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Patscherkofel 2020/2021

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hch
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Patscherkofel 2020/2021

Beitrag von hch »

Da ich heute Mittag nur gut 2,5 Stunden Zeit außer Haus hatte bevor die Arbeit wieder ruft war ich kurz am Kofl. Leider haben sich alle Befürchtungen bewahrheitet:
  • Bis auf den ersten Teil der Olympiaabfahrt und den Schlusshang am Übungsschlepper waren alle Pisten sehr eisig
  • Der untere Teil der Olympiabfahrt ist noch geschlossen, und die anderen Pisten sind teilweise noch recht schmal
  • Viele eher unterdurchschnittliche Skifahrer die auf dem Eis eher unkontrolliert herumrutschen und auch gerne stürzen und länger im Weg herumliegen
  • Dank der 10er Kabinen und fehlender Beschäftigungsanlagen mit etwas Andrang nie allein in der Gondel, sondern spätestens ab der Mittelstation mit 3-4 anderen Personen
Ich habs dann nach 3 Abfahrten und ein paar Mini-Runden an den Schleppern abgebrochen.

christopher91
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Re: Patscherkofel 2020/2021

Beitrag von christopher91 »

Das die es da immer nicht hinbekommen alle Pisten zeitnah öffnen zu können, obwohl sie aufgrund der Hangausrichtung gute Schneibedingungen haben. Und Schneiperioden gab es diesen Winter ja echt genügend.
hch
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Re: Patscherkofel 2020/2021

Beitrag von hch »

christopher91 hat geschrieben: 05.01.2021 - 18:19 Das die es da immer nicht hinbekommen alle Pisten zeitnah öffnen zu können, obwohl sie aufgrund der Hangausrichtung gute Schneibedingungen haben. Und Schneiperioden gab es diesen Winter ja echt genügend.
Einer der Herren von der Patscher Alm der vorher selbst anderswo in der Beschneiung gearbeitet hat meinte letztes Jahr das ein großes Problem der Beschneiungsteich ist, welcher sehr niedrig liegt und keine Kühlung hat. Zumindest letztes Jahr als es noch schlimmer war klang das logisch, aber dieses Jahr hätte es mit der Kälteperiode ausnahmsweise kein Problem sein.
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Re: Patscherkofel 2020/2021

Beitrag von raumplaner »

Seit 7.1.2021 sind alle Pisten offen, allerdings wie bereits berichtet teils sehr eisig - man merkt, wo die Lenko's in Aktion waren. Die Beschneiungsanlage wurde zwar mit dem Bau der Bahn ausgebaut (leistungsstärkere Pumpen und Stromanschluss, zusätzliche Kanonen), aber es gibt nach wie vor "Engstellen": Lage und Befüllung Beschneiungsteich, Querschnitt der Leitungen unter der Piste unverändert etc.
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Kris
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Re: Patscherkofel 2020/2021

Beitrag von Kris »

Derweil stehen nur im Bereich des kurzen Heiligwasserlifts etwa 18-20 Schneekanonen (ein vielfaches von dem was unter Schröcksnadel dort stand), die nicht mal eben vertretbaren etwa vier Tagen eine Grundbeschneiung hinlegen. Die Schneekanonen arbeiten wochenlang und flächig sobald es die Temperaturen zulassen, zur Freude der umliegenden Siedlungen und Spaziergänger im Wald laut dröhnen...

Die Olympiaabfahrt im unteren Drittel wird seit jeher als letztes geöffnet, zumeist Ende Januar w.i.m.r.e. Steile Hänge auf etwa 1000 Meter Seehöhe benötigen eine große Schneemenge um nicht Aper zu werden sofort. Im Hochwinter sind Pisten am Kofel unterhalb der EUB-Mittelstation fast immer durchgehend hart und eisig, erst recht im ganz unteren Teil.
Nur dass Eislauf-pisten im Flachen (Familienabfahrt) weniger Problem für Skifahrer sind, als im Steilen (Olympiaabfahrt). Ab etwa März wird es dann auch dort angenehmer weil im Tagesverlauf stets weicher. Dies erklärt, weshalb es auch in Zukunft wenig Sinn machen würde die Steile Olympia im unteren Drittel zu früh zu beschneiein m.A.n (Beobachtet mal wer dort wie fährt in den Steilstücken....), auch wenn es nur der Steuerzahler zu berappen hätte.

Mein Eindruck ist insgesamt, dass eher nicht "zu wenig" beschneit wird, sondern vielmehr so viel das System hergibt, und die Wetterbedingungen dies zulassen. Und das ist immer zuwenig.
Zuwenig für jene die davon profitieren und fordern, aber praktischerweise nicht die Kosten zu tragen haben. Hier sind jetzt nicht die Skigäste gemeint...

Es wird insbesondere von Mittelstation EUB abwärts beschneit so viel und wann immer es möglich ist, denn in der Regel putzen regelmäßige Föhn- bzw. Warmlufteinbrüche viel Schnee weg. Da nicht vorhergesagt werden kann, wann dies geschieht, wird eben quasi dauerbeschneit. Von wegen 4 Tage Grundbeschneiung wie ich dies noch in einen der Projektbeschreibungen lesen konnte.....

Der Schneiteich verfügt über eine Kühlanlage, ist aber für die am Kofel nötige Beschneiungsart "Wochenlang möglichst immer und alles" zu klein von Volumen und Zufluss, ebenso wie dies die Verrohrung teilweise als Übrigbleibsel vom Schröcksnadel noch ist. Auch wenn das damals bereits der Steuerzahler über den Umweg Skiclub-"Zuschuss" finanziert hat, wenn ich recht informiert bin, und nicht Schröcksnadels Firmen.


U.a. deshalb wurden Restaurant/Kassen/grösserer Intersport an der Talstation neu gebaut: Unter diesen befindet sich neu ein ein vergrössertes Speicherbecken im Keller, mit einer neuen Pumpanlage dazu obwohl die vorhandene Gesamtanlage glaube ich gerade mal 8 Jahre alt war. Kam alles zum Schrotthändler RAGG, konnte ich zufällig dort dann erspähen.

Ich denke dass Kräfte wirken werden, den Schneiteich bald weiter zu vergrößern. Die Politik hat dies im Zuge des Neubaus der EUB und weiter Teile der Beschneiungsanlage vor ein paar Jahren bereits versucht, indem der vergrösserte Schneiteich nicht primär als solcher präsentiert wurde, sondern in erster Linie als "Badeteich für die Innsbrucker Bevölkerung". War damals offenbar nicht durchzudrücken.

Denn immerhin geschieht dies alles auf Staatskosten. Im Frühjahr nach Saisonende bleibt dann ein dicker Eispanzer übrig, der wiederum von Pistenwalzen zerteilt und mehrere Tage lang hin und her geschoben wird....

:: Ein Privater Betreiber würde wohl pleite gehen.

Stemmt die Stadt hingegen Investitionen und Betrieb, so unterliegen Ausgestaltung und Betriebsarten im Wesentlichen der Einflussnahme maßgeblicher Stakeholder.

Das unangenehme dabei ist aus meiner Sicht ist, dass diese Einflussnahmen extrem intransparent von statten gehen: Wer hat was zu sagen? Welche Motivationen stehen hinter jenen Individuen und Verbänden, die sich Einflussnahme erarbeitet haben? Wer triggert also welche Entwicklungen mit welchen hidden Agendas? Das kann man ganz wertfrei sehen, das ist ganz normal...
Da aber -und das ist der Punkt- "quasi endlos fließendes Steuergeld" benötigt und auch zugeteilt wurde und wohl weiterhin wird, meine ich dass hier zur Nachvollziehbarkeit mehr Transparenz dringend nötig ist...

Es ist der Gesetzgeber (auch aufgrund von EU Richtlinien) selbst, der Mechanismen vorsieht, staatlich betriebene Tourismusinfrastruktur zu verhindern. Dies um Wettbewerbsverzerrungen zu Ungunsten tatsächlich privat betriebener Gebiete zu vermeiden. Der Fröschl kann ein Lied davon singen, sind doch sämtliche Skigebiete im Innsbrucker Umland direkt oder indirekt (TVB's) staatlich betrieben. Ich bin neugierig wie sich in diesem Kontext der neue ausgewählte Betreiber der Mutterer Alm schlagen wird, sofern dieser tatsächlich den Zuschlag erhält...

Der Trick der Akteure am Kofel war zu deklarieren, dass der Kofel keine Touristisch genutzte Infrastruktur darstelle, sondern eine Sportinfrastruktur: Infrastruktur für den Sport (zB. Stadien, Bäder etc) dürfen auch gänzlich durch die Öffentliche Hand gebaut und betrieben werden, d.h. dauerhaft bezuschusst werden. Die Patscherkofelbahn Betriebs GmbH, zu 100% im Besitz der Stadt, ist dem Kommunalbetrieb IKB zugeordnet.

Die Vorgehensweise am Kofel und der Betrieb erscheinen gelinde formuliert sehr sehr eigen, auch im Vgl. mit den ebenso staatlich aber "nach alter Art" bescheidener betriebenen Gebieten im Innsrucker Umland.

Bei einem privat-wirtschaftlich geführten Betrieb obliegen viele Fragestellungen in erster Linie ökonomischen Rahmenbedingungen, ganz normal im Sinne eines verantwortungsvoll geführten gewinnorientierten Unternehmens.

Wer weiß, vielleicht werden die urbanen EUB-Stationen am Kofel in einigen Dekaden völlig anders wirken und wahrgenommen werden? Also wenn das "Spannende Neue" des Stationskomplexes an der Talstation vergangen, das Lärchenholz-Deokor ausgegraut, die weiten Betonflächen unrein, und die EUB-Technik obsolet geworden sind....

Es blieben Stationskomplexe im Stile des Architecture Brut sowjetischer Anmutung (was mir durchaus auch gefallen kann)... :-)
>> Die unaufhaltsame Industrialisierung des Skiraums führt zu Banalisierung und somit zum Verlust der magischen Skisportfreude<<
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Kris
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Re: Patscherkofel 2020/2021

Beitrag von Kris »

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