Meine Modellbauaktivitäten konnte man vor ein paar Jahren hier noch regelmäßig verfolgen; meine erfolglosen Versuche mit unzureichenden Mitteln aus nicht geeigneten Werkstoffen eine Einsessel- und später eine Doppelsesselbahn zu bauen dürften einige hier noch zur Genüge kennen. Auf jeden Fall war das DSB-Projekt mein perönliches Waterloo des Modellbaus und nach einem gewaltigen Hagelschaden an meiner bereits etwas altersschwachen JC-Kombibahn vor zwei Jahren habe ich den Versuch, eine tatsächlich funktionierende Modellseilbahn zu bauen, vorerst aufgegeben.
Auf jeden Fall habe ich mich in den letzten zwei, drei Jahren im Zuge meiner Maschinenbauingenieurausbildung intensiv mit dem Thema Maschinenbau, Seilbahnbau und Stahlbau beschäftigt und habe nun wieder zum Modellbau zurückgefunden. Zwar gab es einige Zwischenprojekte, wie z.B. der Versuch, mit @KP-Modellseilbahnen (dessen Schneeerzeuger und seilbahntechnische Armaturen ich nur bestens empfehlen kann) ein 1:12 Modell zu bauen, was allerdings durch behördliche Vorgänge vorerst verhindert wurde. Seit Herbst letzten Jahres bin ich wieder aktiver in der Modellbauszene tätig, ich bin unter Kollegen vor allem für meine Seilscheibenkonstruktionen bekannt, da man mit meinem Lagerbestand derselben ein Modellskigebiet in der Größe der Bergbahnen Ostalpe @gipfelstürmer1 ausrüsten könnte

Hier mal ein Foto meines aktuellen Projektlagers, ein Trauerspiel: Die Ausstiegsrampe und die Stützen links waren für eine 1:20-DSB gedacht, die Antiebsstation im Hintergrund sollte eine Einsesselbahn nach AdP werden, der Tellerschlepplift ist zwar vorübergehend dort abgestellt, soll aber noch bis nächsten Winter montiert und in Betrieb genommen werden, da bis auf die Rollenbatterien und Schleppgehänge eigentlich alles vorhanden ist. ^^Detail Tellerschlepplift... ... auf dessen Antriebsstation ich besonders stolz bin, da es mein erstes Modell seit Jahren ist, das keinen Pfusch aufweist und noch dazu sogar funktioniert.
Mein aktuelles Bauprojekt ist die Viersesselbahn Rossalm, sie soll später auf einer Länge von 10 Metern einen Höhenunterschied von 2 Metern überwinden und wurde nach Vorbild de Pretis konstruiert. Original ist die Viersesselbahn Hochrindl, durch die de Pretis GesmbH im Jahr 2000 errichtet. ^^Bereits angefertigte Konstruktionsteile (Stütze 2,3,4,5 v. l. n. r.), diese wurden durch 3D-Druck hergestellt. ^^Stützenverlagerungen 4-OF und 8-OF. Als Rollenbatterien kommen zunächst ebensolche von Jägerndorfer (von meiner alten Bahn recycelt) zum Einsatz, diese sollen im Endausbau gegen selbstgebaute ausgetauscht werden. Die Seilscheiben besitzen Wälzlager, einen oberen und unteren Stützring zur Gehängeführung sowie eine dauerelastische Einlageschnur, letztere weil die Anlage mit einem endlos gespleißten 2 mm 7x7 Edelstahlseil betrieben werden soll. Der Antrieb erfolgt über einen 12V-Chinagetriebemotor und wird in der Talstation untergebracht. Er wird als Brückenantrieb ausgeführt, auf der Getriebeabtriebswelle wird die Antriebsscheibe fliegend verlagert. Die Abspannung erfolgt durch nachstellbare Druckfedern in zwei Pseudohydraulikzylindern in der Bergstation.
Die Anlage soll 5 Stützen besitzen, davon zwei vier- und drei achtrollige, die Niederhaltestütze Nr. 1 wird federbelastet. Die Stützenhöhe variiert zwischen 150 und 400 mm, die maximale Seilhöhe über Gelände wird 550 mm betragen.
Als Fahrbetriebsmittel hätten ursprünglich vier Personen fassende Sessel der Fa. Jägerndorfer zum Einsatz kommen sollen, allerdings fehlt mir das Budget für die etwas größere Anzahl von 46 Stück, weshalb ich aktuell an einer Eigenbauversion arbeite. Die Modellseilbahnen Doppelwihr haben ja schon bewiesen, dass Fahrbetriebsmittel per 3D-Druck kein großes Problem sind, also wird es daran (hoffentlich) nicht scheitern.
^^Antriebsstation ist noch in der Konstruktion, wenns in dem Tempo weitergeht sollte sie aber bald fertig sein.
Die Schwierigkeit beim Arbeiten mit 3D-Druck-Bauteilen liegt eindeutig in der Auslegung der Bauteile, denn sie müssen für den Außeneinsatz so stabil sein, dass selbst unzulässige Erwärmung nicht zu einem Schaden führt.
Konstruktive Kritik ist ausdrücklich erwünscht.