
Für den Anreisetag haben wir eine ganz leichte Bergtour geplant, und zwar die 1911 hohe Slemenova Špica oberhalb des Vršič - Passes. Eine sehr gute Beschreibung in deutscher Sprache findet sich hier. Nach ein paar (geplanten) Umwegen haben wir die Passhöhe erst gegen 13 Uhr erreicht, bei knapp 500 HM und einer angegebenen Aufstiegszeit von eineinhalb Stunden also mehr als genug Zeit. Und das Wetter war für den Nachmittag eh besser gemeldet als für den Vormittag. Der sonst in der Sommersaison oft viel zu volle Vršič - Pass war an diesem Donnerstag menschenleer, es waren oben neben unserem genau 2 weitere Autos geparkt, und die Parkplatzkassierer der Gemeinde Kranjska Gora waren auch nirgends zu sehen.
Recht unspektakulär geht der Weg durch die Latschen vom Vršič zum knapp 200 m höheren Vratica - Pass:
Hinter dem Pass wird es interessanter und unter der Nordwand der Mojstrovka auch recht winterlich:
So sehr ich Schnee mag, bei diesen Verhältnissen hat er uns die Tour ganz schön schwer gemacht. Vor allem dort wo unter dem Altschnee Latschen begraben sind, kann man recht tief in Löcher unter dem Schnee einstürzen - einmal bis zu den Knien, einmal bis zur Hüfte und mit viel Pech bis zur Brust

Knapp unterhalb des Gipfels befindet sich eine schöne Bergwiese mit wunderbaren Ausblicken, berühmt (und auf fast jedem Kalender des slowenischen Alpenvereins zu finden) ist der Blick zum 2645 m hohen Jalovec im SW:
Im Süden die Nordwand der 2332m hohen Kleinen Mojstrovka, im linken Teil der Wand geht sogar ein Klettersteig zum Gipfel (von der anderen Seite ist der Aufstieg auf die Kleine Mojstrovka leicht und bei Tourenskifahrern beliebt):
Letzter kurzer Aufstieg zum Gipfel ... :
... mit herrlichem Blumenmeer:
Ein paar Schritte noch:
Vom Gipfel gibt es schöne Tiefblicke ins Planica - Tal mit den bekannten Sprungschanzen, dahinter der bewaldte Berg ist die Dreiländerecke und hinten links der Dobratsch:
Die Gerlitzen ist leider im Dunst nicht wirklich gut zu sehen:
Dafür ist aber der Ostblick umso schöner, die Schneefelder unter der Nordwand der Mojstrovka sind besonders gut zu erkennen:
Und natürlich noch einmal Jalovec, für dieses Foto habe ich extra das Teleobjektiv auf den Berg geschleppt

Die Fotos vom Abstieg lasse ich mal unkommentiert, wir sind den selben Weg zurückgegangen (die andere - unmarkierte - Variante die im oben verlinkten Bericht eingezeichnet ist, geht knapp unter die Wand der Mojstrovka und ist noch zur Gänze schneebedeckt, keiner von uns hatte so richtig Lust darauf). Durch die tiefer stehende Sonne sind die Farben noch schöner rübergekommen:
Westseite des Prisojnik (2547m) vom Vratica - Pass, nun geht es über die - zu dieser Tageszeit bereits schattige - Ostseite der Mojstrovka zurück zum Auto:
Nach einer halben Stunde Autofahrt war dann Bovec erreicht, wo wir im Gasthof Sovdat für 35 Eur/Person und Nacht ein wunderschönes Zimmer mit Frühstück bekommen haben, dort sind wir dann 3 Tage geblieben. Übrigens waren wir in der ersten Nacht (vom Do auf Fr) die einzigen Gäste im Haus und auch die ersten Gäste nach Corona
