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Re: Coronavirus 2019-nCoV
Verfasst: 28.01.2021 - 20:03
von Che
molotov hat geschrieben: 28.01.2021 - 16:49
baeckerbursch hat geschrieben: 28.01.2021 - 16:28
Das Beste was uns passieren könnte ist, dass man nun feststellt, dass die UK Mutanten schon überall verteilt und häufig aufgetreten ist. Dann könnte man die große Panik wieder abschalten und wüsste, dass zumindest die aktuellen Maßnahmen gut geeignet sind auch diese Mutationen im Schach zu halten und die Infektionszahlen wirksam zu bekämpfen.
Kann ich mir nicht vorstellen. Jetzt kommen Reise und Einreiseverbote, um die Mutanten, die längst schon da sind, (Wähler)wirksam an der Aussengrenze zu bekämpfen.
So was kannst dir nicht ausdenken.....
Die Mutanten sind das perfekte Feigenblatt der Politik.
Es ist absolut lächerlich, das schlimmste ist aber eignetlich nicht, dass die Politik das populistisch ausnutzt. Nein, man muss sich schon fragen warum eine große Mehrheit der Wähler scheinbar zu blöd ist, dass zu durchschauen.
Ich glaube langsam schon auch, dass man Gefallen am Lockdown hat. Da ists gar nicht schlimm, dass man mit dem Impfen überhaupt nicht weiterkommt.
Ein Mann fährt auf der Autobahn und hört im Radio die Durchsage: "Achtung! Ein Geisterfahrer auf der A1." Und der Mann schüttelt den Kopf und murmelt: "Einer? Hunderte!"
Kommt deinem Meinungsbild doch recht nahe
Re: Coronavirus 2019-nCoV
Verfasst: 28.01.2021 - 20:32
von wmenn
Martin_D hat geschrieben: 28.01.2021 - 19:38
....
Die Zahl der Infizieten in Abhängigkeit von der Zahl der Wochen ab jetzt berechnet sich nach diesem Modell zu
99.000 * 0,8^t + 1000 *1,2^t im optimistischen Szenario und
99.000 * 0,8^t + 1000 *1,5^t im pessimistischen Szenario aus.
...
Danke für die Kalkulation, das ist wirklich sehr anschaulich, wie gefährlich eine erhöhte Ansteckungswahrscheinlichkeit ist...
Ich habe neulich schon dazu einen Tweet eines Epidemiologen gesehen, der eine um 50% erhöhte Sterblichkeit mit einer um 50% erhöhten Ansteckungswahrscheinlichkeit vergleicht:
https://twitter.com/AdamJKucharski/stat ... 5107881986
Man sieht, dass eine erhöhte Ansteckungswahrscheinlichkeit viel schlimmer ist als eine erhöhte Sterblichkeit. Deswegen ist in der Tat Vorsicht geboten.
Re: Coronavirus 2019-nCoV
Verfasst: 28.01.2021 - 21:15
von Pancho
Sollten die Maßnahmen so wirken, dass für beide Varianten R effektiv < 1 ist (für die Mutation natürlich immer größer als für die Urform), hätten wir den „superoptimistischen“ Fall. Das Mischungsverhältnis würde sich immer noch zu Gunsten der Mutation ändern, aber es gäbe keinen Gesamtanstieg. Beide würden zurückgehen, das eine nur stärker.
Vermutlich theoretisch, und natürlich darf man sich darauf nicht verlassen.
Jedenfalls macht es das Modell etwas realistischer, wenn man es um die Annahme ergänzt, dass die jeweiligen R effektiv von den Kontakten und damit von den Maßnahmen (vom Verhalten) abhängen.
Re: Coronavirus 2019-nCoV
Verfasst: 28.01.2021 - 21:27
von Pancho
Der Vollständigkeit halber muss man noch den „supernegativen“ Fall betrachten, hier würden beide Varianten steigen, die neue stärker.
Den können wir aber für den Moment sicher ausschließen, denn in diesem Fall gibt es keine Phase der Abnahme der Gesamtzahlen, und genau das sehen wir ja gerade.
Re: Coronavirus 2019-nCoV
Verfasst: 29.01.2021 - 00:45
von powdertiger
Pancho hat geschrieben: 28.01.2021 - 16:56
Jetzt zu lockern wäre der größte Fehler seit dem das Ganze angefangen hat. Mehr Geld könnte man nicht verbrennen...
Bekanntermaßen haben wir da grundsätzlich verschiedene Ansichten. Unsere Politiker haben auf das Pferd niedriger Inzidenz gesetzt und keiner will sich eingestehen, in die Sackgasse geritten zu sein. Also wird tiefer und tiefer hineingeritten. In der Hoffnung, am Ende der Gasse einen Schleichweg raus zu finden oder zumindest die Wahlen positiv überstanden zu haben. Der erhoffte Schleichweg sind die Impfungen, die bis Herbst hoffentlich in genügender Zahl verfügbar sind, hoffentlich von den Bürgern freiwillig in genügender Zahl genutzt werden und hoffentlich dann auch noch gegen die X. Mutation wirksam sind. Prinzip Hoffnung regiert. Die angehäuften Schulden, verloren gegangenen Arbeitsplätze und aller Voraussicht nach reduzierter Lernerfolg der Schüler werden erst nach der Wahl thematisiert.
Aus meiner Sicht gehört die Impfstrategie stark verändert: die, die beruflich Kontakt mit anderen in geschlossenen Räumen nicht vermeiden können, gehören zuerst geimpft, um die Verbreitung zu reduzieren: Gesundheitswesen (inkl. niedergelassene Ärzte und deren Helferinnen, Apotheken), Pflege- und Heilberufe (auch die ambulanten, die vergessen werden), Lehrer, Erzieherinnen, Schlachthöfe, Einzelhandel, Großküchen, manche Ämter, Abschlussklassen an den Schulen usw. - ich gehöre nicht dazu
Kontaktbeschränkungen und Maskenpflicht sollten bleiben
Einzelhandel, Gastro, kontaktfreier Amateursport im Freien, Freizeiteinrichtungen im Freien werden unter Auflagen zugelassen und die Auflagen werden auch überwacht und sanktioniert
Senioren und andere Risikogruppen erhalten besonderen Schutz, bspw. eigene Buslinien oder abseits der Großstädte Taxifahrten, bestimmte Einkaufszeiten werden für sie reserviert. Auch bei den Ärzten, Ämtern etc. kann so verfahren werden.
Besucher von Heimen müssen aktuelle negative Tests nachweisen, das wird koordiniert organisiert und durchgeführt
Und dann akzeptiert man die Inzidenzwerte, die sich einstellen, bis anfangs 300, erst dann wird nachjustiert. Mit fortschreitender Impfung dann auch der Senioren werden schrittweise höhere Inzidenzen akzeptiert/ die Einschränkungen weiter zurückgefahren und nach vielleicht einem Jahr sind die Einschränkungen dann dauerhaft Geschichte. Mutationen hin- oder her.
Soweit mein Vorschlag, der von den Verantwortlichen natürlich nicht gehört wird. Aber der konstruktiven Diskussion im Forum ist er vielleicht doch zuträglich und nach der Wahl in BaWü und RLP steigen die Chancen auf Umsetzung.
Re: Coronavirus 2019-nCoV
Verfasst: 29.01.2021 - 06:33
von Spezialwidde
wmenn hat geschrieben: 28.01.2021 - 20:32
Danke für die Kalkulation, das ist wirklich sehr anschaulich, wie gefährlich eine erhöhte Ansteckungswahrscheinlichkeit ist...
Diese Kalkulationen sind ja schön und gut aber das Infektionsgeschehen lässt sich nicht in mathematische Formeln fassen, dazu gibt es viel zuviele Unbekannte in der Gleichung. Berücksichtigt ist ja, genau wie es in den Medien auch kommuniziert wird, nur die erhöhte Ansteckungswahrscheinlichkeit. Darauf lässt sich eine ganz grobe Einschätzung des Verlaufs der Gesamtinfiziertenquote stützen. Dabei unberücksichtigt ist aber zb dass sich ältere Menschen der Risikogruppe, die den absoluten Löwenanteil der schlimmen Verläufe und Sterbefälle ausmachen, mit der britischen Mutante so gut wie gar nicht öfter anstecken. Die Ansteckungswahrscheinlichkeit steigt hin zu jüngeren Menschen an bei gleichzeitig weniger komplikationsbehafteten Krankheitsverläufen in der ohnehin weniger beeinträchtigten Gruppe. Das führt natürlich dazu dass in dieser mobilsten Gruppe die das Virus auch am Meisten verbreitet auch die Zahlen steigen müssen. Das tun die pflegebedürftigen menschen ja gerade nicht. Klar, dann bekommt man eine angstmachende Statistik. Was aber nicht heißt dass das Gesundheitssystem in genau dem Maße wieder dem Kollaps nahegebracht wird wie es uns weißgemacht werden soll. Das gebe ich zu bedenken.
Re: Coronavirus 2019-nCoV
Verfasst: 29.01.2021 - 08:57
von David93
powdertiger hat geschrieben: 29.01.2021 - 00:45Aus meiner Sicht gehört die Impfstrategie stark verändert: die, die beruflich Kontakt mit anderen in geschlossenen Räumen nicht vermeiden können, gehören zuerst geimpft, um die Verbreitung zu reduzieren: Gesundheitswesen (inkl. niedergelassene Ärzte und deren Helferinnen, Apotheken), Pflege- und Heilberufe (auch die ambulanten, die vergessen werden), Lehrer, Erzieherinnen, Schlachthöfe, Einzelhandel, Großküchen, manche Ämter, Abschlussklassen an den Schulen usw. - ich gehöre nicht dazu
Ich bin mal gespannt was passiert wenn der AstraZeneca Impfstoff zugelassen ist. Erwartungsgemäß wird das im ersten Schritt ja nur für U65 der Fall sein, das heißt die Impfstrategie muss sich zwangsläufig ändern, wenn man das Zeug nicht ein halbes Jahr einlagern will.
Wobei ich von diesem Impfstoff noch nicht so ganz überzeugt bin (Ganz im Gegensatz zu Biontech). Aber ich bin gespannt wie man dann in der Impfreihenfolge weitermacht.
Re: Coronavirus 2019-nCoV
Verfasst: 29.01.2021 - 09:05
von Jan Tenner
Ein weiterer Impfstoff zeigt wohl eine gute bis sehr gute Wirksamkeit, auch gegen die mutierten Varianten. Novavax hatte ich bisher gar nicht auf dem Schirm, ich befürchte allerdings, die EU auch nicht...
https://www.spiegel.de/wissenschaft/med ... 6c2386aa8b
David93 hat geschrieben: 29.01.2021 - 08:57
Wobei ich von diesem [Astrazeneca] Impfstoff noch nicht so ganz überzeugt bin (Ganz im Gegensatz zu Biontech).
Ist jetzt nicht auf dich bezogen, aber ich finde immer wieder Leute putzig, die meinen, man könne alles laufen lassen, weil sie als jüngere Bevölkerungsschicht für sich kein Risiko für Corona sehen, den AstraZeneca-Impfstoff für sich aber ablehnen, weil er zu wenig wirkt...
Re: Coronavirus 2019-nCoV
Verfasst: 29.01.2021 - 09:30
von baeckerbursch
Ist jetzt nicht auf dich bezogen, aber ich finde immer wieder Leute putzig, die meinen, man könne alles laufen lassen, weil sie als jüngere Bevölkerungsschicht für sich kein Risiko für Corona sehen, den AstraZeneca-Impfstoff für sich aber ablehnen, weil er zu wenig wirkt...
Ist doch der Einzige Weg aus dem (selbstgemachten) moralischen Dilemma:
Jeder der will impft sich, die anderen müssen mit dem Risiko leben.
Wie bisher und soweit total unspannend.
Im übrigen wirkt eine klassische Grippeimpfung auch nur sehr beschränkt. Das Leben ist halt ein ständiges Risiko mit zwingend tödlichem Ausgang (auch wenn man das nicht wahrhaben will)
Re: Coronavirus 2019-nCoV
Verfasst: 29.01.2021 - 09:42
von christopher91
Tja das ist das Problem, man hat im Dezember zwar verhandelt aber nichts unterzeichnet.
Gegen die südafrikanische Mutation aber übrigens wohl Antikörpermenge nur zu 50%.
Re: Coronavirus 2019-nCoV
Verfasst: 29.01.2021 - 09:45
von Pancho
Die Kalkulationen sind natürlich stark vereinfacht. Allerdings wird die grundlegende Dynamik gut erklärt, deswegen finde ich sie gut. Mann kann die Gefahrenmomente so gut verstehen.
Powdertiger, ich vermute unseren größten Dissenz an der Wahlurne,
Du schreibst ansonsten viel Vernünftiges, das ich mittragen würde.
Die Forderung nach tiefer Inszidenz ist keine Sackgasse der Politik, sondern Ausfluss eines kompletten Konzeptes der Mehrheit der Wissenschaft, Links dazu habe ich reichlich angegeben. Die Logik dahinter finde ich überzeugend.
Gerade tiefe Inzidenzen bedeuten mehr Normalität, nicht weniger.
Priesemann mit ihrem Team befürworten ebenfalls tiefe Inzidenzen, und ihre Begründung ist sehr plausibel.
Was bedeuten denn die Zahlen anschaulich? 10 Punkte Unterschied in der Inzidenz sind für D 8300 Infektionen und bei einer konservativ angesetzten Sterblichkeit von 0,5% 42 Tote. Jede Woche. Plus X auf der Intensivstation, mit Langzeitfolgen, etc., wissen wir alles. Jede Woche. Das sollte man sich halt auch mal in Erinnerung rufen, man schmeißt da inzwischen einfach mal damit rum.
Deine 300 gegenüber der angepeilten 50 bedeuten halt mal lässig gute 1000 Tote jede Woche, ohne Mehrnutzen gegenüber 50, wenn die erstmal erreicht sind, sicher hunderte von schweren Fällen auf Intensivstationen
Was hinter diesem Zahlen steckt, einmal mehr bei Lanz gestern (ab 40:10 min).
https://www.zdf.de/gesellschaft/markus- ... 1-100.html
So etwas mal x hundert/ jede Woche - ? Wie gesagt, ohne wirklichen Nutzen?
EDIT:
Sollte nicht im Vordergrund stehen, aber erwähnen darf man es schon: Die Behandlung eines solchen Intensivfalles wie bei Lanz im Link geschildert ist nicht für 2,50 € zu haben.
Das summiert sich zu einem Vermögen. Auch das sind Kosten von hohen Inzidenzen.
Re: Coronavirus 2019-nCoV
Verfasst: 29.01.2021 - 10:00
von Jan Tenner
christopher91 hat geschrieben: 29.01.2021 - 09:42
Tja das ist das Problem, man hat im Dezember zwar verhandelt aber nichts unterzeichnet.
Gegen die südafrikanische Mutation aber übrigens wohl Antikörpermenge nur zu 50%.
Bleibt für die nächsten Wochen Johnson&Johnson als Hoffnungsträger. Zulassung könnte schnell erfolgen, Impfstoff in akzeptabler Größenordnung hat Deutschland offenbar auch bestellt. Aber wer weiß, wie es mit der Wirksamkeit aussieht...
Re: Coronavirus 2019-nCoV
Verfasst: 29.01.2021 - 10:12
von christopher91
Jan Tenner hat geschrieben: 29.01.2021 - 10:00
christopher91 hat geschrieben: 29.01.2021 - 09:42
Tja das ist das Problem, man hat im Dezember zwar verhandelt aber nichts unterzeichnet.
Gegen die südafrikanische Mutation aber übrigens wohl Antikörpermenge nur zu 50%.
Bleibt für die nächsten Wochen Johnson&Johnson als Hoffnungsträger. Zulassung könnte schnell erfolgen, Impfstoff in akzeptabler Größenordnung hat Deutschland offenbar auch bestellt. Aber wer weiß, wie es mit der Wirksamkeit aussieht...
Von Johnson und Johnson sollten ja eigentlich letzte Woche schon Daten kommen. Lassen allerdings warum auch immer auf sich warten.
Übrigens nur noch 5 Bundesländer über 100.. Und Wieler sagt gerade in den meisten Bundesländern würde die Inzidenz nicht mehr wirklich sinken, ähhh kennt der seine eigenen Zahlen nicht?
Re: Coronavirus 2019-nCoV
Verfasst: 29.01.2021 - 10:16
von albe-fr
Martin_D hat geschrieben: 28.01.2021 - 19:32
Glaubst du wirklich, dass es zielführend ist, wenn der Unterricht ausschließlich oder fast ausschließlich online statt findet ?
Ich sehe zumindest bei meinem Sohn groesseren Erfolg und Lernfortschritte. Er sitzt halt "ganz normal" von 7:45 bis 13:15 vor seinem Laptop statt in der Schule. In einem virtuellen Klassenraum, in dem die Lehrer kommen und gehen. Vergleichsweise bekommt meine Tochter fast nur Arbeitsblaetter/Arbeitsauftraege aus Buechern. Gerade in der Englisch (1. Fremdsprache, 5. Klasse) stößt dieses Konzept schnell an seine Grenzen.
Martin_D hat geschrieben: 28.01.2021 - 19:32Ich stelle es mir sehr schwer vor, Mathematik zu lernen, ohne dass es längere Phasen gibt, in denen auch mal Aufgaben selbstständig am Schreibtisch zu bearbeiten sind.
gerade dort funktioniert das ganze wunderbar. In Mathematik hat mein Sohn jetzt durchgehend seit den Osterferien nur noch Onlineunterricht und da hat sich inzwischen eine gewisse Professionalität eingestellt - auf dem Laptop die Videokonferenz, auf dem Zweitmonitor Mathematica....
Aber das ist halt nur eine Momentaufnahme von zwei Konzepten. Im Zweifel kommt es halt darauf an, wie gut welches interpretiert wird.
Re: Coronavirus 2019-nCoV
Verfasst: 29.01.2021 - 13:16
von tauernjunkie
Der Vertrag zwischen EU und AstraZeneca ist veröffentlicht worden:
https://ec.europa.eu/commission/pressco ... /ip_21_302
Re: Coronavirus 2019-nCoV
Verfasst: 29.01.2021 - 14:31
von molotov
Man glaubt es nicht
[Punkt 1.9 des Vertrages]
[Punkt 5.1 bis 5.3 des Vertrages]
Nachzulesen unter folgendem Link: https://ec.europa.eu/commission/pressco ... Zeneca.pdf
Screenshots des Vertrages aufgrund der Medienregeln entfernt und durch Link mit Angabe der im Screenshot dargestellten Punkte ersetzt. /Mod. David93
Re: Coronavirus 2019-nCoV
Verfasst: 29.01.2021 - 15:03
von tauernjunkie
Gut, das mit dem best effort war jetzt wirklich nicht mehr überraschend. Das ging ja schon in den vergangenen Tagen durch die Medien.
Wenn es zutreffend sein sollte, dass die EU für den Impfstoff vergleichsweise wenig bezahlt, wird die EU auch als letztes beliefert werden. AstraZeneca ist mit dem Vertrag zwar schon Verbindlichkeiten eingegangen: Wenn sie nicht liefern können, müssen sie nachweisen, dass sie sich an best effort gehalten haben. Die EU hat ihre Verträge aber ziemlich spät abgeschlossen und es ist auch nicht so, dass man mit Klagen schneller an Impfstoff käme. Dauert zu lange.
David93 hat geschrieben: 29.01.2021 - 08:57
Ich bin mal gespannt was passiert wenn der AstraZeneca Impfstoff zugelassen ist. Erwartungsgemäß wird das im ersten Schritt ja nur für U65 der Fall sein, das heißt die Impfstrategie muss sich zwangsläufig ändern, wenn man das Zeug nicht ein halbes Jahr einlagern will.
Wobei ich von diesem Impfstoff noch nicht so ganz überzeugt bin (Ganz im Gegensatz zu Biontech). Aber ich bin gespannt wie man dann in der Impfreihenfolge weitermacht.
Jedenfalls hat man einige Monate Zeit, sich das gründlich durch den Kopf gehen zu lassen.
Also wird man den Endloslockdown bis in den April hinein weiter verlängern und verschärfen.
Jetzt macht Seehofer erstmal noch die Grenzen zu, damit keine Mutationen eingeschleppt werden, die wir in Deutschland schon überall nachweisen können und es sich noch gar nicht abschätzen lässt, wie groß deren Anteil ist. Das große Sequenzieren haben wir ja erst seit kurzem...
Re: Coronavirus 2019-nCoV
Verfasst: 29.01.2021 - 15:10
von Mt. Cervino
Man scheint sich immer mehr darauf zu konzentrieren die bewährten Impfstoffe durch Hilfe von weiteren Pharmaherstellern in größerer Stückzahl zu produzieren.
NOVARTIS:
Schützenhilfe für Pfizer-Biontech
Einen Tag nach der Ankündigung, bei der Produktion von Impfstoffen zu helfen, hat Novartis eine erste Vereinbarung getroffen: Der Schweizer Pharmakonzern füllt Impfstoff von Biontech und Pfizer in Fläschchen ab.
Der Basler Pharmakonzern Novartis wird seine Produktionsanlagen im schweizerischen Stein am Rhein dazu nutzen, den mRNA-Wirkstoff von Biontech unter aseptischen Bedingungen in Fläschchen abzufüllen. Diese gehen dann zurück an Biontech und deren amerikanischen Partner Pfizer und werden von dort an die Kunden in aller Welt weiterverteilt.
Vorbehaltlich einer endgültigen Vereinbarung soll im zweiten Quartal 2021 mit der Abfüllung begonnen werden, teilte Novartis mit. Die erste Auslieferung des fertigen Produkts werde für das dritte Quartal erwartet. Zu den Produktionsmengen äußert sich der Konzern nicht.
https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/ ... 71460.html
Das schafft keine kurzfristige Abhilfe bei der Impfstoffknappheit aber mittelfristig wird es helfen.
Re: Coronavirus 2019-nCoV
Verfasst: 29.01.2021 - 15:22
von Mt. Cervino
Noch was interessantes:
Johnson & Johnson gibt Wirksamkeit seines Impfstoffkandidaten mit 66 Prozent an
14.51 Uhr:
Der Corona-Impfstoffkandidat des US-Konzerns Johnson & Johnson hat nach Unternehmensangaben eine Wirksamkeit von 66 Prozent. Schwere Erkrankungen vermeide der Impfstoff gar zu 85 Prozent, erklärte das Unternehmen am Freitag nach Abschluss seiner klinischen Studien der Phase 3 mit insgesamt knapp 44.000 Teilnehmern. Anders als bei den Impfstoffen von Biontech-Pfizer und Moderna ist beim Vakzin von Janssen, der Pharmasparte von Johnson & Johnson, nur eine Dosis notwendig.
Weniger wirksam ist der Impfstoff womöglich bei der südafrikanischen Variante des Coronavirus: Bei den klinischen Tests in Südafrika betrug die Wirksamkeit 57 Prozent. Dort gingen 95 Prozent aller Covid-19-Erkrankungen auf die südafrikanische Variante B.1.351 zurück.
Erst am Donnerstag hatte der US-Pharmakonzern Novavax die Wirksamkeit seines Impfstoffkandidaten mit über 89 Prozent angegeben. Deutlich weniger wirksam ist er allerdings gegen die zuerst in Südafrika entdeckte Mutante.
https://www.focus.de/gesundheit/coronav ... 75218.html
Re: Coronavirus 2019-nCoV
Verfasst: 29.01.2021 - 15:33
von christopher91
die beiden Impfstoffe auf die die EU massiv gesetzt hat haben also die geringste Wirksamkeit. Wäre es nicht so traurig und entscheidend könnte man über diese Dummheiten und die Vertragsbedingungen lachen.
Re: Coronavirus 2019-nCoV
Verfasst: 29.01.2021 - 15:39
von molotov
Mt. Cervino hat geschrieben: 29.01.2021 - 15:10
Man scheint sich immer mehr darauf zu konzentrieren die bewährten Impfstoffe durch Hilfe von weiteren Pharmaherstellern in größerer Stückzahl zu produzieren.
NOVARTIS:
Schützenhilfe für Pfizer-Biontech
Einen Tag nach der Ankündigung, bei der Produktion von Impfstoffen zu helfen, hat Novartis eine erste Vereinbarung getroffen: Der Schweizer Pharmakonzern füllt Impfstoff von Biontech und Pfizer in Fläschchen ab.
Der Basler Pharmakonzern Novartis wird seine Produktionsanlagen im schweizerischen Stein am Rhein dazu nutzen, den mRNA-Wirkstoff von Biontech unter aseptischen Bedingungen in Fläschchen abzufüllen. Diese gehen dann zurück an Biontech und deren amerikanischen Partner Pfizer und werden von dort an die Kunden in aller Welt weiterverteilt.
Vorbehaltlich einer endgültigen Vereinbarung soll im zweiten Quartal 2021 mit der Abfüllung begonnen werden, teilte Novartis mit. Die erste Auslieferung des fertigen Produkts werde für das dritte Quartal erwartet. Zu den Produktionsmengen äußert sich der Konzern nicht.
https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/ ... 71460.html
Das schafft keine kurzfristige Abhilfe bei der Impfstoffknappheit aber mittelfristig wird es helfen.
das bedeutet eher willkommen im Herbst lockdown 2021.
Re: Coronavirus 2019-nCoV
Verfasst: 29.01.2021 - 15:41
von 3303
christopher91 hat geschrieben: 29.01.2021 - 15:33
:D die beiden Impfstoffe auf die die EU massiv gesetzt hat haben also die geringste Wirksamkeit. Wäre es nicht so traurig und entscheidend könnte man über diese Dummheiten und die Vertragsbedingungen lachen.
Bei Vertragsabschluss war doch nichts über die Wirksamkeit der verschiedenen Präparate bekannt. Das war ein Glücksspiel.
Zum Thema Einreisebeschränkungen.
Die sollen ja jetzt so streng werden, wenn man aus den Hochrisikogebieten kommt. Es zeigt sich aber, dass sich faktisch kaum etwas ändern lässt. Berufliche Gründe etc. werden wieder Ausnahmetatbestände sein. Gependelt wird also weiter wie bis zuletzt. Außerdem steht wieder im Raum, Kontakte mit Angehörigen weiterhin als möglich zu belassen. Man sieht, dass man das Virus und seine Mutationen so einfach nicht wird aufhalten können.
Bleibt das „Beförderungsberbot“. Ob das haltbar sein wird?
Re: Coronavirus 2019-nCoV
Verfasst: 29.01.2021 - 15:55
von molotov
3303 hat geschrieben: 29.01.2021 - 15:41
christopher91 hat geschrieben: 29.01.2021 - 15:33

die beiden Impfstoffe auf die die EU massiv gesetzt hat haben also die geringste Wirksamkeit. Wäre es nicht so traurig und entscheidend könnte man über diese Dummheiten und die Vertragsbedingungen lachen.
Bei Vertragsabschluss war doch nichts über die Wirksamkeit der verschiedenen Präparate bekannt. Das war ein Glücksspiel.
Zum Thema Einreisebeschränkungen.
Die sollen ja jetzt so streng werden, wenn man aus den Hochrisikogebieten kommt. Es zeigt sich aber, dass sich faktisch kaum etwas ändern lässt. Berufliche Gründe etc. werden wieder Ausnahmetatbestände sein. Gependelt wird also weiter wie bis zuletzt. Außerdem steht wieder im Raum, Kontakte mit Angehörigen weiterhin als möglich zu belassen. Man sieht, dass man das Virus und seine Mutationen so einfach nicht wird aufhalten können.
Bleibt das „Beförderungsberbot“. Ob das haltbar sein wird?
Man hätte ja von allen Impfstoffen einfach viel zu viel kaufen können um das was zu viel ist nachher kostenlos an Staaten abzugeben, die es sich nicht leisten können...
Beförderungsverbot? Für Viren?
Die ganzen Beschränkungen bringen nix, die Mutation ist da. Maximal gewinnt man ein, zwei Wochen...
Re: Coronavirus 2019-nCoV
Verfasst: 29.01.2021 - 15:56
von albe-fr
3303 hat geschrieben: 29.01.2021 - 15:41
christopher91 hat geschrieben: 29.01.2021 - 15:33

die beiden Impfstoffe auf die die EU massiv gesetzt hat haben also die geringste Wirksamkeit. Wäre es nicht so traurig und entscheidend könnte man über diese Dummheiten und die Vertragsbedingungen lachen.
Bei Vertragsabschluss war doch nichts über die Wirksamkeit der verschiedenen Präparate bekannt. Das war ein Glücksspiel.
hey, wir sind einmal einer Meinung
3303 hat geschrieben: 29.01.2021 - 15:41
Zum Thema Einreisebeschränkungen.
Die sollen ja jetzt so streng werden, wenn man aus den Hochrisikogebieten kommt.
ja, und ich halte das fuer gut so. ich wenn wir demnächst halt evtl. keine Mandarinen aus Portugal mehr bekommen....
@"best effort", das sind absolut uebliche Klauseln wenn es um Produkte in Entwicklung geht. Wir (@Job) haben Spiegel geordert (nein, weitere Details kann ich nicht geben), die grob der Spezifikation des Ligo Experiments genuinen muessen - das einzige was uns da garantiert wurde, ist, dass wir beschichtete Glasplatten bekommen - da spielt halt auch ein bisschen Vertrauen mit rein. Wenn das massiv missbraucht wird, schiesst man sich selbst aus jeden weiteren Aufträgen raus.
Re: Coronavirus 2019-nCoV
Verfasst: 29.01.2021 - 16:13
von Mt. Cervino
Ungarn verzweifelt auch an den Hochleistungseinkäufern aus der EU.
Hier geht man nun einen eigenen Weg und setzt auf die Impfstoffe von Sinopharm (China) und Sputnik (Russland):
Ungarn hat den chinesischen Corona-Impfstoff zugelassen. Zuvor hatte das EU-Land auch schon eine Zulassung für das russische Vakzin erteilt. Russland bot der EU unterdessen Hilfe im Streit um den knappen AstraZeneca-Impfstoff an.
Als erster Staat der Europäischen Union hat Ungarn den chinesischen Corona-Impfstoff zugelassen. Das nationale Institut für Pharmazie habe seine Zustimmung zur Verimpfung des Vakzins Sinopharm gegeben, sagte die Leiterin der ungarischen Gesundheitsbehörde, Cecilia Muller, am Freitag.
Die ungarische Regierung will die Impfkampagne beschleunigen. Dafür soll künftig jedes Vakzin eine Zulassung bekommen, das bereits mehr als eine Million Mal verimpft wurde. Vergangene Woche hatte Ungarn eine vorläufige Notfallzulassung für den russischen Impfstoff Sputnik V erteilt und zwei Millionen Dosen davon bestellt.
https://www.welt.de/politik/ausland/art ... assen.html
Einer meiner Mitarbeiter aus Serbien hat mir heute ähnliches über sein Land berichtet:
In Serbien kann man sich zur Impfung registrieren und sogar den gewünschten Impfstoff wählen. Wenn der betreffenden Impfstoff dann eintrifft, bekommt man einen Termin zugewiesen und kann zum Impfen gehen.
Im Angebot sind auch hier Sinopharm und Sputnik.