Hier im Video und weiter unten dann noch auf einigen Bildern sind jene Drehorte zu finden, die ich bis heute (verzweifelt

http://www.youtube.com/watch?v=3N00_9-XrgM
Hier geht es um eine Folge von der Krimiserie „Der Alte“, die 1976 in der Gegend um Endlhausen, Arget und Dietramszell gedreht worden ist – hier konnte ich drei markante Drehorte bislang 100 % „dingfest machen“.“
Hierzu legte ich am 04.06.2011 eine kleine Tour ein. Eigentlich hatte ich ursprünglich geplant, noch ein paar Schlepper im Allgäu abzufahren, doch dann wurde es am Vorabend in der Kneipe recht spät, ich wollte ausschlafen und es war außerdem sehr heiß draußen. Anstatt in die Berge ging es dann in die Gegend unmittelbar südlich von München. Es war mal eine nette Abwechslung zum Wandern oder Schifahren, muss ich sagen. (Auch wenn es gewisse Parallelen ab – auch bei er Drehortsuche ist man mit der Kamera in der Hand in fremden Käffern unterwegs und wird z.T. von den Leuten vor Ort kritisch beobachtet. Aber es hat bei sommerlicher Hitze den Vorteil, dass man eben keine Berge hinaufsteigen muss und Hindernisse wie Kuhherden, Stacheldrahtzäune und eingebunkerte Privatgrundstücke stehen den Motiven in der Regel ja auch nicht Weg.)
Ach übrigens – die Folge heißt „Der Alte schlägt zweimal zu“ und war jahrelang in D verboten – ins Ausland soll die Episode auch nicht verkauft worden sein. Grund hierfür war die für damalige Verhältnisse skandalöse Darstellung der Polizeiarbeit. Der Kommissar überführte den Mörder mit miesen Tricks und beauftragte seinen Assistenten, mit der Freundin des Hauptverdächtigen ins Bett zu steigen. Heutzutage juckt das keinen mehr – damals lief die Polizeigewerkschaft noch Sturm! (Darsteller des „Alten“/ Kommissar Köster war damals ja auch noch Siegfried Lowitz und die Folgen waren bei weiten nicht so ein langweilige „Oma-Krimis“ wie später dann in den 90ern und 2000ern mit dem anderen Darsteller.)
Die Handlung ist die übliche: Ein Transportunternehmer hat eine Geliebte – seine Frau weiß davon. Die Geliebte braucht unbedingt eine Verlängerung der Aufenthaltsgenehmigung, da sie sonst wieder zurück nach Polen muss. Um sie heiraten zu können, bittet der Unternehmer seine Frau um die Einwilligung zur Scheidung. Doch diese lehnt ab. Nach einer gemeinsamen Fahrt ins Müchner Umland ist die Frau plötzlich verschwunden. Der Transportunternehmer behauptet, sie sei nach einem Streit in den Wald davongelaufen. Doch „der Alte“ vermutet, dass sie ermordet wurde....
Duch dieses Dorf wurde mehrmals hindurchgefahren.
Ich fand es durch Zufall bei der Suche nach der Kirche auf den Fotos etwas weiter unten. Es handelt sich um Endlhausen.
So sieht es heute dort aus.
Das Bauernhaus rechts ist unverändert. Später kurvte hier bei Außendienstermittlungen auch der Assistent Brenner (gespielt von Jan Hendriks) durch.
Die nächste Einstellung hinter dieser Kurve – wieder sieht man jenes Bauernhaus. Rechts kommt eine Tankstelle ins Blickfeld.
Assistent Brenner kommt. (Der Schauspieler Jan Hendriks ist auch schon seit 1991 tot.)
Endlhausen anno 1976...
Brenner hält an der Tankstelle um nach dem Weg zu fragen. Im Hintergrund sieht man eine Kirchenmauer.
Ein weiteres Motiv – eine Kirche am Waldrand neben einem Sportplatz.
Wo mag das bloß sein???
Die Kirche steht – wenn man die Straße von Endlhausen nach Dietramszell hinunter fährt, etwa drei KM vor Dietramszell am rechten Straßenrand.
Ich fand sie, als ich von sämtlichen Gemeinden da unten bei Wikipedia die Kirchenfotos ansah – ich suchte nämlich das eingerüstete Gotteshaus, das als nächstes Thema weiter unten dran kommt. So stieß ich durch Zufall auf diese Kirche und auf der Wanderkarte war dann auch noch besagter Sportplatz eingezeichnet. (Den Namen hab ich jetzt vergessen...)
Noch alles wie 1976, als ich noch gar nicht existiert habe.
Hier fährt der Mörder (der Fuhrunternehmer) die Straße weiter in Richtung Dietramszell. Gleich neben der Kirche stand damals das Drehteam.
2011
Später musste die Strecke nochmal in Begleitung der Polizei gefahren werden. Mensch, was man 1976 im Oberland noch für geniale alte Lifte hätte erkunden können! (Musste ich gleich dran denken, als ich da die Berge im Hintergrund sah.)
Hier der Hauptübeltäter – nach dieser eingerüsteten Kirche suchte ich mich dumm und deppert! Grund hierfür war, dass man später einmal zwei Straßenschilder sehen konnte. So kam aus dem Ort eine Kirchstrasse heraus und mündete in die Wolfratshauser Strasse. Aber nachdem ich übers Internet alle Wolfratshauser Strassen in der Gegend ermittelt hatte, musste ich feststellen, dass die Namen wohl geändert worden waren. So saß ich oft vorm Einschlafen noch immer so eine halbe, dreiviertel Stunde an Googleearth und suchte die Gegend ab. Doch der Ort ließ sich aus der Luft einfach nicht wiedererkennen. So suchte ich nach Bildern der Kirchen einer jeden Ortschaft in der Gegend um Dietramszell. Zwei, drei Hauptverdächtige ließen sich hierdurch ermitteln, die von der Lage und vom Kreuz her in Frage kommen konnten. An jenem Samstag fuhr ich die Umgebung ab und wollte schon fast aufgeben...
Als ich eine schmale Piste Richtung Arget einschlug, wurde ich fündig! Diese Kirche hatte ich schon mal Tage zuvor in Verdacht gehabt. (Kirche St. Michael in Arget südlich von Sauerlach.)
Eine lange, zähe Suche hatte ihr Ende gefunden.
Ich stieg aus und sah mich um. Hier also war jenes markante Drehmotiv (die eingerüstete Kirche) gewesen. An dieser Stelle! Hier war der LKW abgebogen und hier ermittelte besagter Assistent Brenner am Ende der Episode. Die Bäume waren gewachsen und die Kirche selbst eine Friedhofsmauer, die es 1976 noch nicht gab. Die Holzmasten der Stromleitung waren anscheinend auch mal erneuert worden – ansonsten sah es hier aus wie 35 Jahr zuvor. Natürlich saßen an jenem Haus, das auch im Film zu sehen ist, Leute auf'm Balkon – die werden sich was gedacht haben, als da der Fremde herumschlich und knipste. (Wie bei fast jedem Dorfschlepper in den Bergen!)
Hier noch ein Videovergleich:
http://www.youtube.com/watch?v=U4LUjwtI ... re=related
Hier kommt der LKW aus Arget herausgefahren – die Kirche ist links gerade nicht zu sehen.
Man achte auf den Hintergrund – es hat sich kaum was verändert!
Genau hier bog der LKW ab und hier standen auch die Arbeiter.
Als Brenner hier ermittelt, kann man Straßenschilder erkennen. (Heißt wohl „Kirchstraße.)
Wolfratshauser Straße
Heute heißen die so – sonst hätte ich das flugs gefunden. So wurde es zu einer Herausforderung und ich hatte es mir stur in den Kopf gesetzt, die Kirche zu finden...
(Das kenne ich sonst nur von LSAP-Rätseln!)
DIE RÄTSELHAFTE MATRATZENFABRIK!
Schnitt, dann dies hier: Der LKW biegt auf eine schmale Straße ab, um zu einem Fabrikgelände mitten in der Pampa zu fahren.
Man achte auf das große Einfamilienhaus.
Ein Firmengrundstück schließt sich an.
Im Hintergrund – am Fernseher selbst kann man es viel besser sehen – sieht man einen Höhenzug mit einer großen, weißen Kirche drauf.
Kennt jemand diese Fabrik (Ziegelei? Brauerei? Feuerwehr? (wg. „Schlachturm“) Im Film ist hier eine Matrazenfabrik, was natürlich Quatsch ist, danach zu suchen...)
Dahinter stehen noch ein paar Häuser, dann kommt wieder ein bewaldeter Höhenzug.
Ich vermute, dass die Landstraße, die man eingangs sieht, an dem Ort vorbeiführt – so eine Art Umgehungsstraße. Der LKW biegt dann eben auf die alte Strecke durch das kleine Nest ab...