Grosses Wetterglück hatten wir für unsere fünf Tage in Saas Grund . Grad zu Beginn bestiegen wir zwei leichte Viertausender um danach unbesorgt und gemütlich zu wandern .
Freitag 9. Sept. :
In Null Komma Nichts sausen wir von Zürich nach Visp . Obwohl es ein Wochentag ausserhalb der Hochsaison ist, herrscht auf der Rampe, auf Treppen und in der Unterführung Gedränge . Der neue Bahnhof wurde wohl ein bisschen zu klein konzipiert . Wie das an einem Samstag im Februar zu und her geht ?
Der Direktkurs und der Lokalkurs nach Saas-Fee warten direkt beim Ausgang der Unterführung, die Wege zum Umsteigen sind maximal kurz .
Der Postautofahrer nimmt das mit dem „Express“ wörtlich, kurz nach Visp überholt er den Zug nach Zermatt und rast dann in beängstigendem Tempo das Tal hoch . Teilweise ist die Strasse recht schmal, in den engen Galerien hat es scharfe Kurven, das alles beeindruckt den Chauffeur nicht, hochpräzis blocht er dahin und jagt allen Entgegenkommenden einen Schrecken ein . Schön ist das, so richtig zum geniessen .
Im Hotel bekommen wir eine Key-Card für Postauto und alle Bergbahnen . Ein Superangebot von vielen Beherbergungsbetrieben . Man muss an keine Kasse mehr gehen, einfach direkt zum Drehkreuz . Die Fahrt von Saas Grund zum Mittelallalin und zurück kostet ohne Halbtax 75 Franken . Das macht auch einen hohen Frankenkurs locker wett .
Am Nachmittag steht zur Auflockerung ein Abenteuer auf dem Programm : Gorge Alpine, die Schlucht von Saas Fee nach Saas Grund . Das wird Sommer und Winter angeboten, Tag und Nacht, für Kinder und Alte, einfach für Alle . Ist aber nicht ohne : schon gleich zu Beginn wirft einem der Bergführer in die Schlucht hInunter - so jedenfalls das Gefühl, da die Tyrolienne tiefer hängt als der Startpunkt . Danach folgen senkrechte Leitern, schwankende Holzstege etc. . Das wird als „dynamischer“ Steig bezeichnet ...
Fast am Schluss balanciert man auf einer dünnen, sich dauernd bewegenden Aluleiter waagrecht über den Bäumen zum „Endpunkt“ hoch über der Schlucht . Dort steht der Bergführer, er seilt die Leute ab auf festen Grund . Und wie gesagt, man kann die Grossmutter und die Enkel mitnehmen, es ist für Alle ...
Samstag 10. Sept. : Allalin
Kurz vor halb Acht stehen wir am Alpin-Express . Es gibt ein kurzes Zeitfenster extra für Berggänger bevor die Horden der trainierenden Skifahrer losgelassen werden . Schwer beladen mit grossen Säcken, Schuhen und Skis rennen sie die lange Rampe zur Bahn hoch . In der Kabine hört man dann z.Bsp : „Gestern haben wir den ganzen Tag Starten trainiert“ .
Zu Beginn führt der Weg mitten durchs „Skigebiet“, das nervt ein wenig, es ist sehr laut : mit Bohrmaschinen werden Stangen gesetzt, Ski-Doos dröhnen herum, das laute Kratzen der Skis auf der pickelharten Unterlage, ein Bagger versucht Spalten zuzuschütten etc.
Ist man aber mal weg beginnt ein schöner Aufstieg .
Im Süden ist das Wetter schlecht .
Die Aussicht vom Gipfel ist beeindruckend .
Nach kurzem Abstieg wieder im Skigebiet .
Der Aufwand um ein paar kurze Pistenstücke hinzukriegen ist enorm .
Drehrestaurant mit grosser Sonnenterrasse . Das gastronomische Angebot ist unterirdisch, alles ist schmuddelig, auch das bediente Restaurant wirkt nicht einladend .
Der „Eispalast“ ist auf unserer Karte inbegriffen, also gehen wir ihn anschauen . Aber das ist auch eher entäuschend .
Nochmals ein Blick auf den Allalin .
Zwischenhalt auf Morenia . Das Angebot aber auch hier nicht umwerfend .
Blick zur Längfluh - die haben bereits Saisonende .
Sonntag 11. Sept. : Weissmies
Mit der ersten Fahrt über Kreuzboden nach Hohsaas .
Eindrücklicher Aufstieg über den recht zerklüfteten Gletscher .
Blick zurück auf Hohsaas und Laggin .
Der Gipfelaufstieg ist steiler als es den Anschein macht .
Im Süden nichts Neues : schlechtes Wetter .
Dort oben waren wir .
Fast schon Gedränge im grossen Abbruch .
Montag 12. Sept. : Höhenwanderung
Auf der Fahrt nach Kreuzboden sind wir noch im dichten Nebel . Der löst sich aber schon bald auf .
Auf dem Weg Richtung Almageller-Alp . Der Stausee Mattmark kommt zum Vorschein .
Wäre dies eine Seilbahn und nicht nur eine Stromleitung ...
Der weitere Wegverlauf nach Furggstalden ist recht interessant, mit zwei wackligen Hängebrücken, Leitern, Treppen etc., gut gesichert und ohne Klettersteigset ganz normal zu begehen .
Mitten durch die Felsen führt der Wanderweg .
Furggstalden
Weiter führt der Weg zur DSB Heidbodme . Letztes Jahr hatte sie zum ersten Mal Sommerbetrieb, ganz ohne Sinn, denn es gab kein Weg der von dort weiter führte . Aber die Bahn ist ohnehin seltsam, sie steht im völligen Nichts . Sie wurde eh viel weiter hinaufgebaut als ursprünglich vorgesehen, mit dem Ergebnis dass es sehr mühsam war, im oberen Teil überhaupt eine Talabfahrt hinzubauen . Sieht im Sommer gar nicht schön aus .
Die Talstation steht im Sommer wie im Winter völlig abseits im Nirgendwo .
Gottseidank gibt es gescheite Investmentbanker, sonst wüssten wir nicht einmal die Daten dieser Bahn . Wer vertraut denen auch nur einen Franken an ...
Strecke
Bergstation mit dem kleinen Retaurant .
Am Einstieg hängt eine Tafel : Bitte im Restaurant melden . Etwa fünfzig Personen pro Tag benützen diese Bahn, sie läuft aber den ganzen Tag durch .
Zum Aussichtspunkt ist es noch eine Stunde steiler Aufstieg ... Immerhin wurde ein neuer Höhenweg zum Antronapass erstellt, so kann man in lockeren sieben Stunden zum Mattmarksee wandern .
Blick hinüber zu den Grossen .
Talfahrt, Furggstalden und ein Teil von Saas Almagell sind zu sehen .
Dienstag 13.Sept. : Mattmark
Wiederum rasante Postautofahrt zum Stausee . Der Chauffeur meinte, er müsse wie der Teufel fahren da noch eine Gruppe abzuholen sei .
Im ersten Stock des neuen Restaurants Live-Daten aus den Kraftwerkzentralen und Druckstollen, daneben ist in einem kleinen Kinoraum ein interessanter Film zu sehen : Kraftwerkbau, Katastrophe, Talerschliessung, Veränderungen, Brauchtum . Dauert eine gute halbe Stunde .
Der Rundgang um den See ist ganz entspannend .
Die schönen Eringer-Kühe
Wir laufen den Weg ins Tal
Blick zum Allalingletscher, oder was davon noch übrig ist . Unten im Talboden standen die Baracken, in denen die Arbeiter vom Eisabbruch begraben wurden (1965) .
Gletschertor
In Saas Almagell
Da wir am Vortag die Strecke nach Saas Grund gelaufen sind, ziehen wir es jetzt vor, im Schatten auf das Postauto zu warten .
Die alte Kirche von Saas Grund . Als sie zu klein wurde hat man sie „rückgebaut“ . Ein Teil vom alten Turm blieb stehen, davor kam die Abdankungskapelle .
Heimreise . In grosser Hitze warten wir auf unser Postauto . Unten in Visp ist es dann kaum zum aushalten, die Sonne brennt auf den Bahnhofsplatz, kein Lüftchen geht .
Und leider viel zu schnell sind wir schon wieder zu Hause .