Bergstation "Strahlgand Flyer", der keine 900 Meter lang ist. Gegenüber der Gemsstock komplett im Schatten.

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Blick in Richtung Gütsch

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kurz, kürzer, 6KSB Gütsch

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Blick rüber in Richtung Oberalppass

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die kurze rote Piste an der Gütsch-KSB, sorry, am "Gütsch Flyer"

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Startstück der blauen Piste Grossboden, gleichzeitig erstes Stück der Verbindung

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Blick zurück

Bleibt noch die Gütsch-Gondelbahn, die in zwei Sektionen die beiden früheren Sesselbahnen sowie den Skilift Dürstelen ersetzt hat. Die Bergstation ist etwas weiter oben als früher, was zuoberst schöne Genuss-Pisten ermöglicht. Die blaue Piste Dürstelen war schön, aber nur bis zur Einmündung in die Ziehwege. Schade, dass die schöne Hälfte nicht mehr vom Dürstelen-Lift erschlossen wird. Nun muss alles auf dem engen und abgefahrenen Ziehweg runter zur Mittelstation. Besonders an der Engstelle am Restaurant Nätschen, wo sich Schlittler, Winterwanderer und Skifahrer kreuzen, litt täglich. An den schwarzen Pisten der oberen Gondel-Sektion schmolzl der Schnee an der Sonne dahin, bis die Pisten ausaperten und folglich geschlossen wurden.

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an der Bergstation der Gütsch-Gondelbahn, charakteristisch sind hier die vier Windräder

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hier oben noch gemütlich: die blaue Piste nach Nätschen

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fast unumgängliche Ziehwege oberhalb Nätschen

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schwarze Piste runter zur Mittelstation, bereits am Sonntag schneearm

An der Mittelstation war mit dem grossen Anfängerbereich (gleich vier Förderbänder) und zahlreichen Wanderer immer viel los, aber gleichzeitig gefiel mir die Stimmung mit viel Sonne, Bergbahnhof und der Mischung aller möglicher Wintersportler. Die Talabfahrt auf der Passstrasse runter nach Andermatt zog sich in die Länge, wir machten sie aber nur einmal nachmittags - um weiter Richtung Gemsstock zu kommen.

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Tiefblick ins Urserental: Andermatt, Hospenthal, Realp, Furkapass

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letztes Pistenstück der Talabfahrt nach Andermatt

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Die steile erste Sektion der Gütsch-Gondelbahn. Der Kunstschnee für die direkte Talabfahrt wurde noch nicht verteilt.
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Re: Sedrun, Andermatt und Disentis, Januar 2020

Beitrag von ski-chrigel »

Ärgerlich war manchmal der Einstieg in der Mittelstation: zwar wären es 10er Gondeln, aber in Zeiten von Manspreading sind die schon bei vier Leuten "voll". Vielleicht könnte man bei den Sitzbänken die einzelnen Sitze farblich etwas markieren?
Du musst das andersrum sehen und etwas anders handhaben: Das ist nicht ärgerlich, sondern ideal. Weil die meisten Leute meinen, die Gondeln seien mit 8 Personen voll, kann man in der Mittelstation, dessen Piste ich sehr mag und oft fahre, immer sofort einsteigen. Wenn man ungläubig angeschaut wird und nicht gerutscht wird, reicht ein freundlicher Hinweis auf die Beschriftung an der Türe, dass dies eine 10er-Gondel ist. In Laax, beim genau gleichen Modell hilft hierfür immer ein Mitarbeiter. Aber so viel Kundenfreundlichkeit wäre bei den für mich immer noch als faul geltenden Andermatter natürlich zu viel des Guten.
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Re: Sedrun, Andermatt und Disentis, Januar 2020

Beitrag von spectre »

Am Gemsstock machten wir nur kurz halt, einmal für 2 Stunden am Nachmittag, für eine kurze Tour durchs Skigebiet. Die Verbindung vom Gütsch zum Gemsstock ist auf jeden Fall ausbaufähig, entweder per direktem Pendelbus oder per kleiner Verbindungs-Luftseilbahn. Nun denn, auch zu Fuss kommt man an der Talstation an. Im Januar liegen die Gemsstock-Pisten fast durchgehend im Schatten, dafür wird man belohnt mit langen, anspruchsvollen Skipisten in alpinem Gelände. So ergänzt der Gemsstock als klassischer Skiberg die anderen Gebiete.

Wir fuhren mit den beiden Luftseilbahnen direkt auf den Gipfeln. Leider erwischten wir eine dickere Wolkenbank, die für düsteres Licht sorgte, doch die Fernsicht wurde nicht gestört. Und die ist hier, am Alpenhauptkamm, gewaltig! Richtund Wallis sah man bis zum Weisshorn und sogar bis zum Grand Combin.

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oben angekommen auf fast 3000 m.ü.M.

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Gipfelpanorama nach Süden

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Berner Alpen mit den Viertausendern Aletschhorn, Finsteraarhorn, Fiescherhorn, Mönch, Lauteraarhorn und Schreckhorn

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Monte Rosa, Strahlhorn, Weissmies, Lagginhorn, Mischabelgruppe mit Täschhorn, Dom und Lenzspitze

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Einfahrt einer Kabine am Gipfel

Zuerst kam die "Sonnenpiste" an die Reihe. Vom St. Anna Gletscher scheint kaum mehr etwas übrig zu sein, das hatte ich noch anders in Erinnerung. Oben war der Schnee besser als weiter unten, an der 6KSB gab es viele eisige Stellen - gerade bei der Rückfahrt zur Mittelstation Gurschen musste man ziemlich aufpassen.

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auf der Sonnenpiste, nach dem Zwischenaufstieg

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in der 6KSB Gurschen, ersetzte einen Skilift und eine 2SB

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gegenüber jetzt auch das Gütsch-Gebiet im Wolkenschatten

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nebenan der steile Lutersee-Skilift

Dann die schwarze Piste. Kaum Leute, genialer Schnee, knackige Steilhänge! Die beste Abfahrt der Ferien. Jedenfalls bis zur Verzweigung nach dem mittleren Steilhang. In einem Moment von geistiger Umnachtung wählte ich dort aber die rechte statt die linke Piste. Was für ein Fehler! Es war keine Piste, sondern ein in den Steilhang gefräster Eiskanal, eine Raupenspur breit. Ewig nicht mehr präpariert, sinnvolles Fahren war kaum möglich.

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Start der schwarzen Gemsstockpisten

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der geniale mittlere Steilhang, super Schnee!

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ein Blick zurück auf die sportliche Piste

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der hässliche Eiskanal

Bleibt noch der steile Skilift Lutersee, bekannt für sein anspruchsvolles Trassee. Oben gabs dort immerhin ein wenig Sonne. Danach machten wir uns bald schon auf die Talabfahrt, die zum vergessen war. Ein einziger steiler Kunsteis-Hang. Spass machte dies nicht. Unten wählten wir die Variante ins Dorf, um die Distanz zur Gütschbahn etwas abzukürzen.
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Skilift Lutersee

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im Skilift, kurz vor der Bergstation

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auf der Luterseepiste...

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... die bald ebenfalls schattig wird

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am Gegenhang fährt die MGB den Oberalppass hinauf

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am Schluss der Talabfahrt, vor der Abzweigung Dorf / Talstation

Im Anschluss fuhren wir noch kurz im Gütsch-Gebiet, bevor uns die MGB von der Station Nätschen über den Oberalp zurück nach Sedrun brachte. Auch wenn der Abstecher an den Gemsstock viel Zeit kostete und man den ganzen Tag entsprechend planen musste: wegen der Gipfelaussicht und der schwarzen Piste war es den Aufwand wert.
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Re: Sedrun, Andermatt und Disentis, Januar 2020

Beitrag von spectre »

Mit viel weniger Brimborium als bei der Verbindung zwischen Andermatt und Oberalp ist hier noch eine zweite Verbindung entstanden: von Sedrun und seinem Anfängergebiet "Valtgeva" am Dorfrand hinauf zum Disentiser Skigebiet. Mit der neuen Luftseilbahn sind sowohl Sedrun als Ausgangsort als auch das Disentiser Skigebiet deutlich aufgewertet worden. Und oben konnte uns der neue Skilift "Cuolm da Vi" richtiggehend begeistern. Da hat man sinnvoll investiert!

Früher war das Valtgeva-Gebiet mit seinen beiden flachen Anfängerliften für sich alleine kaum einen Besuch wert, mit der Verbindungsbahn Salins - Cuolm da Vi sieht das jetzt anders aus. Man startet gleich neben dem Bahnhof Sedrun ins Skigebiet, macht ein paar gemütliche Fahrten an den beiden Liften Valtgeva und Strem, bis es zeitlich gut reicht auf die Luftseilbahn, die zuverlässig im Viertelstundentakt verkehrt. Die kleinen Verbindungspisten zwischen dem Skilift Valtgeva und der Talstation Salins könnten noch etwas mehr ausgeschildert sein. An der funktionalen, modernen Station Salins freut man sich dann auf die Bergfahrt, rauf an die Sonne.

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erste Fahrt am (noch) schattigen Valtgeva-Lift

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an der Bergstation Valtgeva, unten der Skilift Strem, hinten Dieni mit Skigebiet

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Zoom zu den Sesseln Milez und Mulinatsch

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im Skilift Strem

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gleich gehts rauf!

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die relativ dezente Bergstation mit Kabine

Mit dem neuen Einstiegspunkt auf Cuolm da Vi erreicht man nun das Höhengebiet von der völlig anderen Seite. Früher bildete dieser Bereich mit dem Sessellift Parlets eher einen Nebenschauplatz, was sich nun grundlegend verändert hat. Dazu trägt vor allem der neue Skilift bei, der bei den Leuten extrem gut ankommt. Ganztags an der Sonne, super Naturschnee, dazu eine meist leere, toll präparierte blau-rote Piste mit einigen Übergängen und kurzen Steilstücken. Echt schön, dass man diese nicht selbstverständliche Idee mit dem neuen Kurvenlift hatte!

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letzte Stütze der Luftseilbahn, unten die Piste zum Tellerlift

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das Sedruner Skigebiet kommt allmählich auch an die Sonne

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im neuen Tellerlift Cuolm da Vi

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kurz vor der Kurve, definitiv kein Anfängerlift

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an der Bergstation Cuolm da Vi

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die unteren, neu erschlossenen Pisten am Tellerlift

Die 3SB steht natürlich immer noch. Früher gab sie dem Skigebiet einfach etwas Ausdehnung, jetzt bildet sie zusammen mit den beiden neuen Liften quasi die linke Hälfte des Skigebiets. Leider kommt man bei ihr wegen der langsamen Bergfahrt längestens nicht auf den gleichen Fahrtrythmus- und -spass wie am Skilift. Deshalb sehr wenige Leute an der 3SB, mitte Woche wurde die Piste auch nicht mehr frisch präpariert.

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Blick quer rüber auf Caischavedra und ins Vorderrheintal

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Einfahrt in den rassigen und leeren Parlets-Hang

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wenn frisch präpariert, dann genial: die wellige rote Piste Parlets

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die schleichende 3SB Parlets, quer über Lawinenhänge

Mit dem Skilift Dadens erreichten wir den Rest des Disentiser Skigebiets. Er erschliesst eh nur eine Piste, zudem musste man sehr weit unten abbügeln. So war das etwas witzlos, obwohl das unterste Stück der Piste noch nett wäre. Deshalb nahmen wir ihn fast nur als Verbindung.

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oberer Streckenteil der 3SB, die beiden Pisten stellen die Verbindung zwischen dem Bereich Cuolm da Vi und dem Skilift Dadens her

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Skilift Dadens in der Totalen

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unten gibts ein paar nette Pistenstücke

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Skilift Dadens

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der Ausstieg war bereits bei der sechstobersten Stütze

Dann kamen wir auf die Hauptachse. Genau gleich wie der Dadens-Lift ist auch der Skilift Pez Ault flach, geht nicht ganz hinauf und hat grösstenteils nur eine Piste. Ein wenig typisch für das Skigebiet. Aber immerhin gehts ziemlich weit hinauf, verglichen mit anderen Gebieten in der Nähe. Hier oben würden auch die bekannten Abfahrten durchs Val Acletta starten, hätte es denn unten in Disentis auch genügend Schnee. Auch die reguläre Talabfahrt war im Übrigen geschlossen.

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ein erster Blick auf den Skilift "Pez Ault"

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viel Schnee wurde verschoben, um das Trasse herrichten zu können.

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gemütliche Piste am obersten Skilift

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ab und zu einige Varianten, meistens aber bloss eine Piste

Neben dem Tellerlift "Cuolm da Vi" war die obere 4KSB unsere liebste Beschäftigungsanlage, denn hier gibts einen rassigen Steilhang und auch insgesamt zwei, drei verschiedene Pisten. Also kein Dichtestress auf den Pisten, was aber nervte war der flache Ziehweg zu Beginn der blauen Piste. An unserem zweiten Disentis-Tag wurde es recht warm, so dass die Sonnenhänge auffirnten. So gabs ein paar tolle Firnabfahrten im Steilhang direkt unter dem Lift.

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4KSB Lai Alv

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Steilhang der Hauptpiste an der oberen 4KSB

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blaue Piste "Scursanida"

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die obere, steilere 4KSB

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Blick von der roten Aussenpiste auf die Mittelstation Gendusas

Die Piste an der unteren 4KSB fanden wir dagegen wieder weniger interessant. An der Wärme wurde die Piste jeweils auch recht weich und holprig. Noch irgendwie lustig waren die beiden kurzen Übungslifte mit dem Tunnel und verschiedenen gelb ausgesteckten "Mini-Tree-Runs".

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an der unteren KSB gibts eine breite Carvingautobahn

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Pistenverzweigungen oberhalb Caischavedra, mit Tiefblick in die Surselva

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Förderband von der Station Caischavedra zu den Pisten

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Übungslift Caischavedra

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Skilift Palius

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nette Tunnelpiste am Skilift Palius

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in der unteren 4KSB "Gendusas"

Den späten Nachmittag verbrachten wir jeweils mit einigen Wiederholungsfahrten am Skilift "Cuolm da Vi". Auch um 15 Uhr war die Piste noch toll zu fahren, und man konnte hier wunderbar für die Talfahrt mit der Luftseilbahn "timen". Noch lag zuwenig Schnee für eine Talabfahrt auf Skiern, aber hier soll dann auch noch eine Abfahrtsroute ausgesteckt werden. Unten angekommen in Salins liessen wir den Tag dann nochmals mit ein paar Fahrten an den erstaunlich sonnigen Talliften ausklingen. Am Valtgeva-Lift gabs sogar Wartezeiten! Grund waren die zahlreichen Schullager, die hier natürlich ideales Übungsgeländer vorfanden.

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obere Piste Cuolm da Vi, hier die einzige Piste für den Tellerlift und die 3SB

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Einfahrt einer Kabine der Verbindungsbahn

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abends im Skilift Valtgeva

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neben dem Anfängergebiet steht die neue Luftseilbahn

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gemütliches Ausfahren am Abend

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Sonnenuntergang

Fazit: Trotz teilweise knappen Schneeverhältnissen erwischten wir eine schöne und (dank Halbtax-Aktion) preisgünstige Woche. Der Plan mit Ausgangspunkt Sedrun ging voll auf, da wir so vom neuen, attraktiven Bereich Richtung Disentis profitierten und gleichzeitig nahe beim Hauptgebiet von Dieni Richtung Oberalp und Andermatt stationiert waren. Abgesehen vom Gemsstock fehlen halt etwas die anspruchsvollen oder hochalpinen Pisten, aber trotzdem gibts mehr als genug Abwechslung im jetzt riesigen Skigebiet.
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Re: Sedrun, Andermatt und Disentis, Januar 2020

Beitrag von wso »

Schade, sind wir uns nicht direkt begegnet :)
Dann kamen wir auf die Hauptachse. Genau gleich wie der Dadens-Lift ist auch der Skilift Pez Ault flach, geht nicht ganz hinauf und hat grösstenteils nur eine Piste. Ein wenig typisch für das Skigebiet. Aber immerhin gehts ziemlich weit hinauf, verglichen mit anderen Gebieten in der Nähe.
Die Anlage hat übrigens eine interessante Geschichte - in den ersten Betriebsjahren des Skigebietes führte der Lift bis knapp 2900m, also fast auf den Grat, über den man Richtung Oberalpstock aufsteigen oder ins Val Strem fahren kann. Die letzten paar Stützen (entsprechend gestaltet, wie wir sie z.B. aus Zermatt kennen) standen auf Gletschereis. Die Lifttrasse führte aber quasi mitten über die (heutige) Piste. Siehe auch Swisstopo-Karte von damals.

User VH400 schrieb dazu: "Der [Gletscherlift] wurde zusammen mit der restlichen Skiliftkette im Winter 1971/72 von Bühler gebaut und eröffnet. 1974 kam dann ein zweiter Lift auf etwas veränderter Trasse hinzu, diesmal von Garaventa, der auch heute noch besteht. 1976 musste dann der erste Piz Ault Lift aufgrund des Gletscherrückgangs abgebaut werden, jedoch wurden einige Teile für den ebenfalls 1976 gebauten Schlepplift Dadens weiterverwendet."
Früher war das Valtgeva-Gebiet mit seinen beiden flachen Anfängerliften für sich alleine kaum einen Besuch wert
Nach dem Abriss des Skiliftes "Drun" kaum mehr. Zuvor fuhr ich hier bei schlechterem Wetter gut und gern mal einen halben Tag und hatte meine Freude.
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Re: Sedrun, Andermatt und Disentis, Januar 2020

Beitrag von spectre »

@wso: danke für die Hintergrundinfos und die alten Bilder. Habe mich schon gefragt, wie das kleine Stück Gletscher ausgesehen hatte, das auf den alten Landeskarten zu sehen ist. Dann war das tatsächlich eine Art Gletscherskilift. :)
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