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US-Wahl

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chianti
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Re: US-Wahl

Beitrag von chianti »

Und noch einer: Wenn Minderheiten die Mehrheit stellen - Die Partei, die sich eine eigene Wirklichkeit schafft
Vor allem die Senatswahl hat bewiesen, wie sehr die verknöcherten, gar menschenverachtenden Ansichten ihrer Kandidaten den Republikanern geschadet haben: Der Abtreibungsgegner Todd Akin verlor gegen eine Demokratin. Der rechte Kandidat Richard Mourdock verlor sogar spektakulär, nachdem er gesagt hatte, Schwangerschaften nach Vergewaltigungen seien Gottes Wille.
Die größere Herausforderung liegt darin, dass dieses Geschwätz nicht mehr als Entgleisung Einzelner wahrgenommen wird, sondern als Mehrheitsmeinung der ganzen republikanischen Partei. "Wir haben ein bedeutendes Problem mit Wählerinnen", sagt John Weaver, ein Stratege der Republikaner. Äußerungen wie die von Akin und Mourdock "klingen nicht parteifremd, sondern als typisch für uns".
Die Erkenntnis aus dieser Wahl lautet also, dass sich die amerikanische Gesellschaft schneller verändert, als es die Republikaner können. Ihre Kompetenz in Wirtschaftsfragen wird anerkannt, ihre Sorge um die Staatsfinanzen geteilt, aber etliche Wähler fühlen sich abgestoßen von der rechten Haltung in Gesellschaftsfragen, im Umgang mit Verhütung, Abtreibung, Homosexuellen. Die Wähler in Maryland und Maine haben für die Homo-Ehe gestimmt, in Wisconsin haben sie eine bekennende Lesbe in den Senat geschickt. "Uns geht es wie den Dinosauriern", sagt der republikanische Stratege David Johnson. "Der Meteorit hat schon eingeschlagen."

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Che
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Re: US-Wahl

Beitrag von Che »

Der erste Satz:

"Die US-Wahl hat es überdeutlich gezeigt: Die Republikaner können in ihrem jetzigen Zustand keine Wahlen mehr gewinnen."

Überdeutlich? Ein Stimmenanteil von 50,3% zu 48,1% hat dies überdeutlich gezeigt? Manchmal frage ich mich, was sich Menschen denken, die sowas schreiben bzw. durchlesen und blindäugig glauben. Ich kann mich moralisch gesehen auch nicht mit den Republikanern identifizieren, aber muss die Presse deshalb den letzten Schmarrn schreiben und das deutsche Volk genau das machen, was es den US-Amerikanern vorwirft, nämlich mit dem Kopf nicken bei dem was die Medien schreiben anstatt den Kopf zum Denken zu benutzen?
gfm49
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Re: US-Wahl

Beitrag von gfm49 »

Hallo,
in den USA kam es noch nie auf die Gesamtstimmenzahl an - siehe 2000, wo Bush junior trotz eines Rückstands von ca. 500.000 Stimmen Präsident wurde. Der reine Stimmenanteil sagt nichts darüber aus, ob man die Wahlen gewinnen kann.

Gewinnen muß man nicht die Stimmenmehrheit, sondern die Staaten bzw. die Wahlmänner in den Staaten - und das tat Obama überdeutlich mit 332 (nachdem Florida so gut wie feststeht) zu 206.

Außerdem muß man den ersten Satz im Zusammenhang mit der Analyse im Text sehen - der jetzige Zustand der Reps zielt auf die alten weißen Männer ab und die werden weniger; also kann man so keine Wahlen gewinnen.
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Che
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Re: US-Wahl

Beitrag von Che »

Ach wirklich, is nich wahr?! :lol: Na wenn das mit dem Wahlsystem so is, na dann :lol:
Aber wenn du das ja auch bemerkt hast, kannst ja mal in die Swingstates reingehen, in denen es ja teilweise auch sehr knapp war, dann siehst du, wie wenige Stimmen gefehlt haben. Somit ist die Aussage einfach sinnlos, denn es waren Nuancen die entschieden haben. Die absoluten Zahlen zeigen doch trotzdem die allgemeine Stimmung, auch wenn das Wahlsystem nicht auf diesen Zahlen basiert.
Und dass sie sich ändern müssen ist vollkommen klar, aber das betrifft wohl auch so gut wie alle Parteien, egal ob in den USA, Europa oder sonst wo. Sollte ja kein Geheimnis sein, dass Parteien sich wandeln. Ob sie dies nun tun werden und dann auch in die richtige Richtung, ist natürlich eine andere Frage.
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chianti
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Re: US-Wahl

Beitrag von chianti »

Interessante Analyse:

Parallelwelt konservatives Amerika (SZ)
Ist Fox News schuld an der Niederlage von Mitt Romney? Kritische Konservative werfen den Republikanern vor, die Realität auszublenden und sich in einer "Medienblase" einzunisten. Der Basis werde vorgegaukelt, dass die Konservativen die Mehrheit im Land seien. Die Elite sei zu feige, die Partei zu modernisieren.
...
Eine Partei, die Tatsachen bewusst ignoriere (mehr zum Kampf der Factchecker hier), sich fast ausschließlich an Weiße richtet und die Realitäten leugne ("das Land leidet noch immer an den Folgen der schwersten Wirtschaftskrise seit 80 Jahren"), könne nicht erwarten, Erfolg zu haben. Wer aus Überzeugung oder aus journalistischer Neugier vor der Wahl Fox News guckte, hörte dauernd von Romneys bevorstehendem "Erdrutschsieg" (gut bilanziert in diesem Video) - und davon, dass der New York Times-Statistiker Nate Silver keine Ahnung habe.
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