ski-chrigel hat geschrieben:Obersaxen ist ja generell recht schneearm.
Kann jemand das bestätigen oder ist das noch ein Ammenmärchen aus Beckenried?
Könntest Du mal über Dein Problem mit mir berichten? Ich komme weder aus Beckenried, noch erzähle ich irgendwelche Märchen.
Jeder wird Dir die Schneearmut (oder besser Niederschlagsarmut) bestätigen, intermezzo hat es ja bereits gemacht. Seine Aussagen sind auch sonst mE korrekt. Insbesondere das mit der Nordhanglage. Richtung Vella ist dieser Vorteil jedoch nicht gegeben und da sieht es oft nicht so gut aus.
ski-chrigel hat geschrieben:Könntest Du mal über Dein Problem mit mir berichten? Ich komme weder aus Beckenried, noch erzähle ich irgendwelche Märchen. Jeder wird Dir die Schneearmut (oder besser Niederschlagsarmut) bestätigen, intermezzo hat es ja bereits gemacht.
??? Ich dachte, wir scherzten miteinander. Entschuldigung für das Missverständnis.
Ich finde den Vergleich recht schwierig. Die Flumserberge sind mehr auf Massen ausgelegt, die dort oft einströmen. Eine ruhige Ecke wie Sasolas gibt es dort nicht. Die Topographie hat vielleicht etwas Ähnlichkeit. Die Weitläufigkeit ist mE in Obersaxen grösser.
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Arlbergfan hat geschrieben: 25.03.2020 - 19:12
Also, der Nichtschweizer traut sich auch ein Statement hier abzuliefern:
Ich glaube, ich habe da schon mal in einem Bericht geschrieben, dass mit das Gelände in dem Gebiet sehr gut gefällt. Es ist recht weitläufig, größtensteils baumfrei und man hat sowohl Süd- als auch Nordexposition. Eigentlich schon optimale Vorzeichen für einen Besuch. Gibts da an Powdertagen nicht ein paar Freaks, die das Gebiet aus Chur ansteuern?
Mich erinnert das Gebiet vom Aufbau und der Höhenlage sehr an Flumserberg. Dort hatte ich ja leider letztes Jahr "Pech" mit dem Wetter. viewtopic.php?f=53&t=61457
Ich freue mich auf die Fortsetzung. Gerne auch mit ein paar Untertiteln - ich kenne die Orte dort zu schlecht, als dass ich alles zuordnen könnte...Danke!
Das Gebiet ist in der Tat sehr weitläufig, und es könnte noch viel weitläufiger sein (in Richtung Um Su wären eigentlich traumhafte Skihänge); aber das ist hier nicht das Thema. Also, ich finde das Skigebiet nach wie vor (trotz einigen nicht so tollen Aspekten, schon x-mal im Infrastruktur-Topic angetönt) sehr abwechslungsreich.
Es hat von allem etwas. Zum Powdern: wenn es Schnee hat, ist praktisch das ganze Gebiet eine einzige Freeride-Fläche. Nur eben ist es halt auch eine Tatsache, dass diese Region fast immer weniger Schnee abbekommt wie die unmittelbar umliegenden, höher gelegenen Skigebiete mit ihren deutlich weiter oben endenden Bergketten. Dort schneit es sich aus, während das Obersaxer Plateau oftmals wenig eingeschneit wird. Die ideale Hangausrichtung auf dem Obersaxener Teil des Skigebiets sorgt meistens für eine gewisse Naturschnee-Sicherheit, andererseits ist die mässige Höhenlage des Skigebiets (1200 bis 2300 Meter) halt auch eine Achillesferse. Auf der Südseite im Val Lumnezia sind die Hänge sehr schnell aper, aber seit dort eine leistungsstarke Beschneiung bis nach Vella runtersteht, ist das kein Problem. Zudem punktet m.E. im Lugnez (Val Lumnezia) in besonderem Masse die graniose Landschaft - ein aussergewöhnlicher Mix zwischen Voralpen-Feeling und hochalpinem Gelände.
Wie gesagt, in Sachen Flumserberge sehe ich - ausser der Höhenlage - nicht wirklich Gemeinsamkeiten mit Mundaun-Obersaxen-Lumnezia. Die Flumserberge sind nicht zuletzt wegen der guten Anbindung ans Netz der S-Bahn des Grossraums Zürich teilweise sehr stark frequentiert und an Wochenden ziemlich überlaufen. Das ist in Obersaxen nicht oder nur selten der Fall, auch wenn das Gebiet soooo schlecht jetzt auch nicht frequentiert ist. Randnotiz: die Bergbahnen Obersaxen gehören zu den fünf bis zehn rentabelsten Bergbahnunternehmen in der Schweiz, aller Kritik zum Trotz. Ruhig ist es eigentlich nur im Mundaun- und Sasolas-Sektor. Im Gebiet Untermatt-Stein und Sez Ner ist immer relativ viel los. Ich gehe ja auch immer extra im März, wenn der grosse Ansturm wieder vorbei ist. In der Hochsaison würde es mir wohl in Obersaxen nur halb so viel Spass machen.
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Vielen Dank für die ausführliche Zusammenfassung. Wie bereits erwähnt -- dein 2016 Bericht hat mich stark imponiert, aber kritische Anmerkungen hatten mich von einem Besuch abgeraten trotz seiner guten Erreichbarkeit. Schon bei sehr kleiner Stichprobengröße (zwei Tage!), stimme ich mit deinen Punkten überein. Es ist in vielerlei Hinsicht -- Schneemenge, Weitläufigkeit/Breite (9km), Kundschaft, Topographie, umliegende Landschaft, Frequentierung, usw -- ein "weder Fisch noch Fleisch" Skigebiet, was mich immer anlockt und anderen vielleicht kalt läßt.
jamesdeluxe hat geschrieben: 26.03.2020 - 12:38
Vielen Dank für die ausführliche Zusammenfassung. Wie bereits erwähnt -- dein 2016 Bericht hat mich stark imponiert, aber kritische Anmerkungen hatten mich von einem Besuch abgeraten trotz seiner guten Erreichbarkeit. Schon bei sehr kleiner Stichprobengröße (zwei Tage!), stimme ich mit deinen Punkten überein. Es ist in vielerlei Hinsicht -- Schneemenge, Weitläufigkeit/Breite (9km), Kundschaft, Topographie, umliegende Landschaft, Frequentierung, usw -- ein "weder Fisch noch Fleisch" Skigebiet, was mich immer anlockt und anderen vielleicht kalt läßt.
Ebenfalls d'accord in weiten Teilen. Einzig den Passus mit "weder Fisch noch Vogel" finde ich überhaupt nicht passend. Das Skigebiet hat sehr wohl seinen eigenen Charakter, da gibt es in der Schweiz wesentlich belanglosere Gebiete, genauso wie es auch deutlich spannendere und anspruchsvollere Skigebietskisten gibt.
intermezzo hat geschrieben:Einzig den Passus mit "weder Fisch noch Vogel" finde ich überhaupt nicht passend. Das Skigebiet hat sehr wohl seinen eigenen Charakter, da gibt es in der Schweiz wesentlich belanglosere Gebiete, genauso wie es auch deutlich spannendere und anspruchsvollere Skigebietskisten gibt.
Meines Erachtens nach bedeutet "Weder Fisch Noch Vogel" nicht zwangsläufig "belanglos" oder "hat keinen eigenen Charakter" -- ganz im Gegenteil! Es ist zwar kein kleines Skigebiet wie Brigels, Axalp, Heuberge, oder Tschiertschen; es ist weitläufiger als viele mittelgrosse Gebiete aber zugleich auch kein richtiges Skizielort (<- sagt man das?) wie Flims/Laax, ALH, Davos, Arlberg, 3 Vallées, Portes du Soleil, usw. Disclaimer: häufig überfordert die Diskussion meine Sprachfähigkeiten und gelegentlich verstehen Leute meine Aussagen ganz anders als ich sie gemeint habe/siehe oben.
Randnotiz: die Bergbahnen Obersaxen gehören zu den fünf bis zehn rentabelsten Bergbahnunternehmen in der Schweiz
Ich habe gerade bemerkt -- zum ersten Mal seitdem ich an Alpinforum teilnehme, hat Chrigel in einer Skisaison weniger als 120 Tage. Respect! Ich dagegen wäre mit 75 Tagen mehr als zufrieden.
Dieselbe Frage hatte ich mir auch gestellt und kam zum Schluss: ja. So viel Power wie bei den Touren verbrauche ich an einem Skitag mit 40 Liften niemals.
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starli hat geschrieben: 28.03.2020 - 10:51Sagt man in der Schweiz ernsthaft "weder Fisch noch Vogel" anstatt "weder Fisch noch Fleisch"? Hab ich ja mal wieder noch nie gehört
Ja, "weder Fisch noch Vogel" ist in der Schweiz geläufig. Meines Erachtens ein klassischer Helvetismus (kann mich aber auch täuschen); jedenfalls kenne ich natürlich auch die Redewendung "weder Fisch noch Fleisch".
Interessanterweise sagt man auf Englisch "neither fish nor fowl" wie in der Schweiz! Ich wusste nicht welche Variante auf Standarddeutsch korrekt war -- es scheint dass ich richtig erraten habe.
„Weder Fisch noch Fleisch“ kenne ich nur von der Speisekarte, nicht aber im übertragenden Sinne. „Weder Fisch noch Vogel“ ist für mich sowohl in Graubünden, als auch in der Zentralschweiz total geläufig.
Etwas Neuschnee auf den Aussenbänken des auf diese Saison neu erstellten Restaurants auf dem Sez Ner. Das Restaurant gefällt mir ästhetisch gut, aber die Preise sind zu hoch. Die Qualität der angebotenen Speisen ist jedoch gut. Der Innenbereich ist gelungen, auch wenn die Küche unverhältnismässig viel Platz einnimmt...
Zum Vergleich: So sah das alte Gipfel-Restaurant auf dem Sez Ner bis zur Wintersaison 2019/20 aus...
Zuletzt geändert von intermezzo am 01.04.2020 - 16:15, insgesamt 3-mal geändert.
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Innenansicht-Bild vom neuen Restaurant Sez Ner habe ich gerade eines gemacht. Für einen Burger mit Fritten, der geschmacklich gut, aber eben auch nicht exorbitant gut daherkommt, blättert man 24 Franken hin. Andere Preise habe ich jetzt nicht mehr genau im Kopf, muss vielleicht noch im Web schauen. Aber wir alle waren der Ansicht, dass die Preise zu hoch sind. Sicherlich keine Abzocke, einfach überteuert.
Innenbereich des auf die Wintersaison 2019/20 neu erstellten Restaurants auf dem Sez Ner. Links die überdimensionierte Koch- und sonstwas-Nische. Der Neubau steht an Stelle des alten Zelt-Restaurants:
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Auch in Österreich gibt es auf den entsprechende Edelhütten Burger, die um €20 kosten (vom Styria Beef usw). War das ein Standardburger oder was spezielles (Simmentaler Rind oder so)?
Wenn letzteres, dann wäre der Preisunterschied niedriger, als bei vielen 08/15 Gerichten
icedtea hat geschrieben: 28.03.2020 - 19:16
Auch in Österreich gibt es auf den entsprechende Edelhütten Burger, die um €20 kosten (vom Styria Beef usw). War das ein Standardburger oder was spezielles (Simmentaler Rind oder so)?
Wenn letzteres, dann wäre der Preisunterschied niedriger, als bei vielen 08/15 Gerichten
Ja, Burger sind ja seit ein paar Jahren unglaublich hip, die Preise zum Teil auch. Habe auch schon Burger gesehen für 35 Franken. Nun, auf dem Sez Ner wars ein Mittelding zwischen Standard und exquisitem Burger. Das auf dem Sez Ner verwendete Hackfleisch schmeckte jedenfalls sehr gut. Online-Speisekarte habe ich nicht gefunden, vielleicht kann da ja Strillo noch was dazu beisteuern...
Übrigens mache ich mir gerade jetzt einen Super-Burger, mit Limette und und und...muss jetzt abklemmen!
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icedtea hat geschrieben: 28.03.2020 - 19:16
Auch in Österreich gibt es auf den entsprechende Edelhütten Burger, die um €20 kosten (vom Styria Beef usw). War das ein Standardburger oder was spezielles (Simmentaler Rind oder so)?
Wenn letzteres, dann wäre der Preisunterschied niedriger, als bei vielen 08/15 Gerichten
Ja, Burger sind ja seit ein paar Jahren unglaublich hip, die Preise zum Teil auch. Habe auch schon Burger gesehen für 35 Franken. Nun, auf dem Sez Ner wars ein Mittelding zwischen Standard und exquisitem Burger. Das auf dem Sez Ner verwendete Hackfleisch schmeckte jedenfalls sehr gut. Online-Speisekarte habe ich nicht gefunden, vielleicht kann da ja Strillo noch was dazu beisteuern...
Übrigens mache ich mir gerade jetzt einen Super-Burger, mit Limette und und und...muss jetzt abklemmen!