Stilfser Joch, 9.8.2005
Verfasst: 11.08.2005 - 17:01
„UN SPETTACOLO“ schrie ein italienischer Familienpapa vor mir bei der ersten Bergfahrt im Geister1 – und damit hatte er nicht ganz Unrecht…
Ich war seit mehr als 10 Jahren nicht mehr sommerskifahren. Mich zieht es einfach immer dann mehr zum Skifahren, wenn man sein Können nicht auf Crunch-Eis oder in Pfützen testen muss… aber jeder wie er mag. Nach dem Sauwetter der letzten Tage stand für mich jedenfalls fest, dass es nun wieder mal auf einen Gletscher gehen musste. Angesichts der momentan geöffneten Gebiete – Schnals hat ja seit Montag auch geschlossen – und der Tatsache, dass ich nur einen Tag Zeit hatte, blieben für meinen Geschmack nur noch Tux und Stilfserjoch übrig. Tux mag ich wegen seiner abwechslungsreichen Pisten sehr gerne, aber wenn’s schon das erste Mal seit so langer Zeit wieder im Sommer zu Skifahren geht, musste mehr Style her. Daher: Auf zum Stilfserjoch!
Habe in ein Luftbild vom Skigebiet die Lifte und Pisten eingezeichnet:
Lifte: Grün = offen, Rot = geschlossen, Gestrichelt = abgebaut
Pisten: Rot = offen, Schwarz = Variante, gestrichelt = gesperrt aber befahrbar
Anfahrt:
Ski eingepackt in Fischbachau um 23.30 Uhr, Ankunft mit dem Camping-Bus am SJ um 4 Uhr. Gratulation an die Österreichischen Straßenbauer! Seit der Umfahrung von Landeck und einigen anderen verbesserten Straßenstücken, rauscht man gegenüber früher nur so durchs obere Inntal!
3h Schlaf, um 7.30 Uhr an der ersten Gondel…
Wetter:
s. Bilder
Temperatur:
frisch, früh am SJ ca. -3, Livrio -5, mittags etwas über 0
Schneehöhe:
5-10cm Neuschnee, teilweise etwas verblasen, Gletscher unterhalb Livrio ausgeapert, oben noch ausreichend Altschnee mit der kleinen Neuschneeschicht drauf.
Auffallend 1: Der Gletscher ist im Bereich Nagler erheblich zurückgegangen. Die unteren 3 Stützen des SL stehen auf Stein. Man vergleiche dazu Starlis Bilder vom August 95 http://81.10.170.223/alpengallery/alte/ ... index.html Ich habe im Bild „nagler_sketch“ den Verlauf der früheren Lifte an der Naglerspitze eingezeichnet. Da fehlen heute gut 10m Eisdicke. Vom alten Nagler-SL stehen kurz unterhalb der Naglerspitze noch die Fundamente der Bergstation. Leider ist mein Zoom nicht gut genug, aber auf dem Bild „nagler_zoom“ kann man in etwa die Bergstation erahnen. Auch neu für mich: Alle SL unterhalb des Livrios – mit Ausnahme vom Nagler – sind abgebaut. Der „Schrott“ liegt am Livrio rum.
Auffallend 2: Der Gletscher ist im Bereich Christallo-SL in hervorragendem Zustand. Die Lifttrasse vom Christallo und teilweise auch vom Payer ist immer noch ca. 1 Meter in den Schnee „tiefergelegt“. Der SL Payer ist m.E. einer der krassesten SL auf Gletschereis. Aufgrund des Gletscherrückganges an der oberen Westflanke der Geisterspitze, ist der letzte Aufschwung bis zum Ausstieg verdammt steil (wird nicht maschinell präpariert), und oben angekommen hat man gerade mal 2 Skilängen Platz um rauszukommen. Die Niederhalter(!)-Stütze am Ausstieg wird mit Holzbrettern nach unten hin gesichert. Bin gespannt, ob wir die Bergstation noch lange in dieser Form erleben…
Schneezustand:
Hervorragend präparierte Pisten, teilweise vermischter Alt- und Neuschnee, griffig. Auf der Zufahrt zum Livrio überdeckt der Neuschnee etwas das blanke Gletschereis. Das hält nicht lange …
Varianten fahren war das Genialste an diesem Tag: Links der parallelen Geister-SL konnte man einen nahezu spaltenfreien unpräparierten Hang fahren (s. Bilder „geister1, geister2“), genauso rechts vom Christallo-SL oberhalb des Snowparks. Das Ultimative war jedoch, am Payer rechts auszusteigen – keine Absperrung am Ausstieg! – und die Westflanke der Geisterspitze runter bis zur Loipe am Christallo. Wahnsinn, kurz aber knackig und perfekter Schnee! Den Hang sieht man auf dem Bild „payer_route“
Geöffnete Anlagen:
Alle außer Nagler-SL (die anderen unteren SL sind abgebaut)
Geschlossene Anlagen:
Nagler
Offene Pisten:
Alle oberhalb vom Livrio. Besonders bemerkenswert: Nur die linke Geister-Piste war für den Trainingsbetrieb offiziell gesperrt. Es war aber auch für Normalskifahrer genug Platz. Insgesamt konnte man also 6 vollwertige Pisten (1 Geister links, 2 Geister rechts, 2 Payer links, 1 Christallo links – was für eine Carving-Piste!) sowie 3 Varianten (Geister links, Payer rechts, Christallo rechts) fahren. Da müssen sich andere Gebiete strecken…
Geschlossene Pisten:
alles unterhalb vom Livrio. Den Zufahrtsweg der Pistenraupen zur Trincerone konnte man aber problemlos fahren. Er wurde sogar von Wanderern benutzt.
Meisten Gefahren mit:
alles „gleichverteilt“: 10x Geister, 10x Payer, 10x Christallo … in meinem Alter muss man systematisch fahren, sonst vergisst man’s
Wenigsten Gefahren mit:
Snowboard
Wartezeiten:
Überraschenderweise: Überall 0 Minuten !!!
Gefallen:
Auch im August ein abwechslungsreiches Gebiet, Präparierung, kaum Beeinträchtigung durch Trainingsgruppen, keine Wartezeiten, Lifte fahren bis 17 Uhr
Nicht gefallen:
kein Sessellift. Der Nagler wird langsam ein Kandidat dafür! Mittagspause der SL 13-14Uhr, danach wurde der Christallo nicht mehr in Betrieb genommen (das habe ich an Wochentagen schon öfter erlebt)
Fazit: gemessen am Sommerski 6 von 6 Maximalen, aber das ist natürlich relativ. Im Winter hätte man bei gleichen Verhältnissen sicher weniger vergeben.
Abzüge: 0
Ich war seit mehr als 10 Jahren nicht mehr sommerskifahren. Mich zieht es einfach immer dann mehr zum Skifahren, wenn man sein Können nicht auf Crunch-Eis oder in Pfützen testen muss… aber jeder wie er mag. Nach dem Sauwetter der letzten Tage stand für mich jedenfalls fest, dass es nun wieder mal auf einen Gletscher gehen musste. Angesichts der momentan geöffneten Gebiete – Schnals hat ja seit Montag auch geschlossen – und der Tatsache, dass ich nur einen Tag Zeit hatte, blieben für meinen Geschmack nur noch Tux und Stilfserjoch übrig. Tux mag ich wegen seiner abwechslungsreichen Pisten sehr gerne, aber wenn’s schon das erste Mal seit so langer Zeit wieder im Sommer zu Skifahren geht, musste mehr Style her. Daher: Auf zum Stilfserjoch!
Habe in ein Luftbild vom Skigebiet die Lifte und Pisten eingezeichnet:
Lifte: Grün = offen, Rot = geschlossen, Gestrichelt = abgebaut
Pisten: Rot = offen, Schwarz = Variante, gestrichelt = gesperrt aber befahrbar
Anfahrt:
Ski eingepackt in Fischbachau um 23.30 Uhr, Ankunft mit dem Camping-Bus am SJ um 4 Uhr. Gratulation an die Österreichischen Straßenbauer! Seit der Umfahrung von Landeck und einigen anderen verbesserten Straßenstücken, rauscht man gegenüber früher nur so durchs obere Inntal!
3h Schlaf, um 7.30 Uhr an der ersten Gondel…
Wetter:
s. Bilder
Temperatur:
frisch, früh am SJ ca. -3, Livrio -5, mittags etwas über 0
Schneehöhe:
5-10cm Neuschnee, teilweise etwas verblasen, Gletscher unterhalb Livrio ausgeapert, oben noch ausreichend Altschnee mit der kleinen Neuschneeschicht drauf.
Auffallend 1: Der Gletscher ist im Bereich Nagler erheblich zurückgegangen. Die unteren 3 Stützen des SL stehen auf Stein. Man vergleiche dazu Starlis Bilder vom August 95 http://81.10.170.223/alpengallery/alte/ ... index.html Ich habe im Bild „nagler_sketch“ den Verlauf der früheren Lifte an der Naglerspitze eingezeichnet. Da fehlen heute gut 10m Eisdicke. Vom alten Nagler-SL stehen kurz unterhalb der Naglerspitze noch die Fundamente der Bergstation. Leider ist mein Zoom nicht gut genug, aber auf dem Bild „nagler_zoom“ kann man in etwa die Bergstation erahnen. Auch neu für mich: Alle SL unterhalb des Livrios – mit Ausnahme vom Nagler – sind abgebaut. Der „Schrott“ liegt am Livrio rum.
Auffallend 2: Der Gletscher ist im Bereich Christallo-SL in hervorragendem Zustand. Die Lifttrasse vom Christallo und teilweise auch vom Payer ist immer noch ca. 1 Meter in den Schnee „tiefergelegt“. Der SL Payer ist m.E. einer der krassesten SL auf Gletschereis. Aufgrund des Gletscherrückganges an der oberen Westflanke der Geisterspitze, ist der letzte Aufschwung bis zum Ausstieg verdammt steil (wird nicht maschinell präpariert), und oben angekommen hat man gerade mal 2 Skilängen Platz um rauszukommen. Die Niederhalter(!)-Stütze am Ausstieg wird mit Holzbrettern nach unten hin gesichert. Bin gespannt, ob wir die Bergstation noch lange in dieser Form erleben…
Schneezustand:
Hervorragend präparierte Pisten, teilweise vermischter Alt- und Neuschnee, griffig. Auf der Zufahrt zum Livrio überdeckt der Neuschnee etwas das blanke Gletschereis. Das hält nicht lange …
Varianten fahren war das Genialste an diesem Tag: Links der parallelen Geister-SL konnte man einen nahezu spaltenfreien unpräparierten Hang fahren (s. Bilder „geister1, geister2“), genauso rechts vom Christallo-SL oberhalb des Snowparks. Das Ultimative war jedoch, am Payer rechts auszusteigen – keine Absperrung am Ausstieg! – und die Westflanke der Geisterspitze runter bis zur Loipe am Christallo. Wahnsinn, kurz aber knackig und perfekter Schnee! Den Hang sieht man auf dem Bild „payer_route“
Geöffnete Anlagen:
Alle außer Nagler-SL (die anderen unteren SL sind abgebaut)
Geschlossene Anlagen:
Nagler
Offene Pisten:
Alle oberhalb vom Livrio. Besonders bemerkenswert: Nur die linke Geister-Piste war für den Trainingsbetrieb offiziell gesperrt. Es war aber auch für Normalskifahrer genug Platz. Insgesamt konnte man also 6 vollwertige Pisten (1 Geister links, 2 Geister rechts, 2 Payer links, 1 Christallo links – was für eine Carving-Piste!) sowie 3 Varianten (Geister links, Payer rechts, Christallo rechts) fahren. Da müssen sich andere Gebiete strecken…
Geschlossene Pisten:
alles unterhalb vom Livrio. Den Zufahrtsweg der Pistenraupen zur Trincerone konnte man aber problemlos fahren. Er wurde sogar von Wanderern benutzt.
Meisten Gefahren mit:
alles „gleichverteilt“: 10x Geister, 10x Payer, 10x Christallo … in meinem Alter muss man systematisch fahren, sonst vergisst man’s
Wenigsten Gefahren mit:
Snowboard
Wartezeiten:
Überraschenderweise: Überall 0 Minuten !!!
Gefallen:
Auch im August ein abwechslungsreiches Gebiet, Präparierung, kaum Beeinträchtigung durch Trainingsgruppen, keine Wartezeiten, Lifte fahren bis 17 Uhr
Nicht gefallen:
kein Sessellift. Der Nagler wird langsam ein Kandidat dafür! Mittagspause der SL 13-14Uhr, danach wurde der Christallo nicht mehr in Betrieb genommen (das habe ich an Wochentagen schon öfter erlebt)
Fazit: gemessen am Sommerski 6 von 6 Maximalen, aber das ist natürlich relativ. Im Winter hätte man bei gleichen Verhältnissen sicher weniger vergeben.
Abzüge: 0