Anfahrt:
S-Bahn, IC und Regio nach Interlaken Ost.
Wetter:
schön
Gefallen:
- Wetter
- Das erste Mal mit der Harderbahn gefahren
- Gute Organisation der STI.
Nicht gefallen:
- Fahrplan der Harderbahn um die Mittagszeit
- Ticketpreise
Gefahrene Anlagen:
SSB-65 Interlaken - Harder
Fazit:
5 von 6 Maximalen
Was macht man an einem Sonntag wo die ganze Familie bis 9:00 Uhr ausschläft und nach einem ausgiebigen Frühstück feststellt dass man nun doch noch einen kleinen Ausflug unternehmen möchte ?
Einerseits war es wegen der Hitze klar dass man in die Höhe fahren musste. Andererseits war es schon 11:00 Uhr und da durfte die Anreise auch nicht mehr all zu lange dauern. Somit kamen eigentlich nur noch Niederhorn, Stockhorn oder Niesen in Frage. Moment Mal; gibt es in der Nähe des Bahnhofs Interlaken Ost nicht auch noch eine rote Standseilbahn ? Da noch niemand in unserer Familie auf dem Harder war, war der Fall klar.
Um 11:30 ging es mit S-Bahn, IC und Regio in Richtung Interlaken. Eine knappe Stunde später sind wir in Interlaken Ost ausgestiegen, wo ein Wegweiser mit Standseilbahnsymbol schon den richtigen Weg anzeigte. Lustigerweise wurde auf dem ersten Wegweiser 300 Meter angegeben. Beim zweiten Wegweiser waren es dann plötzlich schon 5 Minuten und beim dritten Wegweiser 7 Minuten... Irgendwie bin ich bei dieser Logik ein bisschen überfordert ?

Von weitem konnte man schon einen roten Wagen sehen der in Richtung Bergstation fuhr. Doch als wir an der Talstation angelangt sind, kam die Ernüchterung. Die nächste Abfahrt war erst um 13 Uhr und auch der Eingang zum Fahrkartenschalter war abgeschlossen. Etwas später konnte man zwar die Einfahrt eines Wagens beobachten, aber interessanterweise war dieser Wagen unbegleitet ! Und wenn man den Fahrplan studiert war ziemlich schnell klar, dass da regelmässig nur mit einem begleiteten Wagen gefahren wird. Der zweite Wagen wird eigentlich nur bei Grossandrang eingesetzt. Erstaunlich dass der Einwagenbetrieb bei der modernisierten Harderbahn noch möglich ist. Andere Anlagen mussten ja zu einer Windenbahn umgebaut werden, weil die Behörden verlangt haben dass immer beide Wagen mit Personal besetzt sind. Andererseits fanden wir es schon ein bisschen sonderbar dass gerade zu diesem Zeitpunkt nur mit einem Wagen gefahren wurde. Denn vor der abgeschlossenen Talstation warteten auch nicht gerade wenig Leute.
Kurz vor 13 Uhr kam ein Fräulein das die Türe zum Wartesaal und Ticketschalter auf schloss. 25 Franken für eine Retourfahrt sind auch nicht gerade billig. Da sieht man dass sich die Bahn in einem bekannten Touristenort befindet. Wenigstens erhält man mit Halbtax oder GA 50% Ermässigung. Etwas später ist dann der begleitete Wagen eingefahren und man konnte einsteigen. Schon bald ging die Fahrt los. Aber irgendwie passen die modernen Panoramawagen nicht so ganz zum alten Antrieb. Die Fahrt war eher ruppig und mit 3 m/s war auch schon die Höchstgeschwindigkeit erreicht. Der Wagen hat so stark geruckelt dass sogar der Bildstabilisator von meiner Kamera überfordert war und ich die meisten Bilder, die während der Fahrt entstanden sind, wieder löschen konnte...
Bei der Bergstation ging es zuerst durch den Waldweg zur Aussichtsterrasse beim Restaurant Kulm. Danach nahmen wir den 50 minütigen Rundwanderweg in Angriff. Interessanterweise hat da der Wegweiser etwas von einem „flachen“ Weg geschwafelt. Aber es zeigte sich schon ziemlich schnell dass dies alles andere als ein Spazierweg für Rollstühle, Kinderwagen, High Heels usw. war. Die rot-weisse Bergwegmarkierungen hatte durchaus ihre Berechtigung. Vor allem bei nassem Wetter ist gutes Schuhwerk zwingend erforderlich. Denn an einigen Stellen könnte der Weg zu einer sehr rutschige Angelegenheit werden. Flach war der Weg übrigens auch nicht.
Wie der Name Rundweg schon sagt, kommt man beim Ziel wieder beim Anfang an; also vor dem Restaurant. Da die Terrasse sehr gut besetzt war und wir nicht nur das Bedürfnis nach einem Eis-Cornet vom Kiosk hatten, ging es zurück zur Bergstation. Gemäss Fahrlplan fuhr um 14:30 Uhr das nächste Bähnchen. Als wir kurz nach 14:15 in der Bergstation eintrafen ist gerade ein Wagen losgefahren. Offensichtlich waren nun beide Wagen besetzt und es wurde im Dauerbetrieb gefahren. Der Wagenführer hat dann auch gesagt dass Heute wohl nichts mit 18:00 Uhr Feierabend sei.
In Interlaken ging es diesmal nicht zurück zum Ostbahnhof, sondern durch das Zentrum in ein renommiertes Restaurant, wo wir uns dann endlich ein Eis gönnten. Danach ging es weiter zum Westbahnhof.
Da zufälligerweise noch ein Gelenkbus der STI in Richtung Thun vor dem Bahnhof wartete. Haben wir schnell umdisponiert und sind dann mit dem Bus via. dem rechten Thunerseeufer nach Thun gefahren. Die Bahnlinie entlang des linken Seeufers kannten wir ja schon vom Mittag.
In Beatenbucht „freute“ ich mich schon auf die grosse Katastrophe. Denn dort ist ja die Talstation der SSB nach Beatenberg. An einem solch schönen Tag hat es sicher auch auf dem Niederhorn ein paar Leute und so könnte es in dem, jetzt schon recht gut besetzten, Bus ziemlich eng werden. Doch dem war nicht so. Die STI hat offensichtlich rechtzeitig reagiert und somit wartete in Beatenbucht schon ein weiterer Gelenkbus zur Verstärkung des planmässigen Kurses. Somit blieb das befürchtete Gedränge im Bus aus. In Thun sind wir mit der S-Bahn weiter nach Haue gefahren und ein schöner Tag war zu Ende.