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Skipräparation?

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starli
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Skipräparation?

Beitrag von starli »

Präpariert von euch eigentlich einer selber seine Skier? Also mein Vater hat sich letztens so einen Kantenabzieher gekauft, mit Grad-Einstellung, für die seitliche und untere Kantenseite ..

Also man merkt zwar durchaus einen gewissen Unterschied, aber so scharf wie bei nem "professionellen" Skiservice ists bei weitem nicht ...

Hat vielleicht noch jemand Erfahrung mit so 'was ?

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k2k
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Beitrag von k2k »

Jap, ich!

Ich präparier meine Ski grundsätzlich selbst. Das gliedert sich grob gesagt in drei Arbeitsschritte: Belag ausbessern, Kanten schleifen und Wachsen.

Beim Belag ausbessern werden die Beschädigungen, die durch Steine u. ä. hervorgerufen werden, mittels einer zu erhitzenden Kunststoff-Masse aufgefüllt. Dabei gibts verschiedene Möglichkeiten, von Stäben, die man vorne anzünden muss und dann die flüssige Masse in die beschädigten Stellen tropfen lässt, bis hin zu professionellen Werkzeugen ähnlich zu Heissklebepistolen.
Überstehende Reste werden mit einer groben Karosseriefeile entfernt.
Belag ausbessern ist relativ simpel - wenn man über ein klein wenig handwerkliches Geschick verfügt und weiss, auf was man achten muss.

Kanten schleifen ist schon etwas diffiziler. Dabei werden zunächst mittels eines Schleifsteins Rost und Grate entfernt, die auf harten Pisten oder beim Touchieren von Steinen eigentlich immer entstehen. Nachdem sämtliche Grate entfernt sind, wird die Kante aussen geschliffen, wobei man im Neigungswinkel zwischen 88° (extrem bissige Kante, aber praktisch keine Drehfreudigkeit mehr) und 90° (scharfe Kante bei wesentlich besserer Drehfreudigkeit) variieren kann.
Anschliessend sollten die beim Schleifen zwangsläufig entstehenden Grate belagsseitig entfernt werden, da sonst eine Art "Schienen-Effekt" auftreten kann und der Ski wesentlich schwerer zu drehen ist.
Im professionelleren Bereich (Rennsport usw.) wird oft noch die Kante um ca. 1° belagseitig hinterschliffen, was die Drehfreudigkeit des Skis zusätzlich erhöht.

Beim (Heiss-)Wachsen wird mittels einer Art "Bügeleisen" das Wachs in den Belag eingebügelt. Anschliessend wird mittels einer Kunststoff-Klinge wieder 99% des Wachses abgezogen, so dass nur ein hauchdünner Film auf dem Ski verbleibt (alles andere bremst!!). Schliesslich wird der mit Wachs überzogene Belag ausgebürstet, damit die Struktur des Belages wieder hervortritt, der massgeblich für die Gleiteigenschaften des Skis verantworlich ist.

^^ Das sind die üblichen Arbeitsschritte aus dem Rennbereich (auch Weltcup), laut einem Vertreter der Wachsfirma Holmenkol.

Ein gängiges Vorurteil im Bereich Ski-Service: "Warum soll ich meine Ski wachsen, ich fahr eh nicht so schnell."
Falsch! Wachsen verbessert die Gleiteigenschaften des Skis und damit auch Drehfreudigkeit und Steuereigenschaften und somit die Sicherheit. Ein präparierter Ski ist immer einfacher zu fahren als ein nicht präparierter Ski. Das kann im Ernstfall Unfälle verhindern.

Ausserdem verlängert regelmässige Pflege die Lebensdauer des Skis, durch Schäden im Belag kann Wasser ins Innere des Skis eindringen, das bei Gefrieren den Ski "sprengt", Wachsen schützt den Belag vor Austrocknen und wenn die Kante regelmässig vom Rost befreit wird (der eigentlich gar nicht erst auftreten sollte), hat das auch nur positive Auswirkungen.

Soweit der Optimalfall. Nun wird natürlich jeder von euch sagen: Ist ja gut und schön, aber wenn ich meine Ski nach jedem Wochenende ins Sportgeschäft bring, dann werd ich ja arm. Da habt ihr natürlich recht. Deshalb ein paar Tipps, was nicht zu aufwendig ist und was jeder selbst tun kann:

1. Besorgt euch nen Schleifstein und die entsprechende Halterung dazu, um die Grate von den Kanten abzuziehen. Das kostet wenig und bringt viel, eine Feile wird erst nach diesem Arbeitsgang interessant!

2. Wachsen! Entweder heiss (statt eines teuren Wachs-Eisens tut es unter Umständen auch ein altes Bügeleisen, auf "Kunstseide" eingestellt (= nicht zu heiss!!), eine entsprechende Plastik-Klinge und ne Bürste dazu kosten auch nicht die Welt, oder mit einem dieser diversen Flüssig-Wachse (Nachteil: zieht nicht so gut in den Belag ein und ist deshalb nach drei Abfahrten wieder runter, ist aber besser als gar nix!! Nach dem Auftragen sollte man ebenfalls den Belag ausbürsten).

Wenn man dazu noch nach jedem Skitag die Kanten trockenreibt, damit sich kein Rost bildet, und die Ski einmal pro Saison im Sportgeschäft richten lässt, so ist das meiner Meinung nach vollkommen ausreichend.
Wenn ihr eure Ski zu oft ins Sportgeschäft bringt, ist das auch nix, weil die den Ski meist in die Maschine reinstopfen, die so viel von eurer Kante abschleift, dass nach 3-4 mal nix mehr davon übrig ist.

Vielleicht noch ein Satz dazu, woher ich diese Infos hab. Wir haben bei uns (kleines Dorf, noch kleinerer Skiclub) ein Service-Team von sechs Mann (einer davon bin ich), welches für die Instandhaltung unserer vereinseigenen Testski verantwortlich ist und ausserdem unseren Mitgliedern zwei, drei mal pro Saison Ski-Service nach obigem Schema anbietet.
Ach ja, und die Angaben sind natürlich ohne Gewähr. Wer zwei linke Hände hat, macht unter Umständen mehr kaputt, als dass er seine Ski präpariert.
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mic
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Beitrag von mic »

Ich habe das auch längere Zeit selbst gemacht, aber mittlerweile bin ich echt zu faul dazu. Ich werde, wenn ich am Wochenende in Fiss bin, meine Bretter mal, von denen, durch die Maschine jagen lassen.
Ich glaube auch das die heutigen Ski nicht mehr so wartungsintensiv sind wie früher. Was aber nicht heißen, das man sie nicht mehr wachsen oder schleifen muß. Glaube aber durch, die "härtsten Stahlkanten der Welt und Edelstahlkanten" kann man den Intervall etwas verlängern.
Liegt sicher auch an den Schneeverhältnissen die man antrifft im Skigebiet.

Kleiner Tatsachenbericht am Rande: Als ich in Kaprun meine Skier ins Auto gepackt habe, kam doch tatsächlich einer die Schräge zum Parkplatz (parke immer ganz unten) mit Skier angefahren. Auf die Frage Leihski? Sagte er nur lachend logisch!
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starli
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Beitrag von starli »

Also ich muß ja auch sagen, daß ich prinzipiell zu faul für sowas bin :)

Und für 'ne elektrische Schleifmaschine hab ich keinen Platz...

k2k: nach wieviel mal skifahren machst du in etwa so ein eigenes "voll"-service bei denen skiern?

Wieso wird der Belag vor dem Schleifen ausgebessert, durch das Schleifen wird doch der Belag auch mit angeschliffen und dadurch angegriffen?

Also vom reinen Grat-Abziehen hab ich bisher noch keinen wirklichen spürbaren Effekt bemerkt, nur wie gesagt, beim Seitenschleifen ....
k2k hat geschrieben:wobei man im Neigungswinkel zwischen 88° (extrem bissige Kante, aber praktisch keine Drehfreudigkeit mehr) und 90° (scharfe Kante bei wesentlich besserer Drehfreudigkeit) variieren kann.
Im professionelleren Bereich (Rennsport usw.) wird oft noch die Kante um ca. 1° belagseitig hinterschliffen, was die Drehfreudigkeit des Skis zusätzlich erhöht.
ALso RaceCarver sind heutzutage von haus aus mit 88-89° und 0,5°-1,0° geschliffen und werden meines Wissens bei einem "professionellen" Service auch in diesem Winkel wieder geschliffen. Hab mich diesbezüglich schon mal ein wenig schlau gemacht, eigentlich sollte jeder seine skier jedenfalls mit 89°/0,5° schleifen (lassen) ..
den Ski meist in die Maschine reinstopfen, die so viel von eurer Kante abschleift, dass nach 3-4 mal nix mehr davon übrig ist.
nicht nur von der Kante .. der letzte Service bei meinem vorherigen Skier hatte beim Belagausbessern wohl statt dem Motto "reinstopfen und gut" einfach den Belag 1-2mm abgeschliffen, so daß mir nachher keiner mehr einen ski service machen wollte ...
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k2k
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Beitrag von k2k »

@Starli: Belag ausbessern mach ich nach Bedarf, je nachdem wie gross die Macken halt sind. Belagseitig zieh ich die Kante meist mit nem Stein ab, von aussen Stein plus ein, zwei mal die Feile drüberziehen. Anschliessend noch heiss wachsen. Die Prozedur wiederholt sich immer daheim im Keller, bevor ich skifahren gehe. Allerdings mach ich dabei keinen Unterschied, ob ich jetzt ne Woche oder nur nen Tag geh.
Wenn ich allerdings ne Woche weg bin, nehm ich schon mal die "Grundausstattung" aus Stein, Feile und nem Flüssigwachs mit, um zwischendrin mal nachzubessern. Das nimmt dann manchmal recht kuriose Züge an:

Bild
Balkon in La Plagne, Frankreich (6. Stock). Jetzt wisst ihr auch was ich für nen Ski fahr' :D

Zum Vergleich der Blick in die andere Richtung:
Bild
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Beitrag von Julian »

Also ich mach grundsätzlich auch alles selber, bis aufs Kanten schleifen. Ein paar falsche Bewegungen und das Board ist im Arsch.. ääh sorry :D
Zwei - drei Mal im Winter Kanten schleifen lassen, ich bekomm das auch noch billiger, also wo ist das problem ;)
nix.
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Beitrag von kaldini »

@k2k: und welches Bier du trinkst :D

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Beitrag von k2k »

Das täuscht! Leider kann man den Kasten Erdinger auf dem Foto nicht erkennen...
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lanschi
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Beitrag von lanschi »

Hab mal ein wenig das Ausrüstungs-Forum durchgeblättert und dabei bin ich auf dieses Topic gestoßen.

Nachdem das Alpinforum in der Zwischenzeit wesentlich mehr User hat, würde es mich interessieren, wie der Rest der User denkt.



Ich pflege meine Schi regelmäßig (alle 3-5 Schitage) - und zwar ziemlich genauso, wie k2k es weiter oben beschrieben hat.

Beim Kantenfeilen verwende ich in der Regel den 87°-Winkel, wobei ich an den Enden die Kanten auf einer Länge von etwa 5 cm "breche".

Bei mir findet ausschließlich Toko-Wachs Verwendung.
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Jens
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Beitrag von Jens »

Nachdem mit ein erfahrener Service-Mann :wink: das ganze letztes Jahr ausführlich erklärt hat, gehe ich wie folgt vor:

Kanten schleifen: Einmal jährlich beim Skiservice, da trau ich mich noch nicht ran.

Ansosnten werden eigentlich nach jedem Skiurlaub die Kanten entgratet. Dazu hab ich mir den Edge-Tirck gekauft:
http://www.holmenkol.de/skiwax/index.ph ... dge&page=2

Anschliessend wird der Ski mit Universalwachs von Holmenkol heiß gewachst, abgezogen und gebürstet.

Um den Ski besser bearbeiten zu können hab ich noch einen Skispanner, der ist trotz der hohen Anschaffungsksoten sein Geld wert.
Tiefschnee muss gewalzt sein
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Stefan
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Beitrag von Stefan »

Hm. also ich hab meine Ski in den letzten 12 Jahren (ui, bin ich alt geworden) nie weggegeben zum Service, mach ich alles selbst. Das führt dann dazu, dass der kleine Kofferraum im Golf noch kleiner wird (Bügler, Wachs, ....). Die Kanten schleif ich mit dem Ergo Multi Guide (http://www.toko.ch/tools/alpine_edge.htm) meistens auf 88 Grad, Wachs kommt von Toko und Holmenkol (Probekauf, aber noch nicht getestet).
Dabei wachse ich, wenn's sein muss (am Saisonende) und ansonsten nur, wenn ich Lust hab. Flüssigwachs etc. hab ich noch nie gekauft, ich bleib beim Klassischen und will - wenn mal die Bedingungen danach sind - Fluorwachs ausprobieren; gekauft hab ich's mir zum Jahreswechsel dank eines Geschenkgutscheins meines Herrn Vater, selber zahlen würd ich das sauteure Zeug mit zweifelhafter Dauer-Wirkung ehrlich gesagt nicht (bei +/- 30 Euro pro Packung).
Zuletzt geändert von Stefan am 08.11.2004 - 21:26, insgesamt 1-mal geändert.
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lanschi
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Beitrag von lanschi »

Holmenkol hab ich auch daheim, aber das mag ich nicht (geht relativ schwer zum "abziehen").


Hab auch div. anderes Klumperd (Flüssigwachs, Kaltwachs,...) ausprobiert, war aber nicht zufrieden damit. Bleib daher bei meinem Toko System-3 gelb bzw. rot. :wink:
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Werna76
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Beitrag von Werna76 »

Jens hat geschrieben: Ansosnten werden eigentlich nach jedem Skiurlaub die Kanten entgratet. Dazu hab ich mir den Edge-Tirck gekauft
Ich würd meine Ski ja auch gerne mal selbst präparieren/ausbessern. Problem ist nur dass ich zwei linke Hände hab!
Falls ich mir auch dieses Teil kaufe... Kann ich da meine Kanten damit ruinieren wenn ich was falsch mache oder is das eh idiotensicher???

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lanschi
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Beitrag von lanschi »

Es kommt draufan welches Werkzeug du hast. Es gibt beinahe idiotensicheres Werkzeug von Holmenkol, wo einfach die Klinge in den Schleifwinkel eingespannt und der Winkel mittels Plastikplättchen eingestellt wird.

Kaputt machen kann man immer was!! Am Besten einfach bei alten Skiern ausprobieren 8)
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dama
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Beitrag von dama »

naja ich mach des ganze au selber. Zumindest habe ich meinen jetzt 4 Jahre alten Ski nur einmal in die Werkstatt gebracht - zum Abschleifen. Das wird auch wohl nur der selber machen, der selber eine Skiwerkstatt hat ;-).
Sonst wachs ich halt immer selber. Mach das nicht ganz so professionell, wie man es vielleicht machen könnte.
Dazu lege ich die Skier immer auf 2 Doppelte Getränkekistenstapel. Das hält im Allgemeinen gut genug. Dann einfach die Skibremse mit Gummis so befestigen, dass man beim drüberziehen mit den Bügeleisen nicht gestört wird.
Außerdemm lass ich das Wachs auch immer auf dem Skier und zieh erst gar nicht erst ab. Ich denk, wenn man einen Skier für eine Abfahrt wachst, wie im Profisport, dann lohnt es sich wirklich alles gescheit zu machen. Da ich aber immer nur Zuhause meine Ski wachse, damit ich des Zeug nicht immer mitschleppen muss, gibts bei einer Woche Urlaub auch nur eine Wachsschicht. Wenn ich da noch ewig das ganze Wachs wieder abzieh, ist wirklich innerhalb von 2/3 Tagen überhaupt kein Wachs mehr drauf. Zieh ich nicht ab, dann gehts in etwa so auf, dass nach 7 Tagen das Wachs aufgebraucht ist. Dafür habe ich natürlich am Anfang vom Skiurlaub schlechte Ski, aber da muss ma sich ja eh noch einfahren. Genauso unnötig find ich da auch, dass man noch eine Struktur reinbürstet - das passiert alles von selbst - schätzungsweise nach den ersten zwei Abfahrten. Diese Regeln sollte man als Amateur meiner Meinung nach nicht so eng sehen
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Beitrag von lanschi »

Struktur reinbürsten hat man in 2 min erledigt - ob es was bringt darüber kann man streiten :wink:

Ich zieh meine Schi immer ab.
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k2k
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Beitrag von k2k »

Sorry, aber das mit dem nicht abziehen ist totaler Quatsch. Das würd ich in jedem Fall machen, sonst dreht sich die Wirkung des Wachsens gerade ins Gegenteil um. Es hat schon seine Gründe, warum man das macht - genauso wie die Sache mit der Struktur reinbürsten.
Im übrigen zieht das Wachs beim Heißwachsen auch in den Belag ein und bleibt nicht nur oberflächlich erhalten.
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Beitrag von Stefan »

bei hartem firn kannst du dir das abziehen aber auch schenken, der harte untergrund reißt das sowieso wieder alles tunter nach drei, vier fahrten...
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k2k
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Beitrag von k2k »

Hab hier mal einen Ausschnitt aus dem "Toko Wax Manual", kann man sich bei www.toko.ch runterladen. Da werden die gängigen Arbeitsschritte auch erklärt.
Beim Gleiten des Ski- oder Boardbelags über den Schnee bilden sich an den Kontaktpunkten zwischen Belag und Schnee kleine Wassertröpfchen.

Wird dabei die Kontaktfläche zu gross, vergrössert sich die Reibung - es kann ein derart grosser Wasserfilm entstehen, der zu einer starken Sogwirkung führen kann.
Natürlich ist es auch bei zu kleiner Kontaktfläche und der kleinen Reibung schwieriger, den gewünschten Schmiereffekt zu erzielen.

Abhilfe schaffen hier die Belagsstrukturen. Um eine optimale Kontaktfläche zwischen Ski und Schnee zu erreichen, wird eine Struktur in die Belagsoberfläche geschliffen. Diese Strukturen werden im Rennsport ganz individuell den Rauhigkeiten der Schneeoberfläche angepasst - wodurch sie für einen optimal gleitenden Ski sorgen.

Die Auswahlkriterien: Bei tiefen Temperaturen und feinkristallinem Schnee wird eine feine Struktur, um die Kontaktfläche und die Reibungskräfte zu optimieren, gewählt. Wärmere Temperaturen, grobkörniger Schnee und Nassschnee erfordern gröbere Strukturen, um die Kontaktfläche zu reduzieren und somit die unerwünschte, bremsende Sogwirkung zu verhindern.
Wenn ich nun das Abziehen und Ausbürsten ganz bleiben lasse, ist die Belagsstruktur unter der Wachsschicht verborgen und kann ihre Wirkung nicht entfalten, das sollte klar sein. Folge ist, daß der Ski nicht läuft - und zwar nach meinen Erfahrungen überhaupt nicht. Und ich habe auch meine Zweifel, daß sich das überschüssige Wachs gleichmäßig runter fährt.

Es gibt Dinge bei der Skipräparation, die kann man getrost weg lassen, weil sie wirklich nur im Rennsport was bringen. Aber Abziehen und Ausbürsten gehört zu den Essentials.
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Beitrag von Stefan »

von gleichmäßig hab ich auch nix geschrieben :lol:
sei beruhigt, ich zieh meine ski eh jedesmal brav ab :wink:
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Beitrag von lanschi »

k2k hat geschrieben:Es gibt Dinge bei der Skipräparation, die kann man getrost weg lassen, weil sie wirklich nur im Rennsport was bringen. Aber Abziehen und Ausbürsten gehört zu den Essentials.
Zustimmung!!

Wobei für mich auch das Kantenfeilen ein absolutes Muss ist, wer sich schon mal original Rennschi direkt aus der Fabrik gekauft hat wird das bereits kennen.

Mit diesen Schliffen kann man nicht schi fahren, aber wenn man mit dem Werkzeug ein wenig nachhilft ist das alles kein Problem mehr!

Ich kann´s wirklich nur jedem empfehlen, das ganze "gscheit" zu machen, ein falscher Kantenschliff kann auch blöd ausgehen. :roll:
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Beitrag von Stefan »

stimmt. kanten sind dabei wesentlich mehr essential als das wachs meiner meinung nach - vor allem bei carvern.
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Beitrag von k2k »

Stefan hat geschrieben:von gleichmäßig hab ich auch nix geschrieben :lol:
sei beruhigt, ich zieh meine ski eh jedesmal brav ab :wink:
Naja, im Prinzip sei es jedem selbst überlassen, wie er seine Ski präpariert - ob Rennsport-mäßig oder nicht, ob mit Abziehen oder ohne. Das ist mir völlig egal. Ich bin halt selber gelegentlich beim Ski-Service beschäftigt und hab da so meine Erfahrungen gemacht... ;-)

@Kanten feilen: Klar gehört das auch dazu - aber es ging ja hier hauptsächlich um die Problematik abziehen oder nicht.
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Beitrag von dama »

bei den Kanten geb ich mir auch mehr Mühe - kann man auch mehr kaputt machen.

Klar es ist schon so, dass es ein wenig dauert, bis das Wachs etwas abgefahren ist - aber nach wenigen Abfahrten zweigen sich erste Ergebnisse - je nach Schneebedingungen natürlich... Es fährt sich sicher auch nicht ganz gleichmäßig ab - mit der Zeit ist aber trotzdem alles Wachs überall oberflächlich abgefahren. Wenn man die Skier nur einmal für einen Urlaub wachst, dann hat man eh viele Kompromisse. Und ob ich jetzt die ersten Tage schlechter fahre oder die letzten... was solls? Klar so hab ich nie ein Optimum dafür aber immer ein gehobenes Niveau - außer vielleicht ganz am Anfang. Wenn ich sie perfekt gemacht habe sind sie am Anfang perfekt und nach 3 Tagen abgefahren und das Wachsen bringt ab da 0%. Außerdem hab ich so noch die Sicherheit, dass der Belag am Ende nicht total austrocknet bzw. weiß wird - und weniger Arbeit.
Aber mir ist es auch egal, wie ihr eure Skier wachst...
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Beitrag von Jens »

Werna76 hat geschrieben:
Jens hat geschrieben: Ansosnten werden eigentlich nach jedem Skiurlaub die Kanten entgratet. Dazu hab ich mir den Edge-Tirck gekauft
Ich würd meine Ski ja auch gerne mal selbst präparieren/ausbessern. Problem ist nur dass ich zwei linke Hände hab!
Falls ich mir auch dieses Teil kaufe... Kann ich da meine Kanten damit ruinieren wenn ich was falsch mache oder is das eh idiotensicher???
Das mit den zwei linken Händen kenne ich :lol: . Hab mir das ganze auch sehr lange überlegt, bo ichs tun soll oder nicht. Hab mich dann auch erstmal nur schrittweise drann gewagt.
Angefangen hab ich glaub mit dem wachsen. Da hatte ich schiss wegen der Temperatur des Bügeleisens (altes Bügeleisen meienr Mutter), doch mit n bischen feeling kreigt man das schon raus, am besten im unteren Temperatur Bereich des Bügeleisensanfangen, dann merkt man wann etwa das Wachs zu schmilzen beginnt. Abzeihen und ausbürsten war nachdem ich die Richtung gecheckt hab auch kein Problem.

Dann hab ich mir den Edge Trick geholt, und mal das entgraten angefangen. Da kann man ebenfalls nicht viel falsch machen, einfach mit dem Finger mal über die Kante, dann merkt man schon wo man etwas mehr entgraten muss und wo weniger. Das einzige Problem war, welchen Winkel man wählen soll, aber da hilft es einfach den Schleifwinkel des SKiservices abzufragen. Speziell beim Edge-Trick muss man aufpassen, dass sich die Winkeleinstellung während des entgratens nicht verstellt. Heute würde ich mir glaub n besseres Teil kaufen, welches eine festere Gradeinstellung hat, aber zum probierne und evtl. mal im Skiurlaub entgraten ist das Teil OK.

Anschliessend hab ich mich sogar ans Belagausbessern getraut und mir Folit Strips geholt und das Belag reparieren geprobt. Das hat auch funktioniert, davor hatte ich ehrlich gesagt den meisten bammel.

Nachdem ich die Skier immer in eine Konstuktion aus Schraubstock und Holzklötzen gespannt hatte, was aber zur Folge hatte, dass sich die Skier beim Ausbürsten und entgraten immer selbständig machten, hab ich mir professionelle Skispanner besorgt, eine lohnende wenn auch teure Anschaffung. Würde ich aber für die ersten versuche nicht machen. Die Bindugn hab ich übrigens mit handelsüblichen EInmachgummis zurückgehalten.

Am besten mal probieren. Das Wachs, ne Abziehklinge und ne Bürste sind relativ günstig in der Anschaffung.. Als Bügeleisen tuts Mama's altes, sollte halt nicht unbedingt n Dampfbügeleisen sein :lol: und los gehts am besten mit nem alten paar SKkier probieren, da kann man nicht viel falsch machen.


Wachs abziehen: Das nicht abgezogene Wachs landet übrigens irgendwo auf den Bergen oder wird bei der Schneeschmelze ins Tal gespült, wenn ich seh was ich nach dem wachsen wieder abzieh, so sollte man sich das mit dem abziehen doch überlegen.
Tiefschnee muss gewalzt sein

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