Die "amerikanisierung" des Wintersports
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Re: Die "amerikanisierung" des Wintersports
Geile Idee. "Skifahren kann tödlich sein". Der Aufkleber muss natürlich auch auf jedes Messer in den Restaurants: "Messer können Leben töten".
- flauschiges Murmele
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Re: Die "amerikanisierung" des Wintersports
Warnhinweise auf der Verpackung sind nur eine Maßnahme von vielen, die für ein Umdenken erforderlich sind. Sieht man ja an den Zigarettenaufklebern, die allein bringen gar nix.
---> Rekordsaison 2002/03: 65 Skitage <---
Saison 2009/10: 30 Skitage (Arlberg: 10, Garmisch-Classic: 3, Axams: 1, Lenggries: 1, Winklmoos-Steinplatte: 1, Spitzing: 1, Wildschönau: 2, Alpbachtal: 1, Dolomiti Super Ski: 10)
Saison 2010/11: 27 Skitage (Arlberg: 13, Garmisch-Classic: 1, Axams: 2, Lenggries: 5, Sudelfeld: 1, St. Johann i. T.: 1, Winklmoos-Steinplatte: 3, Stubaier Gletscher: 1)
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Re: Die "amerikanisierung" des Wintersports
Wirklich tolle Idee.Der Aufkleber muss natürlich auch auf jedes Messer in den Restaurants: "Messer können Leben töten".

Dieser ganze Aufkleberwahn oder die 50 Seiten völlig sinnloser Warnhinweise in einer Gebrauchsanleitung haben doch nur zur Folge dass schlussendlich die wesentlichen Warnungen übersehen werden...
http://www.skichablais.net, die Bergbahnen der Region Chablais und Umgebung.
- starli2
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Re: Die "amerikanisierung" des Wintersports
Vor allem sind diese Sicherheitswarnungen anscheinend wichtiger als die Funktionsweise der Produkte. Im technischen Bereich findet man ja fast nur noch Sicherheitswarnungen, aber keine (gedruckten) Handbücher mehr in der Verpackung ....TPD hat geschrieben:Dieser ganze Aufkleberwahn oder die 50 Seiten völlig sinnloser Warnhinweise in einer Gebrauchsanleitung haben doch nur zur Folge dass schlussendlich die wesentlichen Warnungen übersehen werden...
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Re: Die "amerikanisierung" des Wintersports
Ich bin momentan in Kanada und war vor 5 Jahren schonmal für mehrere Monate in den USA nahe Mammoth und kann die Einwände bzgl. Amerika hier zwar nachvollziehen, muss aber dennoch das Bild etwas korrigieren. Hier gibt es inbounds und out of bounds. Erstes bietet zwar i.d.R. deutlich mehr explizit "erlaubtes" Terrain, d.h. es gibt sehr viel unpräparierte Hektar, die man befahren kann und die zumindest grob auch kontrolliert werden. Allerdings ist damit dann auch Schluss. Wer diesen Bereich verlässt (to "duck the rope"), begibt sich rein juristisch in ganz schön tiefe Gewässer. Passiert dort etwas, sind a) die Chancen gering, dass man überhaupt gefunden wird und b) die Kosten für eine Rettung astronomisch hoch. Zum Beispiel gibt es in diesen Gebieten keine präventiven Lawinensprengungen - in den Alpen werden oft alle Bereiche, die direkt oder indirekt zum Skigebiet gehören, dahingehend "gewartet".
Jetzt mag es Leute geben, die diese Regelung begrüßen. Es ist aber schon interessant, festzustellen, dass sehr viele Amerikaner von den "liberalen" Verhältnissen in den Alpen träumen und die klare Trennung "in" und "out" als lästig empfinden. Sie meinen, gerade in Europa sei "common sense" deutlich wichtiger. Besäße man diesen, erschlössen sich einem praktisch die gesamten Berge, ohne dass man im Notfall komplett auf sich allein gestellt sei.
In der Tat ist es allerdings amüsant, zu sehen, wie unbehütet die ansonsten teilweise so neurotischen Amis beim Thema Sicherheit beim Schneesport sind. Liftbügel bzw. deren Benutzung sind eine Seltenheit (wobei man fairerweise sagen muss, dass ein lahmer Sessel auf Baumhöhe weniger gefährlich ist als eine alpentypische KSB über Felsen und Täler hinweg), Sicherheits-Infrastruktur ist bei weitem nicht so ausgebaut wie in Yurop und gibts irgendwo mal ne Panne, wird der Vorschlaghammer rausgeholt und nicht der TÜV.
Das hat aber m.E. weniger mit Mentalität, sondern vielmehr mit Progression und Kommerzialisierung zu tun. Was den technischen Stand angeht, sind wir 90% der NA-Skigebiete haushoch überlegen.
Jetzt mag es Leute geben, die diese Regelung begrüßen. Es ist aber schon interessant, festzustellen, dass sehr viele Amerikaner von den "liberalen" Verhältnissen in den Alpen träumen und die klare Trennung "in" und "out" als lästig empfinden. Sie meinen, gerade in Europa sei "common sense" deutlich wichtiger. Besäße man diesen, erschlössen sich einem praktisch die gesamten Berge, ohne dass man im Notfall komplett auf sich allein gestellt sei.
In der Tat ist es allerdings amüsant, zu sehen, wie unbehütet die ansonsten teilweise so neurotischen Amis beim Thema Sicherheit beim Schneesport sind. Liftbügel bzw. deren Benutzung sind eine Seltenheit (wobei man fairerweise sagen muss, dass ein lahmer Sessel auf Baumhöhe weniger gefährlich ist als eine alpentypische KSB über Felsen und Täler hinweg), Sicherheits-Infrastruktur ist bei weitem nicht so ausgebaut wie in Yurop und gibts irgendwo mal ne Panne, wird der Vorschlaghammer rausgeholt und nicht der TÜV.

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Re: Die "amerikanisierung" des Wintersports
Tja, wer versteht denn schon die Logik der Amis ?In der Tat ist es allerdings amüsant, zu sehen, wie unbehütet die ansonsten teilweise so neurotischen Amis beim Thema Sicherheit beim Schneesport sind.
Und es ist ja kein Gehemnis dass im Land der unbegrenzten Möglichkeiten eine enorme Doppelmoral existiert...
Ist natürlich geographisch bedingt. Denke im kleinen Alpenraum ist die Wahrscheinlichkeit um einiges Grösser dass man auch neben der Piste gefunden wird. Hingegen in Amerika ist es wohl tatsächlich ein Ding der Unmöglichkeit gefunden zu werden, wenn man sich da all zu weit von der Zivilisation entfernt hatte. Da müssen die Retter schon per Zufall die Spuren finden oder die Koordinaten kennen, damit eine Chance auf Rettung besteht.a) die Chancen gering, dass man überhaupt gefunden wird und
Ich denke auch in Europa werden einige Leute eine böse Überraschung erleben, wenn sie ausserhalb der Pisten gerettet werden müssen. Vorallem wenn man diesen Leuten nachweisen kann, dass sie fahrlässig gehandelt haben.b) die Kosten für eine Rettung astronomisch hoch.
Problem ist halt dass die europäischen Skigebiete dafür verantwortlich sind, dass die Anlagen und Pisten vor Lawinen geschützt sind.Zum Beispiel gibt es in diesen Gebieten keine präventiven Lawinensprengungen - in den Alpen werden oft alle Bereiche, die direkt oder indirekt zum Skigebiet gehören, dahingehend "gewartet".
Und da ja schon einige Off-Pistenfahrer Lawinen ausgelöst haben, die bis auf die markierte Pisten runtergedonnert sind, bleibt den Bergbahnen nichts anderes übrig als sämtliche Risikohänge zu sprengen.
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Re: Die "amerikanisierung" des Wintersports
Schmunzelnd erinnere ich mich an eine Textstelle in einem offiziellen Zermatter Prospekt aus den 80er Jahren.
Unvergessliches Originalzitat
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Das ist doch mal Klartext....im Falle einer Bergung außerhalb der markierten Pisten haben Sie mit wenig Mitleid aber enormen Kosten zu rechnen.

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Re: Die "amerikanisierung" des Wintersports
^^
Und Heute haben die Skigebiete eine Klage am Hals, weil sie nicht ausreichend gewarnt haben dass es gefährlich ist neben der Piste zu fahren...
Aber ja, das Zitat gefällt mir gut. Sowas müsste wieder vermehrt in den Prospekten stehen.
Und Heute haben die Skigebiete eine Klage am Hals, weil sie nicht ausreichend gewarnt haben dass es gefährlich ist neben der Piste zu fahren...

Aber ja, das Zitat gefällt mir gut. Sowas müsste wieder vermehrt in den Prospekten stehen.
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Re: Die "amerikanisierung" des Wintersports
nun, ja, unsere gemeinsamen Freunde in Zermatt setzen das auch heute noch gnadenlos um. Ich erinnere mich an eine Situation vor ca. 5 Jahren, meine Frau wurde im Schlitten an die GGB gebracht, damit ins Tal und mit der Ambulanz zum Doc. Während sie auf der Pritsche beim Doc lag, kam der Sanitöter zu mir: "Bar oder Karte?" Er hat direkt die Bergekosten abkassiert und praktischerweise einen Karteikasten mit den gängigen Kreditkarten Slips und so ein altmodisches "ritsch-ratsch-Gerät" gleich dabei. Wohl aus Erfahrung kassieren die Kollegen direkt ab, solange man noch bewegungsunfähig und greifbar istFab hat geschrieben:Schmunzelnd erinnere ich mich an eine Textstelle in einem offiziellen Zermatter Prospekt aus den 80er Jahren.
Unvergessliches OriginalzitatDas ist doch mal Klartext....im Falle einer Bergung außerhalb der markierten Pisten haben Sie mit wenig Mitleid aber enormen Kosten zu rechnen.

Der Fall war finanziell und medizinisch zum Glück harmlos, aber wenn da noch 30min. Heli dazu kommen, geht's ins Geld!

Nun dürften die meisten Europäer, die über eine vernünftige Krankenversicherung verfügen und sich bewusst in eine Situation begeben, bei der Notfalltransporte mit dem Heli wahrscheinlich sind, die Kosten im schlimmsten Fall bei der Versicherung wieder abholen können.
Wenn man aber nicht versichert ist, oder nur rudimentär, wie die Amis und man hat ad hoc die Kosten für eine Heli Bergung oder sogar noch eine Suchaktion zu berappen, dann dürfte das auf die meisten Haushaltskassen einen signifikanten Einfluss haben

Nicht umsonst bieten viele Skigebiete eine Zusatzdeckung an, die man mit dem Skipass kaufen kann, bei unseren angelsächsischen Kollegen ein Verkaufsschlager
So gesehen ist die Aussage schon richtig, wenn man sie auf die "normale" Klientel bezieht, in den USA = Amis mit rudimentärer bis keiner Versicherung, "es wird scheiss teuer bei einer Bergung", für den Mitteleuropäer mit vernünftiger Versicherung bleibt's "OK".
Den Aspekt der Fahrlässigkeit lassen wir mal aussen vor, wenn die Versicherung klemmt, weil man groben Mist gebaut hat, dann wird's auch bei uns "mitleidlos und enorm...." aber das sollte man sich schon überlegen, bevor man sich in die Situation begibt und bewusst tun = Risikomanagement

Schöne Pisten sind GELB!
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Re: Die "amerikanisierung" des Wintersports
Mein Tischnachbar hat mir erzählt, dass man in einer Apotheke in der Bahnhofstr. in Z für 25 CHF einen "Unterstützerbeitrag" o. so ähnlich berappen kann. Da ist dann alles, auch der Transport in Inselhospital in Bern, inklusive.
- TPD
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Re: Die "amerikanisierung" des Wintersports
Hier noch ein interessanter Artikel, dass man in der Schweiz trotz einer guten Unfallversicherung immer noch in finanzielle Schieflage geraten kann.
http://www.ktipp.ch/themen/beitrag/1035 ... adenersatz
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