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Re: Lawinen- und Bergunglücke 2019/2020
Verfasst: 26.12.2019 - 14:42
von philippe ch
Oh nein, so ein Scheiss.
Auf Blick.ch wurde ein Video aufgeschaltet, dass eindeutig zeigt dass es mehrere Verschüttete gibt.
Re: Lawinen- und Bergunglücke 2019/2020
Verfasst: 26.12.2019 - 15:01
von ThomasZ
Laut Bild und Express wurden bis jetzt zwei Verschüttete gerettet.
Re: Lawinen- und Bergunglücke 2019/2020
Verfasst: 26.12.2019 - 16:11
von icedtea
Sehe ich das in Andermatt richtig, dass die Piste von links kommt und dann direkt nach unten geht? Und damit die Lawine quasi direkt in der Falllinie auf die Piste gegangen ist? Man kann nur die Daumen drücken, das neben den zwei geborgenen Personen alle anderen entweder rechtzeitig stoppen oder schnell genug wegfahren konnten.
Verstehe ich es eigentlich richtig, dass in der Schweiz das jeweilige Skigebiet allein verantwortlich ist für die Pistensicherheit? In Österreich hat es ja die Lawinenkommissionen, in denen nicht nur Verantwortliche der Skigebiete sitzen
Re: Lawinen- und Bergunglücke 2019/2020
Verfasst: 26.12.2019 - 16:20
von schneesucher
Wir kamen gerade vom Nätschen zurück, als die Polizei mit ernster Miene aufgekreuzt ist. Zu diesem Zeitpunkt wussten wir aber noch nichts von dem Unglück. REGA Helikopter und Krankenwagen, haben wir für einen "normalen" Unfall gehalten.
Ich denke, es ist allein der Pistenchef verantwortlich. Inzwischen sind 6 gerettet, 4 unverletzt 2 leicht verletzt.
Re: Lawinen- und Bergunglücke 2019/2020
Verfasst: 26.12.2019 - 17:49
von 3303
Bericht auf Tagesschau zu den Lawinen auf geöffneten Pisten.
https://www.tagesschau.de/ausland/lawin ... z-105.html
Ich habe vor einigen Jahren selbst mal gesehen, wie eine Lawine auf die Piste abgegangen ist, obwohl der Hang morgens abgesprengt wurde und es nicht geschneit hatte.
Windverfrachtungen waren unterschätzt worden uns ein Schneesportler hatte dann im Gelände für die Auslösung gesorgt.
Re: Sölden 2019/20
Verfasst: 26.12.2019 - 18:02
von maba04
Eine zwölf Jahre alte Skifahrerin ist am Stephanitag im Skigebiet Sölden auf einem Sessellift so weit aus ihrem Sitz gerutscht, dass der mitfahrende Skilehrer sie nicht zurückziehen konnte.
Quelle: Mädchen (12) stürzt 4 Meter tief aus Sessellift
Beitrag verschoben / Mod. schmidti
Re: Lawinen- und Bergunglücke 2019/2020
Verfasst: 26.12.2019 - 18:27
von Theo
@icedtea: Es gibt schon Situationen ( kommt allerdings nur bei einem 5er vor ) wo der örtliche Krisenstab quasi alle Aktivitäten ausserhalb des Siedlungsraumes verbieten kann. Bei Situationen so wie heute ist das Skigebiet ganz alleine verantwortlich.
Man sieht auf dem Video auch dass zum Zeitpunkt vom Abgang mindestens eine Person abseits der Piste unterwegs war, anhand des Spuren wo man auf den anderen Bildern sehen kann war die Person aber nicht im Anrissgebiet so dass das eher nicht der Auslöser war.
Re: Lawinen- und Bergunglücke 2019/2020
Verfasst: 26.12.2019 - 19:50
von Kris
Ist in dem Video
https://www.blick.ch/news/schweiz/zentr ... 80225.html
von Sekunde 0:00 bis 0:01 nicht ein Mensch zu erkennen, der etwa unterhalb großen aperen Grasfläche im Lawinenstrom aufschwimmt, und sodann von den Schnee eingegraben wird?
Es könnte sich auch eine abgerissene Grasnabe handeln, die vom Schnee mitgerissen wurde...
(Der später im Video rot eingekreiste Bystander hat m.A. nichts mit der Auslösung zu tun.
Die oben gemeinte vermeintliche Person ist zuvor oberhalb des Bystanders im Schneestrom zu sehen.)
EDIT:
Wohl eher nicht, denn es würden die zugehörigen Einfahrspuren fehlen. Im verlinkten Bild sind gut die hohe Abrisskante der eingewehten Schneemassen zu erkennen, jedoch keine Ski/snowboadspuren in den Bereich hinein. Womit es sich wohl um eine Fern- oder Sponatnauslösung handelte.
https://img.blick.ch/incoming/15680802- ... eight=2655
Re: Lawinen- und Bergunglücke 2019/2020
Verfasst: 27.12.2019 - 08:35
von ski-chrigel
Sehe ich das in Andermatt richtig, dass die Piste von links kommt und dann direkt nach unten geht? Und damit die Lawine quasi direkt in der Falllinie auf die Piste gegangen ist?
Ja, so ist es. Da ist eine Querfahrt / Ziehweg zum letzten Hang dieser Piste, die am Oberalppass endet. Beim Übergang vom Ziehweg zum letzten Hang halten typischerweise viele an, ua. um den letzten Hang zu studieren, da man da sinnvollerweise irgendwann Schuss fährt, um in der Fläche möglichst weit nach vorne zu kommen.
Die Lawine ist exakt an dieser Stelle rein und dann in der Falllinie der Piste gerutscht.
Re: Lawinen- und Bergunglücke 2019/2020
Verfasst: 27.12.2019 - 10:33
von Pancho
Der letzte Stand scheint zu sein, dass 6 Skifahrer lebend (unverletzt / leicht verletzt) gerettet werden konnten.
Ist das das finale Ergebnis der Suchaktion? Das wäre dann wenigstens Glück im Unglück...
Re: Lawinen- und Bergunglücke 2019/2020
Verfasst: 28.12.2019 - 07:38
von BlauschneeSäntisälbler
War ja letztes Jahr am letzten 10 Franken Tag da. Diese vielen Ziehwege am Südsüdosthang sind halt nicht ohne. War halt auch warm oder wars nur der Wind und der Neuschnee...
Diese Piste taugt ohnehin nichts da sie völlig überfüllt ist. Eine schmale Piste als Hauptverbindung Richtung Oberalp/Sedrun....einzig an der komischen Mittelstation kann man auch direkt außerhalb des gesicherten Raumes abfahren. Es braucht da eine 2. Piste und fertig.
Was am meisten nervt ist dann die Kante wo alles sich sammeln und noch mehr Stau verursachen. Wenn man geradeaus ins Gelände weiterfährt hat man auch gute Hänge...wo aber auch nicht ganz save ist Richtung Osten.
In Zukunft wird man wieder mehr sprengen.
https://www.nzz.ch/panorama/lawine-auf- ... ld.1530749
Hauptsache nichts passiert und bitte nun auch die anderen Ziehwege prüfen.
Re: Lawinen- und Bergunglücke 2019/2020
Verfasst: 28.12.2019 - 17:56
von vetriolo
Lawine im Schnalstal fordert 2 Todesopfer, wieder auf der Piste:
https://www.stol.it/artikel/chronik/kin ... schnalstal
Re: Lawinen- und Bergunglücke 2019/2020
Verfasst: 28.12.2019 - 18:59
von vetriolo
Mittlerweile ist das zunächst im Schnalstal gerettete zweite Kind im Krankenhaus von Trient verstorben, derzeitiger Stand also 3 Todesopfer. Zuvor war bereits eine Lawine im Passeiertal abgegangen und verurachte einen Schwerverletzten.
http://www.giornaletrentino.it/cronaca/ ... -1.2221038
http://www.ansa.it/trentino/notizie/201 ... 04378.html
Re: Lawinen- und Bergunglücke 2019/2020
Verfasst: 28.12.2019 - 20:47
von Tobi-DE
Mein Beileid den Angehörigen.
War die Piste freigegeben? Das nimmt dem Winterspaß im Schnee ein wenig seine Unbeschwertheit. Klar, es kann immer was passieren, aber auf einer Piste in einer Lawine zu ersticken steht jetzt nicht auf meiner persönlichen Risikoliste.
Re: Lawinen- und Bergunglücke 2019/2020
Verfasst: 28.12.2019 - 21:05
von frank123
Tobi-DE hat geschrieben: 28.12.2019 - 20:47
Mein Beileid den Angehörigen.
War die Piste freigegeben? Das nimmt dem Winterspaß im Schnee ein wenig seine Unbeschwertheit. Klar, es kann immer was passieren, aber auf einer Piste in einer Lawine zu ersticken steht jetzt nicht auf meiner persönlichen Risikoliste.
Die Piste war offen ....
https://www.stol.it/artikel/chronik/gle ... -geschockt
...unfassbar tragisch....
Re: Lawinen- und Bergunglücke 2019/2020
Verfasst: 28.12.2019 - 22:28
von simmonelli
Dem Vertrauen in die Bergbahnen ganz allgemein hilft das sicherlich nicht. Das 2. Lawinenunglück auf geöffneten Pisten innerhalb weniger Tage - und ja, das hat keiner auf dem Ticker. Ich fahre Gelände genau aus diesem Grund ja praktisch nur auf geöffneten Routen, weil ich zumindest in A, IT und CH i.d.R. davon ausgehen darf, dass diese in dieser Hinsicht sicher sind.
Re: Lawinen- und Bergunglücke 2019/2020
Verfasst: 29.12.2019 - 07:46
von Stäntn
Uuhhh da bin ich auf die Ermittlungen gespannt, ob nicht doch andere Skifahrer oberhalb der Piste im Gelände das losgetreten haben. Wie ist da egtl die Rechtslage?
Wir fahren nie in potentiell unsichere Hänge wenn drunter ne Piste verläuft, viel zu gefährlich für dritte. Aber wie ist da die Rechtssprechung wenn man da was auslöst und hier sogar Tote zu beklagen sind?
Wenn es „nur“ eine spontane Selbstauslösung war (irgendwie schwer vorstellbar wenn die Lawinenkommission ihr Gebiet kennt und freigibt) fördert das freilich nicht das Vertrauen
Re: Lawinen- und Bergunglücke 2019/2020
Verfasst: 29.12.2019 - 08:54
von simmonelli
Gute Frage. Wenn man der Auslöser ist, vermutlich fahrlässige Körperverletzung. Allerdings - wenn Skifahrer so einfach die Lawine auslösen, schafft das dann nicht auch theoretisch eine Gams? Falls ja, wäre die Auslösung durch die Skifahrer ja nicht mehr ursächlich?
Re: Lawinen- und Bergunglücke 2019/2020
Verfasst: 29.12.2019 - 10:33
von Highlander
Skifahren in den Bergen ist nach wie vor eine Outdoorsportart, und man ist dort immer allen Wettereinflüssen ausgesetzt.
So tragisch dieses Unglück auch ist, aber man sollte sich dessen immer bewusst sein, das es eine 100 % Sicherheit dabei nirgendwo geben kann. Natürlich sollte so ein Unglück auf einer freigegeben Piste nie passieren, aber bei den Entscheidungen über die Pisten stehen immer noch Menschen, und Fehleinschätzungen sollten nie passieren, aber auch der größte Experte ist leider vor einer Fehleinschätzung auch nicht sicher.
Zur Zeit ermittelt die Staatsanwaltschaft, aber zu welchem Ergebnis dieses dann auch führen wird, die Opfer werden daurch auch nicht mehr lebendig.
https://tirol.orf.at/stories/3027879/
Es war leider auf der Alpensüdseite ebenfalls eine sehr Lawinen gefährliche Wetterlage die letzten Tage , Schneefall mit sehr viel Wind, und ich wollte dann nicht in der Position stehen, über die Freigabe von Pisten entscheiden zu müssen.
Nachfolgend ein Bild aus dem Skigebiet von Ratschings, in welchen man die Windverfrachtung vom Schnee in Höhenlagen um 2000 Meter sehen kann. Dort im hochalpinen Bereich in Höhenlagen um 3000 Meter war dieses vermutlich noch ein vielfaches mehr..

- DSC_0721.JPG (2.16 MiB) 2739 mal betrachtet
Re: Lawinen- und Bergunglücke 2019/2020
Verfasst: 29.12.2019 - 14:04
von vetriolo
Vier Verschüttete, darunter ein Todesopfer bei Lawinenabgang an der Brenta in Madonna, diesmal jedoch Tourengeher abseits der Pisten:
https://www.stol.it/artikel/chronik/law ... todesopfer
http://www.giornaletrentino.it/cronaca/ ... -1.2221597
Re: Lawinen- und Bergunglücke 2019/2020
Verfasst: 29.12.2019 - 18:07
von Tobi-DE
Highlander hat geschrieben: 29.12.2019 - 10:33
Skifahren in den Bergen ist nach wie vor eine Outdoorsportart, und man ist dort immer allen Wettereinflüssen ausgesetzt.
So tragisch dieses Unglück auch ist, aber man sollte sich dessen immer bewusst sein, das es eine 100 % Sicherheit dabei nirgendwo geben kann.
(...)
Aus analytischer Sicht stimme ich Dir zu. Aber wie gesagt, ich rechne eher mit einem Sturz auf Eis, einem 100kg Skifahrer dem die Bretteln durchgehen, einer mangelhaft gesicherten Schneekanone, ja sogar mit einem verrückten Unfall im Sessellift.
Aber nicht mit einer Lawine auf einer freigegebenen Piste in einer Größe, dass es Todesopfer gibt.
Und "100% Sicherheit" ist das eine, "100% finale Konsequenz" das andere.
Re: Lawinen- und Bergunglücke 2019/2020
Verfasst: 29.12.2019 - 18:54
von Highlander
Tobi-DE hat geschrieben: 29.12.2019 - 18:07
Highlander hat geschrieben: 29.12.2019 - 10:33
Skifahren in den Bergen ist nach wie vor eine Outdoorsportart, und man ist dort immer allen Wettereinflüssen ausgesetzt.
So tragisch dieses Unglück auch ist, aber man sollte sich dessen immer bewusst sein, das es eine 100 % Sicherheit dabei nirgendwo geben kann.
(...)
Aus analytischer Sicht stimme ich Dir zu. Aber wie gesagt, ich rechne eher mit einem Sturz auf Eis, einem 100kg Skifahrer dem die Bretteln durchgehen, einer mangelhaft gesicherten Schneekanone, ja sogar mit einem verrückten Unfall im Sessellift.
Aber nicht mit einer Lawine auf einer freigegebenen Piste in einer Größe, dass es Todesopfer gibt.
Und "100% Sicherheit" ist das eine, "100% finale Konsequenz" das andere.
Ich habe im weiteren Verlauf meines Beitrages ja versucht zu erklären wie dieses meine...
Laut den Medienberichten ist hinter dieser Pistenfreigabe nicht nur die Bergbahn alleine gestanden, sondern eine erfahrene Gruppe von Personen, welche in der Lawinenkommission vertreten sind. In diesem Personenkreis ist mindestens immer auch ein geprüfter Bergführer, der in diesem Gebiet jahrelange Erfahrungen hat..
und trotzdem kann es in diesem Fall passiert sein, das es zu einer Fehleinschätzung der Lage gekommen ist...
An dieser Stelle ist vermutlich bei der aktuellen Schneelage noch nie eine Lawine runtergekommen, aber durch die Klimaerwärmung werden die Wetterextreme immer größer, das einem die ganzen Erfahrungen aus der Vergangenheit bei solchen Entscheidungen nicht mehr helfen...
Auf der Alpensüdseite ist ja bekanntlich bereits Ende November soviel Schnee gefallen, wie in den ganzen Jahrzehnten vorher nicht mehr, und nun in den letzten Tagen nochmals viel Schnee mit viel Wind... und dieses hat nun vermutlich zu einer Selbstauslösung an dieser Stelle geführt, an welcher vorher noch nie eine Lawine in dieser Größe heruntegekommen ist....
Re: Lawinen- und Bergunglücke 2019/2020
Verfasst: 30.12.2019 - 09:18
von freeridekwt
Re: Lawinen- und Bergunglücke 2019/2020
Verfasst: 30.12.2019 - 11:00
von ghostbikersback
Re: Lawinen- und Bergunglücke 2019/2020
Verfasst: 30.12.2019 - 12:49
von albe-fr
Stäntn hat geschrieben: 29.12.2019 - 07:46
Uuhhh da bin ich auf die Ermittlungen gespannt, ob nicht doch andere Skifahrer oberhalb der Piste im Gelände das losgetreten haben. Wie ist da egtl die Rechtslage?
schwierig - insbesondere natuerlich vom Land abhängig. In Italien ist eigentlich immer jemand verantwortlich - ich erinnere nur an: Italienische Seismologen wegen fehlender Warnung verurteilt - fuer die Schweiz ist die Situation hier: Wer haftet, wenn ein Schneesportler andere Personen gefährdet, indem er eine Lawine auslöst? ganz gut erlaeutert.