16.01.09 Nachmittag, heute sollte es endlich soweit sein: Off-Piste-Skifahren in einem Gebiet, welches für Topp-gepflegte, -beschneite und zum Leidwesen mancher Forumsteilnehmer/-betreiber auch toppmodellierte Pisten steht.
Beides hat meiner Meinung nach seinen Charme, einerseits aalglatte Carvingpisten, andererseits eine Skitour mit einem gewissen Bequemlichkeitsfaktor.
Würde es die recht stark frequentierten Pisten und Bahnen in der Sella Ronda Region nicht geben, so wär m.M.n. der Betrieb von Seilbahnen wie zum Sass Pordoi wirtschaftlich nur sehr schwer möglich, wie Beispiel aus anderen Gebieten zeigen.
Der überwiegende Anteil der Dolomitenurlauber wählt ohnehin die Piste, was man beispielsweise an der Porta Vescovo in Arabba sehr gut beobachten kann: gerade nachmittags sind die steileren Abschnitte doch recht auf- und ausgefahren und 3 Meter neben der Piste befindet sich eine sehr griffige Buckelpiste zum Teil mit noch unverspurten Abschnitten, die sich noch hervorragend befahren lässt.
Mir solls recht sein, die Gefahr eines Zusammenstosses ist hier gleich null.
Nach einer Woche gemütlichem Pistenskifahren bei 4,5 Tagen Sonne und 1,5 Tagen Wolken/Schnee wollte ich ein schon länger geplanten Vorhaben angehen, was in den vergangenen Jahren mangels Schnee, Wetter oder Gelegenheit immer wieder aufgeschoben wurde: Die Pordoischarte!
Die Schneeverhältnisse sind in diesem Jahr in den Dolomiten bekanntlich schon im Januar mehr als ausreichend, die Lawinengefahr zudem wieder niedrig und eine kleine Pulverauflage von 5-10cm vor zwei Tagen führten am letzten Urlaubstag zum Entschluss: wenn nicht jetzt, wann dann?
Mein skifahrerisches Können sollte für die Scharte ausreichen, Zusatzausrüstung wie Seil und Steigeisen ist hier ja nicht notwendig und die Frequentation gibt einem zumindest ein gewisses Geführ der Sicherheit bei unerwarteten Situationen.
Bei der Auffahrt mit der Pordoibahn wurde mir beim Blick in die Scharte allerdings recht schnell klar, dass es eher eine Pflichtübung nach dem Motto: abgehakt, Spass hats zwar keinen gemacht, aber ich kann von mir behaupten ohne größere Schäden an Material und Gesundheit heruntergekommen zu sein. Toll.
Die Engstelle war schon sehr abgerutscht, ein vorrausfahrenden Fahrer warnte seinen Nachfolger vor Steinen was auch so unüberhörbar war. Zudem befindet sich die Schlucht auch im Januar in der prallen Sonne, was die Schneeverhältnisse nicht so verlockend gemacht hatte.
Und nun? Val Mezdi? Bei der fortgeschrittenen Zeit war an eine Rückkehr per Lift von Colfosco nach Wolkenstein nicht mehr zu denken, der Fußweg über das Plateau mit der anschliessenden Abfahrt durch das schattige Tal nicht wirklich verlockend.
Nach einem Blick in den Pistenplan und einem Gespräch mit einem recht auskunftsfreudigen Bergführer war schnell eine weitaus bessere Alternative gefunden: Val Lasties!
Hier fährt man ohne Aufstieg an der Pordoihütte zunächst in eine Nordrinne mit lockerem Schnee westlich in Richtung Fassatal der Nachmittagssonne entgegen.
Im Nachhinein die sicherlich beste Entscheidung.
Doch nun lassen wir den Worten Bilder folgen.
(Überschriften sind immer über den Bilder)
aus Richtung Arabba ist das Ziel schon gut zu erkennen. hier der Blick von der Talstation auf die sehr beeindruckende Trassenführung der Pordoibahn Bergstation im Zoom, die Bahn war recht gut besetzt, so dass Bilder von der Fahrt und der beschriebene Blick in die Scharte zu umständlich waren von der Bergstation runter zum Pordoipass mit dem Skigebiet das dürfte der Piz Boe sein, oder? die stützenlose Seilführung hier der Blick ins Val Lasties, die zahlreichen Spuren stammen von der gemeinsamen Zufahrt zum Val Mezdi, Val Lasties und der Prodoischarte nochmal Piz Boe mit Rifugio erster Blick in die Pordoischarte: oder soll ich doch? es reizt schon ein wenig... auf der anderen Seite aber die Pulverhänge vom Val Lasties. Oberhalb geht in Richtung Val Mezdi nochmal die Scharte: steinig, sonnig, stark verspurt... die Entscheidung für Val Lasties ist gefallen. Es fuhr noch eine Gruppe mit Bergführer, was ich durchaus nicht als unangenehm empfand immer wieder schön anzusehen... hier die recht breite Rinne: angenehm zu fahren, man fand auch immer noch ein paar unverspurte Abschnitte in der Mitte gegenüber eine sicher interessante Canale. Weis jemand wie die heißt und ob sie befahrbar ist? weiter gehts... der Blick zurück ab jetzt keine überflüssigen Kommentare mehr

edit 27.12.20: Bilder neu eingefügt...