mein Mitleid hält sich in Grenzen mir tun nur die armen Mitarbeiter leid
Noch im vergangenen Jahr wurde das Vermögen der Familie vom manager magazin auf 1,95 Milliarden Euro taxiert. Das Geld steht angesichts der Pleite auf dem Spiel. Denn die Firma Anton Schlecker hat die Rechtsform des eingetragenen Kaufmanns. Der Patriarch haftet mit seinem Vermögen für alle Verbindlichkeiten.
Frankenski hat geschrieben: mir tun nur die armen Mitarbeiter leid
Naja ob sie es ohne Arbeit bei Schlecker wirklich schlechter haben ist nicht sicher. Sollen ja nicht gerade die besten Arbeitsbedingungen bei Schlecker gewesen sein.
Rüganer hat geschrieben:Das ist wohl nur ein taktischer Konkurs, um schnell aus irgendwelchen Verbindlichkeiten, wie Mietverträgen usw, rauszukommen.
Das zweit Unternehmen " ihr Platz " dürfte dann auch bald folgen
Wo ist der große Aufschrei in der Bevölkerung
Zur Not ruft man nach dem Staat der wird schon einspringen es geht ja um 30000 ( billig ) Arbeitsplätze und jetzt muß die Agentur für Arbeit 3 Monate die Löhne für die Mitarbeiter zahlen , Rettungsschirm für Schlecker
Ich schon, Schlecker hat seine Mitarbeiter ausgebeutet und die Kunden haben ihnen dafür die Quittung verpasst. Das ist eben auch Marktwirtschaft, wenn man dem Kunden nicht gefällt ist man weg. Bei DM findet man z.B. keine Minifillialen in denen nur eine einzige Verkäuferin sitzt und die Fillialen sind wesentlich selbstständiger und können ihr Sortiment anpassen. Das hat sich eben ausgezahlt und jetzt ist DM Marktführer. Wenn man sich mal mit Götz Werner (DM Gründer) unterhalten hat, dann merkt man, dass er einfach ein anderes Menschenbild hat. Bei ihm gibt's kein Humankapital.
Seilbahnjunkie hat geschrieben:Das hat sich eben ausgezahlt und jetzt ist DM Marktführer.
Naja, bisher war immer noch Schlecker Marktfüher wenn man den Umsatz als Vergleichsgröße heranzeiht. Das kommt daher, dass die einfach noch viel viel mehr Filialen haben, wenngleich der Umsatz pro Filiale bei DM oder bei Roßmann viel höher ist als bei Schlecker.
Schlecker und DM verfolgen aber auch grundsätzlich andere Strategien. DM ist vor allem in 1a Innenstadtlagen (bei sehr hohen Mieten) vertreten, während Schlecker unzählige Filialen auf dem Land und in kleinen Ortschaften und Dörfer (bei geringen Mieten) hat.
Schlecker hat unbestritten schwere Fehler im Umgang mit seinen Mitarbeiter gemacht.
Aber gleichzeitig muss man anerkennen das er in den 80ern und 90ern deutschlandweit eine rießige Drogeriekette aufgebaut hat. Damals was billig sein Argument gegen die vielen verstreuten Drogerien verschiedener Inhaber. Die Kunden dankten ihm das und machten Ihm zum Marktführer.
Vor 10 Jahren wurden die Zeichen der Zeit (Megamärkte auf der grünen Wiese) nicht beachtet. Anstatt neue Konzepte aufzugreifen wurde weiterhin "sparen, sparen" fortgeführt - auf kosten der Angestellten.
Zeitgleich muss man aber auch sehen das Schlecker in der Masse sehr viele Kunden sehr ortsnah versorgt. Nix Rosinenpicken wie DM, zu Schlecker kann auch die Oma mit Rollator laufen. Es wäre interessant gewesen den aufschrei vieler Kunden und "Meinungsmacher" zu hören wenn Schlecker viele seiner Nahen Filialen schon vor 5 Jahren zugesperrt hätte.
Der "Menschenfreund" DM Gründer Götz mag ja ganz nette und zeit(geist)gemäße Sprüche haben (Grundeinkommen usw.), was er dann in seinen Läden verkauft steht dann auf einem anderen Blatt. Lass es dem mal schlecht gehen und die Sache sieht ganz anders aus.
Hab das Konzept von denen nie so ganz kapiert. Als ich noch in MUC gewohnt hab, gab's in dem Stadtteil mehr Schlecker-Standorte als "normale" Supermärkte. Und während bei Rewe & Co. abends um 18 Uhr immer alles voll war, hockte bei Schlecker ne einsame Kassiererin und wartete darauf daß alle paar Minuten mal ein Kunde vorbeikommt. Wie soll das gehen?? Drogeriezeugs kauft man vielleicht einmal im Monat und gut is... da brauch ich net alle 500 m nen Markt
Seilbahnjunkie hat geschrieben: Bei DM findet man z.B. keine Minifillialen in denen nur eine einzige Verkäuferin sitzt und die Fillialen sind wesentlich selbstständiger und können ihr Sortiment anpassen.
Bis jetzt gibt es bei mir im Dorf noch eine Schleckerfiliale. Genau so eine Kleine wie du sie meinst. Das ist der einzigste Laden bei mir im Dorf in dem ich Drogerieartikel bekomme. Wenn jetzt Schlecker komplett verschwindet dann darf ich min. 10km weiter fahren um ein ähnliches Angebot (Müller) zu haben.
Zu DM bin ich mehr als eine halbe Stunde unterwegs und habe deshalb da auch noch nie eingekauft. Ich denke für die kleinen Dörfer wo es ja fast überall eine Schleckerfiliale gibt wird es ein herber Einschnitt werden falls Schlecker komplett vom Markt verschwindet bzw. sein Konzept mit den kleinen Läden aufgibt.
Es gibt aber nicht nur den Planeten Downhill um den sich alles dreht, sondern auch viele andere Bevölkerungsgruppen die Drogeriemärkte öfers brauchen (Familien, Babys, Alte, Kranke). Die können dann auch nicht unbedingt lange mit dem Auto fahren (wenn überhaupt)
Zeigt wieder Umsatz ist nicht alles Interessant ist das Schlecker mit 7500 Filialen mehr gerade mal 400 Mill. mehr Umsatz macht. Dazu noch 8000 Mitarbeiter mehr. 7500x zusätzliche Miete und Betriebskosten und 8000 mehr Gehälter ist sicher ein höherer Kostenfaktor als die höhere Miete und Betriebskosten für die größeren Filialen.
baeckerbursch hat geschrieben:Es gibt aber nicht nur den Planeten Downhill um den sich alles dreht, sondern auch viele andere Bevölkerungsgruppen die Drogeriemärkte öfers brauchen (Familien, Babys, Alte, Kranke). Die können dann auch nicht unbedingt lange mit dem Auto fahren (wenn überhaupt)
hat wenig mit Planeten Downhill zu tun, aber betriebswirtschaftlich macht eine zu große Nähe von zwei Standorten kein Sinn (auch wenn es für Kunden wegen der noch kürzeren Wege toll ist), da sich die fast identische Kundenschar auf zwei Standorte mit zwei mal Personal, Betriebskosten und MIete aufteilt - ergo weniger Umsatz pro Filiale, was in in den meisten Fällen weniger Gewinn bedeutet. Und nur um den dreht es sich, da man von kurzen Wegen keine Kosten decken kann.
Interessant wäre hier auch eine Statistik, welche besagt wieviele Kunden prozentuall überhaupt zu Fuß kommen.
Zuletzt geändert von ThomasZ am 20.01.2012 - 22:40, insgesamt 1-mal geändert.
baeckerbursch hat geschrieben:Die Schlecker Läden sind in der überwiegenden Mehrzahl Lägen in Laufkundschaftlagen (keine Parkplätze, mitten im Wohngebiet)
Das ist mir auch bekannt, aber interessanter ist da, wie hoch der Anteil ist, der das nutzt, oder ob, da eh zu Aldi/Lidl etc,. die nicht fußläufig erreichbar oder wegen der schieren Menge der benötigten Ware, mit dem Auto unterwegs, dann nicht lieber schnell noch woanders hin fahren, obwohl es zu Fuß nur wenige Meter wären.
Ich mache meine EInkäufe unterwegs auf dem Arbeitsweg, somit mir egal was fußläufig nah ist. Wäre bei mir aber DM, da ca. 200m näher als Schlecker
Eben ein Beitrag im Radio. Schlecker hatte Durchschnittsumsätze pro Filiale von ca. 20000€, DM/Rossman haben Durchschnittsumsätze von ca. 250000-300000€