Ich fange dann gleich mal mit einem Bericht aus der heutigen BamS an:
In BamS sprechen Rudis Hoffnungsträger über
Titel-Träume, Volksmusik und Unterwäsche
Gipfelsturm der jungen Wilden
Von KLAUS SCHLÜTTER
BILD am SONNTAG: Herr Lahm, Sie haben nach dem 7:0 gegen Malta wieder sehr viel Lob erhalten. Schmeichelt Ihnen das?
Lahm: Meine Leistung war ganz okay. Ich weiß aber, dass ich es noch viel besser kann. Ich habe mich vor dem Spiel lange mit meinem Stuttgarter Kollegen Bordon unterhalten. Ich weiß, dass ich von solch erfahrenen Spielern noch viel lernen kann.
Was werden Sie für Portugal einpacken?
Lahm (lacht herzlich): Viel Unterwäsche. Das könnte ja ein langer Aufenthalt in Portugal werden. Eine Playstation nehme ich auch mit.
Kuranyi: Ich nehme eine Playstation mit, Süßigkeiten und natürlich einen DVD-Player.
Hinkel: Super, dann bringe ich ein paar Spiele mit. Und eine Doku auf CD, wie Frankreich 1998 Weltmeister geworden ist. Wenn du das siehst, dann weißt du, warum die das erreicht haben. Die haben halt einfach eine gute Stimmung in der Truppe gehabt.
Kuranyi: Gut, dann nehme ich noch Musik-CDs mit, querbeet. Ich höre alles, Salsa, Samba, Volksmusik.
Lahm: Klasse! Und dann tanzen wir im Bus.
Im Ernst, wie weit wird Deutschland kommen?
Hildebrand: Es sind ja ein paar dicke Brocken in unserer Gruppe. Wir wollen erst mal die Vorrunde überstehen. Vielleicht geht?s dann weiter. Deutschland war immer eine gute Turniermannschaft.
Kuranyi: Ich hoffe, dass wir uns fürs Viertelfinale qualifizieren. Dann ist alles möglich.
Herr Lahm, was sind Ihre ganzpersönlichen Erwartungen?
Lahm: Ich hoffe, dass ich ein paar Einsätze haben werde. Meine Leistung hat ja gestimmt wie auch die der Mannschaft. Beim VfB konnte ich mich entfalten.
Ein Aufstieg von der Regionalliga zur Nationalmannschaft ? einfach sensationell...
Lahm: Das war Wahnsinn, in der Tat. Aber ich bin ein ruhiger Typ. Mich bringt so schnell nichts aus der Fassung. Das habe ich von zu Hause mitgekriegt.
Und wenn Sie doch mal abheben sollten?
Lahm: Da sind viele da, die mich wieder auf den Boden runterholen würden. Eine starke Bezugsperson ist meine Schwester. Die regelt alles. Die ist ja auch bei der Polizei...
Stimmt es, dass Sie Langschläfer sind?
Lahm: Ja, furchtbar gern. Kann sein, dass man mich bei der EM nicht so oft sieht.
Müssen jüngere Spieler noch das Tor oder die Massagebank tragen?
Hildebrand: Das gehört zum Lernprozess dazu.
Kuranyi: Es wird immer so sein, dass die Jungen die Tore reintragen. Das ist völlig normal.
Was ist anders im Nationalteam gegenüber dem VfB?
Hildebrand: Alles ist noch einen Tick professioneller, alles spezieller auf die Mannschaft abgestimmt. Da sind viele Menschen, die sich um alles kümmern. Die Aufmerksamkeit ist anders als im Verein, auch von den Fans. Wie sensibel alle reagieren, hat man nach dem 1:5 in Rumänien gesehen.
Haben Sie ?Das Wunder von Bern? gesehen?
Hinkel: Ja. Das war schon Klasse, wie der Sepp Herberger das damals gemacht hat. Stellt erst die B-Elf gegen Ungarn auf und dann im Finale die beste Mannschaft. Das war Taktik. Dann haben sie die Ungarn, diese Übermannschaft, geschlagen. Das sagt mir, dass bei der EM auch ein Außenseiter wie wir gewinnen kann, wenn vom Kopf her alles stimmt.
Herr Kuranyi, Sie haben in dieser Saison zum ersten Mal Negativ-Schlagzeilen erlebt.
Kuranyi: Ich habe gelernt, Leute zu schätzen, die hinter mir stehen. Das war eine gute Lehre für die Zukunft.
Oliver Kahn ist früher an seiner Rolle als Nr. 2 oder 3 fast verzweifelt. Wie werden Sie es verkraften, Herr Hildebrand, fast sicher nicht zum Einsatz zu kommen?
Hildebrand: Keine Sorge, für mich wird das eine entspannte EM, ich stehe nicht unter Druck. Ich kann gut trainieren und mir vom Torwarttraining mit Sepp Maier einiges abgucken.
Als Stuttgarter seid ihr die größte Gruppe in der Nationalmannschaft. Was geht da ab?
Hinkel: Wir Jungen aus Stuttgart sitzen immer an einem Tisch. Oft ist auch Arne Friedrich dabei. Da kommen dann die Sprüche. Bei uns ist immer Stimmung. Garantiert.
Quelle: www.bild.de
