Wie von Chrigel schon angemerkt, war vor allem der Kollege Prieler fast schon hektisch in der Präsentation seiner Weine; das bekam der Winzer Salzl schon besser hin. Auch Google Meet erschien mir nicht die beste Option für dieses Onlineformat, aber das ist natürlich auch eine Lernkurve, da ich vermute, dass es für alle Beteiligten (Tuxer Hof und die Winzer) eine Premiere war. Im Vergleich zu anderen Proben gibt es da schon noch Luft nach oben.
Beispielhaft ist das folgende
https://youtu.be/8m97t2MAaQI
An den Weinen gab es grundsätzlich nichts auszusetzen; dass es rund um den Neusiedler See etwas fülliger und säureärmer, als es ein Riesling Liebhaber gewohnt ist, zugehen würde, war zu erwarten.
Der Pinot Blanc Ried Seeberg von Prieler aus dem Edelstahl überzeugte dennoch mit frischen Noten und hat mit € 11 auch einen fairen Preis.
Mit mehr Wumms dann der Pinot Blanc Leithaberg DAC, der nach kurzer Maischestandzeit im Edelstahl im 500l-Fass ausgebaut wird. Ein Wein von alten Reben, der einen guten Essensbegleiter abgibt und vermutlich von weiterer Flaschenreife (Jahrgang 2018) noch weiter profitiert. Hier muss man allerdings schon € 18 je Flasche investieren
Den Blaufränkisch Leithaberg DAC mit einer intensiven Waldbeerennote könnte ich mir ( das sagte auch der Winzer) sehr gut zu Lammgerichten vorstellen. Ich vermute er würde auch nicht zu marmeladig werden, wenn man mehr als ein Glas davon trinkt. Hier sind wir dann mit € 24 die Flasche schon im hochpreisigen Sektor; bei Prieler aber was das Angeht lange nicht am Ende der Fahnenstange. Für zwei Lagenweine vom Blaufränkisch nimmt er € 56
Danach der Sprung zum Ostufer des Neusiedler Sees zum Weingut Salzl. Dieser startete mit einem Chardonnay New Style, der auch betont amerikanisch daher kam. € 9,90 sind ein fairer Preis, wenn man diese Art Wein mag; meines ist es nicht
Interessanter schon der nachfolgende Syrah, wenn auch zu jung für meinen Geschmack. Mit € 18 fair bepreist und wahrscheinlich sehr gut zu geschmortem z.B.
In der Tat etwas für Liebhaber der Bordeaux Cuvees war dann der wuchtige 3-5-8 aus Cabernet Sauvignon und Merlot zu gleichen Teilen. Hier ist man dann auch wieder mit € 25 dabei. Ein wenig schlanker könnte er für mich daherkommen, aber das ist Geschmackssache; ich kann Chrigels Einschätzung schon gut verstehen.
Alles in allem würde ich außer dem ersten Pinot Blanc keinen Wein für meinen Keller erwerben, aber könnte mir außer dem Chardonnay bei jedem vorstellen, ihn im Hotel zum Essen zu genießen.
Heute Abend dann aber wieder heimischer Riesling