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Antwort von Doppelmayr bzgl. Sicherheit

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starli
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Antwort von Doppelmayr bzgl. Sicherheit

Beitrag von starli »

Hallo!

Entgegen meiner Meinung in einem anderen Thread hab ich nun also doch endlich von Doppelmayr eine antwort erhalten. Da sie für andere sicher auch interessant wären, werd ich's hier einfach mal einfügen.

Meine Anfrage vom 15.4.2002

Hallo!

Heute bin ich zufällig über "Das Buch" gestolpert - äußerst informativ,
super, daß ihr das kostenlos im Netz anbietet.

Im folgenden nun einige private Erlebnissen, zu denen ich gerne einen
kommentar von Ihnen möchte.

1.
Einige Liftbetreiber laßen ihre kuppelbaren Sessel bzw. Kabinen über Nacht
am Seil hängen, anstatt diese einzufahren.
- Hat das irgendwelche Vorteile außer der Zeiteinsparung?
- Werden dadurch nicht Klemmen unnötig strapaziert? Kabinen und Klemmen
unnötig Wind und Witterung ausgesetzt? Führt das nicht zu einem schnelleren
Verschleiß an Federn usw.?

2.
Bei einem kuppelbaren Vierersessellift und einem Doppelsessellift hab ich
fadenförmige Schnüre vom Förderseil runterhängen sehen. So wie ich das
"dem Buch" entnehme, dürfe hier die Seele des Seils beschädigt sein.
- Hat das keine Auswirkungen auf die Sicherheit?
- Kann damit noch getrost Wochen und Monatelang gefahren werden, wie
praktiziert, bis das Seil ausgewechselt werden muß?

3.
Vor allem bei Niederhalte-Stützen fiel mir schon mehrere Male eine Quer-
Schwankung der Stütze auf, durch die auch das Seil bis über die
folgenden Stützen leicht quer schwenkt.
- Kann durch so eine dauernde Schwankung nicht die Befestigung der
Stütze im Fundament gelockert werden? Das ganze Fundament im Erdreich
gelockert werden?
- Bis zu welcher "subjektiv wahrnehmenden" Stärke ist diese Schwankung
sicherheitstechnisch vertreten?

4.
Bei einer kuppelbaren Doppelsessellbahn wird von einheimischen Kindern
v.a. bei Nachtfahrten eine extreme Hoch-Tief-Bewegung durch gezieltes
"Hüpfen" provoziert, bei der mir schon öfters mulmig wurde. Es ist
jedenfalls um einiges stärker als bei einen plötzlichen Stillstand ...
- Kann das Seil durch dieses Verhalten aus den Rollen springen?
- Gab es hier schon Vorfälle?
- Würde ein Sensor dieses Gefahr rechtzeitig erkennen, bevor es
zu einem Unglück kommt?

MfG

M. Schuster,
Innsbruck.

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starli
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Antwort

Beitrag von starli »

(Nachtrag vom 12.6.: Hab so eben das o.k. erhalten, daß ich diese Mail hier posten darf)

Und hier die Antwort von Doppelmayr vom 11.6.2002:


Sehr geehrter Herr Schuster,

es freut uns, daß Ihnen "Das Buch" gefällt. Wir möchte auch gerne auf Ihre
Fragen wie folgt eingehen:

zu 1:
Nein, das hat keine weiteren Vorteile. Kabinen und Klemmen sind natürlich
der Witterung ausgesetzt. Speziell scharfe Fönstürme können Probleme
bereiten. Die Fahrzeuge werden angeregt, sie schaukeln und ganze Seilfelder
kommen in Schwingung. Das führt nicht zu einem schnelleren Verschleiß der
Federn, aber sehr wohl zum Verschleiß der Fahrzeuge.

zu 2:
Solche fadenförmigen Schnüre aus dem Förderseil sind wahrscheinlich Fäden
des Seilfettes. Das Seilfett tritt vor allem in den ersten Betriebswochen
aus, ist höchst zäh und wird bei tiefen Temperaturen als Faden wahrgenommen.
Dies hat keine Auswirkungen auf die Sicherheit. Es ist sehr
unwahrscheinlich, daß sich die Seele auflöst und durch die Litzen
heraushängt. In einem solchen Fall muß der Betriebsleiter aktiv werden und
die Ursache näher untersuchen. Bei kuppelbaren Bahnen reduziert sich der
Seildurchmesser mit der Zeit und die dazu vorgesehenen
Sicherheitseinrichtungen sprechen dann an.

zu 3:
Sie haben dieses Phänomen vollkommen richtig festgestellt. Stützen sind
elastisch, eine Bewegung ist absolut vorhanden. Die effektive Amplitude in
cm gemessen ist jedoch viel geringer als dies mit freiem Auge wahrgenommen
wird - optische Täuschung. Uns ist kein Fall bekannt, bei dem sich die
Stütze vom Fundament bzw. das gesamte Fundament im Erdreich gelockert hätte.

zu 4:
Diese Hoch-/Tiefbewegung durch Hüpfen ist unangenehm. Es ist aber kein Fall
bekannt, bei dem das Seil aus den Rollen gesprungen wäre. Die notwendigen
Entladekräfte sind zu gering. Ich weiß hier nicht, welchen Sensor Sie meinen
und wo der angebracht werden sollte. Lt. unseren Informationen gibt es noch
keine Sensoren für diesen Anwendungsfall.

Wir hoffen, daß wir Ihnen mit der Beantwortung Ihrer Fragen gedient haben
und wünschen Ihnen weiterhin viel Spaß und Freude beim Skilaufen, speziell
dann, wenn Sie auf Doppelmayr-Anlagen unterwegs sind.

Mit freundlichen Grüßen
Dipl. Ing. Christoph Hinteregger

Doppelmayr Seilbahnen GmbH
6961 Wolfurt / Austria
Tel. +43 5574 604 - 240
Fax +43 5574 75590
Internet: www.doppelmayr.com
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F. Feser
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Beitrag von F. Feser »

hmm, dazu kann man eigentlich net viel sagen, nur dass es meines wissens nach schon so eine "kontrollvorrichtung" gibt
:)
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F. Feser
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Beitrag von F. Feser »

ach ja:
in "dem Buch" wird die Funktionsweise und Sicherung genau dieser Kontrollvorrichtung beschrieben ....
soviel zum Thema ... das gibt es bei Doppelmayr net :D
wenn d'r Artur des schreibt, gibts des au!
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