LSAP-Neuerscheinung: „Letzte Bergfahrt. Aufgegebene Skigebiete und ihre touristische Neuausrichtung“

[Basalt]

Das 2016 im Klartext Verlag/Essen erschienene und inzwischen vergriffene Buch „Aufgebaut, aufgegeben und ausgestorben. Verlassene Skigebiete in der Schweiz“ hat kürzlich einen Nachfolger erhalten. Das neue, wiederum von Matthias Heise und Christoph Schuck herausgegebene Werk trägt den Titel „Letzte Bergfahrt. Aufgegebene Skigebiete und ihre touristische Neuausrichtung“.

Wie beim Vorgänger wird das Thema anhand der ehemaligen Skigebiete Erner Galen (Mühlebach bei Fiesch VS), Hungerberg (Oberwald VS) und Winterhorn (Hospental UR) nach einer allgemeinen Einleitung vertieft und reich bebildert behandelt. Neu dazugekommen ist das Bündner Skigebiet San Bernardino Confin im oberen Misox.

Front

Das 221 Seiten starke Buch, das sich nach wie vor als ausgesprochene Pionierarbeit im LSAP-Bereich versteht und nach eigenen Angaben wissenschaftlichen Ansprüchen genügen soll, wurde von neun Politikwissenschaftern (!) rund um den Dortmunder TU-Professor und Dekan Christoph Schuck verfasst und mit einem Vorwort des bekannten Schweizer Fachbuchautors Daniel Anker versehen.

Auch wenn sich gewisse Aspekte in einzelnen Kapiteln etwas langatmig wiederholen und bei einigen Verfassern die fehlende persönliche Nähe zum alpinen Skisport bzw. den vier analysierten Skigebieten greifbar scheint, ist das Werk insgesamt ein sehr lesenswerter Leckerbissen für alle LSAP-Fans und ein äusserst fundierter Beitrag zu einer im Alpenraum tatsächlich noch kaum erforschten Materie.

Erschienen 2020 bei der AS Verlag & Buchkonzept AG, Zürich. (www.as-verlag.ch) ISBN 978-3-03913-011-5

Rücken

[intermezzo]

Danke für das Update.

Ich habe die Erstfassung seit ein paar Jahren - ein sehr spannendes Buch. Schmökere immer wieder darin. Diesen Sommer war ich auf dem Ernergalen, da habe ich natürlich gleich wieder dieses Buch hervorgekramt. Gebe Dir Recht, teilweise kommt das Ganze in der Tat etwas langatmig daher. Aber ansonsten ein echtes Must für LSAP-Interessierte.

[GIFWilli59]

Welches Gebiet ist das eigentlich?

Ich dachte, von dem gezeigten 2S-SL gäbe es nur 2 Exemplare (1 ersetzt in Sörenberg, 1 in Betrieb an der Belalp).

[Radim]

Welches Gebiet ist das eigentlich?

Ich dachte, von dem gezeigten 2S-SL gäbe es nur 2 Exemplare (1 ersetzt in Sörenberg, 1 in Betrieb an der Belalp).

Chäserstatt-Ernergalen (https://www.bergbahnen.org/seilbahn/1690/de/daten.php)

[VH 400]

Welches Gebiet ist das eigentlich?

Ich dachte, von dem gezeigten 2S-SL gäbe es nur 2 Exemplare (1 ersetzt in Sörenberg, 1 in Betrieb an der Belalp).

Es gab von den Zweiseilschleppern noch zwei weitere Exemplare. Je eines in Airolo und Schönried. Allerdings sind die schon lange verschwunden.

[starli]

Ich kenn das Buch nicht und auch nicht alle der genannten Skigebiete, könnte mir aber vorstellen, dass insbesondere auch Super-Saint-Bernard, wie auch manches österreichische LSAP, eine mindestens so interessante Geschichte gehabt hätte..

Den Bericht von meinem Besuch in Ernergalen kurz vor Stilllegung hatte ich wohl nie geschrieben, hier die Fotos:
http://ski.inmontanis.info/main.php?g2_ ... umId=22083

[intermezzo]

Interessante Fotos vom Ernergalen. Nicht wirklich eine Überraschung, dass dieses Gebiet nie richtig zum Fliegen kam, wenn ich an die Aussagen im Buch denke und jetzt die Fotos mir ansehe. So war ja offenbar der Skilift «Gorbji» sehr selten offen...

Heute ist übrigens in der ehemaligen Küpfer-Sesselbahn-Bergstation die Hotel-Dependence des Hotel-Restaurants Chäserstatt drin. Der Hauptrakt befindet sich gleich nebenan im ehemaligen Bergrestaurant, das vor ein paar Jahren stark umgebaut wurde. Die umgebaute Lokalität ist m.E. sehr gelungen, inklusive eigener Haus-Bierbrauerei (!). Gutes Essen, nette Atmosphäre und sehr freundilches Personal. Für meinen Geschmack hat es vielleicht etwas zu viel Alpen-Chic, aber das ist kein wirklich relevanter Kritikpunkt - alles in allem tip-top (mit Ausnahme einzelner Zimmer im Haupthaus). War diesen Sommer oben und habe dort eine Nacht verbracht. Übrigens liegt dort im Hotel an zwei oder drei Orten das weiter oben erwähne LSAP-Buch rum.

https://www.chaeserstatt.ch/

[TPD]

Danke für den Tipp. Gar nicht gewusst, dass es diese zwei Bücher gibt.

[Basalt]

Ich kenn das Buch nicht und auch nicht alle der genannten Skigebiete, könnte mir aber vorstellen, dass insbesondere auch Super-Saint-Bernard, wie auch manches österreichische LSAP, eine mindestens so interessante Geschichte gehabt hätte..

Super-Saint-Bernard wird in der Einleitung zur Neuauflage mit zwei illustrativen Bildern kurz thematisiert. Wie übrigens auch das südkoreanische "Alps Resort". Aber klar gäbe es da Potenzial für diverse weitere spannende LSAP-Geschichten. Mein persönlicher Favorit für eine künftige weitere Auflage des Buches wären die Skilifte Fondei.

[GIFWilli59]

Ich kenn das Buch nicht und auch nicht alle der genannten Skigebiete, könnte mir aber vorstellen, dass insbesondere auch Super-Saint-Bernard, wie auch manches österreichische LSAP, eine mindestens so interessante Geschichte gehabt hätte..

Denke ich auch.

Den Bericht von meinem Besuch in Ernergalen kurz vor Stilllegung hatte ich wohl nie geschrieben, hier die Fotos:
http://ski.inmontanis.info/main.php?g2_ ... umId=22083

Warum ist der linke (Kurven-)Lift auf dem Pistenplan eigentlich gestrichelt dargestellt?

So war ja offenbar der Skilift «Gorbji» sehr selten offen...

Wenn es nur der Schneelage geschuldet wäre, könnte ich das verstehen, aber ansonsten eine blöde Sparmaßnahme. Ich weiß nicht, wie das beim "gemeinen" Skifahrer ist, aber zumindest mich ärgern solche Lifte ziemlich, zumal man meist auch nicht weiß, wann sie mal laufen. Wenn es heißt, dass der Lift immer am WE läuft, ist das Ok, aber wenn man dazu gar nichts sagt oder schwammig "bei Bedarf", verkörpert das für mich eine Null-Bock-Einstellung. Bei Parallelanlagen ist das natürlich anders, aber das war ja hier nicht der Fall.

Heute ist übrigens in der ehemaligen Küpfer-Sesselbahn-Bergstation die Hotel-Dependence des Hotel-Restaurants Chäserstatt drin. Der Hauptrakt befindet sich gleich nebenan im ehemaligen Bergrestaurant, das vor ein paar Jahren stark umgebaut wurde. Die umgebaute Lokalität ist m.E. sehr gelungen, inklusive eigener Haus-Bierbrauerei (!). Gutes Essen, nette Atmosphäre und sehr freundilches Personal. Für meinen Geschmack hat es vielleicht etwas zu viel Alpen-Chic, aber das ist kein wirklich relevanter Kritikpunkt - alles in allem tip-top (mit Ausnahme einzelner Zimmer im Haupthaus). War diesen Sommer oben und habe dort eine Nacht verbracht. Übrigens liegt dort im Hotel an zwei oder drei Orten das weiter oben erwähne LSAP-Buch rum.

Gehören zu dem Hotel auch die Häuschen in der Nähe (sieht aus wie ein Ferienhaus-Park)?
(Wundert mich, dass es das da, scheinbar recht abgelegen, gibt.)

Mein persönlicher Favorit für eine künftige weitere Auflage des Buches wären die Skilifte Fondei.

Ich glaube, wenn man wollte, könnte man die Reihe noch um hunderte Bände erweitern.
Man könnte natürlich auch einige "Kategorien des Scheiterns" definieren und diverse Gebiete dort einsortieren + ein paar Seiten zur Geschichte des jeweiligen Gebiets.

[intermezzo]

So war ja offenbar der Skilift «Gorbji» sehr selten offen...

Wenn es nur der Schneelage geschuldet wäre, könnte ich das verstehen, aber ansonsten eine blöde Sparmaßnahme. Ich weiß nicht, wie das beim "gemeinen" Skifahrer ist, aber zumindest mich ärgern solche Lifte ziemlich, zumal man meist auch nicht weiß, wann sie mal laufen. Wenn es heißt, dass der Lift immer am WE läuft, ist das Ok, aber wenn man dazu gar nichts sagt oder schwammig "bei Bedarf", verkörpert das für mich eine Null-Bock-Einstellung. Bei Parallelanlagen ist das natürlich anders, aber das war ja hier nicht der Fall.

Der Lift verlief exponiert (Sonneneinstrahlung & Wind), hatte deshalb oft wenig Schnee. Zudem fehlte eine Beschneiungsanlage gänzlich. Ich denke nicht, dass das mit einer «Null-Bock-Einstellung» der Betreiber zu tun gehabt hatte. War vielmehr ein strukturelles Problem und war wohl nicht zuletzt der konstant fragilen finanziellen Situation der Bahnbetreiber geschuldet...

Gehören zu dem Hotel auch die Häuschen in der Nähe (sieht aus wie ein Ferienhaus-Park)?
(Wundert mich, dass es das da, scheinbar recht abgelegen, gibt.)

Ja, die verschiedenen Häuschen gehören zum Restaurant/Hotel Chäserstatt dazu. Diese Häuschen sind überhaupt nicht abgelegen, sondern nur ein paar wenige Meter vom Haupthaus entfernt. Und sorgen auch dafür, dass das Restaurant jeweils immer gut besucht ist, vor allem auch abends. Dann kommen die temporären Häuschen-Bewohner in die Chäserstatt-Beiz. Die Fahrt mit dem PW von Mühlebach nach Chäserstatt ist sehr eng, nichts für Angsthasen;-)

Mein persönlicher Favorit für eine künftige weitere Auflage des Buches wären die Skilifte Fondei.

Mein Favorit wäre das LSAP-Skigebiet Nods-Chasseral im Jura.

[Chense]

Ich habe mir das Buch auch bestellt es liegt gerade vor meiner Haustüre und wartet darauf angelesen zu werden, bin sehr gespannt was es so hergibt!

[gerrit]

Habe es auch gerade bestellt. Danke für den Hinweis.