Wetter: Sonnig, wenige Schleierwölkchen, Temperatur 0-9°C
Schnee: 5-30 cm harter Altschnee, z.T. mit Eisplatten und Steinen, ab Mittag auffirnend, Südhänge sulzig bis nass
Geöffnete Anlagen: Alle außer SCHL Hebelwiese (Schneemangel)
Geöffnete Pisten: Alle außer Fahler Loch, Ahornbühl, Hebelwiese (="Rothausabfahrt"). Skibrücke schneemangelbedingt gesperrt.
Gefallen: Freundlichkeit des Personals, klasse Wetter, Schleppliftfahren
Nicht gefallen: Schneemangelbedingte Beeinträchtigungen (für die der Feldberg nichts kann)
Kurios: Umgangssprache Niederländisch
Bewertung:










Für den Skiausflug am Faschingsdienstag fiel die Auswahl eines Schwarzwälder Skigebietes nicht schwer. Wegen des enormen Schneemangels waren für den Skibetrieb lediglich geöffnet: Belchenseilbahn, Stübenwasenlift (Teilstrecke) in Todtnauberg, Wiedenerecklift - und der Feldberg. Also ging es in der Erwartung, dort nicht unbedingt allein zu sein, zum höchsten Berg im Schwarzwald. Die Anfahrtskilometer vom Höllental bis zur Passhöhe boten ein beunruhigendes Szenario: Aus einem vollständig abgetauten, ergrünenden Mittelgebirge ragten mit Feldberg und Seebuck zwei flache, weiße Höhenrücken heraus. Diese Schneelage ist OK für Ende März, aber nicht für Ende Februar. Schneekonditionen und Wetter bereiteten mir am Feldberg folglich einen reinen Frühjahrsskitag.
Einer Empfehlung aus dem Forum folgend war ich bereits um 8:10 Uhr vor Ort und erhielt zur Belohnung einen Parkplatz in erster Reihe an der Seebuckpiste. Die Anlagen am Seebuck starten bei gutem Wetter schon um 8:20 Uhr, und so gab es dort bis 9:30 Uhr ungetrübten Skispaß mit Sonne und Alpenblick auf gut präparierter, hartgefrorener Piste. Wie erwartet trafen am Seebuck anschließend die Massen ein. Die Wartezeit an der 6KSB stieg in kürzester Zeit von 0 auf über 5 Minuten. Die Umgangssprache wechselte für den Rest des Tages zu Niederländisch, was ich in dieser Ausprägung nicht mal aus großen österreichischen Skigebieten kenne. Neben der Sprache und dem lokalen Leihequipment waren viele Niederländer an untaillierten Ski zu identifizieren ...

Bis 10:30 Uhr fuhr ich am SCHL Zeiger, der sonst eigentlich nur als überfüllter Zubringer dient, am Vormittag des Faschingsdienstags aber leer blieb. Der Piste des Zeigerlifts fehlte unten bereits Schnee. Weiter ging es über die Passstraße (Skibrücke mangels Schnee gesperrt) für einige Abfahrten zu den SCHL Zeller I und II, deren Pisten im unteren Bereich ebenfalls bereits ein Schneeproblem hatten. Wartezeitbedingt (5 Minuten) ging es gegen 11:30 Uhr unter Auslassung des überfüllten SCHL Grafenmatt weiter nach Fahl.
Wegen der nordseitigen Ausrichtung bleiben die steilen Hänge in Fahl im Februar bis zum Mittag schattig. Entsprechend blieben die geöffneten Pisten (Weltcup, Klusenwald, Fahler Loch Freeride) bis ca. 13:00 Uhr hart und z.T. eisig. SCHL Silberwiese, DSB Weltcup und 4KSB Ahornbühl ("Rothausbahn") blieben den ganzen Tag leer. Piste und SCHL Hebelwiese waren mangels Schnee im unteren Bereich leider geschlossen. Alle geöffneten Fahler Pisten waren im unteren Bereich erheblich durch Vereisung, Steine und apere Flächen beeinträchtigt und erweckten nicht den Eindruck, als sei hier in den letzten Tagen auch nur ein einziges Pistengerät im Einsatz gewesen. Angesichts der Gesamtschneesituation habe ich die Beeinträchtigungen aber akzeptiert und war froh, die alten Mittelgebirgsskier für diesen Skitag ausgewählt zu haben. Den Slalomparcours aus purzelnden, abrutschenden Skifahrern an den drei Steilhängen im unteren Bereich der Weltcupabfahrt zwischen Talstation DSB Weltcup und Rothausbahn habe ich als sportliche Herausforderung angesehen - bei den vorliegenden Bedingungen muss man eben allem einen positiven Aspekt abgewinnen.

Auf dem Rückweg zum Seebuck gegen 15:30 Uhr habe ich die Pflichtfahrt am Grafenmattlift eingelegt. Wegen der vollen Piste mit Wasserskieinlagen und der Liftwartezeit war eine Wiederholung nicht empfehlenswert. Auch am Seebuck blieb es bis nach 16:00 Uhr voll.
Einem Wunsch aus dem Forum entsprechend habe ich nachfolgend neben einigen Standard-Feldbergbildern auch Fotos der Stationen der neuen Rothausbahn eingefügt. Die Bergstation ist Uni-G und somit unspektakulär. Die Architektur des Talstationskubus kenne ich von einem 1980er Jahre-Sporthallenbau aus Hannover. Ich habe sie schon damals als wenig ansprechend empfunden. Landschaftsangepasste Bauweise hätte der Talstation besser getan. Ich verstehe nicht, warum die Architektur moderner Seilbahnstationsgebäude das derzeit grundsätzlich ignoriert. Mit zeitgemäßer Bauweise z.B. ein Schwarzwaldhausdach wenigstens zu imitieren, kann doch nicht sooo schwer oder teuer sein ... Aber der Fahrkomfort der neuen Rothausbahn ist klasse. Hohe Fahrgeschwindigkeit, kein Rattern auf den Rollenbatterien der Stützen, kein Schaukeln beim Bremsen. Die Bahn ist exakt das, was man von einer modernen KSB erwartet.
Fazit: Ein Frühjahrsskitag zu ungewöhnlich frühem Zeitpunkt am Feldberg. Schön, dass der Skibetrieb angesichts der aktuellen Bedingungen überhaupt möglich war. 7,5 Stunden Skifahren fast ohne Pause sprechen für sich.
Leerer Seebuck um 8:30 Uhr.
Alpenblick vom Seebuck über Grafenmatt.
Schneesammeln am Seebuck.
Ohne Menschenmassen macht der Seebuck Spaß. 9:00 Uhr.
Mit Menschenmassen macht der Seebuck weniger Spaß. 9:30 Uhr.
SCHL Zeiger ganz leer.
SCHL Zeller I. Links neben der Talstation wird die Piste schon braun.
Schlusshang SCHL Zeller II. Hält auch nicht mehr lange.
Massenbetrieb in Grafenmatt um 13:00 Uhr.
SCHL Grafenmatt (Foto vom Nachmittag).
SCHL Grafenmatt (Foto vom Nachmittag).
Rothausabfahrt oberer/geöffneter Teil als Zubringer zum SCHL Silberwiese.
SCHL Silberwiese, Talstation.
SCHL Silberwiese, Strecke. Die rausgefallenen Skifahrer und Boarder führten hier (wie so oft) zeitweise zu regem Fußgängerverkehr.
Fahler Loch Freeride-Abfahrt leicht aufgefirnt. Frühjahrsski vom Feinsten.
Fahler Loch Freeride-Abfahrt. Tribünenturm der ehemaligen Skisprungschanze.
Fahler Loch Freeride-Abfahrt. Tribünenturm der ehemaligen Skisprungschanze.
SCHL Silberwiese mit Bergstation 4KSB Ahornbühl (Rothausbahn)
DSB Weltcup mit harter, aber sonst guter Piste.
DSB Weltcup. Es wird trainiert.
Geschlossene, weil unten abgetaute Piste Hebelwiese (Rothausabfahrt).
Weltcuppiste Schlusshang. Die Gebäude der neuen Rothausbahn.
Weltcuppiste Schlusshang. Die Gebäude der neuen Rothausbahn. Nutzbar, aber nicht fertig.
4KSB Ahornbühl (Rothausbahn), Talstation. Für mehr als diesen Kubus hat der Einfallsreichtum nicht gereicht. Mich begeistert solche Architektur in Erholungslandschaften wenig.
4KSB Ahornbühl (Rothausbahn), Talstation.
4KSB Ahornbühl (Rothausbahn), Talstationsgebäude.
4KSB Ahornbühl (Rothausbahn), Talstation.
4KSB Ahornbühl (Rothausbahn), Talstation. Details.
4KSB Ahornbühl (Rothausbahn), Talstation. Details.
4KSB Ahornbühl (Rothausbahn), Talstation. Details.
4KSB Ahornbühl (Rothausbahn), Talstation. Details.
4KSB Ahornbühl (Rothausbahn), Ausfahrt aus der Talstation.
4KSB Ahornbühl (Rothausbahn), Blick zur Talstation.
4KSB Ahornbühl (Rothausbahn), Strecke.
4KSB Ahornbühl (Rothausbahn), Strecke.
4KSB Ahornbühl (Rothausbahn), Bergstation im Uni-G-Design.
4KSB Ahornbühl (Rothausbahn), Bergstation im Uni-G-Design.
4KSB Ahornbühl (Rothausbahn), Bergstation im Uni-G-Design.
4KSB Ahornbühl (Rothausbahn), Bergstation im Uni-G-Design.
4KSB Ahornbühl (Rothausbahn), Bergstation im Uni-G-Design.
4KSB Ahornbühl (Rothausbahn), Bergstation im Uni-G-Design.