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Seilbahnunglück Mottarone - Italien (Piemont) 23.05.21

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Bergfan
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Re: Seilbahnunglück Mottarone - Italien (Piemont) 23.05.21

Beitrag von Bergfan »

ThomasK hat geschrieben: 28.05.2021 - 12:21 ...SUV-Dreckskarren ...
Welchen Sauberkarren fährst du denn?

Smo
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Re: Seilbahnunglück Mottarone - Italien (Piemont) 23.05.21

Beitrag von Smo »

Könnt ihr eure ideologische Scheisse bitte in nem anderen Thema abwichsen? Ja? Danke.
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Re: Seilbahnunglück Mottarone - Italien (Piemont) 23.05.21

Beitrag von Bergfan »

Smo hat geschrieben: 28.05.2021 - 20:47 Könnt ihr eure ideologische Scheisse bitte in nem anderen Thema abwichsen? Ja? Danke.

Wäre nett, wenn du deine Fäkalsprache woanders verwenden würdest.
Jan Tenner
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Re: Seilbahnunglück Mottarone - Italien (Piemont) 23.05.21

Beitrag von Jan Tenner »

AreSee hat geschrieben: 28.05.2021 - 12:03 Sowas muss man mit seinem Gewissen ausmachen können. Ich und ich denke der grosse Teil kann das nicht.
Im Gewissen dass eine Sicherheitseinrichtung nicht funktioniert, oder gar deaktviert wurde, kann man keine Bahn betreiben. Und ich denke auch dass hier nur ein ganz kleiner minimaler Prozentsatz anders denkt.
Man braucht hier im Forum nur ein bisschen quer lesen, um zumindest mal anzuzweifeln, dass das so ist.
Die "Skrupellosigkeit" der Betreiber, Sicherheitseinrichtungen zu überbrücken ist nämlich nur eine Seite der Medaille, es gehört auch schon ein Umfeld dazu, in dem sie so etwas tun. Und zu dem Umfeld gehört immer der Gast/Kunde.
Man kann ziemlich parallel hier im Forum exemplarisch lesen, wie so ein Gast, der sich offenbar als Benchmark über alle Skigäste sieht, null Verständnis dafür zeigt, wenn auch nur irgendetwas das Angebot, das der Seilbahnbetreiber erbringen soll, schmälern könnte.
Hat ein Skigebiet Ende Mai (!) nur einen kleinen Teil auf (vielleicht ja auch, weil Bahnen in Revision sind?), wird das Angebot als "mickrig" bezeichnet. Betriebszeiten und Dienstpläne für die Seilbahnmitarbeiter sollen doch bitteschön großzügig ausgeweitet und umgangen werden, damit so etwas nicht das Angebot einschränkt. Sicherheitsbedingte Schließungen von Bahnen aufgrund von Wind werden auch ins Lächerliche gezogen. Einem Skigebietsbetreiber, der so etwas wagt, wird in einem Alpinforum und damit in der Öffentlichkeit "eine ganz schwache Leistung" attestiert.

Ich kann mir schon vorstellen, dass es nicht so einfach ist, bei so einer Klientel sämtliche Sicherheitsmechanismen vertreten zu müssen, insbesondere wenn sie wie wohl in diesem Falle zu dauernden Verzögerungen im Ablauf und damit zu Einschränkungen des "Angebots" für den zahlenden Gast führen.
Das kann eine Fahrlässigkeit seitens der Betreiber natürlich niemals entschuldigen, aber ggf. ein bisschen erklären, warum so etwas zustande kommt. So ganz eindeutig ist es eben nicht, dass die Betreiber die tiefschwarzen Schafe sind, während alle anderen Beteiligten eine blütenweise moralische Weste haben...
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Re: Seilbahnunglück Mottarone - Italien (Piemont) 23.05.21

Beitrag von Ram-Brand »

Werna76 hat geschrieben: 28.05.2021 - 20:09 Ok, ähm
Ups
Mods, darf ich dann diesen Link hier posten?
Ein Link zum Bild ja.
Aber das Bild hier direkt einbinden NEIN.
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Re: Seilbahnunglück Mottarone - Italien (Piemont) 23.05.21

Beitrag von Latesn »

Jan Tenner hat geschrieben: 28.05.2021 - 20:55
AreSee hat geschrieben: 28.05.2021 - 12:03 Sowas muss man mit seinem Gewissen ausmachen können. Ich und ich denke der grosse Teil kann das nicht.
Im Gewissen dass eine Sicherheitseinrichtung nicht funktioniert, oder gar deaktviert wurde, kann man keine Bahn betreiben. Und ich denke auch dass hier nur ein ganz kleiner minimaler Prozentsatz anders denkt.
Man braucht hier im Forum nur ein bisschen quer lesen, um zumindest mal anzuzweifeln, dass das so ist.
Die "Skrupellosigkeit" der Betreiber, Sicherheitseinrichtungen zu überbrücken ist nämlich nur eine Seite der Medaille, es gehört auch schon ein Umfeld dazu, in dem sie so etwas tun. Und zu dem Umfeld gehört immer der Gast/Kunde.
Man kann ziemlich parallel hier im Forum exemplarisch lesen, wie so ein Gast, der sich offenbar als Benchmark über alle Skigäste sieht, null Verständnis dafür zeigt, wenn auch nur irgendetwas das Angebot, das der Seilbahnbetreiber erbringen soll, schmälern könnte.
Hat ein Skigebiet Ende Mai (!) nur einen kleinen Teil auf (vielleicht ja auch, weil Bahnen in Revision sind?), wird das Angebot als "mickrig" bezeichnet. Betriebszeiten und Dienstpläne für die Seilbahnmitarbeiter sollen doch bitteschön großzügig ausgeweitet und umgangen werden, damit so etwas nicht das Angebot einschränkt. Sicherheitsbedingte Schließungen von Bahnen aufgrund von Wind werden auch ins Lächerliche gezogen. Einem Skigebietsbetreiber, der so etwas wagt, wird in einem Alpinforum und damit in der Öffentlichkeit "eine ganz schwache Leistung" attestiert.

Ich kann mir schon vorstellen, dass es nicht so einfach ist, bei so einer Klientel sämtliche Sicherheitsmechanismen vertreten zu müssen, insbesondere wenn sie wie wohl in diesem Falle zu dauernden Verzögerungen im Ablauf und damit zu Einschränkungen des "Angebots" für den zahlenden Gast führen.
Das kann eine Fahrlässigkeit seitens der Betreiber natürlich niemals entschuldigen, aber ggf. ein bisschen erklären, warum so etwas zustande kommt. So ganz eindeutig ist es eben nicht, dass die Betreiber die tiefschwarzen Schafe sind, während alle anderen Beteiligten eine blütenweise moralische Weste haben...
Aber auch das ist dann eine Sache des Personals ... wenn ich einen Gast hatte der sich über windbedingte oder technische Schliessungen hatte hab ich dem einfach mal ganz drastisch klargemacht was die Alternative sein könnte so ala "passt dann fahr aber ich putz den Dreck hinterher dann nicht auf" oder "würdest du jemanden mit deinem Auto fahren lassen wenn es kaputt ist?"... das hat noch bei jedem gewirkt ... und auch wenn das unfreundlich sein mag und derjenige villeicht nichtmehr kommt ist das einfach eine Frage des Verantwortungsbewusstseins und da sind die paar Euro die man villeicht verliert dann unwichtig ... ein BL oder GF der das nicht akzeptiert kann dann gerne jemand anderen schicken der so fährt aber die Behörde ist nur einen Anruf entfernt und das habe ich auch denen dann immer klar gemacht.

Ich als Seilbahner bin der der Ahnung hat - Der Gast zahlt villeicht und ist solange es geht König aber er hat keine Ahnung und den Anweisungen des Personals Folge zu leisten - Wenn ihm das nicht passt kann er gehen. Punkt
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Re: Seilbahnunglück Mottarone - Italien (Piemont) 23.05.21

Beitrag von Neandertaler »

Latesn hat geschrieben: 28.05.2021 - 15:37 ...
Nachdem dieses Ereignis ein Schlag ins Gesicht unserer gesamten Branche ist, hoffe ich sehr, dass alles inkl. allen Verstrickungen schnell und lückenlos aufgeklärt und wo nötig bestraft wird. Dennoch hoffe ich dass es nichtmehr allzuviel ist denn derzeit fühlen ich und auch einige andere Kollegen die darüber gesprochen haben als ob eine Welle auf uns zurollt bei der wir nicht wissen wie gross sie ist und wann sie bricht.
Ne, das hier ist nicht das Ereignis, das alle in verruf bringt. Das hat schon Kaprun, Sölden und, als Personen, Hörl und das Duo Tilg/Platter problemlos hinbekommen.

Passiert ist, wenn was war, viel mit einem riesen Radau und wurde wieder vergessen. Kaprun wird nicht so schnell vergessen werden. Aber dann waren da noch die zwei Fälle in Sölden. Einmal das "Telefonseil" abgerissen und knapp danach den Betonkübel auf Seil fallen lassen. Im Zillertal die Stützengaragierung, in Garmisch der Bergekorbcrashtest, in Georgien die Stationsgaragierung....

Seit ehrlich, in zwei Jahren ist alles vergessen.
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Re: Seilbahnunglück Mottarone - Italien (Piemont) 23.05.21

Beitrag von markus »

@Latesn, wo genau Arbeitest Du denn wenn ich fragen darf? Wird ja kein Geheimnis sein, oder?
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Re: Seilbahnunglück Mottarone - Italien (Piemont) 23.05.21

Beitrag von Kris »

(delete - fin)
Zuletzt geändert von Kris am 28.05.2021 - 22:00, insgesamt 1-mal geändert.
>> Die unaufhaltsame Industrialisierung des Skiraums führt zu Banalisierung und somit zum Verlust der magischen Skisportfreude<<
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Re: Seilbahnunglück Mottarone - Italien (Piemont) 23.05.21

Beitrag von Latesn »

markus hat geschrieben: 28.05.2021 - 21:20 @Latesn, wo genau Arbeitest Du denn wenn ich fragen darf? Wird ja kein Geheimnis sein, oder?
Ich arbeite bei einem Hersteller war aber auch einige Jahre in einem mittelständischen Skigebiet als Maschinist tätig.
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Re: Seilbahnunglück Mottarone - Italien (Piemont) 23.05.21

Beitrag von barmuc73 »

Jan Tenner hat geschrieben: 28.05.2021 - 20:55 Ich kann mir schon vorstellen, dass es nicht so einfach ist, bei so einer Klientel sämtliche Sicherheitsmechanismen vertreten zu müssen, insbesondere wenn sie wie wohl in diesem Falle zu dauernden Verzögerungen im Ablauf und damit zu Einschränkungen des "Angebots" für den zahlenden Gast führen.
Hierzu habe ich zwei Anmerkungen:

a) Man sollte sich nicht von einzelnen negativen Bewertungen und Kommentaren in Foren oder bei Google Maps o.ä. kirre machen lassen. Von einer einzelnen Bewertung lässt sich doch niemand grundsätzlich beeinflussen. Manche Negativ-Berichte sind einfach nur lächerlich, und werden von Vielen nicht wirklich ernst genommen. Wenn natürlich Viele immer wieder das gleiche Problem berichten, dann scheint es ein tatsächliches Problem zu geben.

b) Das Risiko für Ausfälle, sei es aufgrund von technischen Defekten, oder aufgrund des Wetters, trägt i.d.R. der Fahrgast allein. Denn eine Rückerstattung gibt es normalerweise nicht (ich denke jetzt an z.B. Tages- oder Mehrtagesskipässe). Klar, ein einzelner geschlossener Lift vermindert das Skivergnügen normalerweise nicht. Aber wenn aufgrund Wind in einem Skigebiet alle hochliegenden Lifte geschlossen sind, und nur die talnahen Lifte und Pisten genutzt werden können, dann ist das schon eine erhebliche Einschränkung. Auch wenn aufgrund des Ausfalls eines wichtigen Verbindungsliftes nur ein Teil des Gebietes und der Anlagen genutzt werden kann, ist dies eine erhebliche Einschränkung. Natürlich gibt es Nichts darüber zu diskutieren, dass die Schließung aus Sicherheitsgründen notwendig ist. Dass der Kunde aber das Risiko alleine trägt, darüber kann man schon diskutieren, denn das ist eine einseitige Benachteiligung des Kunden. Leider machen das (fast) alle Betreiber so, so dass man als Kunde auch gar keine Alternative hat. Hier würde ein wenig mehr Entgegenkommen sicherlich die Wogen glätten können. Das muss ja bei einer erheblichen Betriebseinschränkung auch nicht gleich eine Teil-Rückerstattung des Ticketpreises sein. Aber z.B. ein Ermäßigungs-Gutschein für den nächsten Tages-Ticket-Kauf wäre mehr als eine faire Geste.
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Skiline: https://www.skiline.cc/profile/matthiasb174/tickets
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Re: Seilbahnunglück Mottarone - Italien (Piemont) 23.05.21

Beitrag von AreSee »

Sehr interessant die neuen Erkenntnisse:
https://www.localteam.it/video/mottaron ... o-del-cavo

Das Scheint woh das herausgezogene oder auch gerissene Ende zu sein.
AreSee
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Re: Seilbahnunglück Mottarone - Italien (Piemont) 23.05.21

Beitrag von AreSee »

Latesn hat geschrieben: 28.05.2021 - 21:14
Jan Tenner hat geschrieben: 28.05.2021 - 20:55
AreSee hat geschrieben: 28.05.2021 - 12:03 Sowas muss man mit seinem Gewissen ausmachen können. Ich und ich denke der grosse Teil kann das nicht.
Im Gewissen dass eine Sicherheitseinrichtung nicht funktioniert, oder gar deaktviert wurde, kann man keine Bahn betreiben. Und ich denke auch dass hier nur ein ganz kleiner minimaler Prozentsatz anders denkt.
Man braucht hier im Forum nur ein bisschen quer lesen, um zumindest mal anzuzweifeln, dass das so ist.
Die "Skrupellosigkeit" der Betreiber, Sicherheitseinrichtungen zu überbrücken ist nämlich nur eine Seite der Medaille, es gehört auch schon ein Umfeld dazu, in dem sie so etwas tun. Und zu dem Umfeld gehört immer der Gast/Kunde.
Man kann ziemlich parallel hier im Forum exemplarisch lesen, wie so ein Gast, der sich offenbar als Benchmark über alle Skigäste sieht, null Verständnis dafür zeigt, wenn auch nur irgendetwas das Angebot, das der Seilbahnbetreiber erbringen soll, schmälern könnte.
Hat ein Skigebiet Ende Mai (!) nur einen kleinen Teil auf (vielleicht ja auch, weil Bahnen in Revision sind?), wird das Angebot als "mickrig" bezeichnet. Betriebszeiten und Dienstpläne für die Seilbahnmitarbeiter sollen doch bitteschön großzügig ausgeweitet und umgangen werden, damit so etwas nicht das Angebot einschränkt. Sicherheitsbedingte Schließungen von Bahnen aufgrund von Wind werden auch ins Lächerliche gezogen. Einem Skigebietsbetreiber, der so etwas wagt, wird in einem Alpinforum und damit in der Öffentlichkeit "eine ganz schwache Leistung" attestiert.

Ich kann mir schon vorstellen, dass es nicht so einfach ist, bei so einer Klientel sämtliche Sicherheitsmechanismen vertreten zu müssen, insbesondere wenn sie wie wohl in diesem Falle zu dauernden Verzögerungen im Ablauf und damit zu Einschränkungen des "Angebots" für den zahlenden Gast führen.
Das kann eine Fahrlässigkeit seitens der Betreiber natürlich niemals entschuldigen, aber ggf. ein bisschen erklären, warum so etwas zustande kommt. So ganz eindeutig ist es eben nicht, dass die Betreiber die tiefschwarzen Schafe sind, während alle anderen Beteiligten eine blütenweise moralische Weste haben...
Aber auch das ist dann eine Sache des Personals ... wenn ich einen Gast hatte der sich über windbedingte oder technische Schliessungen hatte hab ich dem einfach mal ganz drastisch klargemacht was die Alternative sein könnte so ala "passt dann fahr aber ich putz den Dreck hinterher dann nicht auf" oder "würdest du jemanden mit deinem Auto fahren lassen wenn es kaputt ist?"... das hat noch bei jedem gewirkt ... und auch wenn das unfreundlich sein mag und derjenige villeicht nichtmehr kommt ist das einfach eine Frage des Verantwortungsbewusstseins und da sind die paar Euro die man villeicht verliert dann unwichtig ... ein BL oder GF der das nicht akzeptiert kann dann gerne jemand anderen schicken der so fährt aber die Behörde ist nur einen Anruf entfernt und das habe ich auch denen dann immer klar gemacht.

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... Dies kann ich leider nur bestätigen. Gerade wenn aufgrund der Wetterlage der Betrieb der einen oder anderen Anlage eingestellt werden muss, versteht dies der Gast oftmals überhaupt nicht. Insbesondere wenn es weiter oben stürmt, und der Gast an seinem Standort nichts davon mitbekommt.
Manche haben hier leider auch keine Vorstellungen wie es auf einem Berg wettertechnisch aussehen könnte, dementsprechend das Unverständnis.
Dem Gast muss auch klar sein, dass er kein Risiko trägt - deshalb die Schliessungen.

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Re: Seilbahnunglück Mottarone - Italien (Piemont) 23.05.21

Beitrag von Lagorce »

Bildquelle:
https://www.funiforum.org/funiforum/nod ... post252237

Das Metallband könnte die elektrische Verbindung zwischen dem Kontaktteil (hier eine Art viereckige Klemme bestehend aus zwei hälften, die um das Zugsesil geklemmt werden, sieht man auf gewissen Fotos, kann abenfalls als Referenz zum Messen des Abstands bis zum Seilkopf dienen, damit man feststellen kann, ob das Seile bereits etwas heraus gezogen wurde) und der Drossel (quer zu Spurachse der Bahn liegende Spule, die auf gewissen Fotos gut erkennbar ist) des Überspannungsschutzes, danach endet der Anschluss in der FUA Elektronik des Fahrzeugs.

Das im Gras liegende Band scheint jedoch schmäler als das auf dem Foto des intkakten Laufwerks wobei dort der Kopf ebenfalls etwas anders aussieht. Durchaus möglich dass je nach Seilkörper verschiedene elektrische Verbindungsbänder zu Einsatz kommen oder kamen. Detailfoto des intakten Lauferks Nr. 3 wäre hilfereich.

Mehrere Indizien deuten darauf, dass das obere Zugseil unmittelbar beim Seilkopf von Fahrbetriebsmittel 3 (FBM 3, Kabine 3, Fahrzeug 3, usw.) versagte, oder dass ein Teil des Seilkopfes (hinten, im Seilaustritts- oder -befestingungsbereich) abgerissen wurde. Interessant wäre eine Schnittzeichnung des gesamten Seilkopfes inkl. Schlaffseilauslösung. Kann nicht sehen, wie das ganze genau zusammengebaut ist.

Was den dynamischen Ablauf betrifft, wie bekannt bestehen Aufnahmen einer festinstallierten Videokamera wobei diese die Absturzstelle soviel ich den Medien entnehmen konnte nicht abdeckt. Die Smartphone Aufnahmen der Opfer werden ebenfalls ausgewertet, dort entscheiden vermute ich mal die Hinterbliebenen, ob es veröffentlicht werden kann oder nicht. Ferner sind zahlreiche Indizien vorhanden, die eine Rekonstruktion recht gut ermöglichen.
Hoffe, eine 3D Modell wurde mittels Laserscannern von Ground Zero erstellt (Punktwolken die dann offline ausgewertet werden). Dies hätte sofort nach Bergung der Verletzten erfolgen sollen, da die Position der Körper sowie Körperteile ebenfalls zur forensischen Analyse des Vorgangs dient.
Dateianhänge
https://www.funiforum.org/funiforum/node/251433?p=252237#post252237
https://www.funiforum.org/funiforum/node/251433?p=252237#post252237
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Re: Seilbahnunglück Mottarone - Italien (Piemont) 23.05.21

Beitrag von ThomasK »

Offenbar wurde das Zugseil seit 23 Jahren nicht mehr ausgewechselt.

https://www.ilfattoquotidiano.it/2021/0 ... 8/6210324/

Zitat:

"E le funi mai sostituite dal 1998"


Auf Deutsch also bedeutet dies, dass die Seile seit 1998 nicht ersetzt worden sind. Bei Tragseilen ist das normalerweise kein Problem, sehr wohl aber beim Zugseil und beim Gegenseil.

__________________

Allerdings kann man anhand des Datenschreibers feststellen, wie viele Fahrten durchgeführt worden sind und demzufolge dann auch über die Zahl der Biegewechsel ermitteln, ob die Ablegereife des Zugseils erreicht war.

Ich kenne jetzt die Pendelbahn nicht, aber es ist anzunehmen, dass bei der Gegensteigung in jedem Fall die Antriebsscheibe in der Mittelstation doppelrillig ausgeführt werden musste und eine Gegenscheibe vorhanden sein muss.

Bei der Bergstation gehe ich davon aus, dass wir in der Standardausführung 4 Biegewechsel haben. In der Talstation werden vermutlich 6 Biegewechsel durchgeführt.

Im Fahrplan steht, dass im Normalfall alle 20 Minuten gefahren wird, aber bei Hochbetrieb alle 10 Minuten gefahren wird. Die Bahn war ganzjährig in Betrieb. Gehen wir einmal davon aus, dass die Bahn in den vergangenen 23 Jahren etwa 19 Jahre, also ca. 7000 Tage in Betrieb war. Im Schnitt ergeben sich dann bei einem Betrieb alle 10 - 20 Minuten pro Tag ca. 40 Fahrten und somit für das bergseitige Zugseil ca. 160 Biegewechsel täglich, also bei ca. 7000 Betriebstagen insgesamt ca. 1,12 Millionen Biegewechseln für das bergseitige Zugseil und ca. 1,68 Millionen Biegewechsel für das talseitige Zugseil.

Wie ich in einem anderen Posting schrieb, ist die Ablegereife üblicherweise bei einem Standardseil nach etwa 600000 Biegewechseln erreicht, d.h. wegen 1120000 > 600000 bzw. 1680000 > 600000 wäre die Ablegereife schon längst erreicht gewesen. Bei der alten Eibsee Seilbahn, die ähnliche Betriebszeiten aufweist (ganzjähriger Betrieb von ca. 8.30 Uhr - 17.30 Uhr, alle 10 - 20 Minuten eine Fahrt je nach Verkehrsaufkommen) wie die Mottarone Seilbahn wurden die Zugseile alle 10 - 12 Jahre gewechselt.

Zwar liegt die Ablegereife etwa bei 30 % der Zahl der Biegewechsel, die notwendig sind, um das Seil zum Brechen zu bringen; allerdings kann es aufgrund der chaotischen Betriebsführung sehr wohl sein, dass das Zugseil vorzeitig verschlissen worden ist. Bei 1,12 Millionen bzw. 1,68 Millionen Biegewechsel ist es dann schon ziemlich kritisch.

Wenn man ein Zugseil mit so vielen Biegewechseln haben will, dann kommt man um eine Kunststoffeinlage einfach nicht herum.

Wenn, wie Zeugen belegen, zudem bei starkem Sturm mit voller Geschwindigkeit, also 7 m/s, immer wieder die Stützenholme gerammt worden sind, dann hat die Staatsanwaltschaft gute Chancen, dies mit den Datenschreibern herauszufinden. So eine Betriebsführung führt zusätzlich auch noch zu einem vorzeitigem Verschleiß des Zugseils, da kurzzeitig erhebliche Beschleunigungskräfte im Seil und an den Klemmköpfen auftreten.

Ich glaube, jetzt wird es richtig, richtig, eng für die Betriebsleitung.

__________


Nun ist bekannt, dass es bei den vielen Seilbahnern, die gewissenhaft ihren Job erledigen und den vielen Seilbahnanlagen, die top in Schuss sind, einige schwarze Schafe gibt, die die ganze Branche in Misskredit bringen, aber die vorliegenden Indizien belegen, dass die Belegschaft der Seilbahn Mottarone innerhalb der Gruppe der Schwarzen Schafe nochmal einen ordentlichen Tick draufgelegt hat.
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Re: Seilbahnunglück Mottarone - Italien (Piemont) 23.05.21

Beitrag von WalliserFan »

Im Internet fand ich dieser Video zur Fangbremsen:
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Re: Seilbahnunglück Mottarone - Italien (Piemont) 23.05.21

Beitrag von Bjoerndetmold »

WalliserFan hat geschrieben: 29.05.2021 - 12:22 Im Internet fand ich dieser Video zur Fangbremsen:
siehe dazu auch viewtopic.php?t=755&start=25
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Wie heißt es schon in Monty Python's "Das Leben des Brian": Gepriesen sind die Skifahrer!

Sie lesen eine amtlich entschärfte Signatur. Bitte beachten Sie, dass die Verwendung dieses Zitats keinesfalls ein Affront gegenüber Personen sein soll, welche sich nicht auf Skiern bewegen.
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Re: Seilbahnunglück Mottarone - Italien (Piemont) 23.05.21

Beitrag von AreSee »

Interessant auch noch folgendes:
https://www.localteam.it/video/drone-i- ... nneggiata-

Minute 00:47 - Was klemmt hier noch zwischen Tragsseilsattel und dem Tragseil?
Der Sattel ist auch komplett verbogen, wie auch die letzte Zugseil Rolle.
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Re: Seilbahnunglück Mottarone - Italien (Piemont) 23.05.21

Beitrag von Latesn »

AreSee hat geschrieben: 29.05.2021 - 12:39 Interessant auch noch folgendes:
https://www.localteam.it/video/drone-i- ... nneggiata-

Minute 00:47 - Was klemmt hier noch zwischen Tragsseilsattel und dem Tragseil?
Der Sattel ist auch komplett verbogen, wie auch die letzte Zugseil Rolle.
Was da zwischenklemmt kann ich auch schlecht erkennen sieht fast aus wie ein Unterlegholz aber wofür ubd wie das da hingekommen sein soll?

Danke jedenfalls für das Video ... das sieht mir wie ich es davor schonmal vermutet hatte so aus als sei das Laufwerk auf den TSS aufgelaufen

MarcB96
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Re: Seilbahnunglück Mottarone - Italien (Piemont) 23.05.21

Beitrag von MarcB96 »

Latesn hat geschrieben: 29.05.2021 - 12:46
AreSee hat geschrieben: 29.05.2021 - 12:39 Interessant auch noch folgendes:
https://www.localteam.it/video/drone-i- ... nneggiata-

Minute 00:47 - Was klemmt hier noch zwischen Tragsseilsattel und dem Tragseil?
Der Sattel ist auch komplett verbogen, wie auch die letzte Zugseil Rolle.
Was da zwischenklemmt kann ich auch schlecht erkennen sieht fast aus wie ein Unterlegholz aber wofür ubd wie das da hingekommen sein soll?

Danke jedenfalls für das Video ... das sieht mir wie ich es davor schonmal vermutet hatte so aus als sei das Laufwerk auf den TSS aufgelaufen
Kann das nicht ein Teil der oberen (und ziemlich kaputten) Auflage vom Tragseil sein? Da scheint etwas zu fehlen (etwa bei 00:17 zu erkennen).
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Re: Seilbahnunglück Mottarone - Italien (Piemont) 23.05.21

Beitrag von tauernjunkie »

Jan Tenner hat geschrieben: 28.05.2021 - 20:55
AreSee hat geschrieben: 28.05.2021 - 12:03 Sowas muss man mit seinem Gewissen ausmachen können. Ich und ich denke der grosse Teil kann das nicht.
Im Gewissen dass eine Sicherheitseinrichtung nicht funktioniert, oder gar deaktviert wurde, kann man keine Bahn betreiben. Und ich denke auch dass hier nur ein ganz kleiner minimaler Prozentsatz anders denkt.
Man braucht hier im Forum nur ein bisschen quer lesen, um zumindest mal anzuzweifeln, dass das so ist.
Die "Skrupellosigkeit" der Betreiber, Sicherheitseinrichtungen zu überbrücken ist nämlich nur eine Seite der Medaille, es gehört auch schon ein Umfeld dazu, in dem sie so etwas tun. Und zu dem Umfeld gehört immer der Gast/Kunde.
Man kann ziemlich parallel hier im Forum exemplarisch lesen, wie so ein Gast, der sich offenbar als Benchmark über alle Skigäste sieht, null Verständnis dafür zeigt, wenn auch nur irgendetwas das Angebot, das der Seilbahnbetreiber erbringen soll, schmälern könnte.
Der Kunde, weil er dies und das will und sich das mit der Sicherheit zwickt, ist also Schuld an solchen Unfällen?
Nö, das liegt überhaupt nicht in seiner Sphäre!

Die Bergbahner haben gewisse Vorgaben, die ihr Handeln bestimmen und an die sie sich halten müssen und wenn innerhalb dessen ein Betrieb möglich ist, dann kann die Bahn fahren. Wenn nicht dann nicht. Das steht immer über den nörgelnden Kunden, von denen auch einige mehr Verständnis hätten, wenn die Gründe für die Betriebseinstellung transparenter wären.
Niemand der Kunden will, dass er später in Einzelteilen vom Asphalt, von einer Skipiste oder sonst was gekratzt werden muss.

Den Zusammenhang Sicherheit <-> Revisionszeiten, Betriebszeiten, Dienstplänen verstehe ich nicht. Du willst hoffentlich nicht unterstellen, dass wenn im Stubai Ende Mai nur der Daunferner gefahren werden kann, das mit dem Sicherheitsaspekt zu tun hätte.
Und ja, bei Saisonstarts, - verlängerungen und Angebotsausweitungen sind manche Bergbahnen sehr flexibel und manche überhaupt nicht. Ich verstehe nicht, was daran verwerflich sein soll, das eine zu loben und sich über das andere zu beklagen (mit dem Wunsch der Besserung).
Sicherheitsbedingte Schließungen von Bahnen aufgrund von Wind werden auch ins Lächerliche gezogen. Einem Skigebietsbetreiber, der so etwas wagt, wird in einem Alpinforum und damit in der Öffentlichkeit "eine ganz schwache Leistung" attestiert.
Bei meinem Savognin-Aufenthalt im März hatte man morgens das Angebot bis auf die beiden EUB-Sektionen komplett eingestellt, weil der Wind zu stark war. Soweit in Ordnung. Laut Vorhersage sollte der Wind aber um Mittag erheblich nachlassen und das trat auch genau so ein. Dennoch entschied man sich, die 6-KSB nicht wieder zu beschicken. Der BL hatte mir bestätigt, dass ein Betrieb möglich wäre und es sich nur aus deren Sicht nicht lohne, für die restliche Hälfte des Tages das Angebot wieder hochzufahren. Die über 60CHF für einen Tagespass behält man für die eine Bahn, die lief, natürlich ein und verweist dreist auf die AGB, in denen man sich das Recht vorbehalte, das Angebot bei mangelnder Nachfrage zu reduzieren. Das ist dann ein klarer Fall von Abzocke.

"Wind" ist ein beliebtes Argument, irgendwas aus Nachfragegründen einzustellen. Das lässt sich im Einzelfall aber auch anhand der Spitzen auf den Gipfeln bewerten.
Das Wetter ist scheiße, also lassen wir heute zu, weil Wind geht. Und wenn der Kunde, der seinen Skipass schon bezahlt hat, sich beschwert oder Regress fordert, weisen wir ihn ab, denn für Witterung können wir ja nix.

Es gibt da nicht nur schwarz und weiß. Ich kann mir jedenfalls nicht vorstellen, dass hier irgendjemand im AF - so wie Du es darstellst - erwartet, dass eine Bahn laufen soll, obwohl es Windgeschwindigkeiten oder andere Sicherheitsaspekte nicht zulassen und schon gar nicht, dass man wegen Problemen mit der Fangbremshydraulik diese mit für Wartungszwecke gedachten Klammern unterstellt. Wie man überhaupt auf solche Vergleiche und Zusammenhänge kommt?!
Ich denke, die meisten erwarten einfach nur, dass man als Bergbahner seine Arbeit gewissenhaft durchführt.
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Re: Seilbahnunglück Mottarone - Italien (Piemont) 23.05.21

Beitrag von Lagorce »

Die Bilder bestätigen den Verlauf wie angenommen. Also wie hier diskutiert, nicht was die Medien als Schwachsinn berichteten (ungenaue Fachausdrücke stören micht nicht, kenn die auch nicht alle auswendig, sachliche Fehler sind jedoch Journaliererei.

IMO ist das eingeklemmte Teil aus Metall, kann jemand davon ein Frame zoomen?

Tragseil ist in Bergstation vom Trägerprofil nach innen abegrutscht (Dynamik vom Seil oder Aupfrall des Spanngewichts des oberen Zugseils????), bei dieser Bahn sind keine Stationssättel vorhanden. Siehe Funiforum auf italienisch.

Gute Bilder aber mühsam, dass da niemand dem Drohnenpiloten mitteilt, was zu filmen. Wichting sind Details sowie deren Umfeld damit man die Zusammenhänge interpretieran kann. Ziel sind nicht nette Bilder. Nervt mich, dass die die filmen dürfen nicht auch für die technisch interessierte Videos aufnehmen.
Wäre weitaus sinnvoller wenn jemand vom italienischen Forum sowas machen könnte.

Gut ist jedenfalls, dass man da in Italien so offen ist, z.B. in Frankreich hätte man ein Informationsembargo zu den Einzelheiten erlassen und sämtliches interessantes Bildmaterial unterdrückt. Dort müssen die Medien genau der staatlichen Doxa folgen, sonst kriegen die Probleme.

Interessant finde ich, dass nicht mehr technische Infos wie Längsprofil, Pläne von öffentlichen Aussschreibungen, usw. auftauchten. Auch der Seilkopf sollte doch kein Unikum sein?

In der Untersuchunsgberichten findet man Auszüge von Herstellerzeichnungen, egal was das Copyright besagt. Denke onehin, dass in solchem Fällen die Information der Öffentlichkeit Vorrang hat.

(Text korrigiert.)
Zuletzt geändert von Lagorce am 29.05.2021 - 13:31, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Seilbahnunglück Mottarone - Italien (Piemont) 23.05.21

Beitrag von Lagorce »

MarcB96 hat geschrieben: 29.05.2021 - 12:51Kann das nicht ein Teil der oberen (und ziemlich kaputten) Auflage vom Tragseil sein? Da scheint etwas zu fehlen (etwa bei 00:17 zu erkennen).
Möglicherweise ein Teil ganz am Ende des Bronze-Profils (i.Vgl. zum talseitigen Ende)?

Sehe ich das richtig, dass das Auflageprofil an den Enden freitragend ist? Also nicht von der Stahlkonstruktion des Seilsattels unterstüzt.

Je näher dass ich diese Pendelbahn betrachtete, umso mehr fällt mir das technisch sehr fragwürdige Design der Anlage auf (Stützen stammen wohl vom Originalhersteller). Wer hat das aktuelle Laufwerk entworfen?


Edit:
Fehlanzeige, habe mich geirrt, siehe Video bei 00:00:08. Endbereich des Profils ist intakt. Eingeklemmtes könnte vom Fahrgzeug stammen.

Edit 2:
Korrektur der Korrektur:
Spitze des Profils ist doch abgebrochen. Könnte dies das eingklemmte Teil sein? Und was hängt davon runter? Farbe und Bruchstelle scheinen jedoch nicht zu übereinstimmenn
Zuletzt geändert von Lagorce am 29.05.2021 - 14:18, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: Seilbahnunglück Mottarone - Italien (Piemont) 23.05.21

Beitrag von oerx »

Warum hängen in der Bergstation eigentlich diese grossen roten "Kissen" o.ä.?

Wie ein Teil der eigentlichen Konstruktion sehen die nicht aus, sind offenbar auch nur irgendwie provisorisch an das vorhandene Geländer geknotet. :roll:
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Re: Seilbahnunglück Mottarone - Italien (Piemont) 23.05.21

Beitrag von AreSee »

Etwas metallisches schein es zu sein.
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Ich kann nit entziffern was es war.

Hingegen das Bronzeprofil scheint noch komplett zu sein, zwar verbogen, aber komplett.
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