Der Sessellift des Skigebiets Lungern-Schönbüel musste wegen einem Defekt geschlossen werden. Ein Masten wurde aus dem Fundament gerissen. Grund: zu viel Schnee.
Nennt sich glaube ich Krichschnee. Die gewaltigen Massen Schnee bleiben nicht starr da wo sie sind sondern bewegen sich nach unten, wenn auch nur sehr langsam. Ist quasi eine Lawine in Ultraslowmotion. Vor ca. 10 Jahren hat es mal bei einem fixen 2er am Hasliberg während dem Betrieb eine Stütze geknickt.
Was das ausschaufel angeht: Ich glaube kaum dass der Herr Betreiber dieses Gebietes seinem Personal die nötige Zeit dafür zugestanden hätte wenn sie ihm mit dieser Idee gekomen wären. Ich glaub aber ehrlich gesagt auch nicht dass einer mit diesem Vorscghlag zu ihm ging, ausser er wollte freiwillig seinen Job riskieren.
Nichts gegen die Bahnen dort, aber der Betreiber ist ein ziemlich merkwürdiger Vogel und weit bekannt.
Der letzte Regierungsvertreter wo an einer Pressekonferenz etwas für die Menschen positives gesagt hat und dies dann auch später eingehalten hat war Günter Schabowski am 9.11.1989.
Richie hat geschrieben:Ist schon komisch, bei den meisten Bergbahnen werden die Masten regelmäßig freigeschaufelt. Warum macht man das hier nicht?
Vielleicht weil man dafür Personal benötigt. Dieses ist dann mehrere Stunden mit dem Schaufeln an einer Stelle beschäftigt und das kostet. Wahrscheinlich wollte der Betreiber einfach Geld sparen und das hat er nun davon
Geschäftsführer der Panoramawelt Lungern-Schönbüel, hat für Passagiere zu keiner Zeit Gefahr bestanden; das Unglück wurde bereits am frühen Morgen bei der Kontrollfahrt entdeckt.
Aha und das Seil ist am Boden sowie die Schalterleitung zerrissen.
3 Sessel in die Stütze gedonnert weil man überbrückt hat.....
Im Video ist deutlich zu sehen dass da der Schnee vom ganzen Hang heruntergerutscht ist. Ein Schneebrett also auch wenns langsam abrutscht ist ein Schneebrett. Möchte Wissen wie die in 2 Wochen ein neues Fundament herzaubern wollen .....
Da müssen die Betreiber wohl froh sein, dass ihnen die Niederhalter-Stützen, in denen sich die Sessel verkeilt haben, überhaupt stehen geblieben sind.
Interessant ist auch dass man mitten drin mal das Wartungsfahrzeug eingeschoben hat.
Auf den Bildern sieht es anders aus als im Fernsehen geschildert. Wobei schon nur die Aussage, man sei gebrückt gefahren im Fernsehen Kopfschütteln auslöst.
Die Sessel sind an Stütze 16 vekeilt.
Sieht so aus, als wollte man am morgen die Bahn starten. Da die Schalterleitung zerrissen ist, kann sie nicht gestartet werden. Anstatt zu schauen woran es liegt, überbrückt man die Schalterleitung und beginnt man mit dem ausgaragieren. Das entgleiste Förderseil auf Stütze 17 registriert keine. Der erste Sessel verhängt sich am oberen Seilfänger der Stütze 16 da das Förderseil durch die umgekippte Stütze auch auf Stütze 16 nicht mehr in der Spur läuft. Es folgen Sessel 2, 3 und 4 jetzt stellt der Stromrichter wegen Überlast die Bahn ab.
Jetzt kann man sich streiten ob zuerst der Schnee die Stütze umgedrückt hat, oder die Stütze nur verschoben wurde und so das Förderseil entgleiste und man nachher den Rest mit Überbrücktem fahren noch umgerissen hat.
Die Aussage, man habe ein Stromkabel zuerst flicken müssen halte ich persönlich für an den Haaren herbei gezogen und soll vom Umstand ablenken, man sei mit überbrückter Strecke gefahren ohne Kontrollpersonal auf der Strecke. BTW muss bei fahren mit überbrückter Strecke mit Personal überwacht sein das mit Funk ausgerüstet ist und zumindest jede Stütze eingesehen und kontrollieren kann. Auf dem Bild sieht man, dass das Schalterseil gerissen ist, laut aussage hat man mit der Streckenmessung Stütze 17 dedektiert. Kann man aber gar nicht denn der Rest der Schalterleitung hängt irgendwo an Stütze 18 und macht Erdschluss.
Passt aber zum Schema, zuerst hat man gespart, indem man die Stützen nicht ausgeschaufelt hat wie man das andernorts macht und nachher hat man noch weitergewurstelt, indem man mit Überbrückter Schalterleitung und entgleistem Förderseil noch mindestens 500m gefahren ist. Aber warum wundert das keinen? Weil es der Saboteur war!
Der Tagi-Bericht ist - journalistisch - ziemlich unsauber geschrieben. Erstens mal gibt es in der deutschen Sprache, vor allem in der Seilbahn-Fachsprache, den schweizerdeutschen Ausdruck "Masten" nicht. Damit ist eine Stütze gemeint. Lässt sich sehr gut nachlesen im Link (Berner Zeitung), den TPD hier reingestellt hat. Zweitens geistert auch hier in diesem Tagi/Baz/Berner Zeitung-Zeitungsbericht dieses Marketing-Unwort "Panoramawelt" herum - ein völliger Unfug. Skigebiet Lungern-Schönbüel (wie im Lead richtig) hätte im Lauftext völlig gereicht, aber eben: Die Marketing-Futzis haben ihr Ziel erreicht, und schon ist dieser Schwachsinnsname "Panoramawelt" überall im Netz zu lesen!
Jedenfalls, auch wenn klar ist, dass man zum jetzigen Zeitpunkt niemanden vorverurteilen sollte: Mittlerweile siehts ganz danach aus, als dass die Bahnbetreiber ziemlich schlampig gearbeitet haben. Aber auf all das hat ja bereits ATV weiter oben hingewiesen. Auch hier sollte meines Erachtens allerdings differenziert werden: Vielleicht ist es ja auch so, dass in Lungern-Schönbüel einfach am Personal gespart wird und deshalb gar keine personellen Kapazitäten zur Verfügung standen, um z.B. die kritischen Stützen von der Schneelast zu befreien? Genau das wird in anderen Skigebieten offenbar ja regelmässig gemacht, gerade auch weil man um die Gefahren und Risiken in solchen ausserordentlichen Wetter- und Schneesituationen weiss. Und zweitens gibts ein dickes Fragezeichen bei der Fernmessung, als man danach einfach überbrückt hat.
Kurzum: Das Ganze hinterlässt schon ein schales Gefühl, auch wenn wir es hier sicherlich mit einer Ausnahmesituation (riesige Schneemengen, ungünstiger Schneedeckaufbau) zu tun haben.
jack90 hat geschrieben:Da müssen die Betreiber wohl froh sein, dass ihnen die Niederhalter-Stützen, in denen sich die Sessel verkeilt haben, überhaupt stehen geblieben sind.
Interessant ist auch dass man mitten drin mal das Wartungsfahrzeug eingeschoben hat.
Sicher, dass das ein Wartungs-FZ ist und kein Sessel ohne Haube? Ich meine eine Sitzfläche erkennen zu können.
@ATV
Hab ich das in dem Video richtig gesehen, dass die eine schwebende Stütze im SL haben? War das so gewollt, oder ist auch das eine Behelfslösung?
bergfuxx hat geschrieben:Sicher, dass das ein Wartungs-FZ ist und kein Sessel ohne Haube? Ich meine eine Sitzfläche erkennen zu können.
Das ist da Standart. Die Wartungsfahrzeuge werden für den Materialtransport vergewaltigt und sind beim Normalbetrieb immer am Seil.
bergfuxx hat geschrieben:dass die eine schwebende Stütze im SL haben? War das so gewollt, oder ist auch das eine Behelfslösung?
Das ist gewollt so. Genau aus dem Grund der hier den Mast abgedrückt hat.
intermezzo hat geschrieben:Und zweitens gibts ein dickes Fragezeichen bei der Fernmessung, als man danach einfach überbrückt hat.
Mit der Fernmessung hat das nichts zu tun. diese braucht man um zu lokalisieren auf welcher Stütze die Seillageüberwachung angesprochen hat.
Die Fernmessung kann man nicht überbrücken. Muss man ja nicht, braucht man ja nur wenn die Schalterleitung einen Unterbruch hat. Je nach System muss man aber das Telefonseil gegen Erde brücken damit die Messung funktioniert.
Der Artikel in der Bernerzeitung ist einer der besseren Artikel über Seilbahnen, welcher ich in den letzten Jahren gelesen habe.
Übrigens gibt es andernorts sogar überwachungen für dieses Problem. Beispiel ein ganz extremer Ort punkto Schnee, Robiei, die ergstation der Pendelbahn besitzt an dem Mauern entlang ein Drahtnetz welches mit einem Ruhestrom durchflossen wird. Deformationen der Gebäudewand lassen die Drähte reissen und lösen zu Alarm aus, bzw weis gar nicht ob sie sogar die Bahn stillsetzen. Selbiges könnte man auch für solche Stützen implementieren. Die SL einfach den Mast runter führen. Am Fundament eine ca 2 m hohe Stahlplatte mit Druckfedern gegen das Fundament oder Mast montieren und links und rechts 2 Bruchstabschalter hinschrauben die von der Platte abgeschärt werden wenn zu viel Schneedruck gegen die Platte drückt. Könnte man doch glatt zum Patent anmelden....
Nützt aber nicht wenn man dennoch Überbrückt oder mit Ersatzsteuerung fährt.
Die Recherchen der "Obwalden und Nidwalden Zeitung (ONZ)" bestätigen ATV's Vermutungen. Durch das überbrückte Fahren scheint der Schaden erst in diesem Ausmass entstanden zu sein: http://www.onz.ch/artikel/112095/.