Unser Hauptziel heute war ganz klar die alte Eiergondelbahn zum Observatoire, deren Tage zu diesem Zeitpunkt bereits gezählt waren. Wie wenig noch übrig blieben, erfuhren wir allerdings erst vor Ort. Wir wussten lediglich, dass die Ersatzbahn schon fertig war und nur noch auf die Abnahme wartete. Ausserdem sollte man von dort oben aus das Mittelmeer sehen können. Entsprechend gespannt waren wir alle, als wir kurz nach neun Uhr auf den Parkplatz gleich neben der Talstation der EUB Molanes rollten.
Vorhergegangen ist eine interessante Anreise. Scheinbar weil es ein paar Kilometer kürzer ist, schickte uns das Navi über den Col de Pontis. Ein schmales, steiles und mit Belagsschäden gespicktes Passsträsschen. Garniert wird das Ganze mit unzähligen engen Haarnadelkurven. Hat Spass gemacht! Weiter hinten, wieder auf der Hauptstrasse, fährt man durch einen Bahntunnel. Nein wir sind nicht von der Strasse abgekommen! Auch dieses Tal sollte mal mit einer Eisenbahn erschlossen werden. 1906 begann man mit dem Bau, doch der 1. Weltkrieg unterbrach die Arbeiten. Nach Kriegsende baute man nur zögerlich weiter und stellte die Arbeiten 1935 gar ganz ein, und das obwohl eigentlich nur noch das Gleis hätte verlegt werden müssen. Davon profitierte nun die Strasse, für die einer der Tunnels genutzt werden konnte. In die Gegenrichtung wurde übrigens ein eigener Tunnel gebaut. Auch ein Bahndamm wird genutzt. Es wurde uns also nicht langweilig!
Pistenplan
Die EUB ist eine reine Zubringerbahn ohne Abfahrten. Warum das so ist, erschloss uns nicht ganz, zumindest bis zur Mittelstation wäre es problemlos gegangen und scheinbar hat früher auch eine Piste bestanden. Eine verdächtige Schneise war immer noch gut auszumachen. Aber auch bis zur Talstation wäre es mit etwas gutem Willen machbar gewesen. Die Gondelbahn ersetzte eine Poma 3KSB Typ uralt, wie sie in La Clusaz bis heute in Betrieb steht. Lang ist sie nicht gerade, hat aber trotzdem zwei Sektionen.
Oben angekommen ging es gleich weiter zur brandneuen 6KSB Pegiueou (uff, fünf Vokale hintereinander!). Dieser Sessellift ersetzte gleich drei Stangenschlepper und ist die Hauptverbindung ins Hauptgebiet. Ausserdem erschliesst sie ein paar schöne blaue Cruiser und Carvingpisten. Wir verzichteten jedoch auf eine Wiederholungsfahrt, da wir zügig Richtung La Foux wollten. Die Verbindung ist übrigens gut ausgeschildert, an den entscheidenden Verzweigungen stehen grosse Banderolen mit der Aufschrift „La Foux“ bzw. „Pra Loup“. Doch es war etwas anderes, welches unsere Blicke magisch auf sich zog: Der angeblich nur am Wochenende laufende Sessellift Pouret bewegte sich eindeutig! Es war zwar nicht zu erkennen, ob Leute auf den Sesseln sassen, aber trotzdem reichte das um unseren Puls gleich etwas höher schlagen zu lassen. Ist es möglich, dass der Lift ausnahmsweise unter der Woche aufgeht? Was wäre das für ein Glücksfall, weil wir so die Aussenrumabfahrt Sources de Verdon fahren könnten! So ermuntert standen wir schon bald an der Talstation der doppelten Stangenschlepper Lac. Es lief zwar nur einer, aber das reichte völlig aus. Mit einem fulminanten Katapultstart starteten wir zur Bergfahrt.
Es folgte eine sehr lange und herrlich zu fahrende rote Abfahrt ins Vallon de Seregnier. Ein erster Höhepunkt des Tages! Ein da capo wäre toll gewesen, doch leider wird dieser tolle Hang nur von einer langen fix geklemmten 3SB erschlossen. Eine KSB wäre hier durchaus angebracht! Früher gab es wenigstens noch einen Stangenschlepper, der die oberen zwei Drittel, welche de facto das beste Stück der Abfahrt sind und die danach zum Ziehweg wird, erschloss. Immerhin wurde der Lift nach dem Bau der SB noch eine Weile stehen gelassen bevor man ihn dann doch abriss. An einer Sesselliftstütze hängt immer noch der Querträger des Schleppliftes.
Auf erwähntem Ziehweg, der aber genügend Gefälle aufweist um einigermassen flott voranzukommen, gelangt man zur Talstation der 4SB Ubaguets. Vorausgesetzt man widersteht der Versuchung, gegen Ende des Ziehweges in eine kurze Abfahrt einzubiegen. Dann gelangt man nämlich zu einer Sesselbahn, die nach Richtung Pra Loup zurückführt. Wir verfuhren uns nicht und standen kurz danach vor der richtigen Bahn, wo wir erleichtert aufschnauften. Der Sessellift Ubaguets ist nämlich das Herzstück der Verbindung nach La Foux und kann nicht umfahren werden. Entsprechend gross war der Schreck, als dieser Lift auf der Anzeigetafel bei der Talstation der EUB Molanes als geschlossen angezeigt wurde. Noch grösser wurde die Verwirrung weil eine Laufschrift über dieser Tafel die Verbindung als geöffnet meldete. Als uns auch die Dame an der Kasse die Öffnung bestätigte kauften wir optimistisch Pässe für das ganze Gebiet. Es war die richtige Entscheidung, die 4SB war in Betrieb!
Während der Bergfahrt schauten wir immer wieder nach rechts. Einerseits stand da immer noch der alte Stangenschlepper, der durch die SB überflüssig wurde. Vermutlich wegen der Wichtigkeit des Sessels für die Verbindung hat man den alten Schlepper wegen der Redundanz noch stehen gelassen. Aber natürlich galt unser Augenmerk auch dem Pouretlift. Kein Zweifel, der fuhr! Allerdings mit leeren Sesseln und das liess uns dann unsere Erwartungen doch wieder etwas absinken. Wie recht wir damit hatten, zeigte sich an der Bergstation. Ein Liftler, der übrigens mit seiner Rastafrisur auch gut nach Jamaica gepasst hätte, war gerade dabei eine Tafel mit der Aufschrift „Telesiege Pouret ferme“ (Sessellift Pouret geschlossen) in den Schnee zu rammen. Schade, scheinbar sind sie nur mit Wartungsarbeiten oder sowas beschäftigt. Wäre aber schon schön, wenn diese Anlage auch unter der Woche in Betrieb wäre!
Na gut, dann fahren wir halt auf der Hauptroute weiter. Diese führte uns zu den unterschiedlich langen Doppelschleppern Crous. Auch hier war nur einer in Betrieb, aber dankenswerterweise derjenige, der weiter unten startet. Oben auf dem Tête de Vescal angekommen blickten wir zum ersten Mal nach La Foux und somit auch auf das Objekt der Begierde, der 4EUB Aiguille. Über eine vergnüglich zu fahrende blaue Piste erreichten wir den Knotenpunkt Allos. Hier wichen wir für ein lohnenswertes Intermezzo mit dem Stangenschlepper Signal das erste Mal vom direkten Weg ab. Danach ging es auf die Talabfahrt.
^^Blick vom Tête de Vescal. Von Allos her kommt die 4SB Vescal. Im Hintergrund, beim Wechsel von Licht und Schatten, zieht der Signalschlepper nach oben. Über den bewaldeten Rücken rechts davon führt der Stangenschlepper Ubac.
Es folgte der erste bahnmässige Höhepunkt des Tages. Natürlich fuhren wir mit dem Korblift La Chaup zur Mittelstation. Ein kurzer Sprint und dann hinein gehüpft in den Korb. Die Skier versorgt der Liftangestellte für einen im Köcher. Nach dem Sporteinstieg zuckelt man sehr gemächlich über eine sehr volle Piste (nun gut, sie ist die Hauptschlagader in diesem Teil und ausserdem Anfängerhang) und durch ein kurzes lichtes Wäldchen nach oben. Dem Korblift und dem Oeuf galten mein Hauptaugenmerk beim Fotografieren, deswegen finden sich in diesem Bericht die meisten Fotos von diesen beiden Anlagen.
^^Die Talstation des Korbliftes.
^^Kurz nach dem Start. Man sieht die erwähnte Pistenhauptbahn.
^^Im kurzen Waldstück.
^^Blick zurück talwärts. Wer findet alle Lifte?
^^Die Bergstation kommt in Sicht. Was sind das eigentlich für komische Typen im Korb voran? Haben immer wieder den Lift fotografiert!

^^Der scheinbar hydraulische Antrieb befindet sich in der Bergstation.
Doch nun waren wir endlich am Ziel, die 4EUB Aiguille wartete auf uns! Ohne Umschweife ging es vom Korblift gleich zur Eiergondel. Zwar standen die Leute bis auf die Aussentreppe an, aber da in der Station nur ein kurzer Weg zurückgelegt wird täuscht dieser Eindruck. Nach nur etwa fünf Minuten sassen wir vier in einem Ei.
^^ In der Talstation. Scheinbar bin ich nicht der einzige Seilbahnfan hier. Nun gut, es war einer meiner Mitreisenden, ich weiss aber nicht mehr welcher. So im Vorbeigehen sagte ich zum ebenfalls im Foto zu sehenden Angestellten (der mit der rot-schwarzen Kapuzenjacke): „Einer der letze Tage dieser Bahn, nicht?“. „Ja, nur noch vier Tage!“ lautete die Antwort. Au weia, dass es so knapp war, wussten wir ja gar nicht! Uff, Glück gehabt!
Es sollte dies nicht der letzte unfreiwillig dringende Termin des Tages werden. Bei der Talfahrt am Ende des Skitages gerieten wir in eine noch knappere Angelegenheit.
^^Fast die ganze Länge der Bahn. Man beachte die gewagte Linienführung!
^^Hier sieht man das nochmals im Detail. Die rostige Konstruktion rechts neben der Stütze ist eine ziemlich stillgelegt aussehende Sprengbahn. Ebenfalls im Bild der knackige Schlusshang der Abfahrt. Hier trug ich einem sichtlich am Limit befindlichen Amerikaner zum zweiten Mal die beim Sturz verlorenen Skistöcke nach.
^^Wir schauen auf das Spannfeld über den Graben im oberen Abschnitt. Im Hintergrund die 6KSB La Chaup und die Talstation der Nachfolgerin der Gondelbahn, die 4SB Observatoire.
^^Während die Oeufs zum Schlussanstieg ansetzen, schwingen wir uns die faszinierende Piste 3 Evéchés hinab. Von oben nach unten: Snowotz, Downhill und Chasseral.
^^Die Einfahrstütze mit der für Poma Eiergondeln typischen darin integrierten Abspannung.
^^Zum Abschluss noch ein Eindruck aus der Bergstation.
Leider konnte man das Meer doch nicht sehen. Aber ganz weit hinten war ein bläulicher Dunst zu sehen und dahinter vermuteten wir es. Doch nun folgte ein weiteres highlight. Die Abfahrt 3 Evéchés stand auf dem Programm. Offiziell schwarz, aber unpräpariert und darum bei uns wohl als Skiroute ausgeschildert. Gleich beim Einstieg gibt es eine schmale Stelle (mehrere nur einspurige Traversen), dort musste ich, um nicht in einen anderen Skifahrer hineinzufahren, mich seitlich in den Hang legen. Es war der erwähnte Amerikaner, der abrupt mitten in der Traverse stehen geblieben war. Er und sein Kumpel waren in dieser zweifelsohne schwierigen Piste heillos überfordert. Im anschliessenden recht steilen und verbuckelten Hang machte er zum ersten Mal unfreiwillig Kontakt mit dem Schnee. Nett wie wir sind, lassen wir seine Stöcke auf und brachten sie ihm. Es sollte nicht zum letzten Mal sein! Ich frage mich, was solche Leute verleitet, sich auf für sie zu schwierige Abfahrten zu begeben? Schlichte Selbstüberschätzung? Dabei machen sie sich selber auch keinen Gefallen damit.
Wieder bei der Talstation waren wir uns einig: Hier fahren wir nochmals hoch! Oben angekommen trennten sich unsere Wege das erste Mal. Während Chasseral und Downhill nochmals die Schwarze runter fuhren, wollten Snowotz und ich die noch nicht gefahrene Rote erkunden. Mein Fazit: Netter Hang, aber leider zu stark modelliert! Auch ist sie ziemlich voll, weil sie die einzige Alternative zur 3 Evéchés ist. Kurz vor der Vereinigung beider Abfahrten passierte dann mein persönlicher Lapsus des Tages. Weil ich noch ein Foto schoss, verlor ich meinen Mitfahrer aus den Augen. Kein Problem, mit seiner gelben Jacke ist Otze doch recht auffällig. Ah ja, da vorne ist er ja! Scheinbar fährt er Richtung Tal. Fast unten bei den Talstationen der 6KSB und des Korbliftes angekommen, hole ich ihn ein. Aber oh Schreck, der fährt ja ein Snowboard, das ist gar nicht Snowotz! Was nun? Ich bin gerade dabei, mein Handy aus der Jacke zu fischen, als dieses prompt klingelt. Nun erfahre ich, dass der Rest der Truppe bereits in einer Hütte ein wenig unterhalb der Mittelstation sitzt. Nun gut, fahre ich halt nochmals mit dem Korblift hoch. Als ich zur Talstation stapfe, läutet das Telefon erneut: „Wir haben gerade Pizza bestellt, willst du auch eine?“. Klar doch, und so gebe ich telefonisch meine Bestellung auf und mache mich via Télébenne auf den Weg zum Restaurant. Dort wartete bereits ein dampfender Teigfladen auf mich.
Frisch gestärkt machten wir uns auf den Rest des Skigebietes zu erkunden. Der Sektor links auf dem Pistenplan sollte es sein. Eigentlich wollten wir auf dem Ziehweg chemin de l’Abrau zur DSB Pont de l’Abrau fahren, doch der war zu. Also nahmen wir die 3SB Aiguille. Sieht auf dem Plan länger aus als sie ist, sie hat gerade mal 542m. Der Stangenschlepper Aiguille (bereits die dritte Anlage mit diesem Namen, fällt denen nichts anders ein?) war ausser Betrieb, darum gleich weiter zum Schlepplift Plaines. Dort überfährt Chasseral prompt eine rote Ampel! Ja, in französischen Skigebieten geht das: Viele Stangenschlepper haben eine solche um den Zeitpunkt anzuzeigen, wann man sich einen Teller nehmen kann. Aber im Gegensatz zur Strasse riskiert man hierbei keine Busse oder gar den Führerschein, sondern man bekommt höchstens eine mehr oder weniger heftige Reaktion vom Liftboy. Der hier nahm‘s sehr gelassen und schickte Chasseral per Handkuppelung des Tellers auf die Reise. Einmal runter und dann wieder mit diesem Lift hoch und dann war dieser Teil auch abgehakt.
Nun wollten wir wieder zurück Richtung Pra Loup. Aber wie? Der grüne Ziehweg Séolane bot sich da an. Nur wusste keiner so recht, wo der abzweigt. Also fuhren wir mit der 6KSB La Chaup hoch und schauten uns dabei die Sache etwas genauer an. Dabei stellte sich leider heraus, dass der Ziehweg eine doch nicht zu verachtende Gegensteigung aufweist. Man könnte zwar von oben her offpiste diese umfahren, aber da genau dort ein Gefahrensymbol auf dem Pistenplan prangt, liessen wir es sein. Stattdessen fuhren wir halt mit der kurzen und ultraflachen (ca. 70 Hm auf etwa 500m!) 4SB Chauvets. Danach per Seillift über die Skibrücke und schliesslich mit dem Stangenschlepper Ubac hoch. Eine steile Angelegenheit von Montagner.
Über die ansprechende rote Tétras gelangten wir zurück nach La Foux. Erneut trennten wir uns. Chasseral und Downhill wählten den Weg via SL Ubac während Snowotz und ich den 4SB Marin Pascal nahmen. Matrose Pascal, wie kommt ein Sessellift in den Bergen zu so einem Namen? Das Rätsel blieb ebenso ungelöst wie die Frage warum Skirail so unbequeme Sessel baut. Dafür ist die Bahn spektakulär! Zwar überwindet sie nicht viele Höhenmeter, aber zweimal weist sie einen für einen Sessel doch recht happigen Bodenabstand auf.
^^Auf diesem Foto von kurz vor der Bergstation kann den gewaltigen Bodenabstand erahnen. Das Foto sollte man japanischen Seilbahnbehörden zeigen!

Erwartungsgemäss waren die anderen schneller und warteten schon auf uns. Gemeinsam fuhren wir nun mit der langen 4SB Vescal hoch. Auch hier wäre eine KSB recht nett und würde zudem zu Wiederholungsfahrten animieren. Auf einer spassigen roten Abfahrt erreichten wir den Weiler Les Agnelliers, wo sich die Talstationen der gleichnamigen 3SB und der 4SB Ubaguets befinden. Mit ersterer kehrt man nach Pra Loup zurück. Diese Bahn von Montaz Mautino hat auch einige Kuriositäten. Gleich nach der Talstation überquert man recht hoch ein Bachtobel. Dann geht’s im ersten Drittel auf einen Bergrücken, danach kurz flach weiter und von dort wieder runter in ein anderes Tal bevor der Lift zum Schlussanstieg ansetzt.
^^Beim Aufnahmeort fährt man schon wieder talwärts. Am Gegenhang fährt der Lift dann wieder hoch. Quer durch das Bild zieht sich der lange 3SB Quartiers.
^^Nach etwa einem Drittel der Fahrt mit der 3SB Quartiers bietet sich einem dieser Anblick. Der Lift hatte mal ein Zwischeneinstig, der ein erneutes Befahren der roten Piste ohne den Ziehweg am Schluss ermöglichte. Warum er aufgegeben wurde, weiss ich nicht. Vielleich kamen in der Hochsaison oft die Sessel schon besetzt dort an und man kam nur mit Mühe wieder hoch? Entmutigend auch zu sehen, wie lange es noch bis oben dauern wird!
1652 Meter und satte 672 Höhenmeter später sind wir endlich oben. Bitte baut hier eine KSB, das wäre neben der Beschleunigung der Verbindung auch noch eine prima Bahn für Wiederholungsfahrten, denn die dazugehörende rote Abfahrt ist echt klasse! Zugegeben, an diesem Tag war ich nicht undankbar über den fix geklemmten Lift. Schon seit dem Morgen plagten mich Kopfschmerzen, die im Laufe des Tages immer schlimmer wurden. Nun war ich kurz davor, den Skitag vorzeitig zu beenden und auf direkten Weg zur Zubringer-EUB zu fahren, so heftig pochte der Schmerz hinter der Stirn. Doch ich biss mich durch. Vielleicht ist diese Beeinträchtigung der Grund, warum ich mich nur noch in Ansätzen an den restlichen Verlauf des Skitages erinnern kann. Liebe Mitreisende, bitte korrigiert mich sollte ich falsch liegen, danke!
^^Geniessen wir noch kurz die Aussicht! Unten sieht man den Ort Barcelonette. Hier findet jedes Jahr im Sommer eine mexikanische Fiesta statt, bei der das ganze Städtchen auf den Beinen ist. Das ist nun aber kein Gag der örtlichen Tourismusbehörden. Nein, viele Bewohner wanderten im 19. Jahrhundert nach Mexiko aus. Nicht wenige hatten dort grossen Erfolg und kehrten als reiche Leute zurück. Sie bauten sich Villen im mexikanischen Stil und brachten zudem die lateinamerikanische Kultur in die französischen Seealpen.
Zurück zum Skifahren! Zuerst wandten wir uns dem Schlepper Gimette zu. Nach einer Wiederholungsfahrt ging es zum Stangenschlepplift Langail. Eigentlich wollten wir die schwarze La Noir fahren, doch die war (wieder einmal) zu. Im Forum wurde bereits der Verdacht geäussert, dies sei eine Phantompiste, welche nie geöffnet ist. Stattdessen landeten wir beim Übungslift Sestrieres. Kurz hochgefahren und dann runter in den Talstationsbereich. Mit der Eiergondel No. 2 des Tages, der 4EUB Clapiers fuhren wir danach wieder hoch. Nun besuchten wir erneut die 6KSB Pegiueou, bevor wir uns zur 6EUB Costebelle aufmachten. Eine weitere Premiere für mich, meine erste Rücken-an-Rücken Gondelbahn. Für die Aussicht toll, aber wenn man in einer Gruppe unterwegs ist weniger. Danach schwangen wir zur Talstation der DSB Bergieres runter. Noch so ein Kandidat für eine kuppelbare Anlage, ist sie doch 1465m lang und erklimmt nicht zu verachtende 426m. Auf der leider mit Steinchen gespickten Gratpiste Bretelle erreichten ein weiteres Mal die Talstation der EUB Clapiers. Von der Bergstation aus ging es flott zum Clos du Serre. Vielleicht reicht es sogar noch für eine Fahrt mit der 6KSB? Nichts da, dort hatte man schon Feierabend gemacht. Na gut, dann machen wir halt Übungsabruch. Eilig hatten wir es nicht, schliesslich läuft die EUB Molanes, welche zu unserem Parkplatz hinunterführt, bis 18.00 Uhr. Dachten wir zumindest. Doch kaum waren wir durch die Drehkreuze gegangen, warf der Angestellte der Bahn die Abdeckplachen über dieselben. Ja was ist denn das? Aha, Betriebsschluss schon um 16.45 Uhr. Hoppla, da hatten wir ja nochmals Dussel gehabt! Kurze Zeit darauf beendeten wir den schönen Skitag und traten den Heimweg an.
Diesmal liessen wir den Col de Pontis aus und fuhren auf der Hauptstrasse dem Lac de Serre Ponçon entlang. Wir wurden mit einer wunderbaren Abendstimmung belohnt, die uns zu mehrmaligen Fotostops veranlasste. Auch die Erdpyramiden wenig später waren uns einen Halt wert. Nach einem weiteren Stop, Chasserals Wagen hatte Durst, kamen wir müde aber zufrieden in unserer Unterkunft an.