Wintersport: Kein Ruin für Berg-Landschaft
Studie über Zustand der Pisten
VON TANJA BRINKMANN Garmisch-Partenkirchen - Belastungen im Classic-Skigebiet, das vom Hausberg übers Kreuzeck bis zur Alpspitze reicht, halten sich in Grenzen. Diese Erkenntnis geht aus einer aktuellen Untersuchung des Bayerischen Landesamtes für Umweltschutz hervor: "Die Auswirkungen durch den alpinen Wintersport sind nicht so stark wie vermutet", erläutert Gernot Lutz, zuständiger Referatsleiter in der Augsburger Behörde. Im Wesentlichen konzentrierten sich die Schäden auf baulich veränderte Flächen.
Schon deshalb empfehlen die Gutachter, etwa die an der Kandahar umgebaute Strecke zu begrünen. Außerdem "soll in den Rodungsbereichen beidseits der Abfahrt durch Unterpflanzung ein stufig aufgebauter Waldrand wiederhergestellt werden." Die Notwendigkeit hat auch die Bayerische Zugspitzbahn erkannt: "Das passiert noch heuer", sagt Vorstand Peter Huber. Aber nicht nur hier sorgt man sich um den Zustand der Pisten, "der recht gut ist", sondern im gesamten Gebiet. Die erwähnten Punkte würden in das Unterhalts-Programm eingearbeitet. Um beispielsweise die schönen Almwiesen zu erhalten, werde nicht mehr gemulcht, sondern von Mitarbeitern seines Hauses und der Gemeinde in zwei bis drei Etappen gemäht, um die dort lebende Kleintier-Welt zu erhalten.
Zu bedenken gab Huber allerdings auch, dass die Freiräume ohne die Pisten zuwachsen würden. "Teilweise sind Flächen, die für die WM 1978 planiert wurden, jetzt schützenswerter Magerrasen." Problematischer sei es, die Schäden durch Varianten-Fahrer wie etwa am Längenfelder-Lift in den Griff zu bekommen. "Wir haben keine rechtliche Handhabe, sie zu verwarnen", bedauert er. In Österreich oder in der Schweiz könne man Brettlfans, die abseits der Piste unterwegs seien, auch den Skipass abnehmen.
Auslöser für diese "einmalige" Studie sei die "sehr emotionale" Diskussion gewesen, dass der Wintersport die Berge ruiniere, erinnert sich Landespfleger Lutz. Angesichts dessen habe unter anderem der Verband Deutscher Seilbahnen eine entsprechende Untersuchung angeregt, die vom Landesamt in Auftrag gegeben wurde. Dem Papier bescheinigt der Diplomingenieur einen enormen Grundlagenwert, "vor allem, wenn`s um weitere Eingriffe geht." Zum einen könnten Bergbahn-Unternehmen und Kommunen daraus ersehen, was überhaupt noch machbar ist, zum anderen diene es Genehmigungsbehörden als "Basis für Auflagen und Renaturierungswünsche". Berücksichtigt werde zudem weidebedingte Trittbelastung. Diese beeinträchtige die Entwicklung einer stabilisierenden Pflanzendecke durchaus auch erheblich. Nicht ohne sei darüber hinaus "die sommerliche Nutzung mit Trampelpfaden." Wünschenswert findet er daher eine gewisse Lenkung der Massen und eine Konzentration, "damit nicht alles zugepflastert wird."
mm
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