St. Ulrich (Gröden)

[PassyTheMountainGuy]

Wir fahren im Februar 2022 das erste Mal zum Skifahren nach Gröden und haben eine Unterkunft in St. Ulrich gebucht. Ich kenne die Region sehr gut aus dem Sommer, war aber noch nie im Winter dort. Nun ist mir durchaus bewusst, dass der Hauptteil des Skigebietes nicht direkt von St. Ulrich aus zu erreichen ist, sondern nur von St. Christina oder von Wolkenstein. Auf den Skibus habe ich aber keine Lust.
Sind die Pisten auf der Seceda und auf der Seiser Alm abwechslungsreich genug ? Wir sind eher Anfänger, also am liebsten sind uns eher breite Genusspisten. Schmale, steile oder verbuckelte Pisten möchten wir am liebsten meiden. Ich bin auch etwas erstaunt dass es wohl noch viele 2er oder 4er Sessellifte gibt, sind da nicht lange Wartezeiten vorprogrammiert ? 2020 waren wir in Kitzbühel, da sind ja (fast) alle Lifte Kapazitätsmonster ..
Was meint ihr, reichen die Pisten auf Seceda/Raschötz/Seiser Alm für eine Woche oder sollten wir doch eher mal nach St. Christina rüberfahren um nach Ciampinoi / Sella-Joch zu gelangen?

[Schnee]

Ich rate, die jährlichen (nur letztes Jahr fiel aus) Woche-Schiberichte von Widdi zu lesen; er hatte immer Quartier in St. Ulrich

[PapaTomba]

Du scheinst dich mit den Pistenplänen beschäftigt zu haben und mit deiner Einschätzung zur Lage von St.Ulrich hast du schon recht.
Als Genussskifahrer und mit eurem Profil, so wie du es beschreibst, werdet Ihr die Seiser Alm lieben.

Die sonnige Secedaseite ist als Abwechslung auch wunderbar geeignet.
Etwas herausfordernd könnte nachmittags die ausgefahrene Abfahrt La Longia nach St.Ulrich sein.
Und für die Sella Ronda benötigt ihr ohnehin keinen Skibus, ihr könnt über Col Raiser und den unterirdischen Gardena Expeess zur Saslong Bahn.

In Summe, gute Wahl, passt
LG

[PassyTheMountainGuy]

Mir scheint die Seiser Alm für die beschriebenen Kriterien auch eine gute Wahl zu sein. Seceda ebenfalls.
Eine ganze Woche nur dort wär mir persönlich zu wenig abwechslung, aber das kannst du ja spontan entscheiden. Falls du mal was anderes sehen willst kannst du ja mal auf die Sella-Ronda gehen. Geht natürlich auch auf Skiern, ohne Bus. Man muss aber natürlich etwas Zeit dafür einplanen. Und an der Ronda würde ich vor allem die Bereiche links und rechts davon empfehlen, weniger die Ronda selbst. In Alta Badia das Edelweißtal ist nett, und der ganze Bereich zwischen Corvara, La Villa und dem Cherz scheint mir für deine Kriterien auch gut zu passen. Eher weniger glücklich wirst du wahrscheinlich in der Nähe von Arabba. Dort ist es eher steil.

Zu den Wartezeiten: Sicherlich gibt es das ein- oder andere Nadelöhr, aber aufgrund der 2er / 4er Sessel allein brauchst du dir keine Sorgen machen. Ich persönlich bin an den 8KSBs von Kitzbühel schon wesentlich länger gestanden im Schnitt als an den Südtiroler DSBs. Die DSBs sind in der Regel nicht an den Stellen wo es am vollsten ist.

[Neandertaler]

Für den Einstieg in die Dolomiten reicht das vollkommen. Eventuell reicht euch auch ein Skipass nur für Gröden.

Ihr seid Sechs Tage vor Ort. Daher ein Tag Seiser Alm, ein Tag Secceda, dann ein Mal Grödenrunde links rum, ein Mal rechts rum (schon wegen der Busfahrt ist es das wert). Dann nochmals über den Secceda bis zum Sellajoch und grödner Joch (Achtung, nicht über die Jöcher hinaus fahren. Da sind dann Einzelfahrten zu bezahlen!) Monte Pana ist auch noch ganz nett.

Bei den Wartezeiten ist eigentlich der Knackpunkt die zweite Sektion zum Secceda. Sonst? Hald eben da, wo all hin wollen am Morgen: an der ersten Bahn auf dem Weg zur Piste kann es mal ein wenig dauern.

[Martin_D]

Also ich würde vor allem die Seiser Alm in der Hochsaison nicht uneingeschränkt empfehlen. Ich war zuletzt um Neujahr 2020 herum in der Gegend. Mein Quartier war in Brixen und ich bin in verschiedene Skigebiete gefahren (Ladurns, Ratschings (2 mal), Gitschberg/Jochtal, Plose, Kronplatz und eben Seiser Alm/Gröden. Die mit Abstand längsten Wartezeiten gab es in dieser Woche auf der Seiser Alm. Eigenlich waren Wartezeiten die ganze Woche kein Thema, nur Seiser Alm bildete da eine Ausnahme.

[barmuc73]

Wir sind auch immer in St. Ulrich. In der absoluten Hochsaison (Faschingsferien - geht leider nicht anders). St. Ulrich hat gegenüber St. Christina und Wolkenstein vor allem den Vorteil, dass es ein richtiger Ort mit einem richtigen Dorfzentrum, Fußgängerzone etc. ist. Und man kommt eben sowohl auf die Seiser Alm, wie auch über Seceda und Ciampinoi zur Sella Ronda, oder auch einfach nur Dantercepies und Col Rodella (Col Rodella gehört zwar schon zu Val die Fassa, ist aber im Grödner Skipass noch inklusive!).

Ja, in der Hochsaison kann es an der ein oder anderen Stelle Wartezeiten geben. Das muss aber nicht am 2er Lift sein, kann auch ein 6er sein. Meist aber nur zu bestimmten Zeiten, die man dann meiden sollte. Auf der Seiser Alm ist, wenn man von St. Ulrich kommt, der 2er Sessel Sanon am Vormittag ein Problem. Früh genug da sein, oder erst am späteren Vormittag dorthin kommen. Früher gab es eine Umfahrung, mit der man diesen Lift umgehen konnte - gibt es heute leider nicht mehr. Voll sind vor allem auch der 6er Panorama (absolute Anfänger-Piste), wie auch der 4er Laurin. Schön und deutlich leerer sind die Pisten am Goldknopf und am Florianlift. Von Saltria gibt es einen Bus zum Monte Pana über abenteuerliche Strecke - ist allerdings nicht im Skiticket inklusive. Neu in dieser Saison, und im Pistenplan noch gar nicht verzeichnet, ist die Talabfahrt nach St. Ulrich. Diese ist allerdings wohl eher schmal, dürfte Eure Kriterien also nicht erfüllen.

Morgens zum Seceda ist die Pendelbahn (Mittelstation zum Gipfel) ein Nadelöhr. Hier empfiehlt es sich, möglichst früh da zu sein, am besten schon vor offizieller Liftöffnung an der unteren Gondelbahn. Oder man bringt einfach ein bißchen Zeit und Gelassenheit mit. Die Schlange an der Mittelstation sieht zwar oft zum Angsthaben aus. Es ist aber alles sehr gut organisiert, und dauert, wenn man ehrlich auf die Uhr guckt, dann gar nicht so lange wie befürchtet. Ab dem späteren Vormittag leert es sich dann wieder. Die Pisten oben am Seceda und die Talabfahrt nach St. Christina haben aber auch was, und sollten Eure Kriterien erfüllen. Talabfahrt nachmittags vom Seceda nach St. Ulrich kann je nach Wetter und Schneelage absolut häßlich oder mega-genial sein. Wenn der Schnee weich ist, wird es eher häßlich im Laufe des Tages. Eventuell als Anfänger dann auf den unteren (eigentlich sehr schönen!) Abschnitt verzichten und die Gondel nehmen. Ich hatte aber auch schon Tage, wo ich mit meinem Sohn die vermeintlich letzte Talabfahrt des Tages nach langem Skitag gemacht habe, unten in St. Ulrich ankomme, auf die Uhr gucke, und wir quasi den letzten Lift nochmal rauf genommen haben, um die Talabfahrt nochmal zu fahren. Oben hatten sich schon die Carabinieri für die letzte Kontrollfahrt gesammelt.

Sehr schön und absolut Anfänger-geeignet sind auch die Pisten zwischen Piz Sella und Col Rodella. Anfahrt ist über Ciampinoi möglich - der Bereich ist aber eher anspruchsvoll. Alternativ kann man mit dem Skibus vom Antioniusplatz in St. Ulrich nach St. Christina zum 2er Sessel zum Monte Pana fahren. Von dort kann man sich dann durcharbeiten. Rückweg ist genauso möglich. Die Pisten hier sollten alle Euren Kriterien entsprechen.

Den Dantercepies würde ich mir als Anfänger eher sparen. Ist zwar auch für Anfänger machbar, aber die anderen genannten Bereiche sind wesentlich entspannter. Es sei denn natürlich Ihr wollt die Sella Ronda in Angriff nehmen, oder (auch sehr schön) nach Alta Badia und z.B. Colfosco rüberwechseln. Das ist nicht allzu weit, und auch Anfänger-geeignet. Wenn man von St. Ulricht per Ski zum Dantercepies möchte, muss man allerdings ebenso über den Ciampinoi, was für Anfänger eher nicht so dolle ist.

[TiPi]

Für Eure Ansprüche reicht das völlig /Secada, Seiser Alm, Monte Pana). Da gibt es super schöne Abfahrten (die La Longia am Morgen ist ein Traum!)
Wolkenstein, Corvara, etc. sind eher was für KM Fresser (wie wir ), die auch mal Tagesausflüge nach Cortina, oder zum Kronplatz machen.

[markman]

ich würde mich mal hier ranhängen. Mein Plan C (Plan ist Ö, wie gebucht; Plan B Schweiz) wäre dann Italien, wenn die Verrückten in Wien den Lockdown verlängern.

Laut Pistenplan wäre St. Christina auch ein guter Startpunkt, oder? Da gibt es auch eine kleine Dorfstruktur und der Weg zur Saslong ist von vielen Hotels fußläufig zu erreichen und der Bereich um St. Ulrich wäre auch optional möglich. In Wolkenstein gefallen mir die Hotel nicht, viele sind m.E. zu teuer, schweizer Niveau, bieten aber weniger.

Da ich dort noch nie gewesen bin, kenne ich die Pisten nur von den Berichten. Zweifelsfrei soll die Präparierung herrvorragend sein, am lieben fahren ich breite, lange Pisten.

Spricht da etwas dagegen?

Grüße,
Markman

[oli]

... und der Weg zur Saslong ist von vielen Hotels fußläufig zu erreichen ...

Das habe ich auch mal gedacht, wenn man den Blick auf eine Karte wirft. Bei 3-dimensionaler Betrachtung gibt es aber nur wenige Häuser, die man wirklich zu Fuß erreichen will. Die Talstation der Saslong ist wirklich unten im Loch und es geht in jedem Fall ganz ordentlich bergan.
Das spräche in jedem Fall für Wolkenstein. Hier liegen viele Häuser so, dass Du mit Ski bis ans Haus fahren kannst.

[markman]

... und der Weg zur Saslong ist von vielen Hotels fußläufig zu erreichen ...

Das habe ich auch mal gedacht, wenn man den Blick auf eine Karte wirft. Bei 3-dimensionaler Betrachtung gibt es aber nur wenige Häuser, die man wirklich zu Fuß erreichen will. Die Talstation der Saslong ist wirklich unten im Loch und es geht in jedem Fall ganz ordentlich bergan.
Das spräche in jedem Fall für Wolkenstein. Hier liegen viele Häuser so, dass Du mit Ski bis ans Haus fahren kannst.

oh je, das heißt am Ende des Tages "berghoch" laufen. Das schaue ich mir mal genauer an, danke!

Grüße,
Markman

[oli]

oh je, das heißt am Ende des Tages "berghoch" laufen.

So ist es…

[spinne08]

oh je, das heißt am Ende des Tages "berghoch" laufen.

So ist es…

Ich habe es auch überlebt. Hatte seinerzeit auch eine Unterkunft in St. Christina. Der Einstieg ins Gebiet war gut. Entweder n Richtung Seceda oder über die Saslong Richtung Wolkenstein. Beides hat gut funktioniert.

[barmuc73]

oh je, das heißt am Ende des Tages "berghoch" laufen.

So ist es…

Nicht zwingend, kommt drauf an, wo die Unterkunft ist. Wenn man oberhalb des eigentlichen Ortskerns ist, bei "Plan da Tieja", dann kann man morgens zur Saslong runterlaufen, und abends mit dem Gardena Ronda Express (unterirdische Standseilbahn) zur Talstation vom Col Raiser fahren. Wenn man schon mal da ist, sollte man hier auf jeden Fall noch eine oder mehr Abfahrten machen, am besten ganz oben vom Seceda. Im Gegensatz zur Saslong geht das hier auch später am Tag meist noch ganz gut. Von der Talstation Col Raiser kann man dann auf Ski weiterfahren bis Plan de Tieja (Anfänger-Schlepplift im Ort). Diese Verbindung ist zwar nicht in allen Skikarten eingezeichnet, meiner Erfahrung nach aber immer präpariert. Schade dass die Verbindung nicht weiter geht zur Saslong.

Gefahren bin ich das Stück allerdings noch nie - hatte diese Variante bei der Auswahl einer Unterkunft mehrfach als möglich einbezogen. Letzten Endes sind wir dann aber doch immer in St. Ulrich gelandet.

Sehr hilfreich ist die 3D Karte bei Dolomiti Superski. Du musst hier zunächst das Skigebiet (Gröden) auswählen über das "Kartensymbol" oben links - ansonsten werden keine Lifte und Pisten angezeigt.
https://ski.realitymaps.de/DolomitiSuperski/

Den Beginn dieser Verbindungspiste in den oberen Ortsteil hinein kann man auch auf dieser Webcam sehen. Aktuell ist die Piste noch nicht präpariert, aber es ist schonmal Schnee da, und steht auch eine Schneekanone dort. Ich denke schon, dass die das noch bis zur Eröffnung am Wochenende machen werden.
https://jaegerheim.it-wms.com/val-gardena

Das wäre durchaus komfortabler als viele Unterkünfte in St. Ulrich. Wenn man nicht direkt im Ortszentrum ist, muss man dort nämlich in der Regel am Ende des Tages auch hochlaufen. Diesbezüglich ist in der Tat sicherlich Wolkenstein am "komfortabelsten".