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St. Moritz - 19.2. bis 26.2.05

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gerrit
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St. Moritz - 19.2. bis 26.2.05

Beitrag von gerrit »

St. Moritz

Nur für Reiche und Schöne oder auch für "normale" Skifahrer? Dieser Frage wollten wir heuer in unserem Familienskiurlaub nachgehen.
Kurze Information zum Berichtsaufbau:
Jeder Tag wird zunächst lt. Berichtsschema umrissen, dann gibt’s weitere Informationen und Bilder. Bezüglich der technischen Informationen zu den Liften (für die, wo ich’s herausgefunden habe) wende ich folgende Reihenfolge an: Name und Bezeichnung des Lifts, Hersteller, Inbetriebnahme, Fahrlänge, Höhendifferenz, Höhe Talstation, Höhe Bergstation, Transportkapazität, Anzahl Fördermittel, Fahrgeschwindigkeit, Fahrzeit;
Der zu den einzelnen Bildern gehörende Text steht immer oberhalb der Fotos.

Freitag, 18.2.05
Anfahrt: St. Andrä-Wördern – St Christophen – Westautobahn – Salzburg – Rosenheim – Kufstein – Innsbruck – Ried im Inntal (ist dort, wo es nach Serfaus raufgeht); Fahrzeit ca. 5:30 Stunden, relativ wenig Verkehr; Übernachtung in Ried, Haus Tirol

Samstag, 19.2.05
Ried/Inntal – Bad Scuol (Skitag, siehe eigenes Topic) – Celerina, Hotel Cresta Run

Ansichtskarte Diavolezza, Ende der 60-er Jahre

C01
Bild

Diese Ansichtskarte hat meine Mutter Ende der 60-er Jahre von einer Freundin bekommen und mir erzählt, dass St. Moritz eines der besten Skigebiete der Alpen wäre. Die Karte wurde in meine Ansichtskartensammlung aufgenommen und St. Moritz bzw. die Diavolezza erhielten einen Platz unter den Zielen, die ich einmal bereisen wollte, wenn ich erwachsen wäre.
Ein erster Versuch wurde vor etwa 7 Jahren gestartet, jedoch schon bald nach einer Recherche über mögliche Quartiere wieder abgebrochen. In Erinnerung ist mir noch ein altes Hotel in St. Moritz Bad, das 4 Kategorien von Zimmern anbot:
1. renovierte Zimmer mit absolut wahnsinnigen Preisen
2. teilrenovierte Zimmer mit ziemlich wahnsinnigen Preisen
3. nicht renovierte Zimmer mit sehr hohen Preisen
4. Sportlerzimmer mit immer noch hohen Preisen
Ich habe bis heute nicht herausgefunden, was ein Sportlerzimmer von einem nicht renovierten Zimmer unterscheidet, vielleicht muß man dort auch noch Holz Hacken, jedenfalls haben wir es vorgezogen, um den gleichen Preis in ein durchaus gediegenes Hotel in Österreich zu fahren.
Es folgten später 2 Schweizurlaube, einmal in Samnaun (was für mich eigentlich nicht wirklich als Schweiz zählt, da durch den Zusammenschluß mit Ischgl sehr österreichische Verhältnisse vorherrschen), und einmal in Klosters.
Aber heuer musste es endlich sein, einmal zu den Reichen und Schönen nach St. Moritz, in der Hoffnung auf eine umgekehrte Ursache-Wirkung-Beziehung, d.h. vielleicht wird man ja reich und schön, wenn man dort Urlaub macht. Außerdem wollten wir wissen, ob man dort nebenbei auch gut Skifahren kann.
Das mit dem Reich und Schön haben wir dann aber offenbar schon bei der Wahl des Hotels vermasselt, diesmal sind wir es anders angegangen als beim letzten Mal:
es gibt 5-Stern, 4-Stern, 3-Stern- und 2-Stern-Hotels, und dann gibt’s noch einige „nicht klassifizierte“ Hotels, zu denen auch das unsere zählt, Hotel Cresta Run, am Ziel der Bob- und Cresta-Bahn am Ortsende von Celerina (nebenbei auch noch zwischen Straße und Bahn, aber das hat eigentlich nicht gestört, da beide in der Nacht praktisch nicht frequentiert wurden). Die Zimmer sind sauber, mit Bad und WC aber spartanisch eingerichtet, aber was kann man für einen Halbpensionspreis von € 70 in dieser Gegend schon erwarten.
Mein Bericht über diese Woche wird ziemlich ausführlich, erstens, weil ich im Forum noch keinen Bericht über dieses Gebiet gefunden habe, und zweitens, weil das Hotel keine weiteren Features wie Sauna o. Ä. hat und ich daher sehr viel Zeit zum Schreiben gehabt habe. In Zukunft werde ich das nicht immer so genau machen, weil das durchaus in Arbeit ausarten kann .....

Sonntag, 20.2.05
Celerina – Corvlgila

Anfahrt: mit dem Auto vom Hotel in 3 Minuten zur 6EUB Celerina-Marguns
Wetter: bedeckt, minimaler Schneefall, Sonne gelegentlich durch die Wolken sichtbar
Temperatur: ziemlich kalt, zwischen minus 8 und minus 15, oben leicht windig, am Nachmittag zusehends kälter und sehr schlechte Sicht;
Schneehöhe: wenig
Schneezustand: auf den Pisten unten Kunstschnee, eisig, oben pulvrig, off piste praktisch nicht möglich (Steine, Gras, alles verblasen)
Geöffnete Anlagen: alle bis auf den längeren der beiden Tallifte in Celerina;
Geschlossene Anlagen: längerer Tallift in Celerina
Offene Pisten: die meisten
Geschlossene Pisten: Selin (von Las Trais Fluors), Paradiso (von Munt da San Murezzan), Olympia (v. Corviglia), Talabfahrt nach Suvretta war nicht markiert, offenbar nicht präpariert, Spuren drinnen, es sind aber Leute mit dem Lift hinuntergefahren
Meisten Gefahren mit: jedem Lift einmal bis auf 4KSBPlateau Nair, PB Piz Nair, DSB Suvretta Randolins, Standseilbahn St. Moritz-Corvigila, Tallifte (alle nicht gefahren)
Wartezeiten: keine
Gefallen: keine Wartezeiten, angesichts der Schneelage ausreichend präparierte Pisten im oberen Bereich, fast alle KSBs mit Hauben
Nicht gefallen: Schneelage, Wetter, Pistenpräparation im unteren Bereich
Fazit: 3 von 6 Maximalen.
Abzüge: siehe nicht gefallen

Sonstiges:
Anfahrt mit dem Auto (wir waren bequem, da noch ein Bankomat gesucht werden musste) zur Bergbahn, dort Fr. 5 Parkgebühr für einen Tag, dann kann man unbehindert „Parkieren“. Entgegen meinen Befürchtungen gegen 10 praktisch nichts los an den Kassen (vgl. Scuol vom 19.2.!)


Zunächst das Panorama

C02
Bild

6EUB Celerina-Marguns, von Roll, 30.11.91, 2314/525, 1753/2278, 1200/h, 59 FM, 5m/sec, 7:59min;

C03
Bild

Weiter dann mit 6KSB Trais Fluors, von Roll, 2.12.95, 1586/477, 2279/2756, 2800/h, 91 FM, 5m/sec, 5:16min; die erste 6-er Sesselbahn der Schweiz, Piste Mezzauna zur

4KSB Glüna, von Roll, 25.12.91, 1556/371, 2460/2831, 2000/h, 93 FM, 5m/sec., 5:07min;

C04
Bild

C05
Bild


Piste Glüna zur

3 KSB Fuorcla Grischa, von Roll, 7.2.88, 1198/282, 2691/2973, 1500/h, 98 FM, 4m/sec, 5,07min;
im Hintergrund 4KSB Glüna

C06
Bild

C07
Bild

Piste Grischa zur 4 KSB Lej de la Pesch, Leitner, Zeiler FM; Piste Schlattain (oft nur sehr schmal zwischen aprere und felsiger Berglandschaft nach

Marguns, zu sehen sind hinten 6EUB Celerina-Marguns, in der Mitte 4KSB Plateau Nair, Doppelmayr, 1.12.01, 1585/385, 2274/2659, 2000/h, 93FM, 5m/sec, 5:16min; ganz rechts 4KSB Marguns-Corviglia, Doppelmayr, 1.12.01, 1019/230, 2274/2503, 1800/h, 56FM, 5m/sec, 3:30min;


C08
Bild

Weiter mit 4KSB Magruns – Corviglia auf die Corvigila

C09
Bild

Hier die Corviglia von Westen gesehen mit 4KSB FIS (im Vordergrund), Talstation PB Piz Nair (links) und Bergstation Standseilbahn Chantarella-Corviglia.

C10
Bild

Der Blick nach oben mit 4KSB FIS und PB Piz Nair

C11
Bild

Mit KSB FIS, dann Standardabfahrt (schlecht präpariert, oft eisig) und Talabfahrt St. Moritz Bad (nette Waldwege, durchaus romantisch, mehrfach werden Spazierwege gekreuzt) zur

Talstation der Signal-Bahn

C12
Bild

Mit der Bahn hinauf zum Signal und zur Talstation der 4KSB Alp Giop, Garaventa mit einer Batterie von Schneekanonen, die besser irgendwo im Einsatz sein sollten

C13
Bild

Oben trifft diese Bahn mit der 4KSB Salastrains in einem gemeinsamen Stationsgebäude zusammen (wird deshalb auch nicht hübscher).

C14
Bild

Dann Mittagessen in der Hütte „Chamanna“, wohl eine ehemalige Bergstation, Fr. 42 für 2 Suppen, einmal Ravioli und 2 Tee, ist lt. Pospekt „preisgünstig“, war aber gut und reichlich.
Nach dem Essen über Piste Corvigila Run (mäßig guter Zustand) zur Salastrains-Bahn, wieder hinauf zum Munt da San Murezzan und über Piste Swing zur Talstation der 4KSB Randolins – Munt da San Murezzan. Die DSB Suvretta – Randolins war in Betrieb, wurde aber von augenscheinlich guten Skifahrern zur Talfahrt benützt, weswegen wir die (nicht markierte) Piste verweigerten und mit der 4KSB wieder zum Munt da San Murezzan hochfuhren.

C15
Bild

Wetter und Sicht wurden dann immer schlechter, sodaß wir es vorzogen, von dort zur Corviglia zu queren (Piste Standard) und von dort über Piste Marmotta nach Marguns und weiter über Piste Saluver (hauptsächlich Ziehwege) nach Celerina abzufahren.


Celerina mit Talliften Tschainas und Provuler

C16
Bild

Fazit: Skitag von eher touristischem Interesse, in den oberen Bereichen teilweise gute Pistenverhältnisse, Landschaft wahrscheinlich spektakulär, allerdings wegen schlechter Sicht nicht viel davon gehabt, wegen der Sicht auch kein entspanntes Speed-Carven möglich, deshalb Rundtour durchs Gebiet zum Kennenlernen.


Montag, 21.2.05

Corvatsch – Furtschellas

Anfahrt: mit dem Auto von Celerina über Silvaplana nach Surlej zur Talstation der Corvatsch-Bahn, Parkplatz gebührenfrei
Wetter: leichter Schneefall mit wechselnden Sichtverhältnissen, fallweise Sonne sichtbar
Temperatur: zwischen minus 15 (Corvathsch) und 0 (Talstation Sils)
Schneehöhe: ausreichend
Schneezustand: gut bis auf Verbindungsabfahrt Curtinella-Run (sehr steinig)
Geöffnete Anlagen: alle bis auf
Geschlossene Anlagen: DSB Giand´Alva
Offene Pisten: Alle bis auf
Geschlossene Pisten: Ravulaunas und Seestutz im Futschellas-Gebiet sowie Giand´Alva und Hahnensee im Corvatsch-Gebiet
Meisten Gefahren mit: 4KSB Alp Surlej, PB Sils-Furtschellas u. KSB Furtschellas
Wenigsten Gefahren mit: alle anderen Lifte einmal bis auf Tallifte und Babylifte;
Wartezeiten: keine bzw. bis zur nächsten Gondel (PB)
Gefallen: Pistenpräparation (größtenteils), wenig Leute, phasenweise gute Sicht;
Nicht gefallen: Steine auf Verbindungspiste Curtinella
Fazit: 4 von 6 Maximalen.
Abzüge: Schneelage, Wetter;

Am Morgen war unsere Stimmung beim Blick aus dem Fenster und einem Vergleichsblick ins Wetterpanorama im TV eher gedrückt. Überall massenhaft Schnee, bei uns auf dem Autodach gerade mal ein halber Zentimeter, die Berge aber alle in Wolken und offenbar minus 20° auf 2500m. Kurzfristige Ideen, wie mit der Zugschleuse nach Klosters oder mit dem Auto nach Serfaus, wurden dann doch aufgegeben, weil wir ja A. die Liftkarte für die ganze Woche bezahlt hatten und B. schließlich einen Dokumentationsauftrag zu erfüllen haben, schließlich sind wir ja nicht zum Vergnügen da!
Für heute war die Erkundung des Gebiets Corvatsch-Furtschellas angesagt.
Mit dem Auto ging es problemlos zum gebührenfreien und ziemlich leeren Parkplatz der Corvatsch-Talstation in Surlej.
Hier das Panorama:

CF01
Bild

und die Talstation mit einfahrender Gondel (andere Gondelbilder hab ich heute nicht gemacht, hoffentlich beim nächsten Besuch)

CF02
Bild

Wir kamen sofort in die nächste Gondel, ein Riesending mit 150 Personen Fassungskapazität, und schnell waren wir an der Mittelstation Murtèl. Wegen der schlechten Sicht wollten wir nicht weiter hinauffahren und nahmen daher die Abfahrt Surlej in Richtung der Talstation der 4KSB Alp Surlej. Wegen der sehr schlechten Sicht gibt’s davon gar keine Bilder. Nach einer Wiederholungsabfahrt von der Mittelstation über die Piste Chastelets (beschneit und Flutlicht) beschlossen wir, mit dem SL Curtinella (?, Dez. 79, 1450/300, 2260/2560, 1200/h, ?,?,6,3min) ins Furtschellasgebiet hinüberzuwechseln.

Hier die Talstation des Schleppers, dort war ein großes Schild zu sehen, auf dem vor vielen Steinen auf der Abfahrt gewarnt wurde.

CF03
Bild

Hier die Bergstation

CF04
Bild

Dann ging es mit dem SL Rabgiusa weiter (Abfahrt Rabgiusa), schließlich zum Tellerlift Margun. Dieser Lift hat eine längere Strecke in Richtung Furtschellas, vom Ausstieg ist er noch einen kleinen Hügel hinuntergeführt und wird hier in die Gegenrichtung verwendet, hier der kurze Abschnitt des Lifts, im Hintergrund sieht man den SL Chüderün und ganz hinten steht die 4KSB Futschellas, ist aber bei der Auflösung nicht zu erkennen..

CF05
Bild

Von den Schneeverhältnissen waren wir durchaus angetan (bis auf die erst am Nachmittag befahrene Curtinella-Piste), nordseitig gab es Pulver auf hartem Untergrund bis ins Tal.


Wir nahmen dann auch gleich die Talabfahrt nach Sils zur PB Futschellas, die hier abgelichtet wurde

CF06
Bild

CF07
Bild

Unten wieder sehr wenige Autos am Parkplatz (1797m) und gleich die nächste Gondel hinauf zur Mittelstation La Chüdera auf 2312m.
Hier sieht man die Talstation der 4KSB Futschellas (von Roll)

CF08
Bild

und hier den unteren Abschnitt.

CF09
Bild

Irgendwie kann ich mich mit der Kabinenform der Von Roll Bahnen nicht richtig anfreunden, bei allen anderen Fabrikaten hab ich mit dem Rucksack kein Problem, aber bei von Roll ist die Sitzfläche ziemlich kurz und die Lehnen sehr steil, und ich klebe dann immer mit der Nase am Plexiglas.
Dafür gehen die Bubbles automatisch zu.

Hier gibt’s ein Bild von der Furtschellas-Piste (in dieser Gegend konnten wir sogar einige Schwünge in 10cm Neuschnee machen).

CF10
Bild

Und hier sieht man die Mittelstation La Chüdera von der Grialetsch-Abfahrt aus.

CF11
Bild

Nach 2 Abfahrten von der Futschellas – Bergstation ins Tal wechselten wir wieder ins Corvatschgebiet und fluchten über die Steine auf der Curtinella-Abfahrt, vor allem im untersten Teil. Dort gehören auf jeden Fall Schneekanonen hin!
Trotz wieder schlechter werdender Sicht beschlossen wir, wenigstens einmal zur Corvatsch – Bergstation auf 3303m zu fahren, um dann in der Hütte Fuorcla Surlej einzukehren.
Irgendwie hab ich mir auf der Rückseite des Berges nach der Panoramakarte eine riesige Gletscherfläche erwartet, aber (soweit wir das heute bei der Sicht beurteilen konnten) ist vom Gletscher nicht mehr viel da, zumindestens die rechte der Abfahrten („Fuorcla“) ist ein teilweise sehr schmales präpariertes Band zwischen Felsen und Zäunen.
In der Hütte

CF12
Bild

gab´s dann Erbsensuppe mit Würstel um Fr. 12 und 2 sehr nette Englische Setter, hier sieht man Aaron

CF13
Bild

Gestärkt vom Essen konnten wir dann auch den (im Verhältnis zum restlichen Tag) „Massenbetrieb“ beim Mandra-Lift (?, Nov.64, 670/169, 2530/2699, 1200/h, ?,4:02 min.) ertragen.

CF14
Bild
Hier waren offenbar einige Holländische Anfängergruppen unterwegs, die den Hang mit reichlich Schneekontakt meisterten.


Fazit: Im Vergleich zu gestern hat uns das Corvatsch-Gebiet deutlich besser gefallen, längere und breitere Abfahrten, besserer Schnee (bis auf die Verbindungspiste) und heute auch phasenweise besseres Wetter hoben unsere Stimmung wieder. Was mir auch sehr gut gefallen hat ist die Tatsache, dass meine neue Digitalkamera auch bei minus 15° anstandslos funktioniert und das schon den vierten Tag ohne Wechsel oder Aufladen des Akkus!



Dienstag, 22.2.05

Diavolezza – Piz Lagalb – Muottas Muragl

Anfahrt: mit dem Auto über Pontresina auf der Bernina-Paßstraße zum Parkplatz der Diavolezzabahn
Wetter: Vormittags Sonne mit vereinzelten Wolken, am Nachmittag zunehmend bewölkt bzw. nebelig und Schneefall;
Temperatur: Talstation minus 12°, Bergstation ca. minus 18°;
Schneehöhe: Diavolezza und Lagalb: etwas mehr als auf Corviglia u. Corvatsch, aber im Gelände zu steinig; Muottas Muragl: Rodelbahn gut, Skigelände im Gipfelbereich eine Steinwüste;
Schneezustand: Diavolezza: offene Abfahrten pulvrig, keine Steine, im Gelände einzelne Schwünge mit Vorsicht möglich, sonst zu steinig; Lagalb: auf den offenen Pisten vereinzelt Steine, Gelände wie Diavolezza;
Geöffnete Anlagen: Diavolezza und Lagalb: alle; Muottas Muragl: Standseilbahn;
Geschlossene Anlagen: Diavolezza und Lagalb: keine, Muottas Muragl: Schlepplifte im Gipfelbereich;
Offene Pisten: Diavolezza: Standard, Munt Pers (kleine „Umleitung“ von der Standard) und Zielhang, Lagalb: Gianda und Minor; Muottas Muragl: Rodelbahn;
Geschlossene Pisten: Diavolezza: Bernina, Schwarzer Hang, alle Routen; Lagalb: Bernina, Buckelpiste, alle Varianten; Muottas Muragl: alle Skipisten;
Meisten Gefahren mit: Diavolezzabahn
Wenigsten Gefahren mit: Lagalb Bahn; Standseilbahn Muottas Muragl;
Wartezeiten: keine bzw. immer nur zur nächsten Gondel;
Gefallen: Wetter am Vormittag, Panorama, Seilbahnen, Pisten auf der Diavolezza, LSAP-Forschungen am Berninapaß;
Nicht gefallen: Steine im Gelände und am Lagalb; schlechtes Wetter am Nachmittag;
Fazit: 4,5 von 6 Maximalen.
Abzüge: Schneelage, Wetter am Nachmittag;

Schon der erste Blick aus dem Fenster verhieß Positives: Blauer Himmel, Sonne! Für heute war der Besuch der Seilbahn von der Ansichtskarte aus meiner Jugend geplant: Diavolezza!
Das Wetterpanorama bereitete uns wieder auf arktische Temperaturen vor (unter minus 20° auf 3000m). Hier ein Eindruck von der Aussicht vom Hotel, der Berg etwa in der Mitte oberhalb des silberfarbenen Autos ist der Muottas Muragl, im baumfreien oberen Bereich sieht man die Trasse der Standseilbahn.

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Bild

Vorbei an Pontresina mit seinen Langlaufloipen und Jugenstilhotels ging es durch ein herrliches weites Bergtal entlang der Räthischen Bahn zum Berninapaß zur Talstation der Diavolezzabahn. Hier sieht man den unteren Bereich der Abfahrt und die Trasse der Seilbahn.

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Bild

Hier ein Panorama.

DLP
Bild

Ohne Wartezeiten kamen wir auf die Plattform und schon schwebte die (immer noch) gelbe Kabine der Bahn heran. (PB Diavolezza, Garaventa, ?, 3574/882, 2096/2978, ?, 2x125+1; 10m/sec,?)

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Bild

Die nächsten 3 Bilder sind von der Bergstation aus gemacht. Unten kann man die Talstation der 4KSB „Gletschersesselbahn“ (Garaventa) erkennen, die in den 90-er Jahren einen Schlepplift ersetzt hat.

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Bild

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Zur Orientierung ein altes Sommerbild, auf dem man noch den Schlepplift erkennen kann, hinter der Diavolezza-Bergstation findet sich der Morteratsch-Gletscher.

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Hier ein Blick auf den oberen Teil der Sesselbahn (Garaventa)

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Bild

Vom Gipfelbereich kann man nach hinten auf den Morteratschgletscher hinuntersehen, man kann deutlich die Spalten erkennen. Über den Gletscher führt eine Skiroute hinunter, die ich sehr gerne gefahren wäre, aber wegen der geringen Schneehöhe und der vielen offenen Spalten war das nicht möglich.

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Hier erkennt man den unteren Rand des Gletschers mit der Randmoräne, was auf eine früher deutlich höhere Ausdehnung des Gletschers schließen lässt.

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Nun sind wir bei der Bergstation der Gletschersesselbahn.

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Ein Blick zurück zur Bergstation der Seilbahn

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Eindrücke von der Standardabfahrt

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Talstation mit schütter gefülltem Parkplatz

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Nun noch ein Blick auf die Gondel, im Hintergrund erkennt man den Piz Lagalb mit der Lagalb-Bahn.

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Bild

Nach einigen Abfahrten wechselten wir dann zum Lagalb und ich kann berichten, dass man auch mit Skischuhen Autofahren kann, aber nur sehr langsam, weil es technisch unmöglich ist, mit Skischuhen das Gaspedal durchzutreten, ohne mit dem Knie ein Loch ins Armaturenbrett zu bohren.
Vom Lagalb gibt’s heute nur diese beiden Bilder, da das Wetter dann rasch schlecht wurde.
PB Piz Lagalb (?,?,?/786;?,?,?,?)

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Wegen des Wetters machten wir etwas nach 2 Uhr Schluß und fuhren noch zum Bernina-Hospiz auf der Passhöhe, wo Forschungen in Sachen LSAP angestellt wurden (siehe eigenes Topic).

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Nachdem bei der Rückfahrt ab Pontresina wieder die Sonne schien, statteten wir dem Muottas Muragl noch einen Spontanbesuch zum Rodeln bzw. Schlitteln, wie es hier heißt, ab. Hinauf kommt man mit einer ziemlich langsamen „putzigen“ Standseilbahn auf einer atemberaubend steilen Trasse.

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Hier der Blick von oben auf die Trasse

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Oben gibt’s auch 2 Schlepplifte, die lt. Personal noch keine LSAP-Lifte sind, sondern bei ausreichend Schnee wieder in Betrieb gehen werden.

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Talabfahrt gibt’s aber keine, runter kommt man mit der Bahn oder auf der Rodel.

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Hier ein Blick zurück zum Gipfel
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Fazit: ein durchaus gelungener Tag mit richtigem „Schweiz-Feeling“. Landschaftlich toll, Diavolezza- und Lagalb-Bahnen sowieso toll, ausreichende Schneeverhältnisse auf den offenen Pisten und am Nachmittag noch Schlitteln auf einer 4,2 km langen Rodelbahn mit 700 m Höhenunterschied. Eigentlich war am Abend noch Vollmondschifahren auf der Diavolezza vorgesehen, aber wegen reichlich vorhandenen Wolken mit wenig Aussicht auf Vollmond waren wir dann einfach zu müde, um uns nochmals einzupacken und in die Kälte hinaus zu gehen.


Das waren jetzt die ersten 3 Tage, weitere Bilder von der zweiten Wochenhälfte mit viel mehr Sonne kommen morgen.
Daß wir echt waren, werde ich auch noch erfinden! (Josef Zoderer)

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Beitrag von Jojo »

Großartiger Bericht! Tolle Bilder! Hat mitr lange nicht mehr so viel Spaß gemacht einen Bericht zu lesen! :respekt:

Übrigends:
Der Blick nach oben mit 4KSB FIS und PB Piz Nair
Fis/Pitschen ist ein 6er kein 4er! :wink:

Jaja, die Diavolezzafirn-MCS Sesselbahn ist geil! Nach dem Skilift wurde erst ein fixer 4er gebaut! Dieser wurde dann nach dem Vorbild des "Garaventa Kompakt-Express" in eine 4KSB umgebaut!
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Re: St. Moritz - 19.2. bis 26.2.05

Beitrag von Chasseral »

gerrit hat geschrieben:... Ein erster Versuch wurde vor etwa 7 Jahren gestartet, jedoch schon bald nach einer Recherche über mögliche Quartiere wieder abgebrochen. In Erinnerung ist mir noch ein altes Hotel in St. Moritz Bad, das 4 Kategorien von Zimmern anbot:
1. renovierte Zimmer mit absolut wahnsinnigen Preisen
2. teilrenovierte Zimmer mit ziemlich wahnsinnigen Preisen
3. nicht renovierte Zimmer mit sehr hohen Preisen
4. Sportlerzimmer mit immer noch hohen Preisen
Ich habe bis heute nicht herausgefunden, was ein Sportlerzimmer von einem nicht renovierten Zimmer unterscheidet, vielleicht muß man dort auch noch Holz Hacken, jedenfalls haben wir es vorgezogen, um den gleichen Preis in ein durchaus gediegenes Hotel in Österreich zu fahren.
...
Vor 2 Jahren war ich in St. Moritz und hab in St. Moritz Bad im Kempinski-Hotel übernachtet. War aber ein dienstlicher Aufenthalt. Möchte nicht wissen, was diese Übernachtungen gekostet haben.
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gerrit
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Beitrag von gerrit »

Jojo hat geschrieben: Fis/Pitschen ist ein 6er kein 4er! :wink:
Tja, da ist mir wohl ein Fehler unterlaufen :oops:. War offenbar der einzige Lift, mit dem ich nicht gefahren bin und im Nebel hab ich nicht so genau geschaut....
Daß wir echt waren, werde ich auch noch erfinden! (Josef Zoderer)

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gerrit
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Beitrag von gerrit »

:oops: :oops: Bei Rekapitulation meines Berichts bin ich draufgekommen, daß ich sogar mit der 6KSB-FIS gefahren bin....
Daß wir echt waren, werde ich auch noch erfinden! (Josef Zoderer)

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Gletscherfloh
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Beitrag von Gletscherfloh »

Toller Bericht und ebensolche Fotos. Bin schon tierisch gespannt auf die Fortsetzung(en).

Ich dürfte eine ähnliche St. Moritz-Beziehung haben wie Du (zumindest bis vor Euren Urlaub dort - ich war ja noch nie im Winter da). Bei mir wars die Geograpielehrerin in der 1. Klasse Gymnasium (eine ältere Dame, Dame im klassischen/altmodischen Sinn). Die hat uns Schulkindern im ländlichen Kleinstadtgymnasium der 70er Jahre anhand des alten Kozenn-Atlas die Skirouten um St. Moritz (und ihre Erlebnisse dabei) erklärt. Kann mich heute noch detailreich an ihre Erzählungen der Morteratsch-Skiroute von der Diavolezza nach Pontresina erinnern (in den alten Atlanten ist die Gletscherzunge noch nach den alten Gletscherständen eingezeichnet und selbst auf diesen kleinmassstäbigen Atlaskarten deutlich sichtbar). Seither träum ich von einem Winterurlaub in St. Moritz.

Ein kleines Vergleichsfoto kann ich beisteuern (ich nehme mal an, es kommen von Dir noch entsprechende Winterfotos bei Sonnenschein).

Piz Corvatsch-Sommerski mit Gletscher-Panorama im Sommer 1986 (Juli)


Bild
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gerrit
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Beitrag von gerrit »

@ gletscherfloh: Warst Du selbst im Sommer am Corvatsch und hast dieses Foto gemacht bzw. warst Du auch Skifahren? Ich eröffne demnächst ein Topic über "Historisches in bzw. um St. Moritz", weil ich da einiges an Material habe.

Jetzt gehts aber weiter mit dem Bericht:

Mittwoch, 23.2.05

Corviglia – Piz Nair


Anfahrt: vom Hotel zu Fuß bzw. per Ski zur Talstation der Celerina-SEilbahn
Wetter: in der Früh fast wolkenlos, gegen Nachmittag zunehmend bewölkt
Temperatur: ca. minus 18° auf 3000 m
Schneehöhe: unverändert
Schneezustand: unverändert
Geöffnete Anlagen: unverändert
Geschlossene Anlagen: unverändert
Offene Pisten: unverändert
Geschlossene Pisten: unverändert
Meisten Gefahren mit: Bahnen östlich der Piz Nair Seilbahn
Nicht Gefahren mit: Bahnen westlich der Piz Nair Seilbahn (Munt da San Murezzan)
Wartezeiten: 5 Minuten an der Celerina-EUB, fallweise bis zu 2 Minuten im Skigebiet
Gefallen: Wetter, Sicht, kurze Geländeabfahrten gefunden (Buckelpisten)
Nicht gefallen: wie bisher vor allem Schneelage;
Fazit: 4,5 von 6 Maximalen.
Abzüge: wie bisher

In der Früh wolkenloser Himmel. ein zweiter Besuch der Corviglia mit Auffahrt auf den Piz Nair stand am Programm.
Das erste Mal andeutungsweise eine Schlange an der Talstation der Celerina-Bahn, aber um 10 Uhr kann man damit schon rechnen und nach 5 Minuten saßen wir in der Gondel. Offenbar reichen 1200 Personen pro Stunde doch aus, zumindestens in dieser Woche. Lt. unserem Wirt ist dzt. ein Saison-Loch, er meint, viele wären auch wegen der Schneelage woanders hingefahren. Meine ursprünglich bestehenden Ängste bezüglich längerer Wartezeiten vor allem an den Pendelbahnen haben sich in dieser Woche überhaupt nicht erfüllt.
In Marguns angekommen nahmen wir zunächst 2 mal die 4KSB Plateau Nair (techn. Daten siehe oben), hier die Bergstation

C17
Bild

und nutzten die noch immer anhaltende morgendliche Leere zum Carven auf der Piste Champion:

C18
Bild

Dann ging´s wieder mit der ersten 6-er Sesselbahn der Schweiz, Las Trais Fluors hinauf und die gesperrte Abfahrt Selin (schwarz markiert) hinunter zur Talstation. Hier sieht man den oberen Teil der SB und der Abfahrt, warum sie gesperrt war, war uns nicht nachvollziehbar, es handelte sich um eine Buckelpiste und nur im Mittelteil musste man etwas auf die Steine aufpassen.

C19
Bild

Vom unteren Teil der Abfahrt genießt man einen Panoramablick auf die Corviglia, links die 4KSB Marguns-Corviglia, im oberen Bereich erkennt man dahinter einen Funpark, darüber die Mittelstation Corviglia, der untere, diagonal verlaufende Lift ist die 4KSB Plateau Nair mit den Carvingpisten, oben rechts erkennt man auch die Kabine der Piz Nair PB, der markante Berg etwas links hinter den Gebäuden der Corviglia-Mittelstation ist der Piz Corvatsch, die Gletscherabfahrten gehen vom Gipfel aus nach links (im unteren Bereich von der Sonne beschienen).

C20
Bild

Blickt man nach links, so sieht man ins Val Schlattain und kann im linken Bereich am Grat die Bergstation der Piz Nair PB erkennen.

C21
Bild

Der. Blick nach unten zeigt den unteren Bereich der Selin-Abfahrt mit der 6KSB Las Trais Fluors (heraufkommend) und in der Senke Marguns die Talstationen der Bahnen Marguns-Corviglia und Plateau Nair, von links kommen die Gondeln der Celerina-Bahn.

C22
Bild

Nun befinden wir uns auf der Abfahrt Mezzauna (ebenfalls von Les Trais Fluors) und können die 4KSB Glüna (vom linken Bildrand kommend) mit der Chüderas-Abfahrt und die 3KSB Fuorcla Grischa von der Tal- bis zur Bergstation sehen.

C23
Bild

Hier kann man den obersten Bereich der Fuorcla Grischa Bahn sehen

C24
Bild

Und hier die gesamte Bahn von oben.

C25
Bild

Schaut man von der Fuorcla Grischa in die andere Richtung, so kommt von dort die 4KSB Lej de la Pesch (Leitner mit Zeiler (?) Sesseln)

C26
Bild

Hier die Bergstation dieser Bahn, wozu die 3 Säulen im Vordergrund sind, weiß ich nicht.

C27
Bild

Auf der Abfahrt von der Fuorcla Grischa ins Val Schlattain fanden wir dann auch einige Varianten, die relativ gefahrlos (bezüglich Steinen) befahren werden konnten.
Ein Eindruck aus dem Val Schlattain:

C28
Bild

Via Marguns und 4KSB Plateau Nair gelangten wir wieder zur Corviglia, um in die PB Piz Nair einzusteigen.
Hier sieht man die Station von der Alpina-Abfahrt aus.

C29
Bild

Beim Blick zurück erkennt man die 2. Stütze mit einer zusätzlichen, anlässlich der WM 2003 erbauten Aussteigestelle (nur für die rechte Gondel), von dort geht’s über eine Stiege zum Start der Herrenabfahrt (geht bei diesem Bild nach hinten runter, hab es leider aus der Gondel von der anderen Seite nicht fotografieren können, ist wirklich sehr steil und spektakulär, angeblich in 5 Sekunden von 0 auf 100)

C30
Bild

Hier nun die Gondel bei der Ausfahrt aus der Bergstation

C31
Bild

Auf diesem Bild erkennt man gut die 3 auf den Munt da San Murezzan führenden Bahnen, von links nach rechts die 4KSB Salastrains, die 4KSB Alp Giop und die 4KSB Randolins-Munt da San Murezzan;

C32
Bild

Die Abfahrt vom Piz Nair führt wieder über Lej de la Pesch zur gleichnamigen 4KSB, von der Fuorcla Grischa befuhren wir nochmals die Varianten im Val Schlattain.
Am Ende des Tags fuhren wir dann noch auf der Muntanella-Abfahrt (die alte Olympia-Abfahrt von der Corviglia war leider gesperrt und wirklich unbefahrbar) zur Mittelstation der Standseilbahn von St. Moritz-Dorf und mit derselben zurück auf die Corviglia.
Hier die Mittelstation (in Verlängerung der Bahntrasse ganz links) von der Muntanella-Abfahrt aus.

C33
Bild

Nach einer Fahrt mit dem SL Sass Runzöl, dem einzigen (!) Schlepplift im Corviglia-Gebiet (mit Ausnahme der Tallifte in Celerina) kehrten wir dann via Talabfahrt nach Celerina zurück.

Fazit: Wie gestern vormittags tolles Wetter, Fernblick etwas durch Dunst beeinträchtigt, aber bei guter Sicht auch einige Exkursionen ins Gelände möglich. Man konnte das Potential des Gebiets, das sich bei guter Schneelage eröffnen würde, gut erkennen.


Donnerstag, 24.2.05

Corvatsch - Furtschellas

Anfahrt: mit dem Auto vom Hotel in ca. 10 Minuten zur Talstation der Corvatsch-Bahn
Wetter: in der Früh fast wolkenlos, gegen Nachmittag vereinzelt Wolken;
Temperatur: noch etwas kälter als die vorhergehenden Tage, am Corvatsch minus 21°, oben zusätzlich eine steife Brise;
Schneehöhe: unverändert
Schneezustand: auf der Curtinella-Abfahrt noch mehr Steine, am Nachmittag Pisten ziemlich abgefahren mit mehr Eis als am Montag;
Geöffnete Anlagen: unverändert
Geschlossene Anlagen: unverändert
Offene Pisten: unverändert
Geschlossene Pisten: unverändert
Meisten Gefahren mit: ziemlich gleichmäßig
Wenigsten Gefahren mit: Curtinella-Lift
Wartezeiten: einmal bei der Corvatsch-Gipfelbahn knapp die erste Gondel verpasst, sonst keine Wartezeiten;
Gefallen: Sicht, Panorama;
Nicht gefallen: Steine auf der Curtinella Piste, mehr Eis als Montag, starker Wind am Corvatsch;
Fazit: 4 von 6 Maximalen.
Abzüge: Steine, Wind;
Sonstiges:

Am Morgen wieder Sonne, aber sehr kalt, vor dem Hotel minus 16°. Am Corvatsch-Parkplatz war diesmal etwas mehr los, wir kamen aber trotzdem in die erste Gondel.

CF15
Bild

Techn. Daten: Corvatschbahn 1. Sektion, Garaventa, 29.11.97 (alte Bahn 1.3.63), 2772/832, 1870/2702; 1000/h, 2 x 150+1 (siehe unten); ?, 6 min;
Eine kleine Anekdote: in der Festschrift zum Neubau der ersten Sektion 1997 steht Folgendes geschrieben: „So entschlossen wir uns für Kabinen mit einer Nutzlast von 125 Personen, jedoch einem Platzangebot für 150 Personen in Auftrag zu geben. Dies hat den großen Vorteil, dass der Gast nicht gedrängt, sondern mit genügend Ellenbogenfreiheit nach nur 6 Minuten Fahrzeit die Station Murtèl erreicht.“
Lt. Plakette in den Kabinen sind diese jetzt aber für 150+1 Personen zugelassen und der Drängerei nach werden sie auch so befüllt. Na hoffentlich haben die da auch die Nutzlast adaptiert....

Diesmal stiegen wir in Murtèl gleich in die 2. Sektion (?, Dez.63, 1678/601, 2702/3303; 880/h, 2x80+1;?; 4:35min) um und konnten dann sehen, warum St. Moritz „Top of the world“ ist.
Blick nach Westen, in der Einsattelung am linken Bildrand die Bergstation der 4KSB Furtschellas, unterhalb der Waldinsel in der Ebene (bzw. im See) am hinteren Rand der schneebedeckten Hochfläche die Mittelstation La Chüdera.

CF16
Bild

Hier der Blick Richtung St. Moritz / Corviglia, der Talort im linken Bilddrittel ist Champfer, rechts dann St. Moritz, zu erkennen ist auch der Bogen der Standseilbahn auf die Corviglia.

CF17
Bild

Hier die letzte Stütze der 2. Sektioin der Corvatsch-Bahn, im Hintergrund nach oben führend die (dzt. gesperrte) DSB Giand´Alva (Garaventa?, Nov. 88; 965/245, 2402/2647, 1290/h, ?;?; 7min)

CF18
Bild

Der Blick nach hinten zeigt den Ausgangspunkt der beiden Gletscherabfahrten, die Gipfel von links nach rechts: Piz Morteratsch 3751m, Piz Bernina 4049m, Piz Roseg 3937m;.

CF19
Bild

Es gibt doch noch einen Gletscher, wie wir heute gesehen haben, die vordere der beiden Gletscherabfahrten (Standard) ist im oberen Teil schön breit, es war heute aber arktisch kalt bei minus 20° und zusätzlich eher starkem Wind.

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Bild

Weiter unten wird´s dann enger

CF21
Bild

Hier stehen wir bei der Talstation des Murtèl Schlepplifts (?, Jan.64, 1330/297, 2402/2699, 1200/h, ?,?, 6min).

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Bild

Auf der Abfahrt zum Curtinella-Lift bietet sich ein Blick auf die erste Sektion der Corvatsch-Bahn.

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Bild

Hier sehen wir den Rabgiusa-Lift im Furtschellas-Gebiet, als Besonderheit hat er im mittleren Bereich eine Not-Aus-Taste an einer Stütze.

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Hier sieht man den Corvatsch von der Westseite und kann Skispuren in einer Variantenabfahrt sehen, die wir dann aber aus Zeitgründen (und weil wir noch einmal die Curtinella-Abfahrt fahren hätten müssen) nicht gemacht haben, sieht aber sehr gut aus.

CF25
Bild

Die nächsten beiden Bilder sind im Rabgiusa-Gebiet gemacht worden, ich frage mich, wie viel es schneien muß, damit man diese Felsen alle nicht mehr sieht (bzw. auch nicht mehr spürt).

CF26
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CF27
Bild

Bei der Rückfahrt ins Corvatsch-Gebiet wird die 4KSB Alp Surlej (?, Dez.92, 1890/623, 2079, 2702, 1600/h, ?,?, 6:35) gekreuzt.

CF28
Bild
Nochmals geht’s zum Corvatsch-Gipfel (2. Sektion von der Bergstation aus)

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Hier sieht man den Gipfel (3451m) und die Einfahrt zu der vorhin beschriebenen Variante

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Und das ist die äußere der Gletscherabfahrten (Georgi)

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die dann in die Fuorcla-Piste übergeht


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Diese Tische stehen vor der Fuorcla Surlej Hütte, wurden aber wegen der Kälte und des Windes nicht benützt.

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Von dort kann man gut das letzte Spannfeld der Corvatschbahn und links die Standard-Gletscherabfahrt erkennen.

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Nach dem Skifahren haben wir noch die Kite-Skifahrer am Silvaplana-See besucht

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Von dort machten wir noch einen Abstecher auf den Julierpaß und stellten fest, dass dieser offenbar in den letzten Tagen die Wetterscheide dargestellt hat, nördlich davon gab´s nämlich schlagartig viel mehr Schnee.
Beim Abendspaziergang gab´s dann noch einen herrlichen Blick auf den von der untergehenden Sonne beschienenen Muottas-Muragl mit der Rodelbahn

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Bild

und einen der Eislaufplätze von St. Moritz.

CF38
Bild

Fazit: Heute wieder tolles Bergpanorama mit gutem Fernblick, die Gletscherabfahrten wegen Sturm, Kälte und viel Eis skitechnisch kein Genuß, insgesamt deutlich eisiger und härter als am Montag. Mögliche Variante vom Corvatsch leider zu spät gefunden, dafür dann wieder „Schweiz-Feeling“ beim Spaziergang am Silvaplana-See.


Freitag, 25.2.05

Lagalb - Diavolezza

Anfahrt: wie am Dienstag mit dem Auto auf der Bernina-Paß-Straße zur Talstation der Lagalb-Bahn
Wetter: den ganzen Tag sonnig mit gelegentlichen Wolken
Temperatur: arktisch (minus 20°)
Schneehöhe: unverändert
Schneezustand: unverändert
Geöffnete Anlagen: unverändert
Geschlossene Anlagen: unverändert
Offene Pisten: unverändert
Geschlossene Pisten: unverändert
Meisten Gefahren mit: Lagalb-Bahn
Wartezeiten: keine
Gefallen: Wetter, Sicht, Panorama;
Nicht gefallen: Schneelage, Temperatur,
Fazit: 4 von 6 Maximalen.
Abzüge: Schneelage;
Sonstiges:

Letzter Tag, nochmals Besuch der beiden Großkabinenbahnen Lagalb und Diavolezza, diesmal Beginn am Piz Lagalb, Parkplatz noch leerer als Dienstag, am Vormittag vielleicht insgesamt 120 Leute am Berg (jede Gondel maximal zur Hälfte gefüllt). Hier nun einige Eindrücke vom Skifahren am Piz Lagalb

Gondel bei der Talstation

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Der Berg von der Talstation aus

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Seilbahntrasse von der Bergstation aus

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Blick von der Bergstation nach hinten zum Bernina-Hospiz

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Blick hinüber zur Diavolezza, die SB lässt sich nicht gut erkennen;

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Blick ins Tal zur Bernina-Straße, links davon erkennt man die Trasse der Räthischen Bahn, zu sehen sind auch die beiden SB-Talstationen

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Bergstation mit Gondel, die Gondel fährt übrigens als einzige der Pendelbahnen in St. Moritz ohne Wagenbegleiter;

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oberer Teil der Abfahrt

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Schon hübsch, so eine Gondel

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und bei der Überfahrt über die letzte Stütze

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Ich danke meiner Frau Sabine und meiner Tochter Catherina für geduldiges Warten in Eiseskälte

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standesgemäßes Fahrzeug für reichen (und schönen?) Skifahrer am Parkplatz der Lagalb-Bahn.

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Wir verbrachten den Vormittag am Lagalb und hatten die Piste meist für uns alleine. Phasenweise, vor allem im Schatten, war es aber massiv kalt, ebenso am Nachmittag auf der Diavolezza. Dort gab´s aber nichts Neues, deshalb keine Bilder.


Fazit: Tolles Wetter, herrliches Panorama, kein Mensch auf der Piste, aber leider i.w. nur eine Piste befahrbar.

Samstag, 26.2.05

Heimfahrt

Noch ein kurzer Besuch in Zuoz, wo ein kleines Familienskigebiet mit 4 Schleppliften besteht, nächstes Jahr soll mit 2 Sesselbahnen aufgerüstet werden.

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Und noch einige Eindrücke von der Kälte am Inn.

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Fazit der Reise:
In und um St. Moritz kann man durchaus gut Skifahren. Es ist zwar nicht das „beste Skigebiet der Alpen“, aber durchaus interessant. Daß wegen der schlechten Schneeverhältnisse nicht alle Pisten befahrbar waren und Geländefahren weitgehend unmöglich war, ist Pech und kann dem Skigebiet nicht angelastet werden. Pisten und Lifte sind durchaus zufrieden stellend, ein Ausbau der Beschneiungsanlagen wäre in manchen Bereichen wünschenswert.
Ziemlich Top auch die Preise für Liftpaß und Hütten, dafür insgesamt tolle Landschaft, herrliches Bergpanorama und viele Möglichkeiten abseits der Pisten auch für Nichtskifahrer wie etwa Rodeln, Langlaufen auf tollen Loipen, Winterwandern oder Geldausgeben in Top-Geschäften in St. Moritz.
Daß wir echt waren, werde ich auch noch erfinden! (Josef Zoderer)

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Beitrag von TPD »

Das sind wirklich tolle Bilder.

Ich habe gar nicht gewusst, dass die Lagalbbahn neue Kabinen bekommen hat.
Wann wurden die Kabinen ausgewechselt ?
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jul
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Beitrag von jul »

Sehr schöner Bericht mit tollen Bildern! Ich hoffe das bleibt nicht dein letzter Bericht :wink:
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Gletscherfloh
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Beitrag von Gletscherfloh »

gerrit hat geschrieben:@ gletscherfloh: Warst Du selbst im Sommer am Corvatsch und hast dieses Foto gemacht bzw. warst Du auch Skifahren? Ich eröffne demnächst ein Topic über "Historisches in bzw. um St. Moritz", weil ich da einiges an Material habe.
Ich habe im Sommer 1986 meine Maturareise mit einer Silvrettadurchquerung verbracht, die ich am Piz Linard wegen Wettersturz abbrechen musste. Nach der Schlechtwetterperiode bin ich einen Tag nach St. Moritz zur Erholung gefahren (leider an einem Dienstag, da hatte das Cafe Hanselmann - von dem ich soviel gelesen hatte - Ruhetag) und eben auf den Piz Corvatsch. Ski hatte ich keine dabei. Vom Corvatsch und auch von St. Moritz-Dorf hab ich noch ein paar Fotos. Bei Interesse werde ich die natürlich in deinem "St. Moritz-Historisch" Topic (auf den ich schon sehr gespannt bin) posten.

Noch ein paar Fragen (werden evtl. noch mehr ...) zu Deinem Bericht:

Wie siehts mit den Verbindungen der einzelnen Skigebiete für Nicht-Motorisierte aus ? Skibusse/Zugverbindungen mit RhB/Berninabahn ?

Welchen Eindruck hast du bezüglich des Stellenwertes der Skigebiete für den Tourismus dort ? Sind die eher Draufgabe (der Anteil der Nicht-Skifahrer ist ja sehr gross dort) und werden demgemäss eher nachrangig "behandelt"/"gepflegt" (z.B. unzureichende Beschneiung etc./Präparierung). Ich habe manchmal den (falschen ?) Ferneindruck, dass man es merkt, dass nach St. Moritz die "Reichen und Schönen" nicht ausschliesslich wegen des Skifahrens kommen.

Wie war generell das Ambiente/Flair dort ? Skifahren, Apres-Ski, Bummeln, Essen etc. ?

Preis/Leistungsverhältnis aus skifahrerischer Sicht (jetzt mal die ungünstigen Schneeverhältnisse aussen vor lassend) ? (unter Berücksichtigung eines sicher berechtigten Top of the World-Preisaufschlages) ?

Noch ein kurzer Kommentar zu den Schneeverhältnissen. St. Moritz ist ja nun leider - aufgrund der inneralpinen Lage - nicht der Inbegriff eines Schneelochs, aber du hattest wohl schon grosses Pech dieses Jahr. Vor ein paar Saisonen (genaues Jahr weiss ich nun grad nicht auswendig) muss es allerdings toll gewesen sein. Da gabs Rekordwerte mit ca. 2m Schnee im Ort selber (und die 2m hielten sich lang in den Frühling rein). Leider zu weit weg für einen Kurzausflug von Ostösterreich aus :cry:
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Beitrag von Schmalspurfan »

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Beitrag von gerrit »

Gletscherfloh hat geschrieben: Noch ein paar Fragen (werden evtl. noch mehr ...) zu Deinem Bericht:

Wie siehts mit den Verbindungen der einzelnen Skigebiete für Nicht-Motorisierte aus ? Skibusse/Zugverbindungen mit RhB/Berninabahn ?

Welchen Eindruck hast du bezüglich des Stellenwertes der Skigebiete für den Tourismus dort ? Sind die eher Draufgabe (der Anteil der Nicht-Skifahrer ist ja sehr gross dort) und werden demgemäss eher nachrangig "behandelt"/"gepflegt" (z.B. unzureichende Beschneiung etc./Präparierung). Ich habe manchmal den (falschen ?) Ferneindruck, dass man es merkt, dass nach St. Moritz die "Reichen und Schönen" nicht ausschliesslich wegen des Skifahrens kommen.

Wie war generell das Ambiente/Flair dort ? Skifahren, Apres-Ski, Bummeln, Essen etc. ?

Preis/Leistungsverhältnis aus skifahrerischer Sicht (jetzt mal die ungünstigen Schneeverhältnisse aussen vor lassend) ? (unter Berücksichtigung eines sicher berechtigten Top of the World-Preisaufschlages) ?
Transfermöglichkeiten für nicht-Motorisierte scheinen mir ganz gut zu sein, es gibt ein ziemlich dichtes Netz aus Buslinien, und auch die Züge der RHB bzw. Berninabahn fahren je nach Strecke alle halbe Stunde bis Stunde. Günstig ist wahrscheinlich ein Hotel in verkehrsgünstiger Lage (ev. Celerina, Pontresina oder St. Moritz-Bad).

Stellenwert des SKifahrens in St. Moritz:
Man muß die Wertigkeit des alpinen Skifahrens für den Gesamttourismus in der Region sicherlich mit weniger als 50% sehen, wobei die Skigebiete - bis auf mögliche Verbesserungen bezüglich der Beschneiungsanlagen - durchaus gut gepflegt sind. Wartezeiten gab es in dieser Woche überhaupt keine, ich kann mir aber vorstellen, wenn wirklich einmal alle Parkplätze bei den Talstationen (am Corvatsch riesiege Stellflächen) belegt sind, daß es dann zu Wartezeiten an den Pendelbahnen kommen kann. Pistepflege ist gut, Lifte im Corvigilagebiet für die WM größtenteils neu errichtet, am Corvatsch noch viele Schlepplifte (und die fehlende Schneeanlage vor allem am Curtinella-Lift, die interessanterweise schon 1997 in einer Festschrift anläßlich des Neubaus der ersten PB-Sektion als nächstes Projekt angekündigt war), Diavolezza und Lagalb im wesentlichen nur die beiden Pendelbahnen bzw. der kurze 4KSB am Diavolezza-Gletscher.
Ich finde aber, es hat auf jeden Fall seinen Reiz, in einem Gebiet Urlaub zu machen, in dem eben nicht alles nur aufs Alpin-Fahren fixiert ist, sondern auch viele andere Möglichkeiten zur Aktivität (Langlaufen, Eislaufen, Rodeln, Winterwandern,...) gegeben sind, das macht z.B. auch das Mitnehmen von nicht Skifahrenden Familienangekörigen (Eltern,...) gut möglich.

Preis-Leistungeverhältnis:
Ein Skipass für 6 Tage kostet in der Hauptsaison für einen Erwachsenen 332 Franken, was etwa 220 Euro entspricht. Nicht gerade eine Occasion, aber meiner Ansicht nach angesichts der Höhenlage und des tollen Panoramas noch vertretbar, was mich z.B. gefreut hat, ist, daß man z.B. auch am Muottas Muragl zum Rodeln nicht extra zahlen muß und daß die Liftkarte auch an allen öffentlichen Verkehrsmitteln (mit Ausnahme der Nachtbusse) gilt.

Ambiente:
Durch die Landschaft mit den vielen Seen und den eher weiten Tälern insgesamt toll, Wanderwege gibts nicht nur im Tal sondern vielfach auch in der Höhe.
Hütten haben oft einen höheren "Standard" als bei uns, d.h. Tischtücher, Bedienung,..., die Preise sind aber auch dementsprechend (siehe Text). Brot gibts dafür immer gratis dazu. Eine Hütte in unserem Verständnis ist beispielsweise die Hütte auf der Fuorcla Surleu (Selbstbedienung, Holzkachelofen im Gastraum,...). Abendessen hatten wir immer im Hotel (wie erwähnt ca. 70 Euro für HP, gab einfaches Frühstück mit Brot, Butter, Wurst, Käse, Marmelade (einzeln verpackt), Joghurt und Müsli, Kaffee oder Tee, Orangensaft), abends dann 3 Gänge (Suppe oder Salat, Hauptspeise, Nachspeise), war ausreichend. Dafür gabs außer dem Zimmer (war ein Doppel- und ein Einzel mit gemeinsamem Bad, ein Fernseher) keine weiteren Features, hotelmäßig kann man natürlich Unmengen ausgeben, es gibt da durchaus tolle alte Jugenstilkästen mit allen Annehmlichkeiten und prachtvollem Blick) Eine Pizza in unserem Hotel (Pizzeria war angeschlossen) kostet zwischen 16 und 20 Franken.
2 x waren wir in St. Moritz Bummeln (ging von unserem Hotel zu Fuß in ca. 15 Minuten), war natürlich sehr interessant, die vielen tollen Geschäfte zu sehen, die Preise hab ich aber teilweise gar nicht so hoch gefunden (im Abverkauf z.B. Top-Skianzug von Peak mit Gore-Tex um ca. 660 Euro), gab aber natürlich auch total abgehobene Dinge, die viel teurer waren.

Fazit: Wenn man ausschließlich zum Pisten-Skifahren kommt, dann kann man das anderswo sicher genausogut und billiger tun. Was es nicht überall gibt, ist das tolle Bergpanorama mit den vielen Gletschern. Variantenfahren bei geeigneter Schneelage ist durch die Höhenlage und die nahen Viertausender sicherlich toll. Wenn man neben dem Skifahren auch andere Angebote und das "Schweizer Hochgebirgs-Flair" schätzt, dann ist eine Woche in St. Moritz sicherlich lohnend.
Daß wir echt waren, werde ich auch noch erfinden! (Josef Zoderer)

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Beitrag von taunussi »

Ein sehr guter und interessanter Bericht!
So weitläufig habe ich mir das Skigebiet von St. Moritz vorher nicht vorgestellt. Auch sehr viele PB. Aber die Preise schrecken mich ab, so daß dieses Skigebiet nicht unbedingt an oberer Stelle für meine Familie und mich steht...
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Beitrag von k2k »

Toller, ausführlicher Bericht, Danke dafür!
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Beitrag von michamab »

Genialer Bericht aus einer hier eher immer vernachlässigten Gegend :D
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Beitrag von Alpenkoenig »

Sehr schöner und informativer Bericht! Merci beaucoup!
Muß ich wirklich mal überlegen, denn unserere Alpenvereinssektion bietet jedes Jahr eine verhältnismäßig günstige Schiwoche in St.Moritz an.
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Beitrag von Harzwinter »

Hi,

schließe mich an - ein klasse Bericht über ein großartiges und abwechslungsreiches Skigebiet!
Thema Preise für Skiurlaub im Oberengadin: Bis vor 2 Jahren konnte man vergleichsweise preisgünstig mit dem Hamburger Gruppenreiseunternehmen Sunwave nach Celerina fahren, die hatten Kontingente im Hotel "Alte Brauerei", das man sich wie eine Art moderne Jugendherberge vorstellen muss. Die Unterkunft ist dort leider nicht mehr im Programm. Ich habe sie nur noch bei Scol gefunden, die nicht so günstig sind.

Frank
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Beitrag von starli2 »

und ich kann berichten, dass man auch mit Skischuhen Autofahren kann, aber nur sehr langsam, weil es technisch unmöglich ist, mit Skischuhen das Gaspedal durchzutreten, ohne mit dem Knie ein Loch ins Armaturenbrett zu bohren.
Och, also bei mir geht das ganz gut.. habs aber 2x gemacht, bei größeren Strecken würd ich das auch nicht, aber bei so kleinen Streckchen .. und sowas altmodisches wie ein Kupplungspedal hab ich ja zum Glück nicht :) Das Problem ist eher das "Gefühl" beim Bremsen ...

Den Bildern nach würde ich das Gebiet in die Schublade "Nice to have" stecken, aber nicht in ein "must have" ;-)
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gerrit
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Beitrag von gerrit »

Für alle, die es interessiert, die Adresse für "Historisches aus St. Moritz:
http://www.alpinforum.com/forum/viewtop ... highlight=
Daß wir echt waren, werde ich auch noch erfinden! (Josef Zoderer)

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Beitrag von fxgrossrgb »

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Beitrag von gerrit »

Wie lange er gestanden ist bzw. wann er abgebaut wurde, weiß ich nicht, die Trasse kann man noch erkennen, auf dem Panorama ist er auch noch drauf, Daten dazu gibts im Topic Historisches aus St. Moritz (siehe oben).
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Beitrag von GMD »

Tolle Fotos, Danke!
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Beitrag von Kris »

Jo es gab einen schlepplift an der taslation der diavolezza. Sa aus wie bühlerk, war aber keiner. Das besondere an dem lift war, dass die rollenbatterien an einer der ablenkung des seils entsprechendem stahlbogen befestigt waren, also sich nicht frei bewegen konnrten. (wobei jedoch, wimre, immer 2 rollen an einer wippa an diesem bogen befestigt waren).
Jedenfalls mit der konsequenz, dass die stützenüberfahrten ziemlich ruppig waren.

An der lagalb gab es auch mal einen kleinen sessellift ab talstation.

Erinnert sich noch jemand an die alten schlepplifte um die mittelstation vom corvatsch?
Die mit der gummihülse um der klemme und den portalstützen? Es waren fürchterliche lifte, haben geruckelt und gezogen...
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Beitrag von Chasseral »

gerrit hat geschrieben:Wie lange er gestanden ist bzw. wann er abgebaut wurde, weiß ich nicht, die Trasse kann man noch erkennen, auf dem Panorama ist er auch noch drauf, Daten dazu gibts im Topic Historisches aus St. Moritz (siehe oben).
Den Schlepplift ab Talstation Diavolezza? Im Juli 2003 war ich oben - da stand er noch. Fotos hab ich keine gemacht, da ich nicht geaht hab, dass da schon LSAP war.
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