Wetter: bis 14 Uhr: Sonne, warm, wenige Wolken. 14 bist 16 Uhr: leichtes Gewitter mit einigem Regen, danach: wieder Sonne und warm.
Heute stand das Val Mora auf dem Programm, ein Hochtal auf fast 2000m, in dem unsere Route aus Wander- und Wiesenwegen bestehen sollte. Deshalb war nach dem Aufstehen der erste Blick dem Wetter gewidmet. Sonne! Glück gehabt! Bei schlechtem Wetter wäre die einzige Strassenalternative der Umbrailpass gewesen… So aber ging es gut gelaunt zum Frühstück, so dass wir um kurz nach 9 Uhr los kamen. Ein Zwischenstopp an einer Bäckerei (Alleine das Schild „Wir freuen uns auch über €“ war ein Stop wert), da es fast 40km nun nix mehr geben wird (und irgendwie passten die Brötchen noch in den Rucksack). So begann nun der lange und für uns mühselige Aufstieg (teilweise fahrend, teilweise schiebend). Blöd fand ich, dass es ohne warm fahren gleich rauf ging. Zwar oft in Serpentinen, aber immer noch recht steil. Dafür entschädigten die Ausblicke auf die Landschaft. Und die Ruhe. Die erste Pause machten wir an der Alpe Vau. Hier konnten wir auch sicherheitshalber unsere Flaschen wieder auffüllen. Weiter ging es auf dem Weg an Las Clastras (eine Alpe) bis auf 2234m rauf. Geschafft! Hier hatten wir uns nun unsere Brötchen verdient. Nach einer erholsamen Pause ging es nun auf einem Schotterweg Richtung Alpe Mora. Richtig viel Natur um uns rum. Kurz vor der Alpe Mora wechselten wir dann auf einen Wanderweg, der entlang eines Baches Richtung Passo Val Mora (der aber niedriger liegt als unser höchster Punkt). Nun wurde es fahrtechnisch interessanter. Teilweise ausgesetzt (links geht’s 30m runter in den Bach, Weg nur 50cm breit), teilweise durchs Gebüsch und über Wurzeln ging es nun voran. Durch Unwetter war an 3 Stellen der Weg durch Muren verschüttet worden, da hiess es absteigen und dem neuen Pfad folgen. Nur bedingt etwas für mich, da es doch auf einer Seite meist direkt wieder einige Meter runterging. Und nach 2 der drei Stellen kam dann auch noch Regen mit einem leichten Gewitter auf. Also schnell Regenzeug an und weiter! Hauptsache von diesem Wanderweg und den Muren weg, wer weiss wie lange und wie viel es regnet. So waren wir froh, als wir endlich am Passo Val Mora ankamen und dort wieder ein guter breiter Schotterweg war. Weiter ging es bei leichtem Regen zum Lago San Giacomo di Fraele. Da es erst 15 Uhr war, kam bei uns die Hoffnung auf, um 17 Uhr in Bormio zu sein und dann hatten wir da was von Thermen gelesen. Deshalb nix mit kurzer Pause in einem Rifugio, sondern immer weiter voran. Am ersten Stausee vorbei, die Staumauer liessen wir rechts liegen. Der zweite See ist momentan leer (wird wohl was an der Staumauer gebaut). Sieht interessant aus (versunkene Häuser, Schutt etc.). Wir entschieden uns auf der selben Seeseite wie bisher zu bleiben. Naja, ein Fehler war es nicht, aber es brachte noch 2 mal etwas Abenteuer ins Spiel, da an 2 Stellen der Weg leider bei einem Unwetter weggerissen wurde. Aber wir fanden jedes Mal ein Durchkommen. Leider sind die gesamten Wege dort nicht geteert, sondern haben eine feine Dreckschicht als Belag. Das in Verbindung mit dem Regen machte ein Fahren mit mehr als 15km/h zu einer Mordssauerei. Über die beeindruckende Staumauer hinweg (hier kam dann auch schon wieder die Sonne raus) ging es zu den Torri di Fraele. Irgendwie hatten wir uns beide schon auf die Abfahrt gefreut, nur war an ein zügiges Fahren nicht zu denken (sowohl der Dreck, der dann alles versaute als auch bei mir zum Bremsenschonen. Bei Nässe und dem Dreck wären meine Beläge wohl bei schneller Fahrt in null komma nix verbraucht gewesen). Aber eine langsame Abfahrt hat den Vorteil, dass man sich schön die Gegend anschauen kann (wenn kein Auto kam, da die Strasse bis zu den Stauseen auch für Autos frei ist). Warum die Strasse nicht geteert ist haben wir uns auch gefragt, aber keine plausible Antwort herausfinden können. Unten im Tal kamen wir dann wieder auf Teer und an einem Rastplatz gab es einen Brunnen – hier wurde erst mal ein Saubermachstop eingelegt. Danach ging es auf einer wenig befahrenen Strasse über Premadio nach Bormio. Beim Infostop an der Therme stellte sich dann aber heraus, dass es über 20 Euro Eintritt (ok, dann für 4 Stunden) kostet. Da es nun schon fast 18 Uhr war, war uns das dann einfach zu teuer. Also suchten wir unser Quartier (Pension Dante, direkt in der Innenstadt) und freuten uns dann darüber, als unsere Herbergswirtin uns erst Wasser zum Reinigen der Räder gab und uns dann anbot, unsere Kleidung zu waschen. Und im Skikeller standen die Räder auch sicher.
Nach einer Dusche ging es dann auf Pizzeriasuche. Ganz Bormio war auf den Beinen, da wohl das Ende der Festwoche gefeiert wurde. Nachdem wir uns das dann noch was angeschaut haben gab es noch ein Bier und dann war auch schon schlafen angesagt.
Unser Quartier der vorherigen Nacht, Crüsch Alba.
Tolle Landschaft.
Weide der Alpe Vau. Endlich mal eben.
Wir.
Wasserfall.
Weiter gehts! Bergan.
die Landschaft wird alpiner. Man merkt dass man auf fast 2000m ist.
oben.
Hochtal Val Mora.
dito. Auffallend das große Kiesbett des Bachs.
Der teilweise schmale Wanderweg.
Warum eine Fahrt durch den Bach und nasse Füsse riskieren wenn es eine Brücke gibt.
eine der Schuttmuren.
geht zwar gut runter, aber der Weg ist breit genug.
Lago di San Giacomo di Fraele.
Staumauer des oberen Sees.
wo ein Wille da ein Weg. Sah schlimmer aus als es war.
dito.
Der leere Stausee.
Gerade noch Regen, nun wieder Sonne. Der Helm passt - Dreiwettertaft

Kurz vor den Torri de Fraele. Gut erkennbar der Dreck/Matsch auf der Strasse.
Tolle Strasse, wenn nur nicht der Matsch wäre.
Die beiden Türme, die die alte Strasse bewachten.
Erster Blick auf Bormio.
Skigebiet von Bormio im Zoom.
Hotel Dante.
Piazza in Bormio.
Kirche.
GPS Track:
für Google Earth:
http://www.kaldini.de/transalp/tag4/tag4.kmz