Nichtsdestotrotz war für Rico und mich schon kurz nach unserer letztjährigen Tour klar, dass wir das wiederholen mussten. Und die Route war auch schnell gefunden: ging es letztes Jahr immer westlich der Etsch entlang, sollte es dieses Jahr eine östliche Route sein. Start in Mittenwald, Ziel wieder Riva bzw. Torbole.
Eine Analyse meiner Fehler des letzten Jahres ergab, dass ich a) am Equipment einige Dinge ändern musste, b) mein Fahrkönnen auf Nicht-Asphalt verbessern musste und c) einfach fitter (=mehr Kilometer und mehr Höhenmeter im Training) sein musste.
Punkt a) war schnell erledigt, ein neuer Vorbau (kurz, dafür hoch geneigt) machte aus meiner Strassenrennmaschine wieder ein klassisches MTB, dazu noch neue Pedale (Clickies sind praktisch auf der Strasse, aber im Gelände fühlt man sich zu sehr gefangen) und ein paar Kleinigkeiten (Flaschenhalter vorne neu, dafür keinen mehr am Sattel – eine Fahrradglocke ist Gold wert!). Punkt b) bescherte mir eine Abfahrt im Bikepark in Oberammergau, wo ich für die Strecke, die die Kiddies in 15 Minuten fahren locker eine Stunde gebraucht habe. Dafür hab ich mich und mein Bike besser kennen gelernt. Und Punkt c) wurde einfach mit einer Excelliste und einer 20km pro Tag Vorgabe erreicht. So kam ich auf 2000km Training incl. mehrerer Bergetappen.
Dadurch kam ich dieses Jahr viel besser über die Berge – ach ja, ein paar Kilo abgenommen hatte ich im Frühjahr auch noch.
Ansonsten lief die Vorbereitung genauso gut wie letztes Jahr, Rico kümmerte sich um die Karten, zeichnete den Track in diese ein und druckte alles aus, während ich versuchte, für jede Nacht eine Bleibe zu finden. Dies ist in Deutschland und Österreich sehr einfach (Tiscover ist ne tolle Seite), in Südtirol auch noch gut machbar (Tipp: haltet euch von der Feiertagswoche Mitte August fern, hier ist alles voll) und dann gings los: San Martino, Val Sugana und Folgaria waren dann schon extrem. Nur nach langem suchen fand ich Hotels, die auch Deutsch oder Englisch konnten.
Hinzu kam noch, dass es sich bei Transalpfahrern wie mit Holländern verhält: sind es im ersten Jahr 2 Holländer, die auf dem Weg in den Süden durch Dein Dorf fahren, so sind es im Folgejahr schon 5. Genauso war es bei uns, durch unsere Berichte angespornt fand sich noch einer, der die gesamte Strecke dabei war und 2, die die ersten 2,5 Tage mitfuhren. So konnten wir im Pfitscherjochhaus ein 5er Zimmer komplett in Beschlag nehmen.
Der Pannenteufel war uns auch gnädig gestimmt, ausser einem Platten (liegt doch auf 600km Strecke ein Reissnagel auf dem Weg rum und einer muss reinfahren...) und runtergefahrenen Bremsen hatten wir keine Probleme.
Die Navigation hatten wir dieses Mal nochmals verbessert. Zusätzlich zu den Karten (ausgedruckte Kompasskarten mit eingezeichnetem Wegverlauf) hatten sowohl Rico als auch ich ein GPS mit Kartendarstellung dabei. Und auch aus dem Vorjahr hatten wir gelernt – ein GPS nutzt nur was, wenn man sich auch an „den Track“ hält. Also immer wieder prüfen, ob man noch richtig ist. So kann man sich dann fast nicht mehr verfahren.
Die Harmonie in der Gruppe passte auch, so dass wir uns letztendlich nach 8 anstrengenden, aber schönen Tagen am Gardasee einfanden. Ein Tag Ruhe, bevor es dann mit einem Shuttelservive nach Hause ging. Diesen Service kann ich sehr empfehlen, ein Renault Traffic 9 Sitzer holt einen direkt im Hotel ab und bringt einen bis zum Startplatz wieder zurück, kostet nicht mehr als die Eisenbahn und ist sehr bequem.
Als Fazit kann ich sagen, dass es mir wieder sehr viel Spass bereitet hat, nur das Wetter... aber ich will nicht vorgreifen.
Hier nun die nachfolgenden Links für die einzelnen Tagesberichte:
Tag 1: 15.08.2007 Von Mittenwald durchs Karwendel und am Achensee vorbei nach Schlitters im Zillertal
http://www.alpinforum.com/forum/viewtopic.php?t=22987
Tag 2: 16.08.2007 Von Schlitters durchs Zillertal nach Ginzling, am Schlegeisspeicher vorbei zum Pfitscherjoch
http://www.alpinforum.com/forum/viewtopic.php?t=23001
Tag 3: 17.08.2007 Vom Pfitscherjoch durch das Pfitschertal nach Sterzing, über Brixen und das Pustertal nach St. Vigil in Enneberg
http://www.alpinforum.com/forum/viewtopic.php?t=23008
Gesamtüberblick über die Strecke an den ersten 3 Tagen:
Tag 4: 18.08.2007 Von St. Vigil über das Limojoch und Pralongia nach Arabba, von dort über das Pordoijoch nach Canazei:
http://www.alpinforum.com/forum/viewtopic.php?t=23029
Tag 5: 19.08.2007 Von Canazei das Fassatal entlang bis Moena, dann hinauf zur Alpe Lusia, weiter zum Passo Rolle und dann nach San Martino di Castrozza:
http://www.alpinforum.com/forum/viewtopic.php?t=23037
Tag 6: 20.08.2007 Von San Martino über Caoria und den Passo Cinque Croci nach Strigno im Valsugana:
http://www.alpinforum.com/forum/viewtopic.php?t=23057
Tag 7: 20.08.2007 Von Strigno durchs Brentatal den Kaiserjägerweg hinauf, an den Forts Belvedere und Cerle vorbei nach Folgaria:
http://www.alpinforum.com/forum/viewtopic.php?t=23204
Tag 8: 21.08.2007 Von Folgaria über dne Monte Finonchio nach Rovereto und weiter nach Torbole:
http://www.alpinforum.com/forum/viewtopic.php?t=23215
Gesamtüberblick über die Strecke an den restlichen 5 Tagen: