Eine Woche Wallis: St. Luc/Chandolin, Grimentz/Zinal, Les Marécottes und als Zugabe: SaasFee

[Christian Heinrich]

Die Faschingsferien sind für mich als Lehrer eine der drei Hauptmöglichkeiten, mal etwas länger Skifahren zu gehen. Mit dem Magic Pass wollte ich dieses Angebot nutzen und habe meiner passlosen Familie (Eltern und Bruder), die ich wohnortbedingt nicht so oft sehe, fünf Tage in einer Ferienwohnung in Sierre geschenkt.

Vorweg: Vieles lief leider ungeplant. Mein Bruder bekam kurz vor Abreise Fieber und lag die ganze Zeit im Bett. Mein Vater konnte aufgrund eines Rheumaschubs nicht skifahren und das Wetter war auch nicht jeden Tag paradewallismäßig. Aber natürlich gab es auch so sehr schöne Erlebnisse und ich habe die Wohnung gleich fürs nächste Jahr gebucht...

[Christian Heinrich]

Tag 1: Anreise und St. Luc/Chandolin

Nachdem meine Eltern und mein Bruder am Samstag zu mir gefahren sind und wir den Sonntag vor Ort mit allem Möglichen im Markgräfler Land verbrachten (Zitat meine Mutter: "Man muss das ja nutzen, wenn der Sohn da wohnt, wo andere Urlaub machen") - also meine Mutter, mein Vater und ich, mein Bruder verbrachte die Zeit im Bett - fuhren wir am Montag ins Wallis. Bzw.: Meine Mutter und ich, mein Vater und mein Bruder fuhren erst nachmittags (Bett-zu-Bett-Transport, wenn man so will...).
Nachdem mir St. Luc vor ein paar Wochen wirklich gut gefallen hat, sind wir dorthin. Tolles Wetter, tolle Sicht auf die Walliser 4000er, fast nichts los. Ist nicht eigentlich Hauptsaison? Muss man sich um den Fortbestand dieses eigentlich recht großen und schönen Skigebiets Sorgen machen? Ich hoffe nicht...

Wir sind so ziemlich alles abgefahren (nicht jede Variante), die Jacke konnte man fast im Auto lassen - 0°C-Grenze auch 3300 Metern! In Sierre 20°C. Die Pisten hielten erstaunlich gut...

Fazit: Toller Tag, 5 / 6 Punkten

Abzug:
- Aufgrund Anreise und Frühstückswunschs meiner Mutter nur 4 Stunden gefahren
- Pisten am Ende recht weich (was aber nicht schlimm war)

[Christian Heinrich]

Tag 2: Grimentz/Zinal

Am zweiten Tag ging es nach Grimentz/Zinal.
Am Anfang war es recht bewölkt, später kam die Sonne raus, ehe es dann gegen Mittag zuzog.
Im Vergleich zu Saint Luc am Montag war wirklich viel los, man musste auf manchen Pisten aufpassen und Wartezeiten gab es - in erträglichem Maße - auch. Es war deutlich kälter als am Vortag, die Pisten dadurch insbesondere in Zinal sehr eisig. Gut waren die Pisten am Schlepper Combe Durand und die Talabfahrt nach Zinal. Auch die Chamois war gut zu fahren, trotz vieler Steine.
In Grimentz später haben wir dann fast nichts mehr gesehen und es wurde zusehends kalt und windig. Die Talabfahrt an der Lona, die eigentlich meine Lieblingspiste in dem Gebiet ist, war an einem Hang so eisig, dass wirklich kein Bogen mehr möglich war. Ich bin noch halbwegs normal runter gerutscht, meine Mutter hat für diesen kurzen Hang 20 Minuten gebraucht. Schade, das war ihr letzter Eindruck von diesem eigentlich sehr schönen Gebiet.
Anschließend sind wir noch durch Grimentz gelaufen, was ja unter den eh schon schönen Walliserdörfern mit zu den schönsten gehört - zumindest, was den Ortskern betrifft.
Alles in allem war das einer der schlechtesten Tage in dieser Skisaison, wobei ich auch sagen muss, dass ich bisher wirklich von Sonne und wenig Betrieb belohnt wurde. Objektiv war es nämlich kein schlechter Tag und meinen Spaß hatte ich auf jeden Fall!

Fazit: 3,5 / 6 Punkten

Abzug für:
- viel los
- Sichtverhältnisse
- unfahrbare Piste Lona unten, eisige Pisten in Zinal

[Christian Heinrich]

Tag 3 (skilos): Erdpyramiden von Euseigne und Evolène

Nachdem es über Nacht zugezogen hatte, begann es auch unten in Sierre zu schneien. Da es ja auch ein Familienurlaub und nicht nur ein Skiurlaub war, nahmen wir diesen Tag, um zuminedest zu dritt ins Val d'Hérens zu fahren und die Erdpyramiden von Euseigne zu besichtigen und durch Evolène zu bummeln. Es war ein kurzweiliger und schöner Ausflug.

[Christian Heinrich]

Tag 4 (skilos): Crans-Montana und Sion

Auch am Donnerstag sollte es bedeckt sein und später bis ins Tal schneien. Also wieder Zeit für etwas Kultur! Zuerst sind wir die Straße nach Crans-Montana hochgefahren, um dort ein bisschen zu bummeln. Anschließend haben wir uns Sion angeschaut - wirklich eine sehr schöne Stadt! Gegen Mittag setzte dann Schneefall ein, bis abends hatte es im Rhônetal 15-20 Zentimeter geschneit.
Meinem Bruder ging es zwar schon wieder besser, aber er zog es vor, den Tag noch in der Wohnung zu verbringen.

[Christian Heinrich]

Tag 5: Les Marécottes und Heimfahrt

Der Freitag sollte nochmals ein Bilderbuchtag werden - Sonne pur, warm (aber nicht zu warm), NEUSCHNEEEEEEEEEEE!
Auf dem Weg zurück bot sich noch ein Skihalbtag in Les Marécottes an. Kennt kaum jemand, liegt sonnig, hat sicher viel Schnee abbekommen. Und wir sollten recht haben!
Sehr viel Neuschnee, im Skigebiet zwischen 60 und 120 Zentimetern (mit dem Stock gemessen), Lawinen abgesprengt, der Bereich links (Neuwasser) nicht präpariert. Also fast nur abseits gefahren.

Fazit: 6000 / 6. Besser geht nicht. Punkt. Bilder sagen mehr als Worte.

[Christian Heinrich]

Zugabe:Tagesausflug nach Saas-Fee

Nachdem meine Eltern und mein Bruder von Freitag auf Samstag noch bei mir übernachtet haben und am Samstag zurückfuhren, rief mich ein Bekannter an, der weiß, dass ich den Magic Pass habe, ob ich nicht am Sonntag skifahren wollte. Warum nicht? Das Wetter sollte ja im Zentralwallis ganz gut werden. Und wenn wir zu zweit sind, können wir auch gern etwas weiter fahren, ergo: Tagesgewalttour nach Saas Fee...

Wir trafen uns um 05:00 Uhr morgens, aufstehen also um 04:15 Uhr. Fahrt wie üblich problemlos über Bern, Vevey, Martigny, ...
Nur das Wetter machte irgendwie nicht, was es sollte. Auf der Herfahrt Dauerregen bis Fribourg, danach bedeckt. Hieß es nicht Sonne? Im Saastal setzte dazu noch Schneefall ein.
Um 09:00 Uhr waren wir am Parkplatz, der bus fuhr uns (ohne jeglich Wartezeiten!) zur Talstation. Würde das heute was werden? Kurzer Blick auf die Webcam: Ja, oben riss es langsam auf, also schnell auf den Gletscher...
Nach ein paar Fahrten dort - mal in Sonne, mal in Wolken - riss es bis unten auf und es war wirklich sonnig und schön - richtig schön!
Eigentlich ist das erste Märzwochenende doch Hauptsaison - wo waren die Leute? Selbst Anfang Dezember war hier noch mehr los, eng wurde es nur später mal, als aufgrund Winds kurzzeitig viel geschlossen wurde, und auch da nur auf zwei Pisten...
Wir sind so ziemlich alles mal gefahren, neu für mich waren Plattjen und die Spielbodenabfahrt, sowie der Egginerlift. Von wenigen Pisten abgesehen waren es wirklich tolle Bedingungen, durch die wenigen Leute kam es auch nie wirklich zu Neuschneebuckeln.

Zurück sind wir dann durch den Lötschbergtunnel, das sparte etwas Zeit und war doch entspannter - zumal um Vevey mal wieder Stau war.

Fazit: Das war vom Schnee und vom Panorama her ein TRaumtag, die weite Reise hat sich gelohnt!

5 von 6 Punkten

Abzug:
- Sturm am Mittag (war aber nicht weiter wild)
- Kopfschmerzen durch Schlafentzug heute morgen

[Jojo]

Danke für die Berichte aus tollen Skigebieten! Dies sind die ersten Bilder hier im AF von der neuen Skiroute "La Caille" in Saint-Luc .

Puh, krass wie verblasen es am Start der "Chamois" ist .

[Christian Heinrich]

Danke für die Berichte aus tollen Skigebieten! Dies sind die ersten Bilder hier im AF von der neuen Skiroute "La Caille" in Saint-Luc .

immer gern...

Das ist eine wirklich schöne Route, hat Spaß gemacht. Einziges Manko: Sie hängt ein bisschen...

[Wahlzermatter]

Danke für die schönen Bilder und den Bericht, da gibt es noch einiges für mich zu endecken im Wallis.

Freut mich, dass Ihr so einen schönen Familienurlaub hattet.