Eigentlich klingt der Fall sogar ganz typisch nach Druckverlust im System statt mechanischem Versagen. Ich kenne den Aufbau der betreffenden TSB natürlich nicht genau aber aus meiner Erfahrung ist DAS das typische ProblemKakadu hat geschrieben: 31.05.2021 - 20:58Der Mechanische Teil der Fangbremse (mit dem Federmechanismus) ist das eine – und ich will nicht ausschließen, daß es möglicherweise gar nicht dieser Teil war, der ausschlaggebend dafür war, daß daran gedacht wurde, sie zu überbrücken – sondern ein aufwendiges Hydrauliksystem, das danach ausieht, als ob es viele Möglichkeiten für kleine Leckagen geben könnte, die einen reibungslosen Betrieb beeinträchtigen würden.Lagorce hat geschrieben: 31.05.2021 - 20:21 Der Aufbau der Fangbemse ist dennoch von Bedeutung, da angeblich wiederholte Fehlauslösungen zu Entscheid führten, die Bremszangen mit den roten Bügeln zu blockieren.
In solchem Falle hätte der Betreiber allerdings den Fehler Leitner melden sollen, damit er behoben wird.
Seilbahnunglück Mottarone - Italien (Piemont) 23.05.21
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Re: Seilbahnunglück Mottarone - Italien (Piemont) 23.05.21
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Re: Seilbahnunglück Mottarone - Italien (Piemont) 23.05.21
Habe mir das mal mit Google übersetzt:
https://www.corriere.it/cronache/21_mag ... d6a2.shtml
Die Theorie, dass eine allmähliches versagen des Vergusskopfes sich durch Fehlauslösungen der Fangbremse bemerkbar machte scheine mit irgendwie merkwürdig.
Die Schlaffseilauslösung wird auf eine vorgegeben Wert, der den Seilbahnhersteller vorschreibt, eingestellt. Falls das Zugseil allmählich aus dem Vergusskopf gezogen wird (Setzungseffekt) hart die keine Auswirkung auf die Schlaffseilausösung, da diese beim Unterschreiten der Vorspannung auslöst, die axiale Lage des Zugseils bzgl. Seikopf spielt dabei keine Rolle. Alleinig falls das Zugseil so ruckartig aus dem Seilkope gezogen wird, das aus Trägheitsgründen der Seilzug soweit zurückgeht bis die Schlaffseilauslösung anspricht ist m.E. kaum vorstellbar in der Praxis, ausser das Zugseil wird vollständig as dem Seilkopf herausgerissen. Demach scheint mir der Zusammenhang sehr fragwürdig.
Dass allerdings der Seilkopf bei einer effektiven Fehlauslösung der Fangbremse unnötig beansprucht wird scheint wiederum logisch.
Irgendwo im Artikel werden Probleme mit der Hydraulik erwähnt.
Interessant wären 1:1 Texte der Aussagen der technisch Verantwortlichen, an der Wiedergabetreue der Medien zweifle ich stark.
Kann niemand herausfinden, ob andere Bahnen identisch aufgebaute Seilköpfe aufweisen (inkl.vorderes Gabelteil)?
https://www.corriere.it/cronache/21_mag ... d6a2.shtml
Die Theorie, dass eine allmähliches versagen des Vergusskopfes sich durch Fehlauslösungen der Fangbremse bemerkbar machte scheine mit irgendwie merkwürdig.
Die Schlaffseilauslösung wird auf eine vorgegeben Wert, der den Seilbahnhersteller vorschreibt, eingestellt. Falls das Zugseil allmählich aus dem Vergusskopf gezogen wird (Setzungseffekt) hart die keine Auswirkung auf die Schlaffseilausösung, da diese beim Unterschreiten der Vorspannung auslöst, die axiale Lage des Zugseils bzgl. Seikopf spielt dabei keine Rolle. Alleinig falls das Zugseil so ruckartig aus dem Seilkope gezogen wird, das aus Trägheitsgründen der Seilzug soweit zurückgeht bis die Schlaffseilauslösung anspricht ist m.E. kaum vorstellbar in der Praxis, ausser das Zugseil wird vollständig as dem Seilkopf herausgerissen. Demach scheint mir der Zusammenhang sehr fragwürdig.
Dass allerdings der Seilkopf bei einer effektiven Fehlauslösung der Fangbremse unnötig beansprucht wird scheint wiederum logisch.
Irgendwo im Artikel werden Probleme mit der Hydraulik erwähnt.
Interessant wären 1:1 Texte der Aussagen der technisch Verantwortlichen, an der Wiedergabetreue der Medien zweifle ich stark.
Kann niemand herausfinden, ob andere Bahnen identisch aufgebaute Seilköpfe aufweisen (inkl.vorderes Gabelteil)?
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Re: Seilbahnunglück Mottarone - Italien (Piemont) 23.05.21
Das Schema hat mehrere grobe Fehler. So sind zwar drei Seile eingezeichnet, aber falsch angeschrieben: Tragseile sind soweit richtig, dann aber zwei Seile um dieselbe Umlenkrollen: unterhalb der Kabinen links "Ballastseil" (Gegenseil), rechts "Zugseil" (letzteres müßte oberhalb der Kabine bezeichnet sein); und das dritte untendran ist als "Bremsseil" bezeichnet ... (das wäre das Rettungsseil obendran). Und in der Ablaufskizze ist der Seilbruch unterhalb der Kabine ... schade ...Lagorce hat geschrieben: 31.05.2021 - 21:19 Schema hier ist wohl falsch:
https://www.tgcom24.mediaset.it/cronaca ... 102k.shtml
Antrieb ist in der Talstation von Sektion 2 und die Tragseilabspannung vermutlich in der Bergstation. Nebenbei sind die Gehänge nicht einmal spiegelbidlich dargestellt, jedoch ein klassicher Fehler in vielen Infografien und sogar in Artists Views von Architekten.





... es kann sein, dass ich nicht alle eMail-Benachrichtigungen erhalte, die bei abonnierten Threads oder PN-Eingängen ausgelöst werden sollten; direkt an mich adressierte eMails müßten aber ankommen ...
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Re: Seilbahnunglück Mottarone - Italien (Piemont) 23.05.21
Soweit schon klar, bzgl. rekurrenter Probleme vor dem Unfalltag würde mich interessieren:Latesn hat geschrieben: 31.05.2021 - 21:52Eigentlich klingt der Fall sogar ganz typisch nach Druckverlust im System statt mechanischem Versagen. Ich kenne den Aufbau der betreffenden TSB natürlich nicht genau aber aus meiner Erfahrung ist DAS das typische Problem
1) Ob eine Schlaffseilauslösung statt fand, oder ob die Bremsbacken die Offenstellung-Endlage infolges Druckabfalls (ohne schlaffseilauslösung) der Offenhalteleitung verliessen.
2) Ob die Schalffseilauslösung hydraulisch vorgespannt wird anstelle der üblichen Tellerfedern.
3) Ob bei Druckabfall in der Offenhalteleitung unterhalb des Mindest-Offenhaltedrucks, die Bremsen unabhängig vom Tankrückfluss schliessen, d.h. dass sich die Fangbremse schliesst unabhängig vom Ölvolumen, dass in den Tank drucklos entlastet wird (die Entlastung eine geringes Steuerölvolumen reicht dabei aus).
Geringe Leckagen sollten eigentlich unbemerkt vom Druckspeicher kompensiert werden, ohne dass die Pumpe hohe Einschaltdauern aufweist. Im Normalfall schaltet eine Fangbremsenspumpe nur sehr gelegentlich ein, da Hydraulik in gutem Zustand in diesem Falle sehr leckagearm ist. Ferner sollten Sitzventile oder Sitzpatronenventile vorhanden sein (also keine Steuerschieberventile, da die an den Steuerkanten leicht undicht sind).
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Re: Seilbahnunglück Mottarone - Italien (Piemont) 23.05.21
Hierzu kann ich eigentlich nicht viel beitragen auch wenn mich die Antworten selbst brennend interessieren würden, nur so viel:Lagorce hat geschrieben: 31.05.2021 - 22:30Soweit schon klar, bzgl. rekurrenter Probleme vor dem Unfalltag würde mich interessieren:Latesn hat geschrieben: 31.05.2021 - 21:52Eigentlich klingt der Fall sogar ganz typisch nach Druckverlust im System statt mechanischem Versagen. Ich kenne den Aufbau der betreffenden TSB natürlich nicht genau aber aus meiner Erfahrung ist DAS das typische Problem
1) Ob eine Schlaffseilauslösung statt fand, oder ob die Bremsbacken die Offenstellung-Endlage infolges Druckabfalls (ohne schlaffseilauslösung) der Offenhalteleitung verliessen.
2) Ob die Schalffseilauslösung hydraulisch vorgespannt wird anstelle der üblichen Tellerfedern.
3) Ob bei Druckabfall in der Offenhalteleitung unterhalb des Mindest-Offenhaltedrucks, die Bremsen unabhängig vom Tankrückfluss schliessen, d.h. dass sich die Fangbremse schliesst unabhängig vom Ölvolumen, dass in den Tank drucklos entlastet wird (die Entlastung eine geringes Steuerölvolumen reicht dabei aus).
Geringe Leckagen sollten eigentlich unbemerkt vom Druckspeicher kompensiert werden, ohne dass die Pumpe hohe Einschaltdauern aufweist. Im Normalfall schaltet eine Fangbremsenspumpe nur sehr gelegentlich ein, da Hydraulik in gutem Zustand in diesem Falle sehr leckagearm ist. Ferner sollten Sitzventile oder Sitzpatronenventile vorhanden sein (also keine Steuerschieberventile, da die an den Steuerkanten leicht undicht sind).
Zu 1) Wenn regelmässig Fehlauslösungen stattfanden würde ich eher auf Druckprobleme tippen, v.a. da Leitner ja bei schon bekanntem Problem am 3.5. dort gewesen sein soll - Schlaffseilauslösungsprobleme.sind bei den meisten TSB leicht zu erkennen
Zu 3) Die Bremsen die mir bekannt sind (das sind aber deutlich neuere Bauarten) gehen rein auf Mindestdruck, wie das z.B. bei anderen Herstellern ist weiss ich aber nicht und ich kenne TSB auch nur aus konstruktiver Sicht nicht aus der des Bedieners und da nur recht bedingt, da ich damit meist nur bei Umbauten befasst bin. Über Druckspeicher verfügen übrigens spannenderweise nur relativ wenige TSB
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Re: Seilbahnunglück Mottarone - Italien (Piemont) 23.05.21
Die Frage ist wirklich wie die Hydraulik genau ausgeführt ist. Nur der Schlauchsalat ist für nicht gerade "vertrausenserregend", allerdings kann dies praktische Gründe haben, falls dass Schlauchlängen im Konstruktionsbüro errechnet wurden anstelle bei der Montage wo man genau nach Schlauführung dann sieht welches die optimale Schlauchlänge ist.
Vor CEN konnten die Hersteller ziemlich vieles von Bahn zu Bahn ggf. anpassen. Seit den CEN und dem ganzen Zulassungszirkus werden einmal zertifizierte Subsysteme nur falls erforderlich angepasst bzw. abgeändert (hier soweit gemeint, dass zusätzliche Papierkram ggf. auch Prüfbankkosten anfallen).
Ohne Druckspeicher kann man nur geringe Leckagevolumen ohne erneutes Pumpen kompensieren, am ehesten noch durch die Elastizität der Hydraulikschläuche. Auch eine Frage der Druckschalt-Hysterese. Allerdings sind wie erwähnt solche sehr einfache Hydrauliksysteme doch recht dicht wenn richtig geplant, ausgeführt und gewartet. Wie oft die Pumpe einschaltet sollte in der Historik (Datalogging) ersichtlich sein (steuerungsabhängig).
Irgendwie scheint mir die ganze Fangbremsenhydraulik bei Mottarone doch verdächtig komplex, siehe auch die gelbe Pumpe (in den Bergen mit Vereisung ist sowas nicht genial zuverlässig, da die entsprechende Laufwerksrolle dann gar nicht mehr das erforderliche Antriebsdrehmoment aufbringen kann da sie vorher auf dem vereisten Tragseil durchrutscht).
Genaue Einbindung dieser Pumpe ist mir onehin unklar.
Edit:
Bei der Schlaffseilauslösung anderer Bauarten die ich hier meinte entlasten zwangsbetätigte Hydraulikventile einfach die Offenhalte-Steuerleitung in den Hydrauliktank und sobald der beim Steuerventilblock der Fangbremse nicht mehr genügend Druck in dieser Offenhalte-Steuerleitung vorhanden ist schliesst die Fangbremse durch kurzscliessen der vorderen und hinteren Kammer des jeweiligen Offenhalte-Hydraulikzylinders der entsprechenden Bremszange (ebenfalls wenn nahezu kein Ölvolumen von der Steuerleitung in den Tank zurücklaufen kann, massgebend ist alleinig ein Unterschreiten des Mindestdruckes.
Um danach wieder zu öffnen wird die Offenhalte-Steuerleitung einfach wieder mit Druck beaufschlagt. Irgendwie ist glaub noch sichergestellt, dass Leckage vom der Druckspeicher-Seite her die Bremse nicht ungewollt öffnen kann, weiss nicht mehr genau wie das Schema im Detail aussieht.
Vor CEN konnten die Hersteller ziemlich vieles von Bahn zu Bahn ggf. anpassen. Seit den CEN und dem ganzen Zulassungszirkus werden einmal zertifizierte Subsysteme nur falls erforderlich angepasst bzw. abgeändert (hier soweit gemeint, dass zusätzliche Papierkram ggf. auch Prüfbankkosten anfallen).
Ohne Druckspeicher kann man nur geringe Leckagevolumen ohne erneutes Pumpen kompensieren, am ehesten noch durch die Elastizität der Hydraulikschläuche. Auch eine Frage der Druckschalt-Hysterese. Allerdings sind wie erwähnt solche sehr einfache Hydrauliksysteme doch recht dicht wenn richtig geplant, ausgeführt und gewartet. Wie oft die Pumpe einschaltet sollte in der Historik (Datalogging) ersichtlich sein (steuerungsabhängig).
Irgendwie scheint mir die ganze Fangbremsenhydraulik bei Mottarone doch verdächtig komplex, siehe auch die gelbe Pumpe (in den Bergen mit Vereisung ist sowas nicht genial zuverlässig, da die entsprechende Laufwerksrolle dann gar nicht mehr das erforderliche Antriebsdrehmoment aufbringen kann da sie vorher auf dem vereisten Tragseil durchrutscht).
Genaue Einbindung dieser Pumpe ist mir onehin unklar.
Edit:
Bei der Schlaffseilauslösung anderer Bauarten die ich hier meinte entlasten zwangsbetätigte Hydraulikventile einfach die Offenhalte-Steuerleitung in den Hydrauliktank und sobald der beim Steuerventilblock der Fangbremse nicht mehr genügend Druck in dieser Offenhalte-Steuerleitung vorhanden ist schliesst die Fangbremse durch kurzscliessen der vorderen und hinteren Kammer des jeweiligen Offenhalte-Hydraulikzylinders der entsprechenden Bremszange (ebenfalls wenn nahezu kein Ölvolumen von der Steuerleitung in den Tank zurücklaufen kann, massgebend ist alleinig ein Unterschreiten des Mindestdruckes.
Um danach wieder zu öffnen wird die Offenhalte-Steuerleitung einfach wieder mit Druck beaufschlagt. Irgendwie ist glaub noch sichergestellt, dass Leckage vom der Druckspeicher-Seite her die Bremse nicht ungewollt öffnen kann, weiss nicht mehr genau wie das Schema im Detail aussieht.
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Re: Seilbahnunglück Mottarone - Italien (Piemont) 23.05.21
Ich frage mich immer noch, ob die Pragelato-Pendelbahn in Sestriere (siehe vorherige Seite) auch ein Problem mit der Tragseilbremse hatte und ob dort eine ähnliche Fangbremshydraulik im Einsatz ist, wie am Mottarone.
- Neandertaler
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Re: Seilbahnunglück Mottarone - Italien (Piemont) 23.05.21
Wenn ich mich Recht erinner, war das ein Bedienfehler. Hier wurde das Kopierwerk unbeabsichtigt während Wartungs- oder Einstellungsarbeiten auf Null gestellt. Damit hat die Steuerung nicht erkannt, das die Kabine auf der Strecke ist und diese wurde im letzten Moment vom Personal mit der Tragseilbremse zu halt gebracht. Ich muss da aber heute Abend noch mal nachschauen.Christoph Lütz hat geschrieben: 31.05.2021 - 21:02 Es gab 2008 noch einen spektakulären Unfall mit einer Leitner-Pendelbahn. Es handelt sich um die Anlage Pragelato in Sestriere. Die Kabine ist nur nicht losgeschossen, weil sie sich an einem Querträger verklemmt hat. Den genauen Unfallhergang habe ich aber noch mehr im Kopf.
Ich verlinke mal dieses Bild Ich hoffe, das geht in Ordnung.
https://www.google.de/amp/s/www.montag ... solti/amp/
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Re: Seilbahnunglück Mottarone - Italien (Piemont) 23.05.21
Ah, danke. Weitere Informationen dazu würden mich sehr interessieren.Neandertaler hat geschrieben: 01.06.2021 - 07:16 Wenn ich mich Recht erinner, war das ein Bedienfehler. Hier wurde das Kopierwerk unbeabsichtigt während Wartungs- oder Einstellungsarbeiten auf Null gestellt. Damit hat die Steuerung nicht erkannt, das die Kabine auf der Strecke ist und diese wurde im letzten Moment vom Personal mit der Tragseilbremse zu halt gebracht. Ich muss da aber heute Abend noch mal nachschauen.
Für mich sieht es aber so aus, dass der Querträger die Kabine gestoppt hat und nicht die Tragseilbremse.
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Re: Seilbahnunglück Mottarone - Italien (Piemont) 23.05.21
Der Unfall in Sestriere wurde damals hier diskutiert:
viewtopic.php?f=35&t=26128
Ein Mitarbeiter hatte wohl einiges an Sicherheitsschaltern überbrückt und hat die Bahn zu schnell in die Station einfahren lassen, und/oder auch zu weit. Daraufhin ist dann wohl das Zugseil gerissen (weil die Kabine ja nicht weiter als bis Anschlag fahren konnte), woraufhin die Gondel aufgrund des Gewichts des Gegenseils zurückgeschnalzt und an der Bergstation verkeilt hängen geblieben ist (Laufwerk entgleiste anscheinend).
Ich hoffe, meine Zusammenfassung ist einigermaßen korrekt.
viewtopic.php?f=35&t=26128
Ein Mitarbeiter hatte wohl einiges an Sicherheitsschaltern überbrückt und hat die Bahn zu schnell in die Station einfahren lassen, und/oder auch zu weit. Daraufhin ist dann wohl das Zugseil gerissen (weil die Kabine ja nicht weiter als bis Anschlag fahren konnte), woraufhin die Gondel aufgrund des Gewichts des Gegenseils zurückgeschnalzt und an der Bergstation verkeilt hängen geblieben ist (Laufwerk entgleiste anscheinend).
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Re: Seilbahnunglück Mottarone - Italien (Piemont) 23.05.21
Die Mittagspause geopfert und nichts wirklich relevantes im Netz auf deutsch gefunden.Christoph Lütz hat geschrieben: 01.06.2021 - 07:31Ah, danke. Weitere Informationen dazu würden mich sehr interessieren.Neandertaler hat geschrieben: 01.06.2021 - 07:16 Wenn ich mich Recht erinner, war das ein Bedienfehler. Hier wurde das Kopierwerk unbeabsichtigt während Wartungs- oder Einstellungsarbeiten auf Null gestellt. Damit hat die Steuerung nicht erkannt, das die Kabine auf der Strecke ist und diese wurde im letzten Moment vom Personal mit der Tragseilbremse zu halt gebracht. Ich muss da aber heute Abend noch mal nachschauen.
Für mich sieht es aber so aus, dass der Querträger die Kabine gestoppt hat und nicht die Tragseilbremse.
Wenn ich mich richtig erinnere war diese Bahn zu diesem Zeitpunkt funkelnagelneu und das Personal befand sich noch in der Einschulung. Die Bahn soll wegen einem Fehler im normalen Fahrbetrieb auf Störung gegangen sein und hat ordnungsgemäß abgeschaltet. Der Maschinist hat darauf hin die Bahn wieder in Betrieb genommen. Dabei wurde aus Unkenntnis oder versehen das Kopierwerk auf Null gesetzt was dazu führte, das die Steuerung davon ausgegangen ist, die Kabinen starten in der Station. Dem war aber nicht so und daher wurde die automatisch Verzögerung nicht oder zu spät eingeleitet. Der Kabinenbegleiter hat ganz kurz vor der Station noch die Seilbremse ausgelöst. Durch die starke Verzögerung ist dann alles einmal durch die Kabine geflogen. Irgendwo hat sich die Kabine dann noch verkeilt und ist dann in diesem 45⁰ Winkel verblieben.
Ob hier eine nicht ausreichende Einschulung oder Unwissenheit zu schlug konnte nicht geklärt werden.
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Re: Seilbahnunglück Mottarone - Italien (Piemont) 23.05.21
Vielen Dank, ich hätte auch mal die Suche bemühen können. Obendrein habe ich damals hier mitdiskutiert.
Auch wenn der Unfallhergang und die Ursache am Mottarone anders war, so gibt es doch einige Parallelen zu dem damaligen Unfall in Sestriere:
- Manipulation von Sicherheitseinrichtungen durch das Personal
- bergseitiger Zugseilriss im Bereich der Bergstation
- Versagen der Tragseilbremse
- Beschleunigen der Kabine durch den talseitigen Restseilzug
(- Leitner-Anlage)
Nur hat man ist Sestriere im Gegensatz zum Mottarone mehr Glück als Verstand gehabt. Die Kabine blieb an einem Querträger in der Bergstation hängen. Das hätte damals auch anders ausgehen können, wie wir jetzt gesehen haben.

Auch wenn der Unfallhergang und die Ursache am Mottarone anders war, so gibt es doch einige Parallelen zu dem damaligen Unfall in Sestriere:
- Manipulation von Sicherheitseinrichtungen durch das Personal
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- Beschleunigen der Kabine durch den talseitigen Restseilzug
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Re: Seilbahnunglück Mottarone - Italien (Piemont) 23.05.21
Ist in Sestrier das gerissen? Wäre mir ganz neu. Ich weiß nur, das die Kabine sich in der Station verkeilt hat und deswegen so ungünstig da hängt.
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Re: Seilbahnunglück Mottarone - Italien (Piemont) 23.05.21
Ja, da dürfte das Zugseil gerissen sein. Sieht man auch am oben verlinkten Foto. Unter der Umlenkscheibe des Zugseils ist die "Metallröhre" (keine Ahnung, wie das Ding in der Fachsprache heißt) sichtbar, durch die das Zugseil in den Keller zu Antrieb bzw. Abspannung geführt wird. Zwischen Umlenkscheibe ZS und der "Röhre" ist kein ZS mehr erkennbar...Neandertaler hat geschrieben: 01.06.2021 - 15:17 Ist in Sestrier das gerissen? Wäre mir ganz neu. Ich weiß nur, das die Kabine sich in der Station verkeilt hat und deswegen so ungünstig da hängt.
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Re: Seilbahnunglück Mottarone - Italien (Piemont) 23.05.21
Stimmt. Hatte ich gar nicht mehr so in Erinnerung. Ist ja auch schon 13 Jahre her.
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Re: Seilbahnunglück Mottarone - Italien (Piemont) 23.05.21
Offensichtlich haben die Untersuchungen vom Verkehrsministerium begonnen:
https://www.localteam.it/video/mottaron ... -un-albero
Screenshot aus dem Video vom Local Team:
https://www.localteam.it/video/mottaron ... -un-albero
Screenshot aus dem Video vom Local Team:
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Re: Seilbahnunglück Mottarone - Italien (Piemont) 23.05.21
Michi Meier / Stahlseil / ATV wird berühmt. Jetzt hat auch die Presse mitbekommen, dass die Tragseilbremse bereits in der Vergangenheit deaktiviert wurde.
20 Minuten: Dokumentierte Schweizer Hobbyfilmer jahrelange Manipulation der Bremsen? https://www.20min.ch/story/zeigen-bilde ... 148629346
ZDF: Unglücks-Seilbahn seit Jahren manipuliert? https://www.zdf.de/nachrichten/panorama ... t-100.html
Scheinbar hat die Italienische Staatsanwaltschaft diese Infos mit "Gute Arbeit" verdankt.
Jetzt weiss ich endlich wie Herr Meier aussieht
20 Minuten: Dokumentierte Schweizer Hobbyfilmer jahrelange Manipulation der Bremsen? https://www.20min.ch/story/zeigen-bilde ... 148629346
ZDF: Unglücks-Seilbahn seit Jahren manipuliert? https://www.zdf.de/nachrichten/panorama ... t-100.html
Scheinbar hat die Italienische Staatsanwaltschaft diese Infos mit "Gute Arbeit" verdankt.
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Re: Seilbahnunglück Mottarone - Italien (Piemont) 23.05.21
Das ist übrigens die Bergstation der Pragelato-Bahn. Selbst bei einem Problem mit der Fangbremse (was wir ja wissen, dass es so nicht war) wäre die Kabine nicht in die Bergstation gekracht.Neandertaler hat geschrieben: 01.06.2021 - 07:16Wenn ich mich Recht erinner, war das ein Bedienfehler. Hier wurde das Kopierwerk unbeabsichtigt während Wartungs- oder Einstellungsarbeiten auf Null gestellt. Damit hat die Steuerung nicht erkannt, das die Kabine auf der Strecke ist und diese wurde im letzten Moment vom Personal mit der Tragseilbremse zu halt gebracht. Ich muss da aber heute Abend noch mal nachschauen.Christoph Lütz hat geschrieben: 31.05.2021 - 21:02 Es gab 2008 noch einen spektakulären Unfall mit einer Leitner-Pendelbahn. Es handelt sich um die Anlage Pragelato in Sestriere. Die Kabine ist nur nicht losgeschossen, weil sie sich an einem Querträger verklemmt hat. Den genauen Unfallhergang habe ich aber noch mehr im Kopf.
Ich verlinke mal dieses Bild Ich hoffe, das geht in Ordnung.
https://www.google.de/amp/s/www.montag ... solti/amp/
Ich habe aktuell nicht mehr im Kopf (und keine Zeit das in dem verlinkten Thread nachzulesen) was parallel dazu in der Talstation passiert ist.
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Re: Seilbahnunglück Mottarone - Italien (Piemont) 23.05.21
Michi Maier im ZDF und im Focus:
Edit: Der Bericht kommt heute Abend um 21:00Uhr im ZDF Magazin Frontal 21:
Quelle: https://www.presseportal.de/pm/7840/4930439
Quelle: https://www.focus.de/panorama/welt/lago ... 53529.htmlDie Ermittlungen nach dem Seilbahnunglück an Pfingsten nahe des Lago Maggiore gehen weiter: Die Notbremsen könnten möglicherweise seit Jahren manipuliert gewesen sein. Aufnahmen eines Schweizer Hobbyfilmers zeigen Gabeln, welche die Notbremsen zu Wartungszecken blockieren – und das seit mehreren Jahren.
Ein Video heizt aktuell die Diskussionen um die Täterschaft beim Seilbahnunglück von Stresa an. Der Schweizer Hobbyfilmer Michael Meier nahm aus rein technischem Interesse die Anlage in den Jahren 2014, 2016 sowie 2018 auf. Auf allen drei Videos sind Gabeln (ital.: Forchettone) zu erkennen, welche ausschließlich für Wartungszwecke der Bahn bestimmt sind.
Denn sie verhindern den ordnungsgemäßen Betrieb der Notbremsen. „Mir ist dann aufgefallen, dass auf diesen Fotos diese Forchettone schon zu sehen sind. Schon im Jahr 2014 wurden diese Forchettone mit Personen in der Kabine eingesetzt“, sagte Michael Meier gegenüber dem „ZDF“.
Edit: Der Bericht kommt heute Abend um 21:00Uhr im ZDF Magazin Frontal 21:
An der Unglücksseilbahn von Stresa könnten schon seit Jahren die Notbremsen blockiert worden sein. Das legen Videoaufnahmen aus den Jahren 2014 und 2018 nahe, die dem ZDF vorliegen. Darauf sind sogenannte Gabeln zu sehen, die die Notbremsen außer Kraft setzen. Das ZDF berichtet am heutigen Dienstag, 1. Juni 2021, in seinen Nachrichtensendungen und dem politischen Magazin "Frontal 21" um 21.00 Uhr über die Hintergründe zum Seilbahnabsturz im italienischen Stresa.
Das Bildmaterial stammt vom Schweizer Hobbyfilmer Michael Meier. Dreimal filmte er aus technischem Interesse die Anlage am Monte Mottarone: 2014, 2016 und 2018. Nach dem Unglück am Pfingstsonntag ging er sein Material erneut durch und entdeckte die Gabeln - italienisch Forchettone: "Mir ist dann aufgefallen, dass auf diesen Fotos diese Forchettone schon zu sehen sind. Schon im Jahr 2014 wurden diese Forchettone mit Personen in der Kabine eingesetzt", sagte Meier dem ZDF. Auch der italienischen Staatsanwaltschaft liegen die Aufnahmen vor.
Quelle: https://www.presseportal.de/pm/7840/4930439
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Re: Seilbahnunglück Mottarone - Italien (Piemont) 23.05.21
In den Nachrichten beim ZDF um 19 Uhr war er auch schon zu sehen.
Den Rest gibts dann bei Frontal 21.

Den Rest gibts dann bei Frontal 21.

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Re: Seilbahnunglück Mottarone - Italien (Piemont) 23.05.21
Warum dass die Bahn in Pragelato damals in die Station gekracht ist weis ich nicht, oder zumindest nicht den ersten Fehler in der Reihe von mehreren.
Sicher ist aber dass sie rein gekracht ist und dass die Kabine beim wieder raus fliegen sich verkeilt hat. Der fixe Endanschlag in der Station war total deformiert und verschoben. Es gibt leider keine detaillierten Bilder mehr dazu. Zum Glück ging es dort von der Bergstation zur letzten Stütze bergauf, wäre es da runter gegangen wäre die Kabine weg gewesen. Die bahn war übrigens nicht neu sondern drei Jahre alt.
Tragseilbremsen hätten dort höchstens etwas gebracht wenn sie vor dem Einschlag in die Station von einem der Kabinenführer gezogen worden wären da das Laufwerk nach dem Aufprall und dem darauf folgenden Riss des Zugseiles schneller von den Tragseilen abgehoben wurde als dass die Tragseilbremsen schliessen konnten.
Sicher ist aber dass sie rein gekracht ist und dass die Kabine beim wieder raus fliegen sich verkeilt hat. Der fixe Endanschlag in der Station war total deformiert und verschoben. Es gibt leider keine detaillierten Bilder mehr dazu. Zum Glück ging es dort von der Bergstation zur letzten Stütze bergauf, wäre es da runter gegangen wäre die Kabine weg gewesen. Die bahn war übrigens nicht neu sondern drei Jahre alt.
Tragseilbremsen hätten dort höchstens etwas gebracht wenn sie vor dem Einschlag in die Station von einem der Kabinenführer gezogen worden wären da das Laufwerk nach dem Aufprall und dem darauf folgenden Riss des Zugseiles schneller von den Tragseilen abgehoben wurde als dass die Tragseilbremsen schliessen konnten.
Der letzte Regierungsvertreter wo an einer Pressekonferenz etwas für die Menschen positives gesagt hat und dies dann auch später eingehalten hat war Günter Schabowski am 9.11.1989.
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Re: Seilbahnunglück Mottarone - Italien (Piemont) 23.05.21
Das die Kabinen einer Pendelbahn infolge einer defekten Steuerung ungebremst in die Stationen fahren, ist ja durchaus immer schon als mögliches Unfallszenario betrachtet worden und ein Argument für die Tragseilbremse gewesen. Die Stationspuffer müssten demnach so konstruiert sein, das ein Aufklettern des Laufwerks zuverlässig verhindert wird.
Ich gehe aber davon aus, dass die unglückliche Konstruktion des Puffers nach dem Unfall gemäß zertifizierten Planunterlagen einfach wieder 1 : 1 aufgebaut wurde, anstatt Konsequenzen zu ziehen.
Bleibt noch die Frage, ob ein gelenkig am Laufwerk befestigter Bremswagen (System Von Roll) die Kabine in dieser Situation gebremst hätte.
Interessant ist auch, ob bei einer fangbremsenlosen Bahn das gespleisste Zugseil in den Klemmen durchgerutscht wäre, so dass ein Seilriss durch Überlastung vermieden worden wäre.
Eigentlich bin ich von der Tragseilbremse bei Pendelbahnen noch überzeugt, aber oft gehen einem dafür nach solchen Unfällen die Argumente aus.
Ich gehe aber davon aus, dass die unglückliche Konstruktion des Puffers nach dem Unfall gemäß zertifizierten Planunterlagen einfach wieder 1 : 1 aufgebaut wurde, anstatt Konsequenzen zu ziehen.
Bleibt noch die Frage, ob ein gelenkig am Laufwerk befestigter Bremswagen (System Von Roll) die Kabine in dieser Situation gebremst hätte.
Interessant ist auch, ob bei einer fangbremsenlosen Bahn das gespleisste Zugseil in den Klemmen durchgerutscht wäre, so dass ein Seilriss durch Überlastung vermieden worden wäre.
Eigentlich bin ich von der Tragseilbremse bei Pendelbahnen noch überzeugt, aber oft gehen einem dafür nach solchen Unfällen die Argumente aus.
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Re: Seilbahnunglück Mottarone - Italien (Piemont) 23.05.21
Die mögliche mehrfache Auslösung der Tragseilbremse bei der Gegenkabine (hier Nr. 4) kann doch tatsächlich zu einer Überbeanspruchung des Vergusskegels an der Unfallkabine (Nr. 3) geführt haben, auch wenn der Hauptantrieb in der Talstation jedesmal sofort automatisch abgestellt wurde.Lagorce hat geschrieben: 31.05.2021 - 22:13 Habe mir das mal mit Google übersetzt:
https://www.corriere.it/cronache/21_mag ... d6a2.shtml
Die Theorie, dass eine allmähliches versagen des Vergusskopfes sich durch Fehlauslösungen der Fangbremse bemerkbar machte scheine mit irgendwie merkwürdig.
Die Schlaffseilauslösung wird auf eine vorgegeben Wert, der den Seilbahnhersteller vorschreibt, eingestellt. Falls das Zugseil allmählich aus dem Vergusskopf gezogen wird (Setzungseffekt) hart die keine Auswirkung auf die Schlaffseilausösung, da diese beim Unterschreiten der Vorspannung auslöst, die axiale Lage des Zugseils bzgl. Seikopf spielt dabei keine Rolle. Alleinig falls das Zugseil so ruckartig aus dem Seilkope gezogen wird, das aus Trägheitsgründen der Seilzug soweit zurückgeht bis die Schlaffseilauslösung anspricht ist m.E. kaum vorstellbar in der Praxis, ausser das Zugseil wird vollständig as dem Seilkopf herausgerissen. Demach scheint mir der Zusammenhang sehr fragwürdig.
Dass allerdings der Seilkopf bei einer effektiven Fehlauslösung der Fangbremse unnötig beansprucht wird scheint wiederum logisch.
Irgendwo im Artikel werden Probleme mit der Hydraulik erwähnt.
Interessant wären 1:1 Texte der Aussagen der technisch Verantwortlichen, an der Wiedergabetreue der Medien zweifle ich stark.
Kann niemand herausfinden, ob andere Bahnen identisch aufgebaute Seilköpfe aufweisen (inkl.vorderes Gabelteil)?
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Re: Seilbahnunglück Mottarone - Italien (Piemont) 23.05.21
Wegen Sestrier, da ist mir etwas an dem Bild aufgefallen:
https:// www. repubblica. it/ 2006 /05/gallerie/cronaca/sestriere-funivia/4.html
https://www.repubblica.it/2006/05/galle ... via/4.html
Kann das sein, das wir hier über zwei Zwischenfälle reden? In diesem Album befindet sich diese Bild.
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Neu: Aus- und Weiterbildung zur Glühbirne. Man hat die Erleuchtung und kann dann alles mit Fassung ertragen!
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Re: Seilbahnunglück Mottarone - Italien (Piemont) 23.05.21
Hier ist der Bericht in der Mediathek: https://www.zdf.de/politik/frontal-21/i ... t-100.htmlRam-Brand hat geschrieben: 01.06.2021 - 19:48 In den Nachrichten beim ZDF um 19 Uhr war er auch schon zu sehen.![]()
Den Rest gibts dann bei Frontal 21.
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