Solche Berichte erliegen dem stets gleichen Trugschluss, dass steigende Preise mit steigendem Wert gleichzusetzen seien. Steigende Preise können aber halt auch einen Indikator für eine schleichende Erosion der Geldwertstabilität darstellen, was angesichts von 10 Jahren exzessiver Ausweitung der Geldmenge nicht ganz unwahrscheinlich ist.
Aber selbst in dem anderen Fall bewirken solche Mondpreise letzendlich nicht nur eine Verdrängung einkommensschwacher Schichten an den Rand der Peripherie (Gentrifizierung) sondern auch einen dauerhaften Anstieg bei Diensteistungen wie Übernachtung, Gastronomie und Skipasspreisen.
So oder so, der einfache Bürger, der sein Einkommen maßgeblich aus Arbeit oder Rente bestreitet, zieht dabei mittelfristig immer den kürzeren. Wenn demnächst also mal wieder so ein Oberschlauer die Aussetzung der Schuldenbremse fordert, dann fragt ihn doch mal, wieso er Löhne und Renten entwerten möchte. Inbesondere, wenn er einer Partei angehört, die ein "S" im Namen trägt.
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“Wir sind gewohnt, daß die Menschen verhöhnen, was sie nicht versteh'n,
Dass sie vor dem Guten und Schönen, das ihnen oft beschwerlich ist, murren.“ [Johann Wolfgang von Goethe]
Ich hab den Artikel hinter der Paywall nicht gelesen, aber durch Corona ist die Nachfrage an Freizeit-Zweitwohnungen tatsächlich gestiegen. Der Rest ist ein einfacher Mechanismus von Angebot und Nachfrage. Die Angebotsseite ist immer durch den vorhandenen Platz und restriktive Baugesetzgebung begrenzt. Aufgrund der inflationären Politik der Notenbanken ist auch klar, dass man als Anleger die Kohle eher in wertstabilen Assets wie Immobilien anlegt. Es gibt aber natürlich auch Gegenbeispiele von Standorten, die unattraktiver geworden sind, z.B. Aminona im Wallis.
Wenn man in Aminona meint den Zubringer abbauen zu müssen, steigert das nicht gerade die Attraktivität des Skivergnügens der Leute vor Ort... Kein Wunder, dass die Immobilienpreise dann sinken.