Die beiden Gipfel Patscherkofel 2250m und Glungezer 2680m liegen nur 5km voneinander entfernt, verbunden durch einen gemeinsamen Gebirgszug. Entlang diesem führt eine ehemals viel begangene Skiroute. Das Gebirge ist geprägt durch zahlreiche Längseinschnitte, geformt durch Gebirgsstürze, die die ideale Routenfindung etwas Tricky gestalten. Dafür jedoch quasi als Wiedergutmachung dem geneigten Freud der Wildnis eine willkommene Abgeschiedenheit von der 2000 Hoehenmeter unterhalb sich ausbreitenden quirligen Inntalfurche bieten.
Ich verbringe einiges an Gehzeit in netten Vegetationszonen, die Zirbenwälder schätze ich sehr, zumal ein bisschen Vegetation genügt, um den Frühjahrspulver vor Umwandlung zu schützen. Darüber das baumlose Gelände, "Alpine Region" würden Nordamerikaner das nennen. Die Sequenz der immer wechselnden Perspektiven lässt mich die hin und wieder etwas strapaziösen kleinen aber häufige Umwege um ausgeaperte Felsen vergessen.
Die Achse kann in beide Richtungen begangen werden, wobei das ehemalige praktische ESL auf den Kofel leider entfallen ist. Eine weitere nette Variante wäre die Abfahrt vom Glungezer ins südliche Viggartal, in dieses fehlte mir jedoch zunächst der Einblick in den Südhang zum Wiederaufstig nach Boscheben ins Kofelgebiet. Und überhaupt wollte ich mir die neue endlich zeitgemäße Infrastruktur am Glungezer en passant ansehen.
Verdikt: Fünf Sterne von Fünf.
Ideal geeignet auch für Langschläfer.
Einen Punkt Abzug gab es für die doch stärker als erwartete stattgefundene
Schneeschmelze in den Wochen zuvor insbesondere in der Höhe, der durch den gestrigen zapfig kalten Neuschnee jedoch gut wettgemacht wurde.
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