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Sparen bei den Armen !!!

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Migi
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Re: Sparen bei den Armen !!!

Beitrag von Migi »

Tageszeitung pro Jahr: ~500 Euro (Bild und Co. gehen definitiv nicht als brauchbare Tageszeitung durch)
TV einmalig: 100 Euro (bzw. Flachbild-TV einmalig ca. 500 Euro)

Doch, ich denke schon, dass der der Fernseher besser abschneidet. Mitunter auch zusätzlich zur Unterhaltung beiträgt.

Sicher muss ein Hartz4-Empfänger nicht entsprechend deinem vorherigen Standard versorgt werden, sondern so, dass er über die Runden kommt ohne dabei noch zusätzlich grössere Abstriche machen zu müssen. Die meisten Hartz4-Empfänger können nichts für ihre Arbeitslosigkeit. Warum soll man diese Menschen denn unnötig bestrafen, weil irgend ein Manager wieder nur den Reingewinn im Auge hatte?

Sicher ist es nicht unbedingt in Ordnung wenn ein Hartz4-Empfänger raucht wie Fabrikschlot. Aber schlussendlich finde ich schon, dass er selbst über seine Finanzen entscheiden können soll. Wer dann halt vielleicht beim Essen spart, kann sich die Zigarretten leisten - da sehe ich jetzt nicht so ein Problem.

Ich wiederhole nochmal: Einfach mal selbst eine Vollkostenrechnung machen (nicht einfach mal schauen was man da so an Geld kriegt...) und dann mal überprüfen, ob das wirklich kein Problem ist. Auf jeden Fall wüsste ich nicht, wie ich vernünftig mit dem was ich kriegen würde über die Runden kommen sollte...
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Petz
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Re: Sparen bei den Armen !!!

Beitrag von Petz »

Migi hat geschrieben:Einfach mal selbst eine Vollkostenrechnung machen (nicht einfach mal schauen was man da so an Geld kriegt...) und dann mal überprüfen, ob das wirklich kein Problem ist. Auf jeden Fall wüsste ich nicht, wie ich vernünftig mit dem was ich kriegen würde über die Runden kommen sollte...
Ich hätte ja dann kein Problem mit Sparmaßnahmen im Sozialbereich wenn Deutschland ein armes Land wäre; wenn aber Statistiken zeigen, daß ~ 80 % des Vermögens sich nur 5 % der Bevölkerung teilen ist für mich klar, wer da beizusteuern hätte.
Das wird die Politik aber erst dann begreifen, wenn paar Leute denen die Hutschnur reißt damit beginnen, mal Jagd auf die Upper Class zu machen.
Wer mit höheren Spitzensteuersätzen oder einer Vermögenssteuer mangels solidarischem Gewissen nicht einverstanden ist, sollte von mir aus dorthin gehen wo der Pfeffer wächst denn einen solchen Menschentyp würde ich hier ohnehin nicht haben wollen. Allerdings sollte man denjenigen dann auch die Staatsbürgerschaft aberkennen wenn sie den Hauptwohnsitz ins Ausland verlegen.
Petz beendet seine Mitgliedschaft mit Ende Juni 2020 aufgrund unüberbrückbarer Differenzen bez. der Auslegung der Forennettique welche ich in der aktuell von den Moderatoren praktizierten Form als Zensur einstufe. Ich bleibe aber bis auf weiteres im persönlichen Ausstiegstopic und per PN für Fragen, Hilfe beim Modellbau etc. noch aktiv.
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Pilatus
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Re: Sparen bei den Armen !!!

Beitrag von Pilatus »

Ich hätte ja dann kein Problem mit Sparmaßnahmen im Sozialbereich wenn Deutschland ein armes Land wäre; wenn aber Statistiken zeigen, daß ~ 80 % des Vermögens sich nur 5 % der Bevölkerung teilen ist für mich klar, wer da beizusteuern hätte.
Naja, das Vermögen kannst du aber kaum als Referenz herbei ziehen. Sonst strafst du jene die ihr Geld nicht zum Fenster rausschmeissen. Die Aufgabe des Staates ist es m.E, durch ein gutes Bildungssystem für alle mehr oder weniger die gleichen Startmöglichkeiten zu bieten, doch sicher nicht einfach jenen, die sich ein Vermögen zusammengetragen haben, das Geld wieder abzuknöpfen. Und aus diesen Angaben kann man wohl kaum ableiten ob ein Land wohlhabend ist, die Werte dürften u.A. bei Afrikanischen Staaten noch einiges extremer sein ;)
Wer mit höheren Spitzensteuersätzen oder einer Vermögenssteuer mangels solidarischem Gewissen nicht einverstanden ist, sollte von mir aus dorthin gehen wo der Pfeffer wächst denn einen solchen Menschentyp würde ich hier ohnehin nicht haben wollen.
Mit dieser Einstellung hat Deutschland ja schon jede Menge potenter Steuerzahler verloren, dass man damit nicht zum Ziel kommt sollte man langsam begriffen haben.
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Re: Sparen bei den Armen !!!

Beitrag von Fab »

Mit dieser Einstellung hat Deutschland ja schon jede Menge potenter Steuerzahler verloren, dass man damit nicht zum Ziel kommt sollte man langsam begriffen haben.
Ich könnte spontan die Mitglieder u. die Anhänger von 4 Parteien nennen wo man das keineswegs begriffen hat. :lach:
Allerdings sollten in problematischen Zeiten auch die Wohlhabenden einen Beitrag leisten.

@Petz
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EBM
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Re: Sparen bei den Armen !!!

Beitrag von EBM »

Die Tatsache, daß sich Gutverdiener mit Einkommen oberhalb der Beitragsbemessungsgrenze vollständig aus dem Solidargemeinschaft "Krankenversicherung" austreten ist in der Tat in manchen ein großes Problem, da für die (niedrigen) Beiträge der Schwächeren, die noch dazu öfters Krank werden einzig der Mittelstand aufkommen muß.
Da muß ich dann auch mal meinen Senf dazu geben.
Eins vorne weg. Ja, ich bin Privatversichert. Ich oute mich. Ja ich bin Selbständig und Mittelschicht. Nein ich habe weder Schwarz noch Gelb gewählt. :D

Der Einfachheit halber lass mach ich das mal etwas grob, 100% Zahlengenauigkeit lass ich mal weg.
In Deutschland sind 4 Mio. "Privatversichert" (PKV). AAABER, der Großteil sind Beamte, die den Hauptanteil der Versicherungskosten aus Steuergeldern (aka Beihilfe) bekommen. Je nach Beamtanstatus 50-70%, der Rest wird über eine Zusatzversicherung abgedeckt.
Im Gegensatz zu den "Gesetzlichen" (GKV) sind in der PKV alle Personen einzeln versichert, in der GKV muß nur der Arbeitnehmer im Haushalt beträge Leisten, die zu (fast) 50% der Arbeitgeber Trägt. Im Extremfall ist in einer Großfamilie (ich kenne da ne 11 köpfige Familie) nur einer Arbeitnehmer und zahlt.

Rechenbeispiel für diesen Fall: Vater arbeitet im Reiningungsgewerbe: ca. 2000 brutto ca. 1600 netto, er bezahlt 14,9% Krankenkasse = ca. 240€ (50%AG/50%AN) und alle 11 sind voll Krankenversichert...

Gegenbeispiel: ich zahle ca. 300 ind die PKV, meine Tochter kostet ca. 140€ und meine Frau ca. 450€ macj im Monat rund 900€ Krankenkasse. zzgl. Eigenbehalte nochmal ca. 3500€ im Jahr.
In der GKV hätte ich und meine Frau jeweils Höchstsatz, d.h. 560€ pro Monat pro Person.

Dann ist der GKV Beitrag im Alter gedeckelt und wird massiv quersubventioniert, während in der PKV nach oben alles offen ist, Monatsbeiträge von rund 1000€ sind ab 70 keine Seltenheit.

Weiter schießen die PKV ca. 4 Mrd. € in den Gesundheitsfonds, weiter werden erhebliche Steuergelder (auch der Besserverdienenden und Selbständigen) in die GKV abgeführt, ohne das denen daraus irgendein Nutzen entsteht.
Sooo unbeteiligt wie das immer dargestellt wird ist der PKV Versicherte dann auch nicht.

GKV und Rente (zzgl. zu 19,8 Rentenbeitrag noch 80Mrd. Steuren jährlich) sind eben nicht Kapitalgedeckt, sondern stellen laufende ausgaben dar, die aus dem laufenden Etat bezahlt werden. In den Fetten Jahren wurden die Überschüsse verteilt und komfortable Geschenke gemacht (BK Brandt hat in einem Jahr 3 Mal die Rente erhöht) anstatt eine sattes Kapitalpolster anzulegen. Nun wird die Zeche gezahlt.

Doch anstatt 39 Mrd Subventionen abzubauen (Weshalb bekommt Nestle Agragsubventionen von Bund und EU???) wird dort gekürzt wo kein Lobbyist einem das Frühstück bezahlt und eine Beraterposten nach der Politischenkarriere anbietet.
Die oben gelobte Flugzeugabgabe und Brennelementesteuer sind Luftbuchungen um schöne Zahlen zu Produzieren. Beide Abgabaen werden zu 100% 1:1 an die Bürger durchgereicht und besteuern mit Nichten die Konzerne.

In einem Land, wo der Spitzensteuersatz bei ca. 48000€ Jahreseinkommen (brutto) erreicht wird, die Armutsgrenze aber bei 27000€, das Durchschnittseinkommen bei ca 38500€ liegt, kann nicht mehr von Steuergerechtigkeit etc. gesprochen werden. Doch an diesem Thema möcht offensichtlich niemand was ändern, die Steuerprogression ist eine heilige Kuh, die nicht angepackt wird.

Nachtrag: Der Gebäudereiniger zahlt übrigens keine Steuern (Kinderfreibetrag für 9 Kinder), bekommt ca. 1500€ Kindergeld monatlich (steuerfrei) und Wohngeld etc. macht ein reales Monatseinkommen von ca. 4000€. Und das ist kein Einzelfall...
Rüganer
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Re: Sparen bei den Armen !!!

Beitrag von Rüganer »

Nachtrag: Der Gebäudereiniger zahlt übrigens keine Steuern (Kinderfreibetrag für 9 Kinder), bekommt ca. 1500€ Kindergeld monatlich (steuerfrei) und Wohngeld etc. macht ein reales Monatseinkommen von ca. 4000€. Und das ist kein Einzelfall...
Bei 9 Kindern beträgt das Kindergeld schon 1633 € monatlich. Ist schon eine gewaltige sozialpolitische Leistung.

Spitzensteuersatz beträgt doch schon praktisch 50 % und beginnt schon ab 52 tsd Jahreseinkommen.
Ist in meinen Augen schon fast Enteignung.
Also wenn Ribery bald 10 Mille Jahresgehalt hat,bekommt Vater Staat immerhin 5 Mille. :mrgreen:
Danke Bulgarien !
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Re: Sparen bei den Armen !!!

Beitrag von EBM »

@Rüganer
Ich sagte ja, grobe Zahlen. Spitzensteuersatz liegt bei 43%, die dazugehörigen Abgaben machen aber den "pikanten" Aufschlag aus.
Insgesamt ist das gesamte System in einer derartigen Schieflage, dass das was da vorgeschlagen wurde nur dazu führt, dass noch mehr den Bach runter geht.
Verlagerung der Steuerprogression, Veränderungen im Steuerrecht (z.b. Absetzungsregeln, Kapitalbesteuerung etc.) werden einfach nicht angegangen. Die berühmten Schlupflöcher im System stehen ja erst ab hohen 6stelligen Beträgen zur Verfügung, alle anderen werden ausgeblutet. Versuch doch mal 100€ Steuern zu hinterziehen dann macht dich das Finanzamt platt. Hinterziehst du aber 600 Mio. (s. Schraubenkönig Würth) bekommst du das Bundesverdienstkreuz und der Bundespräsident Frühstückt bei Dir zu hause.

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Seilbahnjunkie
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Re: Sparen bei den Armen !!!

Beitrag von Seilbahnjunkie »

Wie ungerecht, da bekommt einer Geld vom Staat geschenkt, nur weil er den Spass hat 9 Kinder zu haben. Hat sich eigentlich schonmal jemand überlegt was 9 Kinder monatlich kosten? Größere Wohnung, höherer Stromverbrauch, Kleidung, Nahrung, etc. Da kommst du mit nichtmal 200€ pro Kind nicht weit. Von Geschenk kann hier wirklich keine Rede sein.
Pilatus hat geschrieben:Was ist denn an Atomstrom schlecht? Das Atom-Bashing ohne vernünftige Alternativen zu nennen (ausser den üblichen Verdächtigen wie Windrädern und Solarpannels, die so gut wie nichts bringen) geht mir langsam auf die Nerven. In der Schweiz haben wir nämlich genau das gleiche Problem...
Windenergie hat in Deutschland schon fast 10% Anteil an der erzeugten Strommenge und die Offshore Windparks sind ja noch garnicht gebaut.
Und um dir mal das Potential der Solarenergie zu verdeutlichen, die jährlich auf die Erde abgestrahlte Energiemenge der Sonne enspricht ungefähr der 6-fachen Energiemenge der bekannten Uran- und Plutoniumvorkommen. Und jetzt erzähl mir nochmal, dass Solarenergie nichts bringt. Das ist eine Lüge der Energiewirtschaft, weil sie mit dem Atomstrom noch gut Geld verdienen und noch von dieser staatlich entwickelten und praktisch verschenkten Technologie profitieren.

Pilatus hat geschrieben:
Ein Grundeinkommenwürde tatsächlich eine ganze Menge Probleme lösen. Natürlich gibt es Leute die dann sagen, wozu soll ich da noch arbeiten, aber das wären mit Sicherheit nicht viele. Viel wichtiger ist, dass dann niemand mehr für die teilweise unmenschlichebn Löhne die heute bezahlt werden arbeiten würde. Denn natürlich hat das Grundeinkommen ab dem ersten Euro wegzufallen den man verdient.
Also wenn ich sowas höre, dann wirds mir schlecht... Schon deine Ausführungen beweisen eigentlich, dass das ganze zum scheitern verurteilt wäre. Jemand kann höchstens soviel verdienen, wie er Wertschöpft, sonst loht es sich für das Unternehmen nicht, ihn zu beschäftigen. In gewissen Branchen (dort wo es nicht viel Knowhow braucht und folglich viel Konkurrenz besteht) lassen sich nun mal keine hohen Umsätze/Gewinne realisieren, also müssen auch die Löhne tief sein! Wenn ich jetzt also entscheiden kann: Ich arbeite für den Betrag X oder ich kriege ihn einfach, dann entscheiden sich 95 von hundert Menschen nicht dafür zu Arbeiten. Wer das bestreitet, der ignoriert die durch die Evolution determinierte Verhaltensweise des Menschen. Also muss man mehr haben als das Grundeinkommen. Da das Grundeinkommen aber mindestens auf der höhe des Existenzminimums sein müsste (sonst wären die Leute ja wieder gezwungen zu Arbeiten, was wiederum das von dir geschilderte Lohndumping nicht verhindern würde), müssten die in der Wirtschaft bezahlen Mindestlöhne ja noch höher sein dass sich überhaupt irgend wer zum Arbeiten bequemen würde. Gewisse Branchen würden also ganz verschwinden bzw. der Staat müsste dann auch noch dort Geld in Form von Subventionen abliefern. Anderstherum könnte das Grundeinkommen auch bei Erwerb bestehen bleiben, dann wären die Arbeiter für die Unternehmen wiederum relativ günstig zu haben. Aber dann müsste der Staat immer und jedem ein Grundeinkommen bezahlen.
Wer soll also denn ganzen Spass berappen? So viel Steuern kann der Staat seinen Bürgern gar nicht abknöpfen (vorallem wenn schon ein Grossteil des Einkommens selbst vom Staat kommt... :lol: ), also müsste er Schuldenwirtschaft betreiben. Das geht bekanntlich ein paar Jahre gut und krachts. Die Idee ist nichts anderes als Kommunistenromantik...
Die Lösung für breit abgestützen Wohlstand sehe ich eher in einer rigurosen Sozialpolitik (einer der nichts macht, der kriegt auch nur das absolute Minimum: Essen und ein Bett), dafür verhältnissmässig grosszügige Mindestlöhne. Wenn der Staat für Wohlstand sorgen muss dann gings noch immer Schief, so wären alle motiviert, den eigenen Wohlstand selber in die Hand zu nehmen.
Genau weil viele so denken wie du gibt's das nicht. Warum lässt sich in manchen Branchen kein Geld verdienen wenn man höhere Löhne zahlen müsste? Weil uns die entsprechenden Dienstleistungen nichts wert sind. Wenn sie aber niemand mehr für diese teilweise unmenschlichen Löhne machen würde, dann würden wir merken wie wir z.B. die Müllabfuhr brauchen. Es gab ja schon in einigen deutschen Städten einen Vorgeschmack darauf als die gestreikt haben.
Das Problem mit der Finanzierung liegt einzig und allein darin, dass das BIP Deutschlands extrem ungleich aufgeteilt ist. Und mir kann keiner erzählen, dass irgendwelche Vorstandsvorsitzenden, wie z.B. Josef Ackermann, so viel mehr arbeiten als ihre unteren Angestellten wie sie mehr Gehallt bekommen. Ich möchte keinen Kommunismuss in dem jeder gleich viel bekommt, aber das Verhälltniss muss gerechter werden.
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Re: Sparen bei den Armen !!!

Beitrag von Pilatus »

Gut, die grossen Gehälter sind ein "Problem" der Globalisierung. Durch die riesigen Umsätze/Gewinne werden Löhne möglich, die ein gewöhnlicher Mensch gar nicht mehr fassen kann. Prozentual gesehen (im Vergleich zum Umsatz/Gewinn) verdienen die Geschäftsleitungsmitglieder von globalisierten Firmen gar nicht so übertrieben viel. Trotzdem haben sich aber die Lebenskosten etc. nicht verändert, so dass so ein Manager nach einem Jahr Arbeit schon ausgesorgt haben kann, ohne grosses Risiko auf sich zu nehmen. Das das nicht toleriert wird und schlussendlich zu Marktversagen führen muss (wenn man mal ein Jahr gearbeitet hat kann man sich ungehemmt dem spekulieren hingeben, es kann ja nur noch mehr werden ;) ) ist auch klar... Das Problem ist eher wie man hier eingreifen könnte, ohne dass der Staat schonwieder expandiert. Und die Globalisierung steht ja auch nicht in Frage ;)
Genau weil viele so denken wie du gibt's das nicht. Warum lässt sich in manchen Branchen kein Geld verdienen wenn man höhere Löhne zahlen müsste? Weil uns die entsprechenden Dienstleistungen nichts wert sind. Wenn sie aber niemand mehr für diese teilweise unmenschlichen Löhne machen würde, dann würden wir merken wie wir z.B. die Müllabfuhr brauchen. Es gab ja schon in einigen deutschen Städten einen Vorgeschmack darauf als die gestreikt haben.
Da kann ich nichts dafür, die Evolution hat mich und die Menschheit so gemacht ;)
Dass in gewissen Branchen sehr tiefe Löhne bezahlt werden hat einzig und alleine mit dem Arbeitsmarkt zu tun. Um im Supermarkt Gesteller einzuräumen braucht man weder Intelligenz noch Ausbildung. Sprich jeder kommt dafür in Frage. Also hat man als Arbeitnehmer keine Verhandlungsgrundlage, ausser die Arbeitslosigkeit wäre sehr sehr tief.

Desshalb sehe ich die Lösung schon eher bei Mindestlöhnen, denn wer arbeitet soll auf jeden Fall ein gutes Stück besser gestellt sein als jener der vom Sozialamt lebt. Auch ohne gesetzliche Mindestlöhne verdient man in der Schweiz m.W. als Anfänger im Supermarkt ca. 4000 CHF, wenn man bedenkt dass z.B. ein Ingenieur nach dem Studium irgendwo zwischen 5000 und 6000 Franken liegt, ist das m.E. ein sehr fairer Lohn.
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Petz
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Re: Sparen bei den Armen !!!

Beitrag von Petz »

Fab hat geschrieben:Zu den Rechten eines EU-Bürgers gehört die freie Wahl des Wohnortes.
Ausbürgerung war übrigens eine Spezialität der DDR u. Nazi-Deutschlands.
Die Ausweisungen gab es auch schon im Mittelalter und nur allein deshalb, weil es solche Gesetze unter anderem auch im Kommunismus und der Nazidiktatur gab, müssen sie deshalb nicht automatisch gleich schlecht sein.
Ich hielte einen Entzug der Staatsbürgerschaft bei schweren Fällen von Sozialbetrug und Steuerhinterziehung durchaus für eine sinnvolle zusätzliche Bestrafung; wenn sich jemand mit Vorsatz und krimineller Energie der Solidargemeinschaft entzieht sollte er auch nicht mehr damit rechnen können, der Gemeinschaft noch weiterhin anzugehören.

Die freie Wohnortwahl wäre dann problemlos wenn in der EU endlich mal eine vernünftige Harmonisierung der Steuer - und Abgabenquoten durchgesetzt würde; bis dies der Fall ist sollte aber die Steuerregelung so modifiziert werden, daß ein Bürger von seinem Einkommen und Vermögen Steuern und Sozialabgaben dem Land zuführen muß dessen Staatsbürgerschaft er besitzt.
Pilatus hat geschrieben:Da kann ich nichts dafür, die Evolution hat mich und die Menschheit so gemacht ;)
Dieses Argument kann ich so nicht gelten lassen denn jemand der gegen Hungerlöhne ist, wird wie ich bei einer solchen Firma keinen Cent Umsatz machen sondern sich einen Anbieter suchen, der zumindest auskömmliche Löhne zahlt.
Inwieweit es bei den Argumentationen gegen Mindestlöhne nicht um Wettbewerb sondern eher um Gewinnmaximierung auf Kosten von Lohnsubvention geht lass ich mal dahingestellt; wenn letzteres der Fall wäre hätte der Betreffende nach meiner Überzeugung nach seine Staatsbürgerschaft aber sicher auch nicht mehr sehr lange... :ja:
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Re: Sparen bei den Armen !!!

Beitrag von Migi »

@Pilatus: CHF 4000.- als Anfänger im Supermarkt? Du träumst aber auch sehr gut... ;)

Beispiel aus meinem eigenen Leben:

Beruf: Bahnbetriebsdisponent (verkauft Fahrscheine, steuert und überwacht den Schienenverkehr)
Anfangsgehalt: CHF 3900.-

Da soll der Regaleinräumer CHF 4000.- erhalten? Ich kenne keine genauen Zahlen. Ein Einsteigsgehalt eines normalen Supermarktmitarbeiters würde ich jetzt aber eher so im Bereich von plus/minus CHF 3000.- schätzen. Im Zusammenhang mit den Forderungen nach einem gesetzlichen Mindestlohn, die zu einem grossen Teil auch gerade aus dieser Branche kommen, denke ich schon, dass diese Zahl eher realistisch ist. Mit CHF 4000.- kann man relativ gut leben, mit CHF 3000.- ganz sicher nicht.

Das Ganze ist dann aber schon wieder ein ganz anderes Thema, was mit den Sparplänen nicht wirklich in Zusammenhang steht.

Auf jeden Fall bleibe ich bei meiner Meinung, dass ein Staat als System nicht vernünftig funktionieren kann, wenn man immer bei den Kleinen spart. Sicher ist es auch nicht Sinn der Sache jemandem sein Erspartes wegzunehmen. Aber wer viel hat, kann ganz gut auch auf einen Teil davon verzichten. Damit meine ich nicht der Rentner, der von seinen Ersparnissen lebt. Ein Manager mit einem Toplohn kann aber problemlos die Hälfte und mehr davon abgeben, ohne dass er dabei Einbussen machen muss. Von dem was dann übrigbleibt, kann er immer noch problemlos leben. Vielleicht kann er dann einfach nicht mehr ganz so viel Geld blöd durch die Gegend spekulieren. Das an sich wäre jetzt in meinen Augen aber auch kein Weltuntergang. Und nein, es hat es niemand auf dieser Welt verdient für seine Arbeit ein 6-stelliges Jahresgehalt zu erhalten, egal wie gut er ausgebildet ist. Sicher arbeitet der eine oder andere Manager rein an der Leistung gemessen mehr als der kleine Angestellte. Das rechtfertigt aber auf keinen Fall exorbitant hohe Löhne. Vielleicht davon etwas mehr an den Angestellten abgegeben, der gibts dann in der Wirtschaft wieder aus, der Staat nimmt dadurch mehr Steuern ein. Aber nein, lieber dem, der eh nichts dagegen tun kann noch etwas wegnehmen.

Das was an diesem Wochenende mitunter in Berlin geschehen ist, zeigt meiner Meinung nach aber sehr gut, dass der, dem man alles wegnimmt dem Ganzen nicht mehr so wirklich tatenlos zusehen will. Auch wenn ich die Gewalt, die dort mit im Spiel war nicht gut finde, so begrüsse ich es schon, dass das Volk endlich mal ein wenig auf die Barrikaden geht, wenn auch nur ansatzweise.
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Re: Sparen bei den Armen !!!

Beitrag von Pilatus »

http://www.tagesanzeiger.ch/wirtschaft/ ... y/11364179

Voilà, und ich könnte schwören in der Neuen Luzerner Zeitung war vor kurzem eine Liste, wo die Mindestlöhne noch ein bisschen höher waren.
Das ist ja was ich kritisiere. Eigentlich bist du der Affe weil du eine Ausbildung gemacht hast und nachher gleich viel verdienst wie ein Ungelernter.
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Re: Sparen bei den Armen !!!

Beitrag von Whistlercarver »

Hallo
Wenn das so ist das bei 27000€ die Armutsgrenze in Deutschland liegt finde ich es echt super.
Da macht man 3,5 Jahre lang eine Ausbildung um dann danach unter der Armutsgrenze zu leben, für was arbeite ich dann überhaupt noch?

Gruß Andreas
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Re: Sparen bei den Armen !!!

Beitrag von EBM »

Die Armutsgrenze in Deutschland definiert sich bei 70% des Durchschnittsbruttoeinkommens oder http://de.wikipedia.org/wiki/Armutsgrenze.
Mir gehts genauso. Mein Beruf (Physiotherapeut) ist so strukturiert, dass du 3 Jahre lang für Deine Ausbildung bezahlst (ca. 350€ im Monat) und dann mit 1800 - 2200 brutto abgespeist wirst. amx. sind 2500 - 2800 brutto drin. D.h. dass Du mit ordentlicher Qualifikation und 38h/Woche Anspruch auf Sozialhilfe des Staates hast, meist Wohngeld o.ä.
Nochn Rechenbeispiel: Alleinstehender Physio, 2000 brutto:
- ca. 1400 netto
- 2 Zi. Wohnung 60qm (in Stuttgart/Peripherie) = 700€ KM
- bleiben noch 700€ für Zusatzrente, BU Versicherung, eventl. Auto oder ÖPNV Karte und Leben - Viel Spass!!

@S.-Junkie: ich hab mir da jahrelang kein Kind nicht zugetraut, trotz Staatshilfe! geschweige denn 9!!!
Zusatz: der o.g. Fall hat folgenden Background: Familie ist kurdisch und in D galt jahrelang, dass nur abgeschoben werden kann wenn die Frau nicht schwanger ist oder das jüngste Kind älter 1 Jahr ist - deshalb 9 Kinder und nun sind sie lange genug da, dass sie bleiben dürfen. Wohnen in einer Sozialwohnung wo die Miete etc. von der Stadt übernommen werden.
Bei solchen Fällen (ich kenn da noch mehr) fühl ich mich immer verarscht.
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Re: Sparen bei den Armen !!!

Beitrag von TPD »

Desshalb sehe ich die Lösung schon eher bei Mindestlöhnen, denn wer arbeitet soll auf jeden Fall ein gutes Stück besser gestellt sein als jener der vom Sozialamt lebt.
Unbestritten. Es darf natürlich nicht sein, dass ein Sozialhilfebezüger besser gestellt ist, als jemand der zu einem Hungerlohn arbeitet.
Jedoch Mindestlöhne sind auch nicht unbedingt das Gelbe vom Ei.
Da könnte es für schlecht qualifizierte Personen erst recht schwierig werden einen Job zu finden.
- Die Jobs werden entweder nach Asien ausgelagert oder durch Automation wegrationalisiert.
- Die Schwarzarbeit wird regelrecht gefördert. Wenn man Hunger hat, nimmt man auch ein illegales Arbeitsverhältnis an !
http://www.skichablais.net, die Bergbahnen der Region Chablais und Umgebung.
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Re: Sparen bei den Armen !!!

Beitrag von Af »

Ich kann diesen Schmarren, dass ein Mindestlohn Arbeitsplätze killt nimmer hören.

Putzfrauen, Postausfahrer, Aushilfen kann man nicht auslagern. Oder will man die schmutzigen Sachen nach Asien schicken, damit se da gewaschen werden und dann zurückschicken? Die Post wird auch in Asien verteilt? Regale werden via Internet aufgefüllt oder wie?
Ähnlich mit einfachen Verkäufern, Regaleinräumern etc....

Der Job muss einfach gemacht werden. Punkt aus. Und derjenenige verdient danach halt ordentlich Geld ohne dass er vom Amt Hilfe bekommen muss. Dann muss sich der "Herr Schlecker" halt mal einen Porsche weniger pro Jahr kaufen...

Ständig das gleiche Geleiere von Wirtschaft und Politik. Aber Hauptsache die Bezüge und Diäten der Mafiosi steigen ständig...und die dürfen in Saus und Braus leben....so langsam fang ich an mich mit den Radikalen von Attac und co anzufreunden.

Aber: Mittels Hartz4 in Saus und Braus leben kanns halt auch ned sein.
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Re: Sparen bei den Armen !!!

Beitrag von Fab »

Mindestlöhne: Man wird es schon intelligent und nach Branchen und evtl. Alter etc. gestalten müssen.

Hab vor Jahren eine Studie gelesen in der belegt wurde, dass die hohe französische Jugendarbeitslosigkeit auch einem zu hohen Mindestlohn für Berufseinsteiger geschuldet war.
Af hat geschrieben:Ich kann diesen Schmarren, dass ein Mindestlohn Arbeitsplätze killt nimmer hören.
Also Vorsicht mit vorschnellen Pauschalurteilen. Teilweise lassen z. B. Berliner Hotels ihre Gebrauchswäsche schon in Polen waschen. Man erreicht, wenn man den Mindeslohn falsch gestaltet, etwas völlig anderes als das was man erreichen wollte.
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Re: Sparen bei den Armen !!!

Beitrag von TPD »

Natürlich kann man nicht alle Jobs auslagern.
Aber es wird trotzdem in irgend einer Form zu einer Rationalisierung kommen oder eben Schwarzarbeit

@Putzfrau
Im Privatbereich wird die Putzfrau entweder den Job verlieren oder nur noch Schwarz eine Anstellung finden.
In der Industrie ist es denkbar dass im Endeffekt einfach die anderen Mitarbeiter dazu verdonnert werden auch noch Reinigungsarbeiten durchzuführen.

@Supermarkt
Regaleinräumer wird es noch eine Weile brauchen.
Jedoch die Kassierin wird überflüssig, da der Kunde die Produkte selber einscannen muss.
Sprich der zusätzliche Lohn für die Regaleinräumer kostet den Kopf der Kassierin.

@Strassenwischer
Ok, auch ein Job der noch nicht so schnell verschwinden wird.
Jedoch bei der Müllentsorgung wird früher oder später nur noch der LKW-Fahrer benötigt.
Die anderen Müllmänner werden überflüssig.

@Postbote
Durchaus möglich dass die Post in Zukunft nicht mehr bis zur Haustüre geliefert wird und man sie an einer zentralen Stelle abholen muss...

Einige Leute werden zwar einen höheren Mindestlohn erhalten, aber es werden auch viele Arbeitsplätze verschwinden.
Zuletzt geändert von TPD am 14.06.2010 - 12:35, insgesamt 1-mal geändert.
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Af
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Re: Sparen bei den Armen !!!

Beitrag von Af »

TPD hat geschrieben:
@Putzfrau
Im Privatbereich wird die Putzfrau entweder den Job verlieren oder nur noch Schwarz eine Anstellung finden.
In der Industrie ist es denkbar dass im Endeffekt einfach die anderen Mitarbeiter dazu verdonnert werden auch noch Reinigungsarbeiten durchzuführen.
Aha...also entweder die Büros etc. bleiben Schmutzig oder werden schwarz geputzt. Sehr einseitig Gedacht...Und wenn die Mitarbeiter für die zusätzliche Arbeit entlohnt werden, wieso nicht? Aber wie die Herren Postenschacherer in den Parlamenten kenne, wird das schon so geregelt, dass diese Arbeit unentgeltlich ausgeführt wird. Übrigens ist diese Art der Reinigung bei Lidl+Aldi IMO schon standard.
TPD hat geschrieben: @Supermarkt
Regaleinräumer wird es noch eine Weile brauchen.
Jedoch die Kassierin wird überflüssig, da der Kunde die Produkte selber einscannen muss.
Sprich der zusätzliche Lohn für die Regaleinräumer kostet den Kopf der Kassierin.
Hat die IKEA schon...tolles System...allerdings müssen die Kassen ständig überwacht werden, da bei kaum einen Kunden das Scannen und bezahlen Reibungslos funktioniert. Ausserdem dürften dann die Artikel die unbezahlt verschwinden auf einmal stark zunehmen...(muss nicht unbedingt Absicht sein!)
TPD hat geschrieben: @Strassenwischer
Ok, auch ein Job der noch nicht so schnell verschwinden wird.
Jedoch bei der Müllentsorgung wird früher oder später nur noch der LKW-Fahrer benötigt.
Die anderen Müllmänner werden überflüssig.
Aso...die Mülltonnen Rollen sich selbstständig zum Mülllaster?(gut, wir stellen die Mülltonnen auch selber vor die Türe) Vorallem in Strassen wo wenig Platz ist sind die Mülltonnen für einen Greifer einfach nicht zu erreichen.(Parkstreifen etc...) In den Amerikanischen Vorstädten mit den genormten Vorgartenstreifen sieht das wieder anders aus. Hier stehen die Tonnen optimal am Rand, da eh jeder seine Garage hat.
TPD hat geschrieben: @Postbote
Durchaus möglich dass die Post in Zukunft nicht mehr bis zur Haustüre geliefert wird und man sie an einer zentralen Stelle abholen muss...
Wer sagt denn das? Die Post hat doch nen Mindestlohn. Jedoch müssen die privaten Konkurrenten um die Post zu unterbieten können einen niedrigeren Lohn zahlen....Absolut dämlich...

@ Wäsche: Ja, das ist schon lange normal, dass die Wäsche aus den "Grenzgebieten" im Ausland gewaschen werden. Aber das Zimmermädchen, das diese Wäsche dann aufziehen/einräumen darf kann ned in Polen arbeiten.

Fakti ist: Die Zahl der einfachen Arbeitsstellen wird massiv abnehmen. -> die Masse der Bevölkerung sollte eine höhere Bildung erhalten, da diese besseren Arbeitskräfte durch den Demographischen Wandel benötigt werden. Jedoch versagt die Politik hier auch. Und die Löhne jagen immer mehr gut ausgebildete Junge Menschen ins Ausland, da hier meist eine bessere Lebensqualität wartet. Dies muss nicht unbedingt mehr Lohn bedeuten...alleine die besseren Arbeitsbedingungen hier in Österreich wären mir schon einen gewissen niedrigeren Lohn wert. Aber ich verdien in Österreich sogar mehr als ich in Deutschland erwarten könnte!!
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Re: Sparen bei den Armen !!!

Beitrag von Pilatus »

- Die Jobs werden entweder nach Asien ausgelagert oder durch Automation wegrationalisiert.
Automation ist auch immer wieder so ein Fluchwort, dabei ist das mehr oder weniger die einzige Möglichkeit, wie die Menschheit noch mehr Wohlstand erarbeiten kann. Nur dank den Maschinen kann pro Person viel mehr Produziert werden, was mehr Güter für gleich viele Personen bedeutet. Dadurch verliert man natürlich Jobs für unqualifizierte und es ist klar, dass diese nicht alle plötzlich Arbeit mit hohen Voraussetzungen verrichten können.
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Re: Sparen bei den Armen !!!

Beitrag von baeckerbursch »

Den Effekt mit dem Mindestlohn kann doch jeder schnell für sich selbst herausfinden:

(Ist jetzt ein sehr überzogenes Beispiel - schon klar, erklärt aber den Mechianismus des Mindestlohns)

Beispiel Putzfrau:

Wer würde für, sagen wir mal 3,- pro Stunde von einer Putzfrau seine Wohnung putzen lassen? Vermutlich recht viele (ich auch). Macht bei 3 H pro Woche moderate 9,- / Woche und dann einfacherweise 36,- pro Monat


Wer würde das für einen Mindestlohn von 7,50 machen? Sind dann 22,50 / Woche oder 90,- pro Monat? Wahrscheinlich weniger von Euch.


Der Unterschied zwischen beiden, also wer bei Beispiel 3,- ja sagt und der bei 7,50 nein sagt entspricht der Anzahl der "verlorenen" Arbeitsstunden durch den Mindestlohn - sprich der neuen Hartz 4 Emfpäger.

Das Thema ist nicht einfach und schon gar nicht für einen Stammtisch mit vorschnellen Schlüssen geeignet.
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Re: Sparen bei den Armen !!!

Beitrag von Af »

Jetzt aber aufpassen....die 3€ Putzfrau beantragt beim Amt Beihilfe in Form von Hartz4...und wer zahlt das wieder? :wink:

Übrigens hab ich das Thema Mindestlohn für mich selbst gelöst:

Früher war ich bei Billigfriseuren... War billig, Frisur naja, Atmosphäre IKEA Markt....
Jetzt geh ich seit ein paar Jahren zu nem Friseur mit normalen Preisen und bin ehrlichgesagt zufreidener....(Ausserdem sehen die Mädels besser aus und sind fröhlicher). Unsere Bekannten suchen immer einen noch billigeren Friseur und verstehen ned, warum ein Haarschnitt für 10 Euro einfach nicht vernünftig sein kann...
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Re: Sparen bei den Armen !!!

Beitrag von Seilbahnjunkie »

baeckerbursch hat geschrieben:Den Effekt mit dem Mindestlohn kann doch jeder schnell für sich selbst herausfinden:

(Ist jetzt ein sehr überzogenes Beispiel - schon klar, erklärt aber den Mechianismus des Mindestlohns)

Beispiel Putzfrau:

Wer würde für, sagen wir mal 3,- pro Stunde von einer Putzfrau seine Wohnung putzen lassen? Vermutlich recht viele (ich auch). Macht bei 3 H pro Woche moderate 9,- / Woche und dann einfacherweise 36,- pro Monat


Wer würde das für einen Mindestlohn von 7,50 machen? Sind dann 22,50 / Woche oder 90,- pro Monat? Wahrscheinlich weniger von Euch.


Der Unterschied zwischen beiden, also wer bei Beispiel 3,- ja sagt und der bei 7,50 nein sagt entspricht der Anzahl der "verlorenen" Arbeitsstunden durch den Mindestlohn - sprich der neuen Hartz 4 Emfpäger.

Das Thema ist nicht einfach und schon gar nicht für einen Stammtisch mit vorschnellen Schlüssen geeignet.
Dann drehen wir deine Frage mal um. Wer von uns würde für 3€ pro Stunde fremden Leuten die Wohnung putzen?
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Re: Sparen bei den Armen !!!

Beitrag von baeckerbursch »

Dann drehen wir deine Frage mal um. Wer von uns würde für 3€ pro Stunde fremden Leuten die Wohnung putzen?
Hier gehts nicht um die Moral, die ich zwischen deinen Worten rauslese. Mir gehts in erster Linie um die Volkswirtschaftlichen Zusammenhänge eines Mindestlohnes. Und die erklärt dieses Beispiel recht deutlich.
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Re: Sparen bei den Armen !!!

Beitrag von Petz »

Die volkswirtschaftlichen Zusammenhänge beantworten jene europäischen Länder (wie beispielsweise auch Österreich) in denen es schon seit Jahren gesetzliche Mindestlöhne gibt. Weder konnte man da einen auffallenden Anstieg der Arbeitslosigkeit verbuchen noch brach die Volkswirtschaft zusammen; auch die Friseure und andere Dienstleistungeberufe sind noch nicht ausgestorben...:wink:
Petz beendet seine Mitgliedschaft mit Ende Juni 2020 aufgrund unüberbrückbarer Differenzen bez. der Auslegung der Forennettique welche ich in der aktuell von den Moderatoren praktizierten Form als Zensur einstufe. Ich bleibe aber bis auf weiteres im persönlichen Ausstiegstopic und per PN für Fragen, Hilfe beim Modellbau etc. noch aktiv.

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