Samstag war natürlich ein absoluter Traumtag, die Sonne nach dem Neuschnee. Natürlich dementsprechend viele Leute unterwegs, allerdings nie so schlimm wie in den üblichen Tagesausflugsgebieten wie Flumserberg, Laax, Davos etc. Das Engadin hat ja ziemlich wenige Tagestouristen, doch es zog natürlich auch viele Einheimische auf die Pisten. Ich war nur am Nachmittag oben unterwegs. Abgesehen von einer langen Schlange in Celerina am Morgen aufgrund etwas späterer Betriebsöffnung (8:10 statt 7:45h aufgrund Lawinensprengungen) verteilte es sich übrigens sehr gut während des Tages und es gab kaum Warteschlagen an den Liften.
Bilder vom Samstag habe ich auch aufgrund der sehr frostigen Temperaturen eher wenig:
Sa. 16.01.2021 - Frostiger Engadiner Traum
Blick von Silvaplana richtung Corviglia morgens: In Celerina bei der Talstation morgens: Blick nachmittags von der verschneiten Terrasse des Trutz richtung Silvaplanersee: Salastrains: Sonnenuntergangsstimmung vom Balkon aus: So. 17.01.2021 - Gehts noch leerer?
Der Sonntag war dann von der Anzahl Leuten im Gebiet her ein Vorgeschmack auf die kommende Woche. Das Wetter war zwar natürlich nicht so gut, doch die Bodensicht war voll ok und die Temperaturen verglichen zu Samstag viel wärmer. Doch ab 12h war wirklich eine gespenstische Leere im Gebiet. Leider auch nicht viel Fotos vom Sonntag:
Alle 4 vom Bereich rund um die 4-KSB Salastrains: Mo. 18.01.2021 - Der Morgen/Tag nach dem Schock
Nur wenige Stunden später war alles anders. Als ich kurz nach 7 Uhr aufwachte war St.Moritz schon europaweit in der Presse, die südafrikanische Corona-Mutation sei in 2 St.Moritzer Luxushotels entdeckt worden. Schnell wurde bekannt, dass es sich dabei um das Badrutt's Palace sowie um das Kempinski handelte. Diejenigen zwei, die wohl die strengsten Schutzkonzepte befolgt hatten seit anfangs Saison... Was für ein Dämpfer, nachdem man nun endlich das Gefühl hatte, dass die Wintersaison etwas in die Gänge kommt. In St.Moritz wurden als Massnahme alle Schulen, Kindergärten, Kitas sowie die Skischulen geschlossen. Zudem herrscht auf dem gesamten Gemeindegebiet Maskenpflicht. Für mich persönlich bedeuteten die Massnahmen, dass ich quasi über Nacht vorübergehend arbeitslos wurde. Wie lange dieser Zustand so bleibt, ist nun abzuwarten und sicherlich auch von den Ergebnissen des heutigen Massentests in St.Moritz abhängig.
Es war generell wieder mal eindrücklich zu sehen, wie schnell in der heutigen Zeit eine solche Meldung um die Welt geht und somit auch ein Imageschaden entsteht. Was mich etwas stört an der ganzen Sache, ohne dass ich nun eine Offtopic-Corona-Diskussion starten möchte: Wer sich am vorbildlichsten an Schutzkonzepte und Regeln hält, wird leider immer wieder bestraft in dieser Pandemie. Seien es Profifussballvereine in der Bundesliga oder eben nun Luxushotels in einem Skiort: Denn nur, da das Palace und das Kempinski überhaupt alle Mitarbeiter regelmässig durchtesteten, hat man nun diese Fälle aufgespürt. Und das ist auch gut so und sollte von allen Hotels gemacht werden. Nur: Als "Dank" muss jetzt das gesamte Hotel inkl allen Gästen in Quarantäne, der Image-Schaden ist europa- oder weltweit angerichtet für die Hotels und für St.Moritz und die ersten kommen schon wieder mit irgendwelchen Ischgl-Vergleichen. Würde man in Zürich, Bern oder wo auch immer so viele Leute so regelmässig durchtesten, würde man bestimmt auch bereits Fälle dieser Mutation finden, doch macht man dies halt dort nicht, da es dort nicht um die Rettung der Skisaison geht. Und für die Medien und für viele Politiker könnte man dem Skitourismus dann nicht die Schuld geben. Dass in St.Moritz und Wengen solche "Hotspots" ausfindig gemacht wurden, liegt nicht daran, dass es hier mehr Fälle gibt, sondern weil in solchen Orten, besonders in Graubünden nun und auch den ganzen restlichen Winter/Frühling (https://www.nzz.ch/schweiz/so-will-grau ... ld.1596365) "aggressiv" Massen-getestet wird. Logisch, dass dann diese Fälle halt aufgespürt werden. Wie sie überall sonst wo auch aufgespürt würden. So, sorry für das viele Off-Topic, aber musste sein. Allfällige Bemerkungen/Fragen dazu bitte nur im Corona-Skisaison Thread, bevor hier ein Corona-Thread entsteht und die Admins eingreifen müssen.
Ich war am Montag nicht im Skigebiet, auch aufgrund einer Empfehlung des Arbeitgebers, den Tag zuhause zu verbringen. Ich war einzig kurz nachmittags in St.Moritz, um ein paar vermutlich historische Bilder zu machen von einem St.Moritz Mitte Januar bei perfektem Wetter völlig verwaist wie sonst wohl nur im Mai:
Hier, wo sich sonst alle Touristen tümmeln: Das Palace wurde von Polizei und Securitas überwacht, damit niemand das Gebäude verlässt/betritt: Am Abend gabs wieder einen stimmungsvollen Sonnenuntergang:
Di. 19.01.2021 - Privatskigebiet
So, bei diesem Wetter heute konnte ich natürlich nicht anders als wieder auf die Piste. Ich erwartete ja, dass es trotz des Top-Wetters nicht viele Leute gäben würde, aber dass man sich - speziell am Vormittag - wie in einem exklusiven Privatskigebiet fühlen würde, hätte ich dann doch nicht für möglich gehalten...
Start war um 7:45h in Celerina, dann via Marguns aufs Plateau Nair:
Plateau Nair sieht schon sehr bereit aus: Glüna mit ersten Sonnenstrahlen: Plateau Nair vermutlich noch unbefahren heute morgen: Die Sonne geht auf hinter den letzten Wolken des Tages: Blick zurück Plateau Nair: Corviglia: Blick nach St.Moritz runter: Blick richtung Salastrains-4KSB: Jetzt im Salastrains-Lift: Jetzt im Randolins 4er: Endlich kommt die etwas wärmende Sonne: Alp Giop 4er wie immer momentan Mo-Fr geschlossen: Randolins: Bereich Salastrains: Bergstation FIS: Menschenleere Corviglia: (Wer findet eine Person?) Muntanella: Trais Fluors richtung Corviglia fotografiert: Glüna Bergstation: Suvretta 2er: Aussicht vom Trutz: In der Suvretta-DSB: Blick vom Suvretta 2er richtung Silvaplanersee: Und so beendete ich etwa um 14:00h den Skitag vor oder auch aufgrund des Covid-Massentests: The Show must go on!
Ach ja und nein, ich hab die Menschen nicht wegretuschiert, es ist wirklich so leer! Morgen wird nochmals so ein Traumtag vom Wetter her mit wohl ähnlich wenig Leuten. Wer kann sollte morgen bevor das Wetter kippt diese wohl einmalige Situation ausnützen. Es herrscht praktisch Vollbetrieb für Einheimische und die paar wenigen Gäste. Also eigentlich Österreich-Modus
