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Zudem traf ich einen alten Kumpel, dessen Vorfahren - wie ich heute erfuhr - zu den Gründern des kleinen Skigebietes im Selital gehörten. In der Familienhütte im Selital schlummern daher wunderbare Schätze in zahlreichen Alben:
Hintergrund zu den seltsamen Stützenformen: Der Ur-Lift begann bei der heutigen Mittelstation und führte bis ganz rauf, wie heute. So sahen die ersten Habegger-Stützen und Gehänge in den 1950ern aus. 1971 baute Habegger Thun einen neuen Lift von "ganz unten" bis auf den Gägger (mit den nun üblichen schweren N-förmigen Masten); der erste Lift wurde gekürzt und mit neuen Stützen ausgestattet. Auch der neue Lift besass zu Beginn Kurzbügel aus Holz, wie damals üblich. In meinem Video von 2009 sieht (und hört!) man die letzten dieser Einzugsapparate noch im Einsatz - inzwischen sind leider alle durch Hydro-Gehänge ersetzt. Die rein mechanischen 1960er-Habegger-Gehänge sieht man aber z.B. noch am Skilift Heimenschwand (Bericht und Video folgen demnächst).
Mehr Bilder hier.
Der Kollege erzählte auch, wie man früher von der (heute wieder erreichbaren) Talstation des Gäggerliftes über eine keine Brücke den Bach überquerte und danach - mit etwas Stossen - auf einem Waldweg rüber nach Rüschegg gelangen konnte; zur "Hintenrum"-Piste, die direkt zum Parkplatz führt. Von der Bergstation Lischboden wiederum gelangte man über den Beginn ebendieser Piste und über einen Waldweg weiter oben wieder auf die blaue Piste im Selital. Die beiden Anlagen gehörten früher der gleichen Gesellschaft; angeblich war sogar einmal ein Sessellift geplant, der die beiden Gebiete verbinden sollte. Heute muss man rund 25 Minuten im Auto sitzen, um zum Skilift Rüschegg-Eywald zu gelangen, der luftlinienmässig doch so nahe liegen würde.
Das tat ich um 14 Uhr dann auch, zuerst aber einige aktuelle Fotos vom Selital - alle Bilder in diesem Album (am Schluss und auf Seite 2). Wie man sieht, liegt ordentlich Schnee im Hinterland von Bern! Zumal es bis weit in die Nacht schneite, waren nicht alle Pisten 100% präpariert - machte aber gar nichts, 10cm Pulver auf harter Unterlage war spitze!
Nach einem Kaffee und einem Nussgipfel in der Hütte (und der Begutachtung diverser Alben) war ich überrascht, dass die Sonne entgegen der Prognose immer noch - wenn auch milchig - schien. Also fuhr ich schnurstracks via Gambach nach Rüschegg-Eywald und löste für die verbleibenden 1.5 Stunden noch eine 2-Stunden-Karte für den längsten Skilift des Gantrischgebietes und den viertlängsten der Schweiz (und den mit der geilsten Kurve). Die Verhältnisse sind auch hier wunderprächtig! Und Anfang Woche gibt's ja nochmals ordentlich Schnee. Wer kann, sollte sich also unbedingt all die coolen Mikroskigebiete in den Voralpen und im Jura sowie Mittelland vornehmen!
Hier das Best Of von Rüschegg heute; alle Bilder in diesem Album.