Zur Entstehungsgeschichte:
Bereits vorvoriges Jahrhundert wurden Materialseilbahnen mit 2 Seiltechnik und Umlaufbetrieb gebaut. Die deutsche Firma Pohlig entwickelte und baute hierfür eine Schraubenklemme, die sich gut bewährte.
In den 1920er Jahren griff Wallmannsberger diese Idee auf und konstruierte ein Laufwerk mit zwei solchen Schraubenklemmapparaten mit Schlaghebel. Nur wurde vorerst keine solche Anlage errichtet.
Nach dem zweiten Weltkrieg griff Wallmannsberger seine Idee einer Zweiseilumlaufbahn nochmals auf, konstruierte eine eigene Klemme (jetzt anstelle der Pohlig'schen Schraubenklemmen Federklemmen), eine Versuchsanlage bei Wiener Brückenbau wurde errichtet und demonstrierte die Zuverlässigkeit und Alltagstauglichkeit des Systems.
Erste Bahn dieses Typus wurde die Stubnerkogelkbahn in Gastein (1950).
Girak griff aber auch die Idee auf, kaufte die Patente und baute 1952 eine Gondelbahn mit Schraubenklemmapparaten auf den Salzberg bei Hallein. Auch Kienast griff diese Klemme auf und errichtete in Argentinien eine Bahn (Cerro Otto in Bariloche).
Wiener Brückenbau, VÖEST und Waagner Biró bedienten sich indes des Zweiten Laufwerkstyps und errichteten Grünberg, Rendl, Eisjoch, Schöckl.... Dazu kommen noch die in den Schweiz und Übersee von Bell errichteten Bahnen.
So, und nun die Gretchenfrage: woher kommt die Ansicht, dass nur Gondelbahnen mit dem Laufwerk mit der Federklemme Wallmannsbergerbahnen seien, und die Bahnen, die die Schraubenklemmapparate mit Schlaghebel, keine? Für solche wird - komischerweise das System Girak angegeben (obwohl auch Kienast eine solche Bahn gebaut hat), und nicht Pohlig wie richtiger oder eigentlich Wallmannsberger, der ja eigentlich dieses Laufwerk konstruiert hat... Nachbemerkung - die Laufwerke schauen sich vom Design sehr ähnlich - eine Verwandtschaft ist daher kaum abzustreiten.

Daher hielte ich es für wesentlich besser und eigentlich auch korrekter, beide Laufwerkstypen unter dem Begriff Wallmannsberger laufen zulassen und eine Unterteilung in System Wallmannsberger I und Wallmannsberger II einzuführen.
Wallmannsberger I wären dann die Bahnen mit Schraubenklemme, Wallmannsberger II jene mit Federklemmapparat. Alternativ böte ich an, das erst ersonnene System mit Wallmannsberger-Pohlig zu bezeichnen, um die Herkunft der Klemme genauer zu definieren.
So, nun Historiker vor.

MFG Dachstein