Seit 25 Jahren "dreht" sich das Skiliftkarussell
Winterberg. Mit einer Liftkarte in der Tasche schnell und reibungslos verschiedene Liftschranken passieren - was heute selbstverständlich ist, war nicht immer so. "In den siebziger Jahren hatten die Skifahrer manchmal bis zu zehn Tickets in der Tasche. Das führte oft zu Verwicklungen", erinnert sich Liftbetreiber Gerhard Klante. Vor 25 Jahren gründete er mit seinen Kollegen das Skiliftkarussell Winterberg.
Nach dem Vorbild großer alpiner Skigebiete wurde ein einheitliches, computergesteuertes Ticketsystem geschaffen. Doch der Weg dorthin war schwierig. Schließlich mussten dazu zahlreiche, konkurrierende Unternehmen an einen Tisch gebracht werden. Mit viel Engagement und persönlichem Einsatz schaffte das jedoch 1978 der damalige Winterberger Kurdirektor Hans Eckert. Als die Kosten des neuen Systems bekannt wurden, verließ die Mehrheit der Anwesenden den Saal. Vier Liftbetreiber blieben übrig: Walter Quick, Willi Wahle, Walter Wahle und Gerhard Klante. Noch im gleichen Jahr schaffte die kleine Gemeinschaft das neue Abrechnungssystem an. Das Skiliftkarussell Winterberg war gegründet.
Die Zusammenarbeit wuchs, die Mitglieder warben gemeinsam und präsentierten sich auf Touristikmessen. Später bauten sie Lifte über den Bremberg und einen eigenen Rodellift. Auch die gemeinsame Panoramakarte mit allen zusammenhängenden Abfahrten und Liften wurde bei den Gästen zum Renner.
Im Laufe der Jahre schlossen sich mehr und mehr Liftbetriebe dem Skiliftkarussell an. Aus anfangs sechs Abfahrten sind mittlerweile 30 geworden und das Skiliftkarussell Winterberg zu einem bedeutenden Faktor für den Tourismus der ganzen Region.
Die Geschichte der Skilifte begann in den 50er Jahren. Bis dahin waren sie unbekannt. Den ersten baute die englische Besatzungsmacht. Den ersten modernen Doppelankerlift errichtete 1962 am Nordhang der Skiklub Winterberg. Das war der Startschuss für eine Vielzahl von Skiliften rund um Winterberg. Der Bobclub riss den mittlerweile unrentabel gewordenen englischen Sessellift ab und ersetzte ihn durch einen Schlepplift.
Mit 20 Liftanlagen und 30 Abfahrten, alle miteinander vernetzt, ist das Skiliftkarussell Winterberg das größte Skigebiet im Sauerland. 19 Schneekanonen sind im Einsatz, um das Gebiet schneesicher zu machen.
12.02.2004
Seit 25 Jahren "dreht" sich das Skiliftkarussell
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wenn mehr so drauf wären...
das sollten sich doch mal die Liftbetreiber in Oberbayern mal zu Herzen nehmen!
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Eine interessante Ausarbeitung des Sporthochschuke köln zum skiliftkarussell in Winterberg:
Realisierungskonzept „technische Beschneiung“ für das Skiliftkarussel Winterberg
Inhalt:
Bestandsanalyse der Infrastruktur und der naturräumlichen Gegebenheiten
Im Skiliftkarussell Winterberg stehen ab der Saison 2003/3004 drei Sesselbahnen, 13 Schlepplifte, drei transportable Übungslifte (Herrloh) sowie zwei Rodellifte zur Verfügung. Die Gesamtpistenfläche im Skiliftkarussell liegt bei ca. 29 ha. Verschiedene Abfahrten sind schon seit mehreren Jahren mit fest installierten Beschneiungsanlagen ausgestattet. Die Gesamtfläche der beschneiten Fläche liegt derzeit bei ca. 5,4 ha. Die Wasserversorgung der Anlagen erfolgt aus dem Bürebach bzw. dem Ahlener Teich. Die insgesamt 18 Abfahrtsflächen des Skiliftkarussells wurden im Hinblick auf das skisportliche Anforderungsprofil, die touristische Bedeutung sowie unter naturschutzfachlichen und wasserwirtschaftlichen Gesichtspunkten einzeln analysiert. Auf diesem differenzierten Bild beruht im weiteren die räumliche Konzeption für den zukünftigen Ausbau der Beschneiungsanlagen. Für die Beurteilung der Wasserversorgungsmöglichkeiten und entsprechende Empfehlungen im Rahmen dieses Realisierungskonzeptes war es weiterhin notwendig, die hydrologischen Rahmenbedingungen eingehend zu analysieren. Neben der bestehenden Lösung „Ahlener Teich“ wurden auch Alternativen der Wasserversorgung gesucht und geprüft. Relevant ist in diesem Zusammenhang vor allem die Entnahme von Wasser aus naheliegenden Einzugsgebieten. Hierfür bietet sich grundsätzlich die Nuhne im Bereich der Dauber Mühle südlich des Skigebietes an, sodass auch dieser alternative Standort eingehend auf sein Potenzial hin analysiert wurde.
Betreiberkonzeption
Durch das Ingenieurbüro Veldhuis wurde im Auftrag des Skiliftkarussells Winterberg ein Konzept zur maschinellen Beschneiung erarbeitet. Diese Betreiberkonzeption vom Mai 2003 sah zunächst den Bau von Beschneiungsanlagen im Bereich Flutlichthang, Parallelhang und Poppenberg I vor. Von diesen unmittelbar geplanten Maßnahmen wurde im Sommer 2003 der Flutlichthang mit einer Beschneiungsanlage ausgerüstet und eine Teichanlage mit 1.200 m³ gebaut. Als eigentliche erste Ausbaustufe sieht das Betreiberkonzept den Bau von Beschneiungsanlagen an den drei Brembergpisten sowie am Nordhang vor. In der zweiten Ausbaustufe kommen die Übungslifte am Herrloh, der Astenstraßenlift sowie der dortige Rodellift in Betracht. In einer dritten Ausbaustufe ist die Schaffung und technische Beschneiung einer Verbindung vom Nordhang hinauf zum Kahlen Asten vorgesehen. Die Wasserversorgung der gesamten Anlage soll aus dem Bürebach bzw. dem Ahlener Teich erfolgen. Da sowohl die derzeit vorhandenen wasserrechtlichen Erlaubnisse als auch die tatsächlichen Abflüsse nicht ausreichen den Betrieb einer derartigen Anlage mit einer Pumpenleistung von 100 l/s im Volllastbetrieb ohne Zwischenspeicherung in größerem Umfang zu gewährleisten, sieht das Betreiberkonzept die Speicherung des gesamten Jahresbedarfs in zwei Teichanlagen mit einem Fassungsvermögen von jeweils 20.000 m³ vor. Das Betreiberkonzept weist zusammen mit den in den letzten Jahren getätigten Ausbaumaßnahmen auf die vorhandene Investitionsbereitschaft im Skiliftkarussell Winterberg hin und ist damit - vorab jeglicher Prüfung des Konzeptes - im Sinne des Masterplans als sehr positiv werten.
Realisierungskonzept der DSHS
Das Realisierungskonzept der DSHS orientiert sich an mehreren Leitbildern. Neben der Konzentration auf ortsnahe, bereits intensiv touristisch genutzte Bereiche und der Berücksichtigung der naturschutzfachlichen und wasserwirtschaftlicher Zielvorgaben spielt hierbei vor allem der folgende Sachverhalt eine entscheidende Rolle. Ziel dieses Realisierungskonzeptes ist die Schaffung bzw. Sicherung eines skisportlichen Mindestangebotes durch technische Beschneiung. Eine Ausrüstung sämtlicher vorhandener Pisten mit Beschneiungsanlagen, wird im Zusammenhang mit den bisherigen Überlegungen des Masterplans und den damit zusammenhängenden staatlichen Infrastrukturförderprogrammen nicht angestrebt. Unter diesen Gesichtspunkten sollte – zusammenfassend dargestellt - der Schwerpunkt der zukünftigen Entwicklung im Bereich Herrloh – Poppenberg in Verbindung mit dem Brembergkopflift I liegen. Ergänzt werden könnte dieses zusammenhängende Pistensystem durch eine Beschneiung des skisportlich interessanten Slalomhanges. Eine Beschneiung der Achse Bremberg - Nordhang (- Kahler Asten) macht aus skitouristischen Gesichtspunkten nur Sinn, wenn es sich dabei tatsächlich um eine Sicherung der (visionären) Verbindung zu den Skigebieten Altastenberg und Neuastenberg handelt. Ein Ausbau der skisportlichen Infrastruktur in den Bereich des Kahlen Asten besitzt aber auf Grund der hohen naturschutzfachlichen Wertigkeit ein hohes ökologisches Konfliktpotenzial und würde sich nach Aussage der Unteren Landschaftsbehörde nicht mit dem Naturschutzzweck vereinbaren lassen. Eine Skigebietserweiterung in den Bereich Kahler Asten wird daher nicht befürwortet, womit auch eine Beschneiung der Achse Bremberg – Nordhang nicht die oberste Priorität im Skiliftkarussell besitzen sollte. Für diese räumliche Konzeption, welche eine Beschneiung von insgesamt ca. 50% der Pistenfläche im Skiliftkarussell vorsieht, wurde die notwendige Dimensionierung der Gesamtanlage im Hinblick auf Einschneizeit, Pumpenleistung, Anzahl der Schneeerzeuger, Wasserbedarf etc. konzipiert. Unter Berücksichtigung dieser technischen Vorgaben stellt sich die Situation der Wasserversorgung wie folgt dar. Ds Netz der öffentlichen Trinkwasserversorgung kann keinen nennenswerten Beitrag zur Wasserversorgung während des Betriebs der Anlage leisten. Denkbar wäre lediglich die geringfügige Speisung einer Teichanlage über größere Zeiträume. Hierfür bieten sich aber aus Kostengründen sicherlich eher die im Gebiet vorhandenen Oberflächengewässer oder Quellen an. Bei der Speisung der gesamten Anlage durch den Bürebach bzw. den Ahlener Teich, müsste das gesamte Saisonvolumen in Speicherteichen bevorratet werden, wie dies im Betreiberkonzept vorgesehen ist. Neben den zu erwartenden Beeinträchtigungen des Landschaftsbildes sowie den Baukosten, welche zwei Teichanlagen mit einem Bevorratungsvolumen von jeweils ca. 20.000 m³ verursachen würden, sprechen auch praktische Gründe bei der Beschneiung (Algenwachstum, Hygiene, Filterung etc.) dafür, bei der Speisung der Beschneiungsanlage möglichst auf Fließgewässer mit höheren Abflüssen zurückzugreifen. Die Ergebnisse der Abflussspendenübertragung zeigen, dass es sich im Falle der Nuhne auf Höhe der Dauber Mühle – im Gegensatz zum Ahlener Teich - um ein Fließgewässer mit einer realistischen Einzugsgebietsgröße handelt, aus dem eine derart dimensionierte Beschneiungsanlage gespeist werden könnte. Damit wäre vor allem auch gewährleistet, dass auch während der Saison Wasser für die Wiederbefüllung einer Teichanlage zur Verfügung stünde. Eine Bevorratung der gesamten Jahreswassermenge würde demnach nicht mehr notwendig werden. Zur Planungssicherheit sollten die Ergebnisse der Abflussspendenübertragung möglichst verifiziert werden. Auch wenn die vorliegende Konzeption die konkrete Einzelfallprüfung für keines der nun anstehenden Bauprojekte vorwegnehmen kann und auch eine wirtschaftliche und eigentumsrechtliche Prüfung noch aussteht, ist mit diesem Realisierungskonzept ein möglicher Weg aufgezeigt, das Skiliftkarussell Winterberg zu einem schneesicheren Wintersportzentrum des Kerngebiets auszubauen. Den Betreibern wird empfohlen, die hier gemachten Vorschläge sorgfältig zu prüfen und gegebenenfalls in ihren Planungen entsprechend zu berücksichtigen.