Mehr Details folgen im Rahmen des Berichttelegramms:
Übersichtskarte zur besseren Orientierung
Anreise: Linz - Salzburg - Reit im Winkl - Kössen - Kufstein - Innsbruck - Landeck - Scuol - Zernez - Munt la Schera Tunnel - Livigno in gut 8 Stunden (über 2 Stunden länger als geplant aufgrund von Stau ab Salzburg und starkem Schneefall ab der Schweizer Grenze); retour in 5,5 Std.
Wetter:
großteils sonnig, oft wolkenlos, selten stärker bewölkt, durchwegs gute Sicht, nachts tlw. Schneefall, am 3. Tag starker, böiger Wind
Temperatur:
untertags am Berg zwischen -10° und +5°
Schnee:
ca. 20 - 80 cm, großteils perfekte Pistenverhältnisse mit Pulverschnee, am 3. Tag durch den Wind tlw. massive Schneeverfrachtungen, an ausgesetzten Stellen tlw. stark verblasen und demzufolge steinig, vor allem am Grat des Monte della Neve und bei der Bergstation Blesaccia 2. Talabfahrten zur Carosello Gondel nachmittags meist leicht aufgefirnt.
Geöffnete Anlagen:
alle
am Freitag war ganztägig die DSB Monte della Neve, die genau am Grat verläuft und ab etwa 14 Uhr die 4KSB Blesaccia 2 außer Betrieb
Offene Pisten:
alle außer
- die schwarze an der DSB Tagliede - Valandrea
- Centrale im mittleren Bereich (Carosselo 3000 2. Sektion)
- eine rote Variante an der 4KSB Federia an der gearbeitet wurde
- eine schwarze Variante an der 4KSB Blesaccia 2
- eine Piste an der 4KSB Trepalle
- eine schwarze Abfahrt an der 6KSB Valfin (von unten gesehen die ganz rechte)
Meisten Gefahren mit:
Carosello 3000:
4KSB Fontane - Vetta
6KSB Federia
Mottolino:
6KSB Valfin - Monte della Neve
Wenigsten Gefahren mit:
Tallifte gar nicht
Wartezeiten:
immer durchgefahren außer:
tlw. an der 4KSB Monte Sponda ab 12 Uhr bis zu 5 min
einmalig an der EUB Mottolino um 13 Uhr 5 min
Gefallen:
1) die Schneeverhältnisse:
nicht zuletzt durch den Neuschnee von Dienstag auf Mittwoch hatten wir eigentlich die ganzen Tage optimale Verhältnisse,
die Abfahrten wurden jede Nacht vorbildlich präpariert, eine derartige Pistenpflege habe ich bisher nur in den Dolomiten erlebt, anscheinend ist das in ganz Italien Standard.
2) die Pisten:
weit, breit und leer sind wohl die Adjektive, die Livigno´s Traumhänge am besten charakterisieren. Der ein oder andere mag die Abfahrten als monoton bezeichnen, wir haben die Pisten sehr genossen. Unzählige Carving-Bahnen in Überbreite, makellos glatt gebügelt und kaum Leute unterwegs. Bei solchen Voraussetzungen ist Skifahren ein Hochenuss, ein müheloses Dahingleiten, ein unbeschwertes, spielerisches Austesten des eigenen Könnens, ein Vergnügen das seinesgleichen sucht.
3) das Skigebiet:
auf zwei weißen, langgezogenen Bergrücken beiderseits des breiten Hochtales, in dem sich Livigno kilometerlang entlang der Straße windet, liegen die beiden Hauptreviere: rechts die baumfreien, kilometerlangen und sanft kuppierten Hänge die sich zwischen Valandrea, Costaccia, Vetta Blesaccia, Lac Salin und Val Federia ausbreiten, besser bekannt als Carosello 3000 und links das aussichtsreiche, etwas kleinere, aber nicht minder genussvolle Areal zwischen Mottolino, Passo d´Eira, Monte della Neve und Trepalle (mit ca. 2100 Metern Europas höcht gelegener dauerhaft bewohnter Ort).
Aufgrund dieser Trennung des Gebietes werde ich auch die anschließende Fototour in zwei Teile splitten, womit ein besserer Überblick gewährleistet werden soll.
4) die Landschaft / das Panorama:
Sowohl im Mottolino als auch im Carosello Gebiet bieten sich eigentlich von jedem Punkt aus traumhafte Ausblicke und unbeschreibliche Panoramen in alle Himmelsrichtungen. Durch das breite Tal in der Mitte gewinnt das Gebiet an Weite, die Blicke reichen von der Berninagruppe im Westen über den allgegenwärtigen Ort Livigno, welcher von hoch oben wie ein überdimensionaler Tausendfüßler erscheint bis hin nach Bormio und dem östlich gelegenen Ortlermassiv.
5) der Ort:
Livigno erscheint auf den ersten Blick als etwas farbloses Straßendorf ohne besonderes Zentrum, bei näherer Betrachtung aber gefällt vor allem die ausgedehnte Fußgängerzone mit ihren unzähligen Geschäften, Cafés, Restaurants und Bars. Nach wie vor finden sich auch im Zentrum viele ursprüngliche, gut erhaltene Holz- und Steinhäuser, die für diese Region so typisch sind und dem Ort ein ganz besonderes Gesicht verleihen. Auch die Architektur der moderneren Hotels ist - abgesehen von einigen Ausnahmen, sehr gut gelungen und es wird großteils versucht, Tradition und Moderne bestmöglich zu kombinieren. Schon alleine durch die abgeschiedene Lage (man erreicht Livigno im Winter nur durch den einspurigen Munt la Schera Tunnel und den Foscagno Pass von Süden) herrscht im Ort eine ganz besondere Atmosphäre.
6) Essen und Trinken:
In Livigno muss auch das kulinarische Angebot gesondert erwähnt werden: Bresaola (Bündner Fleisch), Polenta, Pizzoccheri (Buchweizen Nudeln) und Steinpilze sind nur einige Spezialitäten der Region und machen einen Urlaub in Livigno auch zu einer kulinarischen Entdeckungsreise - auch auf den Skihütten ist das Angebot dementsprechend vielfältig und man kann täglich was neues probieren.
7) die Preise:
Durch den Zollfreistatus sind die Preise tlw. noch sehr niedrig, typische Duty-Free Artikel wie Zigaretten, Spirituosen etc. bekommt man fast geschenkt, der Liter Diesel steht momentan bei knapp 70 cent.
Nicht gefallen:
- relativ lange und mühsame Anfahrt (Munt la Schera Tunnel; Maut 23 Euro hin+retour)
- viel Verkehr auf der Hauptstraße - nachmittags war meistens alles komplett verstopft, keine Ahnung wo da alle hinwollen, bei den kurzen Entfernungen und dem perfekten Skibusnetz braucht man eigentlich den ganzen Urlaub kein Auto
- Steine an ausgesetzten Stellen: durch den Wind am Freitag gab es vor allem im Gipfelbereich, an Kuppen etc. viele Steine, auch auf einigen stärker frequentierten Pisten (v.a. Monte Sponda) kamen nachmittags kleine Steinchen durch.
Fazit:






An dieser Stelle nochmals der Link zur Übersichtskarte.
Ich beginne meinen Fotobericht mit der rechten Seite, also dem Carosello 3000 Gebiet, hier die Nummern der wichtigsten Liftanlagen:
25 DSB Livigno - Tagliede
27 DSB Tagliede - Valandrea
28 4KSB Valandrea - Vetta
19 4KSB Fontane - Vetta
15 3SB Blesaccia 1
16 4KSB Blesaccia 2
11 6EUB Carosello 3000 Sektion 1
12 6EUB Carosello 3000 Sektion 2
13 3SB Lac Salin
14 6KSB Federia
^ Anfahrt durch den Munt La Schera Tunnel
^ unsere Unterkunft, das "Tea Lago", im Hintergrund unser Hauslift, der Tellerlift Pemont
^ Blick am Morgen von unserer Unterkunft in Richtung Zentrum, im Hintergrund die Hänge des Carosello 3000 mit den Tagliede Liften
^ herrliches Wetter bei der ersten Auffahrt mit der alten Sacif DSB Livigno - Tagliede
^ an der Bergstation der Tagliede Lifte, gegenüber der Mottolino mit der Trasse der EUB und rechts der Monte della Neve
^ weiter gehts nun steil bergauf mit der anschließenden DSB Tagliede - Valandrea
^ Blick zurück zur Talstation, gut zu erkennen die Steilheit der Trasse
^ Kurz vor der Bergstation überblickt man den Stausee am Taleingang
^ Wir blicken hinüber auf die Flanken des Mottolino, v.l.n.r. erkennt man die Trassen der EUB Mottolino, 4KSB Monte Sponda und 6KSB Valfin, am Grat verläuft die DSB Monte della Neve
^ die Agamatic 4KSB Valandrea - Vetta schließt direkt an
^ die Talstation mit der Costaccia Skihütte
^ Bergstation mit Monte della Neve
^ wir schaukeln weiter zur Skydancer 4KSB Fontane - Vetta
^ diese Bahn erschließt die wohl beste Carving-Strecke des gesamten Gebietes - gleichmäßige, optimale Neigung, extrem breit und wenig Leute
^ Fontane - Vetta mit Blick auf Livigno
^ 6. Jänner, 13 Uhr, kein Mensch unterwegs
^ die nächste Bahn am Weg zum Carosello ist die Poma 4KSB Blesaccia 2
^ hier wird das Gelände wieder etwas anspruchsvoller
^ eine Piste schöner als die andere
^ Von der Bergstation am Gipfel der Vetta Blesaccia fällt ein erster Blick ins Val Federia und zur Talstation der gleichnamigen KSB
^ sanfte, schön kuppierte Pisten führen vom Carosello 3000 ins Federia Tal
^ Strecke der 6KSB Federia
^^^ die spektakulär gelegene Talstation
^ weiter gehts über eine kilometerlange Traumabfahrt ...
^ ... vorbei an der Mittelstation der EUB ins Tal zur ...
^ ... 6EUB Carosello 3000
^^ stylische Kabinen der Agudio Uralt-EUB designed by Pininfarina
^ die Station mit dem steilen Schlusshang der schwarzen Talabfahrt im Ortsteil San Rocco
^ Livigno
^ 1. Sektion kurz vor der Mittelstation mit dem Monte della Neve
^ Mittelstation
^ nochmals die Mittelstation, im Vordergrund die 3SB Blesaccia 1 (Poma)
^ Blick auf die über 2 km lange Strecke der 2. Sektion zum Carosello 3000 auf knapp 2800 Meter
^ Talststation der kurzen 3SB Lac Salin (Sacif)
^ nochmals mit Piste
^ Blick aus der 3SB Blesaccia 1 zur 4KSB Blesaccia 2
^ und zurück zur Talstation
^ Blesaccia 1 bei Sturm