
Die kurze Antwort: "definitiv". Die 2 Skitage erhalten von mir









Das Wetter war im Prinzip toll. Am Samstagmorgen begrüßte uns die Sonne auf dem Rothorngipfel, um dann für 2h zu verschwinden, nur um ab Mittag einen wolkenlosen Himmel zu präsentieren. Der Sonntag war durch einen Sonne-Wolkenmix geprägt. Sehr angenehm: es herrschte praktisch kein Wind.
Die Unterkunft im Revier ist und bleibt eine Empfehlung. Die Aussicht ab der 2. Etage ist grandios und die Zimmer sind für ein paar Tage praxisgerecht eingerichtet: viel Holz, eine vernünftige Dusche und W-Lan das zum Streamen taugt. Was will man mehr mit einer fast 15-jährigen


Die Schneeverhältnisse waren besser als erwartet. In Arosa praktisch bis ins Tal pulvrige Verhältnisse, nach unten hin naturgemäß etwas härter. Über 2000m war die Schneequalität tadellos. In Lenzerheide im Tal, da tiefer, sah das anders aus und die schönen prägnanten Waldlabyrinthe inbesondere zwischen Pedra Grossa und Tgantieni waren fast alle geschlossen. Dem mangelnden Schnee sind leider auch die wohl besonderen Hintenrumabfahrten 11 & 12 vom Brüggerhorn zum Opfer gefallen. Schade drum, die 10 ließ erahnen, was wir verpasst haben. Durch diese fehlenden Pisten ist die neue KSB auch etwas überdimensioniert und die 10 als einzige Piste in Arosa nach dem Mittag ramponiert.
Offpiste war auch möglich, insbesondere um die gesperrte 3 & die Route 3a in Arosa ließ sich ganz gut und teilweise auch auf 10-20cam Pulver fahren. Wir hatten da durchaus Spaß. Im Scalottas war "Papa" dann der Meinung eine gesteckte Route entdeckt zu haben und auch die vielen Spuren um die Stecken bestätigten meinen Vorschlag zur Geländefahrt. Bei Lawinenstufe 1, praktisch keinem Schnee auf den Steilkanten und oft nur 30 Grad steilen Hängen mit fast Blickkontakt zur Piste 40 war das auch ohne den Rucksack und trotz fehlender Auflistung im Pistenplan mit wenig Risiko verbunden. Es hat übrigens bis fast zur Hälfte der Route gedauert, bis wir gecheckt hatten, das diese für Tourengeher von unten nach oben gesteckt war


Nach den Berichten im Saisontopic hatte ich ja ein wenig Sorge bzgl. Andrang und Füllgrad der Pisten. Unbegründet. Wir sind immer gegen 8:35 unten an der Rothorn gestartet und konnten praktisch in eine Privatgondel reinlaufen. Bis 9:30 war man gefühlt allein unterwegs. In Arosa hatten wir gegen 10:00 auf der 2b/2c praktisch noch eine Erstbefahrung. Keine Ahnung warum die Leute die Piste meiden ist sie doch ganz schön in die Landschaft eingebaut - vermute mal die Leute stören die 50m über den Parkplatz am Ende. Wir jedenfalls waren begeistert. Und nachdem wir wieder hochgegondelt waren, konnten wir selbst auf der 5a am Plattenhorn noch etliche Raupenspuren finden und nahtlos durchcarven. Lenzerheide am Sonntag war etwas voller, Lavoz gegen 10:45 wohl wie immer eine Schwachstelle (will heißen voll). Überhaupt verteilten sich subjektiv gesehen die Skifahrer besser in Arosa, vielleicht sind aber auch die meisten in Lenzerheide unterwegs. Die Pisten waren in Arosa am Nachmittag (mit Ausnahme der 10) jedenfalls besser in Schuss als in LH. Am schlechtesten nachmittags die Blauen auf der Ostseite und der untere Teil der Weißhornmulde. Negativ auch Eis/Asphalt auf der Verbindungspiste 54 - wenn man an der einen Stelle die Innenspur wählt, rutscht man vom Blankeis in den Asphalt

Alles in allem lohnen sich die gut 3h Anfahrt aus dem südlichen Stuttgarter Raum für ein WE definitiv. Die Anfahrt ist praktisch nicht staugeplagt (die Rückfahrt zwischen Chur und Heidiland schon) und man kann in A-HL im Januar entspannt und abwechslungsreich Skifahren, wenn man Gebiete mit Ausdehnung und unterschiedlichen Geländestrukturen mag. Wer an Skisafaris gefallen findet, ist in Arosa Lenzerheide richtig. Abzug gibt es für die gesperrten Pisten im Wald, die fehlenden Highlightpisten in Arosa sowie das aktuell sehr begrenzte Skiroutenangebot.
Noch ein Wort zu den Preisen. Ich habe das Zimmer im Review im Sommer mit viel Rabatt flexibel gebucht (konnte also noch sehr lange in den Winter hinein kostenlos stornieren). Skipässe habe ich kurz vor Weihnachten mit 28% Rabatt online auf Skidata-Karten gebucht. Beides hat reibungslos funktioniert und das Preisniveau locker auf Tiroler Verhältnisse gedrückt. Vorausschauende Planung lohnt sich also.
Und noch etwas muss ich los werden. Das Wellnessbad H2Lai ist definitiv einen Besuch wert. Nicht nur, dass Jugendliche für günstige 7CHF Eintritt baden und rutschen können (Erw 11CHF ohne Sauna), sondern man erhält für ein Sportrestaurant auch sensationell gute Küche zu einem für Schweizer Verhältnisse sehr günstigen Preis. Vom 35C warmen Außenbecken lassen sich übrigens gut die 100m entfernten Skifahrer am Dieschen-Lift beobachten

Jetzt aber noch die visuellen Impressionen: