Wetter: Gut! Sonne mit einigen Wolken, oben warm, im Tal dann 30 Grad und heiß.
Höhenprofil:
Höhenmeter: 1000
Das Finale war gekommen. Ein bisschen dachten wir schon endlich der letzte Tag. Dafür mit einem versöhnlichen Wetter. Endlich mal Sonne und Wärme. Da stieg die Motivation gleich noch mal an, wobei wir heute eine entspannte Etappe mit knapp unter 1000 hm vor uns hatten. Da kann man sich dann auch etwas mehr Zeit nehmen, in Torbole erwartete uns ja niemand (ausser unser Hotel). Nach dem Frühstück gings also los, wobei halt! Erst einmal das Wetter nutzen und einen überfälligen Radservice machen. Bremsbeläge tauschen (die waren am Vortag schon extrem runter, aber ich wollte nicht anhalten), Kette ölen, Federgabel mal aufpumpen. So konnten wir nun die letzten Anstiege der Tour in Angriff nehmen. Erst mal auf der Strasse und dann auf einem Waldweg bergan gen Serrada. Gute 100hm oberhalb von Serrada bogen wir in einen schmalen Pfad ein, dieser Trail war sehr schwer zu fahren aufgrund des nassen Bodens und vor allem der nassen Steine und Wurzeln – mehrere Tage Regen trocknen im Gebirge und vor allem im Wald nicht so schnell. Wenn ich auf unser Höhenprofil schaute, wurde mir Angst und Bange – hatten wir doch noch circa 1200hm „roter Linie“ später vor uns vom Monte Finonchio runter. Ich begann mir Gedanken zu machen, ob es da nicht eine Alternativroute gäbe... aber noch waren wir nicht so weit. In Serrada zweigten wir auf einen schönen, gut fahrbaren und nicht zu steilen Waldweg ab und machten uns an den letzten richtigen Aufstieg der Tour. Ein letztes Mal 300hm hinauf. Oben erwartete uns ein atemberaubender Ausblick ins Etschtal, den Gardasee konnte man zwar nur erahnen aber es war ein tolles Gefühl zu wissen, da hinten nur noch hin dann sind wir am Ziel. Die Hütte am Monte Finonchio versorgte uns mit leckeren Spagetti mit Gulaschsosse (interessante Kombination, schmeckte sehr gut), die wir in der strahlenden Sonne genossen. Nun hiess es Helm auf, Bremsen prüfen, 1200hm bergab standen uns bevor. Wie befürchtet war der Trail noch immer nass und deshalb für uns nicht fahrbar. Zum Glück gabs nach 100 hm einen Waldweg (für mich so was wie die Reissleine), der uns auf einen geteerten Weg brachte. Bei diesen Konditionen war für uns eine Fahrt auf nassen Wurzeln, feuchten glitschigen Steinen einen sehr steilen Pfad hinunter nicht machbar. Und auf Bergab schieben hatten wir auch keine Lust, dafür hatten wir uns nicht 7 Tage durch die Berge gekämpft. Aber die Kompasskarte zeigte mehrere Wege und Strassen an, die uns auch nach Rovereto bringen würden. Vor dme Zwischenziel Mojetta, kam uns auf einmal ein Viehtransporter entgegen. Da die Strasse recht eng war, hielten wir an und wunderten uns dann, was alles hinter dem Anhänger hinterher lief. Zuerst eine kleine Herde Esel, dann eine riesige Herde Schafe! Mehrere Minuten standen wir in einem Meer aus Schafen, die uns in sicherem Abstand umgingen. Mehr und mehr kamen um die Strassenkurve gebogen. Kurz bevor der Strom versiegte, gingen wir dann langsam los (wir hatten bemerkt, dass die Schafe uns immer auswichen, also konnten wir auch voran gehen, die Tiere würden schon weglaufen). Am Ende kamen noch ein paar Schäfer mit Hunden, dann war der Spuk vorbei. Ein ganz kurzer Zwischenanstieg nach Mojetta, dann kippten wir hinunter auf einer guten Strasse nach Rovereto. Einfach nur geil! 700Hm nur runter, man kanns gut laufen lassen und doch dabei die Landschaft geniessen. In Rovereto merkten wir dann, endlich Sommer! 30 Grad heiß, so was Ungewohntes. Aber beim fahren hat man immer einen leichten Wind, der einen kühlt. So ging es an der Etsch entlang bis Mori, hier bogen wir rechts auf den Radweg nach Torbole. Eine kurze Stärkung an einigen Weintrauben, schon näherten wir uns dem Ziel. Einmal noch kurz 30hm rauf, dann waren wir in Nago. Hier wählten wir den Radweg nach Torbole, ein Weg aus groben Flusssteinen, den man konzentriert fahren muss. Dabei schaut man doch permanent, ob man nun endlich den ersten Blick auf den See werfen kann. Dies passierte kurz hinter Nago, die Kamera gezückt und den Moment abgelichtet (oder digitalisiert heutzutage). Nun noch die Abfahrt nach Torbole selber und dort am Strand war dann das Abenteuer Transalp 07 zu Ende.