Anfahrt: Ettlingen - A5 - Freiburg - Höllental - Titisee - Feldberg in 1:45 h
Wetter: Meist leichter Schneefall, ab 10:30 h Aufhellungen, ab 13:30 h Eintrübung
Schnee: 40-70 cm Pulverschnee
Anlagen in Betrieb: Alle außer SCHL Grafenmatt II, DoppelSCHL Silberwiese und DSB Weltcup
Wartezeit: keine bis max 2 Minuten. Für Feldbergverhältnisse LEER.
Abfahrten geöffnet: Alle außer den wichtigsten: Fahl FIS, Fahl Ahornbühl, Fahl Klusenwald, Fahler Loch
Abfahrten trotzdem als Tiefschneerouten befahrbar: Die vier oben genannten

Gefallen: 50 cm Neuschnee in den letzten Tagen, super Pistenverhältnisse
Nicht gefallen: Liftverbund Feldberg war auf die tollen Schneeverhältnisse offenbar nicht vorbereitet
Bewertung: 5 von 6 Mittelgebirgspunkten wegen teils schlechter Sicht und wegen geschlossener Hauptpisten
Am Samstag, dem 11. Dezember, hatte ich mir trotz mäßiger Wetterbedingungen den ersten Skiausflug der Saison in den Südschwarzwald vorgenommen. Frau Harzwinter hatte keine Zeit und Harzwinter Junior war anderweitig verbucht, also fuhr ich allein. Den Skipass hatte ich am Vorabend über Starjack gekauft. Wie im Schneesituationstopic bereits erwähnt, kann man nun seine vorhandene Kontaktlos-Karte per Skidata-App mit seinem Covid-Barcode verknüpfen und so den persönlichen 2G-Status bereits beim Kauf mit dem Skipass verbinden. Das funktioniert tadellos. Eigentlich wollte ich mittags nach Muggenbrunn und nachmittags nach Todtnauberg umsetzen. Mangels Wartezeiten am Feldberg und wegen der Eintrübung am Nachmittag verzichtete ich dann aber auf den Besuch der kleineren Nachbarskigebiete.
Wie es sich für einen guten Start am Feldberg gehört, war ich um kurz nach 8:00 h am Feldberg-Parkhaus und somit um 8:30 h am Lift. Im Gegensatz zu Schönwettertagen war allerdings zunächst nur der Resilift in Betrieb, und das bei konturlosen Sichtbedingungen. An der 6KSB Seebuck testeten noch die Mitarbeiter herum; sie sollte nach Abschluss der Revisionsarbeiten am Vortag bei meinem Besuch den ersten Betriebstag der Saison haben. Gegen 8:50 h stellte ich mich mit ersten anderen Skigästen vors Drehkreuz, das allerdings weiterhin einen merkwürdigen "Bitte Warten"-Status anzeigte. Erst um 9:05 h durfte ich dann im allerersten Seebuck-KSB-Sessel der Saison die Fahrt antreten.
Da die Sicht am Seebuckhang mäßig war, blieb das Befahren des Haupthangs trotz des schönen Neuschnees zunächst hinter den Erwartungen zurück. Aber an der Waldkante neben der DSB machte es Spaß, also fuhr ich fast nur dort. Der größte Teil der Besucher hatte offensichtlich kein Onlineticket erworben, und so stauten sich ab 9:30 h die Massen in einer großen Traube an der 2G-Kontrolle an der Seebuckkasse, während es an der KSB erstaunlich leer blieb. Erst gegen 10:30 h stieg die Wartezeit an der 6KSB Seebuck auf unerträgliche 2 Minuten.

Die Fehlplanung "Skibrücke" war vormittags recht gut zu befahren, mittags dann aufgefahren und nachmittags bis aufs Blankeis abgekratzt. Beide Skihänge Zeller fuhren sich im Neuschnee prima, ihre Schlepplifte blieben ohne erwähnenswerte Wartezeiten. Sowie ich den Seebuck um 10:30 h verlassen hatte, schien dort plötzlich die Sonne auf den Hang. Aber auch über den Zellerhängen zeigte sich blauer Himmel, und die Sicht wurde schlagartig besser. Den Grafenmattlift habe ich noch nie so leer erlebt, obwohl hier einige Skischulen fuhren. Über die bereits etwas aufgefahrene Rothausabfahrt ging es mit zu vielen anderen Skigästen am noch geschlossenen Silberwiesenlift vorbei zur 4KSB Rothausbahn. Auch dort keine Wartezeit! Mit der Rothausbahn war ich schon ewig nicht mehr gefahren. Ihren einzigen Betriebstag des schneearmen Winters 2019/20 hatte ich verpasst, und im Winter 2020/21 war am Feldberg bekanntermaßen Corona-Lockdown. Insofern war es schön, die Sesselbahn mal wieder in Betrieb zu erleben. Aber warum der Liftverbund Feldberg es nicht geschafft hat, bei 50-70 cm Schnee außer der Rothaus-Außenrumabfahrt auch nur eine einzige ihrer attraktiveren Abfahrten zu präparieren und offiziell zu öffnen, ist mir ein Rätsel. Dafür war ich schließlich hauptsächlich hergekommen. Als Sportler zuckt man mit den Schultern und nimmt die gesperrten Routen dann zusammen mit ein paar Gleichgesinnten unpräpariert unter die Kanten. So kam auf den anstrengenden Abfahrten durch bis zu einen halben Meter Pulver auf der FIS-Abfahrt, der Ahornbühl-Abfahrt und im Fahler Loch anderer Spaßfaktor auf als erhofft. Für meine vor dem Coronawinter neu gekauften Ski war es der erste Tiefschneekontakt ... und ich musste erfahren, dass meine rechte Bindung nicht korrekt eingestellt ist, da sie im Tiefschnee mehrfach auslöste. Platsch!
Gegen 13:30 h trübte es leider wieder ein, und auf den aufgefahrenen Abfahrten ließ die Kontursicht nach. Bis 15:30 h schaukelte ich weiter über die Feldberghänge, dann mochte ich nicht mehr. Nach einer finalen Fahrt in den Nebel auf dem Seebuck ging es zurück zum Parkhaus. Der Parkautomat gab für einen vorhandenen Skipass 5 Euro Rabatt, aber mit den verbleibenden 10 Euro war die Parkgebühr trotzdem immer noch viel zu hoch.
Fazit: Den tollen Neuschneetag am Feldberg ohne Liftwartezeiten spüre ich beim Schreiben dieses Berichts deutlich in den Beinen.

31 Fotos:
Morgens um halb Neun lief nur der Resilift bei schwacher Kontursicht.
Die Seebuckbahn ging bei merkwürdiger Displaymeldung auf den Skipasslesern erst um 9:05 h in Betrieb. Ich durfte den ersten Saisonsessel nehmen.

Leichter Schneefall am Seebuck am Morgen bei den erwarteten trüben Wetterbedingungen.
Kassentraube am Seebuck für alle, die keinen Onlineskipass gekauft hatten. Gesprächsfetzen zufolge gab es wieder eine Stunde Wartezeit.
Neben der Waldkante war der Seebuckhang auf Neuschnee schön zu fahren.
Seebuck-Haupthang.
Als ich zur Zeigerbahn abfuhr, begann es aufzuhellen.
Die Skibrücke war vormittags noch akzeptabel befahrbar, ab dem Mittag nicht mehr.
Zeigerbahn.
Viel Schnee am SCHL Zeller 1, ...
... und seine Abfahrt war mit Spaß zu fahren.
Ich mag verschneite, ausladende Laubbäume als Winterimpression.
Und plötzlich war blauer Himmel da.
Sonne auf dem Hang hinterm SCHL Zeller 2.
Grafenmattabfahrt.
SCHL Grafenmatt mit blauem Himmel.
Nochmal.
Präparierte Zubringerabfahrt zum Fahler Loch, die dann aber doch nur zurück zur Grafenmatt führte.
Gewusel auf der Rothausabfahrt.
Rothausbahn LEER.
Trassenabfahrer unter der Rothausbahn.
Abfahrt Fahler Loch, diesmal als unpräparierte Route bei 50-70 cm Pulver.
Abfahrt Fahler Loch.
Am außer Betrieb befindlichen Silberwiesenlift wurde am Tag meines Besuchs die Trasse präpariert und die Abbügelrampe freigeschaufelt.
"Anfahrt" zur FIS- bzw. Weltcupabfahrt an der Rothausbahn entlang.
FIS-Abfahrt in Fahl unpräpariert mit bis zu einem halben Meter Pulverschnee - für mich in diesem Zustand eine Premiere.
Schlussstück FIS-Abfahrt mit Talstation der DSB Weltcup, die ich auch schon lange nicht mehr in Betrieb gesehen habe.
Und die Pulver-Route Nummer Drei wurde die unpräparierte Ahornbühl-Abfahrt, ...
... die unten reichlich schmal und steil ist.
Noch ein wenig hin- und herschaukeln am Nachmittag bei trübem Wetter, hier am Zeiger ...
... oder an den Hängen der Zellerlifte, die noch am wenigsten zerfahren blieben. Schlussimpression eines Neuschneetages.