Alljaehrlicher Osterskiurlaub- wie letztes Jahr wieder in Serfaus mit meiner Freundin. Am letzten Tag das leicht zusammengeschrumpfte "Forentreffen" mit Trutti. 105 Bilder. Viel Spass!
Anfahrt:
Mit der CityNightLine von Hamburg Hbf nach Landeck-Zams, dann mit dem Postbus nach Serfaus. Ca. 16 Stunden.
Pisten offen:
alle, nur ein paar Routen zu
Lifte offen:
alle ausser Uebungslift an der Sonnenbahn, Fidriollift (Schneemangel).
Temporaere Schliessungen: Obere Scheid (Lawinengefahr), Almlift (immer wieder kaputt)
Gefallen:
Perfekter Naturschnee, oft Pulver auf der Piste, Moeglichkeit, direkt neben der Piste im Tiefschnee zu fahren. Hab ich noch nie gemacht, tolle Erfahrung.
Eisige Kaelte! Hab so was seit 199x in Livigno nicht erlebt! So muss das sein!
Schneller Rueckweg vom Masner mit den neuen Bahnen, Topinvestition.
Nicht gefallen:
Sauharter Kunstschnee bei Lawens. Warum?! Warum nur?! Bei 10-20cm Neuschnee am Tag?!
Unterkunft. Besitzer des Ferienhauses "Haus Platoell" waren ziemlich unfreundlich, Geschirrspueler ging nicht so ganz, versprochener Flachbildfernseher war altes Roehrending mit abgegrabbelter Fernbedienung, Handtuecher wurden "gewaschen" (kamen ungewaschen, aber gefaltet, zurueck auf den Halter

Fazit:






Abzuege:
Kunstschnee auf den tollen frischen Pulver

Laeden im Dorf schliessen zu frueh (standen mal einen Tag lang ohne Getraenke da, weil schon 18 Uhr geschlossen...)
Habe alle Bilder auch in hoeherer Aufloesung, falls jemand ein bestimmtes Bild groesser sehen moechte, sagt Bescheid!
Hoster: http://www.imageshack.us
Samstag, 22.03.
Anfahrtstag. Traditionell in der Dorfschaenke Kaesespaetzle gegessen, Ski und Schuhe ausgeliehen, Skipass und Lebensmittel gekauft und haeuslich eingerichtet.
Wetter: Heiter bis wolkig, etwa -5 Grad im Dorf.
Blick aus dem Nachtzug, kurz vor Landeck. Schnee im Talboden! Auf diesem Bild grad nicht so recht, aber bis wenige Kilometer zuvor (zwischen Kufstein und Oetztal etwa) war es weiss.
Blick vom Fewo-Balkon Richtung Seilbahnen/Talabfahrten. Direkt nebenan der Murmlipark (kostenloser Schneespielplatz, Miniskipiste/Rodelbahn mit Foerderband).
Sonntag, 23.03.
Erster Skitag. Schneehoehenmesslatte unter der Komperdellbahn sagt 1,20m. Wetter: Wolken, leichter Schneefall, -8 Grad im Tal, -15 Grad auf 2400m. Keine Sicht -> Keine Fotos. Trotzdem grosser Spass. Geliehene Ski auf der Zanboden am Plansegg ausprobiert und gemerkt, dass 12,5m Radius nicht ganz so leicht zu kontrollieren sind. Ich weiss jetzt, woher die vielen Patienten mit Knieverletzung kommen.
Fast durchgedreht vor Freude angesichts von Naturschnee ueberall- seit Jahren nicht erlebt. Den Rest des Tages im Gebiet Scheid/Masner verbracht.
Montag, 24.03.

Weiterhin Wolken/Nebel, staerkerer Schneefall. Heftige -17 Grad im Masner und Schlimmeres am Pezid. Nach jeder Abfahrt Eis im Gesicht, im Lift wieder getaut. Ergebnis am Ende des Tages: dieses Jahr kein Sonnenbrand, sondern eine Erfrierung an der Unterlippe.
Spaeter klarer Himmel, toller Mondaufgang ueber den Gipfeln:
Dienstag, 25.03.
Wetterbericht verspricht Sonne am Schoenjoch bei -12 Grad. Also auf nach Fiss, irgendwie keine Sonne in Sicht, Schoenjoch haengt in Wolken. Erlebnis des Tages: Talabfahrt nach Fiss (Zwischenholzabfahrt) mit 20cm Neuschnee bedeckt! Interessant fuer jemanden, der Tiefschnee nur von Fotos kennt, noch interessanter fuer meine Freundin, die Skifahren erst seit letztem Jahr kennt. Anstrengend, aber spassig, wie ich finde.
Dann Talstation Schoenjochbahn: 10 Minuten Schlangestehen. Ueber den Drehkreuzen ein Schild: "Bitte in der Mittelstation umsteigen, danke fuer Ihr Verstaendnis!" Gefluche bei den anderen in der Gondel, von wegen "so ein Schwachsinn, umsteigen, wozu das denn"- nunja, nach dem Umstieg in die zweite Sektion blieb die auch schon stehen. Fuhr wieder an, um gleich darauf auf halbe Geschwindigkeit abzubremsen und von Windboeen durchgeschuettelt zu werden. Dennoch dann unterbrechungsfreie Fahrt bis oben, ueber das Schoenjoch kam eisiger Nordwind mit aufgewirbeltem Schnee, geschaetzte Windgeschwindigkeit 40-50km/h. Schneewehen in der Bergstation und an der Glastuer zum Bergdiamant, ebenso lag Schnee im Flur, wo sich an die 50-100 Leute draengten, die gerade die Rueckfahrt mit der Gondel beschlossen. Wir sagten uns, dass es weiter unten auf der Nordseite bestimmt weniger windig ist, verfluchten den Wetterberichte-Schreiber und gingen los. Eispartikel in der Luft fuehlten sich an wie ein Regen aus Stecknadeln- wir mussten die Abfahrt immer wieder unterbrechen, weil es unertraeglich wurde. 200m unterm Schoenjoch wurds dann halbwegs annehmbar. Wir wollten zur Almhuette unten am Almlift, um einen Kakao zu trinken, doch an der Talstation der Zwoelferbahn ueberall Fangzaeune: Zirm- und Urgabfahrt sind geschlossen. Wir also in die Zwoelferbahnstation und beim Einsteigen den netten Liftmann gefragt, was da los ist. Er sagte, der Almlift sei kaputt und wuerde in einer Stunde wieder gehen. Nagut- also auf den Zwoelferkopf und von da ueber die Gratabfahrt zum Schoenjoch, rein ins Restaurant und da den Kakao getrunken. Pistenplan studiert und beschlossen, schnell von hier oben zu verschwinden. Schnellster Weg ist die Schoenjochabfahrt, weil Gondelfahren was fuer Schoenwetterskifahrer ist. Gesagt, getan. Vor uns anscheinend noch niemand gewesen, hinter uns fuhr dann aber eine grosse Gruppe her nach dem Motto "wenn die sich trauen, versuchen wir es auch". Nebel, 20cm Pulver auch hier, aber keine Sicht. Lustiges Abenteuer inklusive "Oh, hier ist die Piste zuende"-Momenten und "Ups, jetzt sind wir auf eine Skiroute abgebogen, die weder geoeffnet ist noch laut Pistenplan ueberhaupt existiert." Gemeint ist eine Route, die parallel zur Schoenjochabfahrt runtergeht, aber ohne Serpentinen. Ist im Plan nicht eingezeichnet, die einzige in der Naehe ist die Diritissima, die ist aber am Zwoelferkopf und wie erwaehnt geschlossen. Man kam jedenfalls heil wieder runter und hatte dann bald genug, da der Rest des Gebietes aufgrund der Schneemengen schon sehr bucklig wurde. Abfahrt ins Tal via Koenigsleithe.
Mittwoch, 26.03. - Zur Hexenseehuette!
Erster Tag mit Sonne! Allerdings auch nur morgens. Als ich den Fotoapparat in der Tasche hatte und wir losgingen, zog es zu. Immer noch im Skigebiet -10 Grad und Wolken, gelegentlich Schneefall. Heute nur 5cm Pulver. Und endlich mal ein paar Fotos! Dieser Tagesbericht ueber einen Ausflug zur Hexenseehuette zu Fuss und zu Ski hinten um den Masnerkopf herum soll darauf aufmerksam machen, was alles durch eine Bahn auf den Masnerkopf kaputtgemacht wuerde: Schleppliftromantik, Tiefschneestapfromantik und Huettenromantik. Meine Freundin fand zwar ueberhaupt nicht romantisch, dass ich sie da hab rauflaufen lassen, aber im Nachhinein meinte sie auch, es waere schade darum.
Der Flachlandtiroler vor dem Masnerrestaurant, mit Flauschmuetze.
Im Minderslift - liebe Bergbahnen, bitte stehen lassen.
Masnerkopf.
Bergstation Minderslift, bei diesem Wetter noch mehr als sonst das Ende der Welt.
Wegweiser an der Bergstation:
15 Minuten, steht da. Eineinhalb Stunden spaeter erfuhren wir dann vom Huettenwirt, dass das nur gilt, wenn eine Spur da ist. Und dass er den Liftwart vom Minderslift angerufen habe, damit der mit dem Skidoo eine Spur zieht, er allerdings gemeint haette, das sei doch nicht noetig, schliesslich seien da schon vier unterwegs. Zwei davon waren wir

Und so erlebten wir dann wieder das Phaenomen des Herdentriebs. Wir gingen als erste los, kurz darauf ueberholten uns zwei Snowboarder, und dann kamen etwa 15 Personen auf die Idee, zu denken, "hey, da gehen welche, dann muss das bestimmt eine tolle Huette sein!" und kamen alle hinterher. Ausser uns vieren wusste aber keiner, worauf er sich einliess. Diese Prozession war echt zum Kopfschuetteln. Leider keine Bilder davon- es war schwer genug, die Skier zu tragen, bergauf zu stapfen und nicht in etwa 2 Metern Schnee zu versinken oder seitlich den Berg runterzukippen. Interessante Schneewaechten ueber uns am Masnerkopf-Gipfelgrat, sahen nicht kritisch, aber sehr huebsch aus.
Am hoechsten Punkt des Weges blieben die 10-15 Mitlaeufer erst mal stehen und fluchten ausgiebig. Wir machten zwei Minuten Pause, schnallten die Ski an, nutzten die Gelegenheit, um die anderen abzuhaengen, und dann begann der interessante Teil: ohne Kontraste in watteweichem, unverspurtem Tiefschnee ausserhalb des Skigebietes einen guten Kilometer am Hang entlang queren. Fuehlte sich nicht besonders kontrollierbar an. Gut, dass es mehr oder weniger geradeaus ging. Wobei stellenweise aber die meterlangen orangen Markierungsstaebe nicht weiter als 3cm aus dem Schnee ragten und es ein wenig der persoenlichen Interpretation ueberlassen war, wo es langgehen sollte.
An einem kleinen Gegenanstieg trafen wir dann auf die beiden Snowboarder, die mit den Snowboards unterm Arm huefttief einsanken und versuchten, da raufzukommen. Irgendwie mitleiderregend- wir ueberholten sie aber trotzdem

Dann endlich, hinter einem felsigen Absatz versteckt...
Der Wirt kam raus, begruesste uns freundlich und fragte, wie viele noch kaemen. Wir meinten, "naja, so ein paar...", er fragte nach: "Vier, fuenf?" - "Nein, eher so 10 bis 20." - "WAS?! So viel Platz ist hier gar nicht!"
Es passte dann aber doch. Innerhalb der naechsten halben Stunde kamen langsam alle an. Dann wurde wieder ausgiebig geflucht: "Ich dachte, das waere eine gemuetliche Huette, und jetzt ist das so ein Schuppen, mit Plumpsklo, und hier gibts nur Gulasch!" Wir mussten ein wenig grinsen... das kommt davon, wenn man doof anderen hinterherlaeuft. Das Klo war uebrigens nicht geheizt und das Waschbecken haette hoechstens Eiszapfen produziert, wenn Wasser da gewesen waere. Diese Komforturlauber muessen ganz schoen gelitten haben.
Am Kachelofen (Wie schoen gemuetlich! So muessen Huetten aussehen, nicht wie das Masnerrestaurant, oder *schauder* die Moeseralm-Raststaette! Und was wird wohl aus der Hexenseehuette, wenn die Masnerkopfbahn kommt? Baeeh.) hing das hier

Puh, schon ganz schoen spaet.. ich muss ja in sechs Stunden schon wieder aufstehen! Na, dann gibts die anderen Bilder wohl am Wochenende. Es kommen noch ueber 90 Stueck, also bleibt dran
