Nur für Reiche und Schöne oder auch für "normale" Skifahrer? Dieser Frage wollten wir heuer in unserem Familienskiurlaub nachgehen.
Kurze Information zum Berichtsaufbau:
Jeder Tag wird zunächst lt. Berichtsschema umrissen, dann gibt’s weitere Informationen und Bilder. Bezüglich der technischen Informationen zu den Liften (für die, wo ich’s herausgefunden habe) wende ich folgende Reihenfolge an: Name und Bezeichnung des Lifts, Hersteller, Inbetriebnahme, Fahrlänge, Höhendifferenz, Höhe Talstation, Höhe Bergstation, Transportkapazität, Anzahl Fördermittel, Fahrgeschwindigkeit, Fahrzeit;
Der zu den einzelnen Bildern gehörende Text steht immer oberhalb der Fotos.
Freitag, 18.2.05
Anfahrt: St. Andrä-Wördern – St Christophen – Westautobahn – Salzburg – Rosenheim – Kufstein – Innsbruck – Ried im Inntal (ist dort, wo es nach Serfaus raufgeht); Fahrzeit ca. 5:30 Stunden, relativ wenig Verkehr; Übernachtung in Ried, Haus Tirol
Samstag, 19.2.05
Ried/Inntal – Bad Scuol (Skitag, siehe eigenes Topic) – Celerina, Hotel Cresta Run
Ansichtskarte Diavolezza, Ende der 60-er Jahre
C01
Diese Ansichtskarte hat meine Mutter Ende der 60-er Jahre von einer Freundin bekommen und mir erzählt, dass St. Moritz eines der besten Skigebiete der Alpen wäre. Die Karte wurde in meine Ansichtskartensammlung aufgenommen und St. Moritz bzw. die Diavolezza erhielten einen Platz unter den Zielen, die ich einmal bereisen wollte, wenn ich erwachsen wäre.
Ein erster Versuch wurde vor etwa 7 Jahren gestartet, jedoch schon bald nach einer Recherche über mögliche Quartiere wieder abgebrochen. In Erinnerung ist mir noch ein altes Hotel in St. Moritz Bad, das 4 Kategorien von Zimmern anbot:
1. renovierte Zimmer mit absolut wahnsinnigen Preisen
2. teilrenovierte Zimmer mit ziemlich wahnsinnigen Preisen
3. nicht renovierte Zimmer mit sehr hohen Preisen
4. Sportlerzimmer mit immer noch hohen Preisen
Ich habe bis heute nicht herausgefunden, was ein Sportlerzimmer von einem nicht renovierten Zimmer unterscheidet, vielleicht muß man dort auch noch Holz Hacken, jedenfalls haben wir es vorgezogen, um den gleichen Preis in ein durchaus gediegenes Hotel in Österreich zu fahren.
Es folgten später 2 Schweizurlaube, einmal in Samnaun (was für mich eigentlich nicht wirklich als Schweiz zählt, da durch den Zusammenschluß mit Ischgl sehr österreichische Verhältnisse vorherrschen), und einmal in Klosters.
Aber heuer musste es endlich sein, einmal zu den Reichen und Schönen nach St. Moritz, in der Hoffnung auf eine umgekehrte Ursache-Wirkung-Beziehung, d.h. vielleicht wird man ja reich und schön, wenn man dort Urlaub macht. Außerdem wollten wir wissen, ob man dort nebenbei auch gut Skifahren kann.
Das mit dem Reich und Schön haben wir dann aber offenbar schon bei der Wahl des Hotels vermasselt, diesmal sind wir es anders angegangen als beim letzten Mal:
es gibt 5-Stern, 4-Stern, 3-Stern- und 2-Stern-Hotels, und dann gibt’s noch einige „nicht klassifizierte“ Hotels, zu denen auch das unsere zählt, Hotel Cresta Run, am Ziel der Bob- und Cresta-Bahn am Ortsende von Celerina (nebenbei auch noch zwischen Straße und Bahn, aber das hat eigentlich nicht gestört, da beide in der Nacht praktisch nicht frequentiert wurden). Die Zimmer sind sauber, mit Bad und WC aber spartanisch eingerichtet, aber was kann man für einen Halbpensionspreis von € 70 in dieser Gegend schon erwarten.
Mein Bericht über diese Woche wird ziemlich ausführlich, erstens, weil ich im Forum noch keinen Bericht über dieses Gebiet gefunden habe, und zweitens, weil das Hotel keine weiteren Features wie Sauna o. Ä. hat und ich daher sehr viel Zeit zum Schreiben gehabt habe. In Zukunft werde ich das nicht immer so genau machen, weil das durchaus in Arbeit ausarten kann .....
Sonntag, 20.2.05
Celerina – Corvlgila
Anfahrt: mit dem Auto vom Hotel in 3 Minuten zur 6EUB Celerina-Marguns
Wetter: bedeckt, minimaler Schneefall, Sonne gelegentlich durch die Wolken sichtbar
Temperatur: ziemlich kalt, zwischen minus 8 und minus 15, oben leicht windig, am Nachmittag zusehends kälter und sehr schlechte Sicht;
Schneehöhe: wenig
Schneezustand: auf den Pisten unten Kunstschnee, eisig, oben pulvrig, off piste praktisch nicht möglich (Steine, Gras, alles verblasen)
Geöffnete Anlagen: alle bis auf den längeren der beiden Tallifte in Celerina;
Geschlossene Anlagen: längerer Tallift in Celerina
Offene Pisten: die meisten
Geschlossene Pisten: Selin (von Las Trais Fluors), Paradiso (von Munt da San Murezzan), Olympia (v. Corviglia), Talabfahrt nach Suvretta war nicht markiert, offenbar nicht präpariert, Spuren drinnen, es sind aber Leute mit dem Lift hinuntergefahren
Meisten Gefahren mit: jedem Lift einmal bis auf 4KSBPlateau Nair, PB Piz Nair, DSB Suvretta Randolins, Standseilbahn St. Moritz-Corvigila, Tallifte (alle nicht gefahren)
Wartezeiten: keine
Gefallen: keine Wartezeiten, angesichts der Schneelage ausreichend präparierte Pisten im oberen Bereich, fast alle KSBs mit Hauben
Nicht gefallen: Schneelage, Wetter, Pistenpräparation im unteren Bereich
Fazit: 3 von 6 Maximalen.
Abzüge: siehe nicht gefallen
Sonstiges:
Anfahrt mit dem Auto (wir waren bequem, da noch ein Bankomat gesucht werden musste) zur Bergbahn, dort Fr. 5 Parkgebühr für einen Tag, dann kann man unbehindert „Parkieren“. Entgegen meinen Befürchtungen gegen 10 praktisch nichts los an den Kassen (vgl. Scuol vom 19.2.!)
Zunächst das Panorama
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6EUB Celerina-Marguns, von Roll, 30.11.91, 2314/525, 1753/2278, 1200/h, 59 FM, 5m/sec, 7:59min;
C03
Weiter dann mit 6KSB Trais Fluors, von Roll, 2.12.95, 1586/477, 2279/2756, 2800/h, 91 FM, 5m/sec, 5:16min; die erste 6-er Sesselbahn der Schweiz, Piste Mezzauna zur
4KSB Glüna, von Roll, 25.12.91, 1556/371, 2460/2831, 2000/h, 93 FM, 5m/sec., 5:07min;
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Piste Glüna zur
3 KSB Fuorcla Grischa, von Roll, 7.2.88, 1198/282, 2691/2973, 1500/h, 98 FM, 4m/sec, 5,07min;
im Hintergrund 4KSB Glüna
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Piste Grischa zur 4 KSB Lej de la Pesch, Leitner, Zeiler FM; Piste Schlattain (oft nur sehr schmal zwischen aprere und felsiger Berglandschaft nach
Marguns, zu sehen sind hinten 6EUB Celerina-Marguns, in der Mitte 4KSB Plateau Nair, Doppelmayr, 1.12.01, 1585/385, 2274/2659, 2000/h, 93FM, 5m/sec, 5:16min; ganz rechts 4KSB Marguns-Corviglia, Doppelmayr, 1.12.01, 1019/230, 2274/2503, 1800/h, 56FM, 5m/sec, 3:30min;
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Weiter mit 4KSB Magruns – Corviglia auf die Corvigila
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Hier die Corviglia von Westen gesehen mit 4KSB FIS (im Vordergrund), Talstation PB Piz Nair (links) und Bergstation Standseilbahn Chantarella-Corviglia.
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Der Blick nach oben mit 4KSB FIS und PB Piz Nair
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Mit KSB FIS, dann Standardabfahrt (schlecht präpariert, oft eisig) und Talabfahrt St. Moritz Bad (nette Waldwege, durchaus romantisch, mehrfach werden Spazierwege gekreuzt) zur
Talstation der Signal-Bahn
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Mit der Bahn hinauf zum Signal und zur Talstation der 4KSB Alp Giop, Garaventa mit einer Batterie von Schneekanonen, die besser irgendwo im Einsatz sein sollten
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Oben trifft diese Bahn mit der 4KSB Salastrains in einem gemeinsamen Stationsgebäude zusammen (wird deshalb auch nicht hübscher).
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Dann Mittagessen in der Hütte „Chamanna“, wohl eine ehemalige Bergstation, Fr. 42 für 2 Suppen, einmal Ravioli und 2 Tee, ist lt. Pospekt „preisgünstig“, war aber gut und reichlich.
Nach dem Essen über Piste Corvigila Run (mäßig guter Zustand) zur Salastrains-Bahn, wieder hinauf zum Munt da San Murezzan und über Piste Swing zur Talstation der 4KSB Randolins – Munt da San Murezzan. Die DSB Suvretta – Randolins war in Betrieb, wurde aber von augenscheinlich guten Skifahrern zur Talfahrt benützt, weswegen wir die (nicht markierte) Piste verweigerten und mit der 4KSB wieder zum Munt da San Murezzan hochfuhren.
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Wetter und Sicht wurden dann immer schlechter, sodaß wir es vorzogen, von dort zur Corviglia zu queren (Piste Standard) und von dort über Piste Marmotta nach Marguns und weiter über Piste Saluver (hauptsächlich Ziehwege) nach Celerina abzufahren.
Celerina mit Talliften Tschainas und Provuler
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Fazit: Skitag von eher touristischem Interesse, in den oberen Bereichen teilweise gute Pistenverhältnisse, Landschaft wahrscheinlich spektakulär, allerdings wegen schlechter Sicht nicht viel davon gehabt, wegen der Sicht auch kein entspanntes Speed-Carven möglich, deshalb Rundtour durchs Gebiet zum Kennenlernen.
Montag, 21.2.05
Corvatsch – Furtschellas
Anfahrt: mit dem Auto von Celerina über Silvaplana nach Surlej zur Talstation der Corvatsch-Bahn, Parkplatz gebührenfrei
Wetter: leichter Schneefall mit wechselnden Sichtverhältnissen, fallweise Sonne sichtbar
Temperatur: zwischen minus 15 (Corvathsch) und 0 (Talstation Sils)
Schneehöhe: ausreichend
Schneezustand: gut bis auf Verbindungsabfahrt Curtinella-Run (sehr steinig)
Geöffnete Anlagen: alle bis auf
Geschlossene Anlagen: DSB Giand´Alva
Offene Pisten: Alle bis auf
Geschlossene Pisten: Ravulaunas und Seestutz im Futschellas-Gebiet sowie Giand´Alva und Hahnensee im Corvatsch-Gebiet
Meisten Gefahren mit: 4KSB Alp Surlej, PB Sils-Furtschellas u. KSB Furtschellas
Wenigsten Gefahren mit: alle anderen Lifte einmal bis auf Tallifte und Babylifte;
Wartezeiten: keine bzw. bis zur nächsten Gondel (PB)
Gefallen: Pistenpräparation (größtenteils), wenig Leute, phasenweise gute Sicht;
Nicht gefallen: Steine auf Verbindungspiste Curtinella
Fazit: 4 von 6 Maximalen.
Abzüge: Schneelage, Wetter;
Am Morgen war unsere Stimmung beim Blick aus dem Fenster und einem Vergleichsblick ins Wetterpanorama im TV eher gedrückt. Überall massenhaft Schnee, bei uns auf dem Autodach gerade mal ein halber Zentimeter, die Berge aber alle in Wolken und offenbar minus 20° auf 2500m. Kurzfristige Ideen, wie mit der Zugschleuse nach Klosters oder mit dem Auto nach Serfaus, wurden dann doch aufgegeben, weil wir ja A. die Liftkarte für die ganze Woche bezahlt hatten und B. schließlich einen Dokumentationsauftrag zu erfüllen haben, schließlich sind wir ja nicht zum Vergnügen da!
Für heute war die Erkundung des Gebiets Corvatsch-Furtschellas angesagt.
Mit dem Auto ging es problemlos zum gebührenfreien und ziemlich leeren Parkplatz der Corvatsch-Talstation in Surlej.
Hier das Panorama:
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und die Talstation mit einfahrender Gondel (andere Gondelbilder hab ich heute nicht gemacht, hoffentlich beim nächsten Besuch)
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Wir kamen sofort in die nächste Gondel, ein Riesending mit 150 Personen Fassungskapazität, und schnell waren wir an der Mittelstation Murtèl. Wegen der schlechten Sicht wollten wir nicht weiter hinauffahren und nahmen daher die Abfahrt Surlej in Richtung der Talstation der 4KSB Alp Surlej. Wegen der sehr schlechten Sicht gibt’s davon gar keine Bilder. Nach einer Wiederholungsabfahrt von der Mittelstation über die Piste Chastelets (beschneit und Flutlicht) beschlossen wir, mit dem SL Curtinella (?, Dez. 79, 1450/300, 2260/2560, 1200/h, ?,?,6,3min) ins Furtschellasgebiet hinüberzuwechseln.
Hier die Talstation des Schleppers, dort war ein großes Schild zu sehen, auf dem vor vielen Steinen auf der Abfahrt gewarnt wurde.
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Hier die Bergstation
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Dann ging es mit dem SL Rabgiusa weiter (Abfahrt Rabgiusa), schließlich zum Tellerlift Margun. Dieser Lift hat eine längere Strecke in Richtung Furtschellas, vom Ausstieg ist er noch einen kleinen Hügel hinuntergeführt und wird hier in die Gegenrichtung verwendet, hier der kurze Abschnitt des Lifts, im Hintergrund sieht man den SL Chüderün und ganz hinten steht die 4KSB Futschellas, ist aber bei der Auflösung nicht zu erkennen..
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Von den Schneeverhältnissen waren wir durchaus angetan (bis auf die erst am Nachmittag befahrene Curtinella-Piste), nordseitig gab es Pulver auf hartem Untergrund bis ins Tal.
Wir nahmen dann auch gleich die Talabfahrt nach Sils zur PB Futschellas, die hier abgelichtet wurde
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Unten wieder sehr wenige Autos am Parkplatz (1797m) und gleich die nächste Gondel hinauf zur Mittelstation La Chüdera auf 2312m.
Hier sieht man die Talstation der 4KSB Futschellas (von Roll)
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und hier den unteren Abschnitt.
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Irgendwie kann ich mich mit der Kabinenform der Von Roll Bahnen nicht richtig anfreunden, bei allen anderen Fabrikaten hab ich mit dem Rucksack kein Problem, aber bei von Roll ist die Sitzfläche ziemlich kurz und die Lehnen sehr steil, und ich klebe dann immer mit der Nase am Plexiglas.
Dafür gehen die Bubbles automatisch zu.
Hier gibt’s ein Bild von der Furtschellas-Piste (in dieser Gegend konnten wir sogar einige Schwünge in 10cm Neuschnee machen).
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Und hier sieht man die Mittelstation La Chüdera von der Grialetsch-Abfahrt aus.
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Nach 2 Abfahrten von der Futschellas – Bergstation ins Tal wechselten wir wieder ins Corvatschgebiet und fluchten über die Steine auf der Curtinella-Abfahrt, vor allem im untersten Teil. Dort gehören auf jeden Fall Schneekanonen hin!
Trotz wieder schlechter werdender Sicht beschlossen wir, wenigstens einmal zur Corvatsch – Bergstation auf 3303m zu fahren, um dann in der Hütte Fuorcla Surlej einzukehren.
Irgendwie hab ich mir auf der Rückseite des Berges nach der Panoramakarte eine riesige Gletscherfläche erwartet, aber (soweit wir das heute bei der Sicht beurteilen konnten) ist vom Gletscher nicht mehr viel da, zumindestens die rechte der Abfahrten („Fuorcla“) ist ein teilweise sehr schmales präpariertes Band zwischen Felsen und Zäunen.
In der Hütte
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gab´s dann Erbsensuppe mit Würstel um Fr. 12 und 2 sehr nette Englische Setter, hier sieht man Aaron
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Gestärkt vom Essen konnten wir dann auch den (im Verhältnis zum restlichen Tag) „Massenbetrieb“ beim Mandra-Lift (?, Nov.64, 670/169, 2530/2699, 1200/h, ?,4:02 min.) ertragen.
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Hier waren offenbar einige Holländische Anfängergruppen unterwegs, die den Hang mit reichlich Schneekontakt meisterten.
Fazit: Im Vergleich zu gestern hat uns das Corvatsch-Gebiet deutlich besser gefallen, längere und breitere Abfahrten, besserer Schnee (bis auf die Verbindungspiste) und heute auch phasenweise besseres Wetter hoben unsere Stimmung wieder. Was mir auch sehr gut gefallen hat ist die Tatsache, dass meine neue Digitalkamera auch bei minus 15° anstandslos funktioniert und das schon den vierten Tag ohne Wechsel oder Aufladen des Akkus!
Dienstag, 22.2.05
Diavolezza – Piz Lagalb – Muottas Muragl
Anfahrt: mit dem Auto über Pontresina auf der Bernina-Paßstraße zum Parkplatz der Diavolezzabahn
Wetter: Vormittags Sonne mit vereinzelten Wolken, am Nachmittag zunehmend bewölkt bzw. nebelig und Schneefall;
Temperatur: Talstation minus 12°, Bergstation ca. minus 18°;
Schneehöhe: Diavolezza und Lagalb: etwas mehr als auf Corviglia u. Corvatsch, aber im Gelände zu steinig; Muottas Muragl: Rodelbahn gut, Skigelände im Gipfelbereich eine Steinwüste;
Schneezustand: Diavolezza: offene Abfahrten pulvrig, keine Steine, im Gelände einzelne Schwünge mit Vorsicht möglich, sonst zu steinig; Lagalb: auf den offenen Pisten vereinzelt Steine, Gelände wie Diavolezza;
Geöffnete Anlagen: Diavolezza und Lagalb: alle; Muottas Muragl: Standseilbahn;
Geschlossene Anlagen: Diavolezza und Lagalb: keine, Muottas Muragl: Schlepplifte im Gipfelbereich;
Offene Pisten: Diavolezza: Standard, Munt Pers (kleine „Umleitung“ von der Standard) und Zielhang, Lagalb: Gianda und Minor; Muottas Muragl: Rodelbahn;
Geschlossene Pisten: Diavolezza: Bernina, Schwarzer Hang, alle Routen; Lagalb: Bernina, Buckelpiste, alle Varianten; Muottas Muragl: alle Skipisten;
Meisten Gefahren mit: Diavolezzabahn
Wenigsten Gefahren mit: Lagalb Bahn; Standseilbahn Muottas Muragl;
Wartezeiten: keine bzw. immer nur zur nächsten Gondel;
Gefallen: Wetter am Vormittag, Panorama, Seilbahnen, Pisten auf der Diavolezza, LSAP-Forschungen am Berninapaß;
Nicht gefallen: Steine im Gelände und am Lagalb; schlechtes Wetter am Nachmittag;
Fazit: 4,5 von 6 Maximalen.
Abzüge: Schneelage, Wetter am Nachmittag;
Schon der erste Blick aus dem Fenster verhieß Positives: Blauer Himmel, Sonne! Für heute war der Besuch der Seilbahn von der Ansichtskarte aus meiner Jugend geplant: Diavolezza!
Das Wetterpanorama bereitete uns wieder auf arktische Temperaturen vor (unter minus 20° auf 3000m). Hier ein Eindruck von der Aussicht vom Hotel, der Berg etwa in der Mitte oberhalb des silberfarbenen Autos ist der Muottas Muragl, im baumfreien oberen Bereich sieht man die Trasse der Standseilbahn.
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Vorbei an Pontresina mit seinen Langlaufloipen und Jugenstilhotels ging es durch ein herrliches weites Bergtal entlang der Räthischen Bahn zum Berninapaß zur Talstation der Diavolezzabahn. Hier sieht man den unteren Bereich der Abfahrt und die Trasse der Seilbahn.
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Hier ein Panorama.
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Ohne Wartezeiten kamen wir auf die Plattform und schon schwebte die (immer noch) gelbe Kabine der Bahn heran. (PB Diavolezza, Garaventa, ?, 3574/882, 2096/2978, ?, 2x125+1; 10m/sec,?)
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Die nächsten 3 Bilder sind von der Bergstation aus gemacht. Unten kann man die Talstation der 4KSB „Gletschersesselbahn“ (Garaventa) erkennen, die in den 90-er Jahren einen Schlepplift ersetzt hat.
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Zur Orientierung ein altes Sommerbild, auf dem man noch den Schlepplift erkennen kann, hinter der Diavolezza-Bergstation findet sich der Morteratsch-Gletscher.
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Hier ein Blick auf den oberen Teil der Sesselbahn (Garaventa)
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Vom Gipfelbereich kann man nach hinten auf den Morteratschgletscher hinuntersehen, man kann deutlich die Spalten erkennen. Über den Gletscher führt eine Skiroute hinunter, die ich sehr gerne gefahren wäre, aber wegen der geringen Schneehöhe und der vielen offenen Spalten war das nicht möglich.
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Hier erkennt man den unteren Rand des Gletschers mit der Randmoräne, was auf eine früher deutlich höhere Ausdehnung des Gletschers schließen lässt.
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Nun sind wir bei der Bergstation der Gletschersesselbahn.
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Ein Blick zurück zur Bergstation der Seilbahn
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Eindrücke von der Standardabfahrt
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Talstation mit schütter gefülltem Parkplatz
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Nun noch ein Blick auf die Gondel, im Hintergrund erkennt man den Piz Lagalb mit der Lagalb-Bahn.
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Nach einigen Abfahrten wechselten wir dann zum Lagalb und ich kann berichten, dass man auch mit Skischuhen Autofahren kann, aber nur sehr langsam, weil es technisch unmöglich ist, mit Skischuhen das Gaspedal durchzutreten, ohne mit dem Knie ein Loch ins Armaturenbrett zu bohren.
Vom Lagalb gibt’s heute nur diese beiden Bilder, da das Wetter dann rasch schlecht wurde.
PB Piz Lagalb (?,?,?/786;?,?,?,?)
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Wegen des Wetters machten wir etwas nach 2 Uhr Schluß und fuhren noch zum Bernina-Hospiz auf der Passhöhe, wo Forschungen in Sachen LSAP angestellt wurden (siehe eigenes Topic).
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Nachdem bei der Rückfahrt ab Pontresina wieder die Sonne schien, statteten wir dem Muottas Muragl noch einen Spontanbesuch zum Rodeln bzw. Schlitteln, wie es hier heißt, ab. Hinauf kommt man mit einer ziemlich langsamen „putzigen“ Standseilbahn auf einer atemberaubend steilen Trasse.
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Hier der Blick von oben auf die Trasse
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Oben gibt’s auch 2 Schlepplifte, die lt. Personal noch keine LSAP-Lifte sind, sondern bei ausreichend Schnee wieder in Betrieb gehen werden.
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Talabfahrt gibt’s aber keine, runter kommt man mit der Bahn oder auf der Rodel.
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Hier ein Blick zurück zum Gipfel
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Fazit: ein durchaus gelungener Tag mit richtigem „Schweiz-Feeling“. Landschaftlich toll, Diavolezza- und Lagalb-Bahnen sowieso toll, ausreichende Schneeverhältnisse auf den offenen Pisten und am Nachmittag noch Schlitteln auf einer 4,2 km langen Rodelbahn mit 700 m Höhenunterschied. Eigentlich war am Abend noch Vollmondschifahren auf der Diavolezza vorgesehen, aber wegen reichlich vorhandenen Wolken mit wenig Aussicht auf Vollmond waren wir dann einfach zu müde, um uns nochmals einzupacken und in die Kälte hinaus zu gehen.
Das waren jetzt die ersten 3 Tage, weitere Bilder von der zweiten Wochenhälfte mit viel mehr Sonne kommen morgen.