nomad hat geschrieben: 25.08.2020 - 17:12
Stäntn spricht das momentan wohl wichtigeste Thema an: Wie in Zukunft umgehen mit solchen Ereignissen?
Der Konsens jetzt ist scheinbar: "Alle retten, koste es, was wolle!" Darf das dann unser zukünftiges Leitbild sein? Was ist bei der nächsten Grippewelle, die auch stärker ausfallen kann? Klar, man kann sich impfen, machen die Leute das? Ich bin in meinem Umfeld einer der wenigen. Was ist bei einer neuen Pandemie, Naturkatastophe, Terroranschlag usw. ? Kann unsere Gesellschaft das leisten, will Sie es leisten?
Wir können auf vielfältige Weise sterben, Corona, Auto, Fahrrad, Lawine, Drogen, Vulkanausbrüche und vieles vieles mehr, wenn wir jetzt das Ziel setzen, jedes Leben unbedingt retten zu wollen, und eben diesem Ziel fast alles unterordnen, wie gehen wir mit anderen Punkten um?
IRGENDWIE sind fast alle unnatürlichen Todesfälle zu verhindern, aber zu welchem Preis? Lassen wir Autos nur noch 30 fahren? Schalten wir ab Warnstufe 2 alle Lifte aus, weil ja jemand ins Gelände fahren könnte? Lassen wir dieses Ziel alle anderen überragen?
Ich machen mich jetzt mal angreifbar: ICH möchte in einer solchen Gesellschaft nicht leben! Ich möchte Verantwortung für mich selbst übernehmen, mein Leben und mit meinen Handlungen eben dann ggf. auch an meinem vorzeitigen Ableben Schuld sein.
Bevor jetzt wieder kommt "Aber du gefährdest auch andere...!", nein, darum geht es nicht. Ich trage eine Maske, halte Abstand, verringere meinen Kontakt zu Risikogruppen, weil die Situation im Moment halt "etwas doof" ist. Das darf aber niemals in einer freien, liberalen Gesellschaft der Dauerzustand sein.
Die angesprochene Unvereinbarkeit der Covidioten auf der einen und der, ich nenne sie mal "moralisch überlegenen" auf der anderen Seite, das darf nicht so bleiben. Wenn ich nicht mehr diskutiere, jeden Menschen mit einer anderen Meinung als die in meiner Blase sofort als Nazi, Covidiot oder Schlafschaf abkanzele, was ist das für eine Gesellschaft?
Es darf jeder gerne eine andere Meinung zu der angesprochenen Vollkasko-Mentalität haben, für mich macht sie das Leben nicht mehr lebenswert. Ich bin liberal und frei erzogen worden und möchte gerne auch so leben...nach Corona. Wir müssen aufpassen, dass wir uns die Gesellschaft nicht für alle Zeiten auf den Kopf stellen.
EDITH sagt noch was:
Es geht in diesem Fall ja nicht nur um Covid19, diese Gräben reißen doch überall auf.
Ich finde die AFD auch sch..., eine Demokratie muss das aber aushalten, sie in der demokratischen Diskussion stellen und entlarven, nicht verbieten wollen, ihre Repräsentanten von der Diskussion ausschließen. Man hilft ihnen doch nur, es sich in der Opferrolle gemütlich zu machen und schön auf das böse Establishment schimpfen zu können.
Leider ist seit einiger Zeit besonders die "linke Seite" (doofes Wort, ich weiß, aber wohl die verständlichste Beschreibung) ganz groß darin, unliebige Meinungen knallhart in die rechte Ecke zu stellen. Corona, Feminismus, Rassismus, das Gefüge, was wirklich "schlimm" ist, ist auseinandergeraten. Der Erregungszustand hat sich in einem solchen Maße verselbstständigt, ich weiß nicht, ob einige jemals wieder auf ein Normalmaß zurückkehren können.
Seht euch die Diskussion um Dieter Nuhr oder Lisa Eckhard an. Man muss die nicht gut finden, man muss die Aussagen nicht mögen, man muss nicht einen solchen Humor teilen, aber die Auswüchse die dieser "Fliegenschiss" (das Zitat wollte ich in dem Zusammenhang immer mal bringen... los, auf mich mit Gebrüll!) zu Tage gebracht hat, von Ausladungen, Zurückziehen von Zusammenarbeit, nachdem "man mit so einem Klimaleugner" nichts zu tun haben darf nach diesem öffentlichen Druck.
Sorry, aber hier ist einiges durcheinander geraten und das darf nicht so bleiben, sonst verbrennen wir bald wieder Bücher und Hexen.