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Verfasst: 08.08.2006 - 19:47
von buzi
Da die Leutchen in Sölden sicher nicht dumm sind, werden sie wahrscheinlich den Berg mit Betoninjektionen stabilisieren und vielleicht sogar eine Heatpipe einbauen um die Wärme aus dem Berg abzuleiten, das wäre echt mal super.....
Verfasst: 09.08.2006 - 01:21
von molotov
heatpipe? hab ich jetzt noch nie gehört meiner meinung auch wenig zielführend, schließlich ists im berg immer noch kälter als außerhalb man würde als nur wärme reinbringen nicht raus!
Verfasst: 09.08.2006 - 07:17
von buzi
die heatpipe ist eine Konstruktion um den Berg im Inneren noch weiter abzukühlen, sie transportiert die "hitze" nach außen. Da beste daran ist, es funktioniert ohne zusätzlichen energieaufwand ganz von alleine.
Dazu wird in einer Metallröhre eine leicht flüchtige Flüssichkeit unter niedrigem Druck abgefüllt, so dass sie bei einer gewollten Temperatur siedet. Also irgendwo im Minusbereich. Das obere Ende der Pipe schaut aus dem Boden heraus. Unterschereitet jetzt im Winter die Außentemperatur den Siedepunkt, kondensiert der Dampf und läuft zurück und leistet so ein extra Kühlung des Berginneren.
http://de.wikipedia.org/wiki/Heatpipe
Verfasst: 09.08.2006 - 21:16
von starli
lanschi hat geschrieben:@starli: Könntest ja versuchen Geld zurück zu verlangen... obwohl... steht ja glaub ich drauf dass bei Betriebsstillstand kein Anspruch auf Rückerstattung bestehet... :roll:
naja, man bot mir ja schon bei der Skibetriebseinstellung an zwecks teilweiser Rückerstattung, je nachdem wieviel ich am Ende der Saison gefahren haben werde.
Ich seh allerdings nicht, warum der Tiefenbachferner nicht wie geplant Anfang Oktober in Betrieb gehen sollte.. evtl. bei guten Schneeverhältnissen schon vorher, wenn man am Rettenbachferner nix mehr aufkriegt.
Außerdem, wenn die SS-Bahn bis Anfang Oktober nicht fährt, wird sie im Winter gar nicht mehr fahren - weil schätzungsweise im Herbst und bei Schneefall auch keine weiteren Hangsicherungsmaßnahmen mehr gemacht werden können. Aber 2 Monate sollten ja reichen.
Ich glaube ja immer noch, daß die genau ob der Probleme gewußt haben, und deshalb die 1. Sektion SS-Bahn im heurigen Sommer nicht in Betrieb war. Die Begründung "Revision" kann ich jedenfalls nicht ganz nachvollziehen.
Verfasst: 09.08.2006 - 22:21
von Pistenbully_Fan
Warum soll dann nur die 1. Sektion zu sein. Die Mauer ist doch an der Mittelstation abgerutscht?
Verfasst: 10.08.2006 - 06:59
von lanschi
starli hat geschrieben:naja, man bot mir ja schon bei der Skibetriebseinstellung an zwecks teilweiser Rückerstattung, je nachdem wieviel ich am Ende der Saison gefahren haben werde.
Da wirst du ja eher noch draufzahlen müssen
Aber jetzt wieder back to topic.
Verfasst: 10.08.2006 - 11:51
von Pistenbully_Fan
Verfasst: 10.08.2006 - 17:39
von Ram-Brand
Auf dem Foto sieht man die noch intakte Stützmauer.

Links neben der Station.
Verfasst: 10.08.2006 - 18:41
von Roberto
buzi hat geschrieben:die heatpipe ist eine Konstruktion um den Berg im Inneren noch weiter abzukühlen, sie transportiert die "hitze" nach außen. Da beste daran ist, es funktioniert ohne zusätzlichen energieaufwand ganz von alleine.
Und das Dumme daran ist, es funktioniert nur, wenn der Berg wärmer als die umgebende Luft ist.
Im Sommer also nicht.
Verfasst: 10.08.2006 - 20:16
von molotov
sag ich ja wenns außen wärmer ist als innen dreht sich der effekt um!
Verfasst: 10.08.2006 - 20:29
von snowflat
Bericht auf Oberland-Online:
Riesige Steinmauer stürzte vom Ötztal ins Pitztal ab
Hitze hat Fundament aufgeweicht – 15.000 Kubikmeter Steine und Material rutschten weg
Europa erlebte heuer den heißesten Juli seit Menschengedenken. Die glühende Hitze machte nicht nur den Menschen, sondern auch der Natur zu schaffen. Auch der Rettenbachferner wurde nicht verschont. Dort ist letzten Donnerstag eine gewaltige Steinmauer in sich zusammengestürzt. Grund: Die Hitze hatte den Permafrost, auf dem die Mauer aufgebaut war, aufgeweicht. 15.000 Kubikmeter Steine und Material stürzten in Richtung Pitztal ab. Der Schaden ist enorm. Bergbahnen-Chef Jakob Falkner konnte am Sonntag noch nicht sagen, welche Maßnahmen am Rettenbachferner ergriffen werden.
^^ Bergbahnen-Chef Jakob Falkner konnte am Sonntag noch nicht sagen, welche Maßnahmen am Rettenbachferner ergriffen werden.
„Leute haben mir erzählt, dass sie an ein Erdbeben glaubten, als die Mauer am Rettenbachferner einstürzte”, schildert der St. Leonharder Bürgermeister Rupert Hosp der RUNDSCHAU gegenüber. Fürwahr, es muss ein gewaltiges Ereignis gewesen sein, als sich 15.000 Kubikmeter Steine und Material in Bewegung setzten. Etwa einhundert Meter lang und bis zu zwanzig Meter hoch, war die Mauer, die im Hitzesommer 2003 errichtet wurde. Im guten Glauben, dass der von Permafrost durchzogene Boden die Last tragen wird. Doch der diesjährige heiße Juli zeigte anderes. Durch die Hitze ist der Boden aufgefroren, der Permafrost gab unter der Last der riesigen Steinmauer nach. Ein Zusammensturz mit Folgen. Der Betrieb der „Schwarzen Schneid”-Bahn musste eingestellt werden. Ob die Mauer erneut errichtet wird, stand bei Redaktionsschluss noch nicht fest. „Am Montag gibt es einen Lokalaugenschein mit Geologen. Dann wird entschieden, was unternommen wird”, erklärte Bergbahnen-Geschäftsführer Jakob Falkner am Sonntag im RUNDSCHAU-Gespräch. Fest steht, dass der Schaden enorm ist.
Verfasst: 10.08.2006 - 20:39
von Roberto
molotov hat geschrieben:sag ich ja wenns außen wärmer ist als innen dreht sich der effekt um!
Langsam.
Außenluft kühler als Berg: Heatpipe funktioniert wie auf der Wikipediaseite beschrieben. Tutto bene.
Außenluft wärmer als Berg: KEINE Umkehrung. NICHTS passiert. In diesem Falle kann das innere Fluid nämlich nicht im unteren Teil innerhalb des Berges verdampfen und im oberen Teil außerhalb des Berges wieder kondensieren, weil es eben oben WÄRMER als unten ist. Der innere Verdampfung-Aufstieg-Kondensation-Gravitationsabfluss-Kreislauf kommt dann schlichtweg nicht zu stande.
Eine solche gravitationale (=passive) Heatpipe kann daher als als thermodynamische Diode betrachtet werden: Der Wärmefluß kann nur in eine Richtung auftreten. Liegt die Wärmepotenzialdifferenz entgegengesetzt vor, findet kein Wärmeübergang durch die Heatpipe statt.
Und wer jetzt mit Pumpen argumentieren will, hat das energetische Prinzip einer wie oben beschriebenen Heatpipe bzw. den Unterschied passiv/aktiv nicht verstanden.
Verfasst: 11.08.2006 - 00:17
von molotov
stimmt du hast recht!
die frage ist allerdings in wie weit sich bei den gegebenen vorraussetzungen so eine heatpipe errichten lässt.
außerdem brauchts ja auch ein geeignetes kühlmittel dass schon bei 0° verdampft und bei -10 oder sowas kondensiert, ich halts für unwahrscheinlich dass es sowas bringen würde.
allerdings würde das metall auch wärme in den berg bringen.
Verfasst: 11.08.2006 - 10:30
von buzi
@molotov: Die Heatpips werden seit Jahren im Piplinebau benutzt um den Permafrostboden am Trassenverlauf zu erhalten. Das System ist von daher sehr ausgewogen und erprobt. Von daher bringt es das schon, da man sozusagen ein "Kältedepot" im Berg anlegt, welches die Erwärmung im Sommer aufnimmt. Die Wärmeleitung des Metalls gegenüber der Kühlleistung kannst Du getrost vergessen, das ist nicht der Rede wert. Wie die vorhergehenden Autoren schon erwähnt haben, kommt die Heatpipe zur Ruhe, sobald die Kondensationstemperatur am oberen Ende überschritten wird.
Verfasst: 16.08.2006 - 18:32
von starli
Die Mauer ist wirklich fast komplett abgerasselt...
2 Fotos von gestern:


.. und vorher:
Verfasst: 16.08.2006 - 19:21
von Theo
Super Vergleichsbilder.
Man sieht aber auch deutlich, dass es jetzt unterhalb der Mauer steiler ausschaut und was da alles fehlt.
Naja, muss ja mehr als die Mauer weggebrochen sein. Was an der mauer fehlt ergibt grob geschätzt nur etwa 5000 Kubik, also ein drittel der gesamten Abbruchmenge.
Schade um die schöne Mauer, hat hervorragend in die Landschaft gepasst.
Verfasst: 06.09.2006 - 19:43
von Alpi
Danke Starli für die Bilder!
Wie man auf denn früheren Bildern erkennen kann, ist der Teil wo nun das Fundament betoniert wird nicht abgerutscht sondern wurde entfernt!
Es sieht also so aus als würde man gleich Nägel mit Köpfen machen und den ganzen Bereich sanieren.
Verfasst: 21.09.2006 - 20:44
von trincerone
Na, die Mauer hat mir eh nie gefallen.
Aber gabs da nicht sowas wie eine Heizung vor der Gletscherstütze??? Nicht, dass die jetzt was damit zu tun hätt, aber die Kombination find ich schon lustig (tauender Permafrost mit Fußbodenheizung).
Interessanter finde ich die Frage, warum wie dort in letzter Zeit verstärkt von "Zwischenfällen" hören. Gut, der Heli-Unfall muss da mal außen vor bleiben, das war halt einfach Pech. Aber die Sache mit dem Steuerseil und jetzt die Mauer? Entweder es wird beim Bau dichter an bestimmte Grenzen gegangen (z.B. langes Spannfeld), was eine gewisse Anfälligkeit birgt oder die mediale Welt reagiert einfach sensibler auf Meldungen aus Sölden, da es gut in die Reihe passt. Letzteres Phänomen ist ja nicht selten in der Medienlandschaft. Oder alles ist und bleibt Zufall...
Verfasst: 02.10.2006 - 21:07
von Alpi
Die Stützmauer an der Schwarzen Schneid Bahn ist nun wieder aufgebaut!
Man hat auf der gesamten Länge ein Betonfundament gegossen und Felsanker in den Berg getrieben, darauf hat man wieder Steine aufgeschlichtet.
Um ein weiters Auftauen des Bodens zu verhindern, wurden unterhalb der Mauer Fliesbahnen angebracht wie man sie zum Abdecken der Gletscher nutzt!
Verfasst: 08.10.2006 - 18:54
von starli
ist allerdings wesentlich schmäler geworden - Bilder demnächst.
Verfasst: 15.10.2006 - 10:54
von Alpi
Das kann schon sein, habs nur aus dem Pitztal gesehen!
Verfasst: 18.10.2006 - 21:07
von starli2
Verfasst: 18.10.2006 - 22:21
von Benjamin Frey
Mmhh,
wesentlich kleiner als die "alte" Mauer.
Verfasst: 20.10.2006 - 14:53
von Alpi
Hier drei Bilder von Starli zum vergleichen:
Vor dem abrutschen:
starli2 hat geschrieben:
Nach dem abrutschen
Nach der Sanierung:
Die Höhe ist in etwas gleich, nur hat die Stützmauer nun einen festen Fuß.
Durch das entfernen des losen Gerölls ist aber die Fläche neben den Stationen um einige kleiner geworden.