Gleitweggleiter hat geschrieben: 06.01.2021 - 17:37
Naja mein Eindruck ist schon dass die meisten Büroangestellten im home office sind. Zumindest in größeren und professionellen Firmen. Und wenn Büro dann mit Anmeldung, reduziertem Platz und Masken abseits des Sitzplatzes. Viele waren seit März nicht mehr im Büro. Präsenz eher bei kleineren Buden und - wen wundert es - auf dem Amt.
Weiss nicht, ob da noch soviel Potential ist.
Wenn du dich da mal nicht täuschst... mir sind da ganz andere Fälle bekannt.
Regeln sind immer schön und gut, wenn man sie nicht kontrolliert bringt das wenig.
3303 hat geschrieben: 06.01.2021 - 17:41Gleichzeitig sitze ich beruflich manchmal in stundenlangen zulässigen Präsenzterminen mit teils 30 Personen, die von der Organisationsspitze so gewollt sind.
dann läuft bei euch etwas schief... bei uns werden selbst Meetings mit 4 Personen, die "anwesend" sind als Videokonferenz veranstaltet. Ich selbst in seit März zu weniger als 20% vor Ort, da ich zum Glück einen Grossteil meiner Arbeit machen kann wo auch immer ich bin. Den Anteil meiner Arbeit, der vor Ort Präsenz erfordert mache ich zu 95% mit genau einem Mitarbeiter.
Sehr interessant, hat sich ja schon vielfach angedeutet, dass Kinder leider doch auch Träger und Überträger sind: demnach mehr oder weniger gleich betroffen wie die Erwachsenen, bloß viel öfter noch asymptomatisch. https://oesterreich.orf.at/stories/3083781/
@wfh: bei uns überraschenderweise möglich, akzeptiert, vor Corona eher undenkbar.
Allerdings ist mein Chef auch der Meinung, wichtige Dinge bespricht man f2f, er könnte also der superspreader sein. Kaffee trinken ohne Maske ist Gott sei Dank weiter drin, Abstände werden gehalten, insgesamt haben wir auch viel Platz. Mein Kollege und ich kommen aber absichtlich zu den gleichen Tagen ins Büro, gerade weil der ausfallend Flurfunk und informelle Absprachen sonst fehlen.
christopher91 hat geschrieben: 06.01.2021 - 18:41
Heute irgendwo gelesen, dass nur 17% im Home Office sind. Find es gerade nicht mehr wo es stand.
Ich habe auch irgendwo gelesen, dass rund 75% der Jobs, bei denen Homeoffice möglich wäre, noch Präsenzarbeit leisten.
Egal, wie viele es jetzt genau sind, es wird sicher noch einiges an Potential geben.
Das denke ich auch und ich denke das Potential nutzen wäre ziemlich effektiv für sinkende Inzidenzen.
Wir sind im Team 6 von 18 im Büro, jeder an einer eigenen Tischgruppe und Maske beim verlassen derselben. Gebäude insgesamt vielleicht 25% Anwesenheit, Kantine schon seit 16. Dezember nur zum Mitnehmen. Autofahrer im Büro, ÖPNV im home-office vorzugsweise. Viel mehr geht glaube ich nicht bei uns.
Wo ich schon war:
Hochzeiger (1989), Ski-Zillertal 3000 außer Gletscher (viele Jahre ab 1993 ), Kronplatz (2006), Söllereck (2008), Hauser Kaibling (2009 und 2014), Wildkogel (2010 - 2012), Maiskogel, Pass Thurn/Resterhöhe; Schmittenhöhe (2013), Hochzillertal/Hochfügen, Spieljoch (2016 - 2019), Alpendorf/Wagrain/Flachau (2015 und 2018), Damüls/Mellau (2017), Planai/Hochwurzen (2019), Willingen (2019), Schnalstaler Gletscher (2019), Laax, Silvretta-Montafon, Brandnertal, Golm (2020), Hundseck (2021), Winterberg (2021), Arosa-Lenzerheide (2022)
3303 hat geschrieben: 06.01.2021 - 17:41
Gleichzeitig sitze ich beruflich manchmal in stundenlangen zulässigen Präsenzterminen mit teils 30 Personen, die von der Organisationsspitze so gewollt sind.
Dito. Viel gefährlicher als die Leute auf der Skipiste, die individual anreisen und dann an der frischen Luft rumlaufen. Aber dagegen wird nichts unternommen. Naja, der Bundestag könnte auch Lobbytag heißen....
molotov hat geschrieben: 06.01.2021 - 20:57
Sehr interessant, hat sich ja schon vielfach angedeutet, dass Kinder leider doch auch Träger und Überträger sind: demnach mehr oder weniger gleich betroffen wie die Erwachsenen, bloß viel öfter noch asymptomatisch. https://oesterreich.orf.at/stories/3083781/
(...)
Puh, da ist aber ne Menge Sprengstoff drin:
An Standorten mit höherer sozialer Benachteiligung wurde eine in etwa doppelt so hohe Wahrscheinlichkeit ermittelt, auf einen unerkannten Infektionsfall zu stoßen, erklärte der Epidemiologe.
Ist einerseits natürlich irgendwie nachvollziehbar, aber da deutet sich dann schon die nächste Gruppe an, die mit dem Stigma "Superspreader" leben muss.
Ich finde es aber super, dass in Ö das systematisch überprüft wird. Gibt's sowas in D auch?
Warum werden nicht jede Woche zufällig Menschen zum Test ausgewählt, ähnlich Wahlumfragen? Oder den Sammel-Gurgeltest pro Klasse jeden Tag? Bis Mittag ist das Ergebnis da.
Ein Epidemiologe gestern in der ARD zu dem Ziel der 50er Grenze, dem Abwägen aus Gesundheitsschutz und Wirtschaft und den neuen Maßnahmen. Sehr interessant!
interessanter Kommentar, erinnert an Projektmanagement Grundlagen, kennt wahrscheinlich jeder Ziele sollten SMART sein. Das scheint mir bei der 50er oder tiefer Inzidenz nicht der Fall zu sein.
molotov hat geschrieben: 06.01.2021 - 20:57
Sehr interessant, hat sich ja schon vielfach angedeutet, dass Kinder leider doch auch Träger und Überträger sind: demnach mehr oder weniger gleich betroffen wie die Erwachsenen, bloß viel öfter noch asymptomatisch. https://oesterreich.orf.at/stories/3083781/
Das deckt sich doch völlig mit der früheren Vermutung, dass Kinder eben nur seltener erkranken und dank geringerer Schleimhautfläche weniger Risiko besteht dass sie Erwachsene anstecken. Ob das tatsächlich stimmt kann ich natürlich nicht beurteilen, aber so geistert es schon seit Monaten umher.
An Standorten mit höherer sozialer Benachteiligung wurde eine in etwa doppelt so hohe Wahrscheinlichkeit ermittelt, auf einen unerkannten Infektionsfall zu stoßen, erklärte der Epidemiologe.
Ist einerseits natürlich irgendwie nachvollziehbar, aber da deutet sich dann schon die nächste Gruppe an, die mit dem Stigma "Superspreader" leben muss.
In Österreich würde man nie direkt die sozial Benachteiligten stigmatisieren, das wird ganz schnell aus Ausländer oder Migrationshintergrund umgemünzt. Siehe Semmering.
Zuletzt geändert von hch am 07.01.2021 - 09:03, insgesamt 1-mal geändert.
molotov hat geschrieben: 07.01.2021 - 08:05
interessanter Kommentar, erinnert an Projektmanagement Grundlagen, kennt wahrscheinlich jeder Ziele sollten SMART sein. Das scheint mir bei der 50er oder tiefer Inzidenz nicht der Fall zu sein.
SMART ist halt auch so ein bisschen Bullshit Bingo. Es verhindert mehr oder weniger das erreichen großer Ziele. Technologieführer wirst du mit SMART ehre nicht.
Kommt eben drauf an, was man als soziale Benachteiligung versteht. Wenn man es nur ans Einkommen koppelt, engt das den Begriff natürlich deutlich ein. Wir haben bei uns im Dorf zb einige Neureiche, die sind zwar wohlhabend, aber ungebildet oder sonst irgendwie geistig benachteiligt - und genau das sind bei uns die, die sich infizieren.
Aber klar: Gemeint sind in obiger Untersuchung Menschen und Familien in den typischen prekären Verhältnissen.
Ja, der begriff sozial schwach ist so wie er verwendet wird ziemlich daneben. Prekäre Verhältnisse trifft es glaube ich deutlich besser. Die Neureichen Trottln gibt es zwar auch, aber die fallen statistisch nicht ins Gewicht.
Kommt drauf an, wo du suchst. In Favoriten wirst du die nicht finden, in den Speckgürteln hingegen haufenweise. Durch deren hohe Mobilität und soziale Aktivität können die durchaus relevant sein. Der typische Ischgl Urlauber halt.
Zurück zum ursprünglichen Thema: Ich glaube, das erste mal haben wir über die Relevanz der Schulen und Kinder im Spätsommer gesprochen. Nun haben wir Jänner. Da liegen schon einige Monate dazwischen.
Auch interessant: In Innsbruck sind aktuell 38,7% der pos. getesteten unter 29 Jahre alt. 13,1% unter 19 Jahre alt.
molotov hat geschrieben: 06.01.2021 - 20:57
Allerdings ist mein Chef auch der Meinung, wichtige Dinge bespricht man f2f, er könnte also der superspreader sein. Kaffee trinken ohne Maske ist Gott sei Dank weiter drin, Abstände werden gehalten, insgesamt haben wir auch viel Platz. Mein Kollege und ich kommen aber absichtlich zu den gleichen Tagen ins Büro, gerade weil der ausfallend Flurfunk und informelle Absprachen sonst fehlen.
Ich würde mich über jede Firma freuen, in der so eine Einstellung noch mal überdacht wird. Wenn zu viele Leute jeglichen persönlichen Vorteil der Nichtbeachtung der Regeln (Hier bspw "immer flurfunkmäßig auf dem aktuellen Stand sein") höher gewichten als das Ziel, endlich die Zahlen deutlich zu drücken und aus dem Lockdown zu kommen, wird es glaube ich sehr zäh und langwierig.
Pancho hat geschrieben: 07.01.2021 - 11:08
Der Gag an der Sache ist ja, dass es regelkonform ist, oder nicht? Wieso?
Kommt drauf an, wie man es betrachtet. Vorschriftenkonform ist es natürlich, aber die (informelle) Regel "Jeden nicht nötigen Kontakt vermeiden" trifft es nicht wirklich. Was ich damit ausdrücken wollte: Wenn viele Leute ihr Handeln streng an der Linie ausrichten, was alles gerade so noch erlaubt ist, oder wofür ich nicht sanktioniert werden werden kann, wird bei der Maxime, die allgemeine Kontaktdichte zu reduzieren, sehr viel Potential verschenkt. Damit dauern dann Lockdowns und restriktive Maßnahmen für alle länger.
molotov hat geschrieben: 06.01.2021 - 20:57
Allerdings ist mein Chef auch der Meinung, wichtige Dinge bespricht man f2f, er könnte also der superspreader sein. Kaffee trinken ohne Maske ist Gott sei Dank weiter drin, Abstände werden gehalten, insgesamt haben wir auch viel Platz. Mein Kollege und ich kommen aber absichtlich zu den gleichen Tagen ins Büro, gerade weil der ausfallend Flurfunk und informelle Absprachen sonst fehlen.
Ich würde mich über jede Firma freuen, in der so eine Einstellung noch mal überdacht wird. Wenn zu viele Leute jeglichen persönlichen Vorteil der Nichtbeachtung der Regeln (Hier bspw "immer flurfunkmäßig auf dem aktuellen Stand sein") höher gewichten als das Ziel, endlich die Zahlen deutlich zu drücken und aus dem Lockdown zu kommen, wird es glaube ich sehr zäh und langwierig.
Flur Funk ist falsch, einfach das informelle für das man keine Besprechung einberuft/anruft sondern einfach die tagtägliche Abstimmung/Synchronisierung untereinander.
Was ich jetzt auch nicht verstehe, ist dass mein Chef uns zwei unbedingt zu sich in die Nähe bringen will (Umstrukturierung) und wir dafür aus einem fast verwaisten Büroteil in ein recht volles ziehen...
Pancho hat geschrieben: 07.01.2021 - 11:08
Der Gag an der Sache ist ja, dass es regelkonform ist, oder nicht? Wieso?
Kommt drauf an, wie man es betrachtet. Vorschriftenkonform ist es natürlich, aber die (informelle) Regel "Jeden nicht nötigen Kontakt vermeiden" trifft es nicht wirklich. Was ich damit ausdrücken wollte: Wenn viele Leute ihr Handeln streng an der Linie ausrichten, was alles gerade so noch erlaubt ist, oder wofür ich nicht sanktioniert werden werden kann, wird bei der Maxime, die allgemeine Kontaktdichte zu reduzieren, sehr viel Potential verschenkt. Damit dauern dann Lockdowns und restriktive Maßnahmen für alle länger.
Ich verstehe tatsächlich im gewerblichen Sektor die laxe Handhabung von solchen Dingen nicht. Dabei müsste man nur geltende Vorschriften mal wieder in Erinnerung rufen und da etwas Druck machen.
Es muss für jeden Arbeitsplatz regelmäßig eine Gefährdungsbeurteilung erstellt werden. Werden neue Gefährdungen erkannt, ist die Beurteilung anzupassen.
Erkannte Gefahren sind zu beseitigen, dabei muss geprüft werden (in dieser Hierarchie!), ob sie sich durch Substitution, Technische-, Organisatorische- oder Persönliche (Schutz-) Maßnahmen eliminieren lassen.
Diese sogenannte STOP-Regel kennen alle, die schon mal etwas von Arbeitsschutz gehört haben.
Hier wäre die erkannte neue Gefahr die Infektion, die Exposition entsteht durch Kontakt.
Es ist also vorrangig zu prüfen, ob Kontakt substituiert werden kann, vorrangig vor irgendwelchen Lüftungsanlagen (technisch), Abstands- und Hygieneregeln (organisatorisch), oder Masken (persönliche Schutzausrüstung).
Ich würde gerne mal die aktuelle Begründung eines AG lesen, der Leute deswegen antanzen lässt, weil er einfach gerne f2f Dinge klärt.
Nicht weniger gerne wüsste ich, wieso man das von behördlicher Seite scheinbar so einfach durchgehen lässt.
Als drittes würde mich interessieren, wo die Vorbildfunktion von der öffentlichen Hand als AG hier bleibt?
EDIT:
Je höher die Eintrittswahrscheinlichkeit und je gravierender die möglichen Folgen, desto gravierende Maßnahmen müssen erfolgen, sind also zumutbar. Wenn also von Fachleuten (gesicherter Wissensstand) eine Reduzierung des Radius auf 5 km als geeignet erscheint - da muss es schon wirklich gute Gründe geben für eine Präsenz.
Und da kommt mir langsam auch irgendwas nicht mehr wirklich ausbalanciert vor...
„Wenn ich wüsste, dass morgen die Skisaison abgesagt wird, würde ich heute meine Ski wachsen.“