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Das richtige Seil für kombinierte Touren

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davvman
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Das richtige Seil für kombinierte Touren

Beitrag von davvman »

Hallo liebe Bergbegeisterte!

Ich bin David, 26, und von klein auf bergbegeistert. Seit ich 6 bin, wandere ich mit meiner Family im Val d'herens.
Mit Bergführer war ich bereits auf dem Mönch und der Dent Blanche.
Nun bin ich der Meinung ist es an der Zeit, ein paar leichte Aufstiege auf 4000er auf eigene Faust zu wagen.
Ich plane mit 2 Freunden (beide wenig erfahren) einen 10-tägigen Urlaub im Saas-Tal und möchte dort einige kombinierte Touren machen: Allalinhorn (Hohlaubgrat), Nadelhorn (v. Mischabelhütten), Weissmies (Almagellerhütten).
Dafür geht es ja über Fels und Gletscher. Die Abschnitte, wo wirklich gesichtert wird, dürften allerdings sehr überschaubar und an einer Hand abzählbar sein.
Ich habe mich ein Bisschen über das Thema "Seil" eingelesen und habe folgendes verinnerlicht:
- Gletscherspaltenstürze bedeuten nur schwache Fangstöße -> leichteres Halbseil empfohlen
- Seillänge exkl. Bremsknoten zuischen den Leuten 12-15m. -> 50m Länge?
- Im Fels deutlich höhere Fangstöße. -> Doch Einfachseil nehmen? Oder dann das mit 50m+ lange Halbseil doppelt führen? Oder reicht für unsere leichte (<= II) Touren Einfachführung des Halbseils?
- Oder sogar 60m-Seil nehmen, wenn man zur Bergung einen Flaschenzug bauen muss?
-> Ich will auf keinen Fall 2 Seile kaufen. Bin kein Goldesel :)

Weitere Ausrüstungsfragen:
- Braucht man für die Touren überhaupt Kletterhelme? Wollen evtl. auch die beiden Klettersteige Mittaghorn und Jegihorn machen.
- Ich habe von meinem Opa 30-50 Jahre alte Eisschrauben. Dürfen die verwendet werden?

Damit ich nichts vergesse, zähle ich mal die Ausrüstungsgegenstände auf für einen Teilnehmer:
- Pickel
- Fußschlinge, (Brustschlinge?) Handschlinge, Rebschnur zum Verbinden von Brust- und Hüftgurt
- Steigeisen
- 2 Eisschrauben
- 1 Karabiner
- 1 Abseilachter
- 2-3 Expressschlingen (für den, der vorsteigt)
- Hüft- und Brustgurt
- Stirnlampe
Habe ich was vergessen?

Lg David

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baeckerbursch
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Re: Das richtige Seil für kombinierte Touren

Beitrag von baeckerbursch »

Wenn dir so vieke Dinge nicht klar sind würde ich dir Kurse & Bergliteratur empfehlen. Das ist jetzt nicht böse gemeint....
davvman
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Re: Das richtige Seil für kombinierte Touren

Beitrag von davvman »

Kurse hatte ich schon. Und Literatur habe ich auch, in welche ich mich bei Zeiten komplett einlesen werde, um alle Details zu können/wissen. Aber die Literatur sagt eben: Für Gletscher dies Seil. Für Fels jenes Seil. Aber wer nimmt für solche Touren bitte 2 Seile mit? Also ist die Frage doch gerechtfertigt.
Ich bin einfach ein wenig aus der Übung. Schließlich ist der letzte Bergurlaub 6 Jahre her, was aber nicht heißt, dass ich nix kann. Ich habe selbst schon Spaltenbergungen und gehen in Schnee und Eis, sowie Sichern geübt & gemacht.
Also neben Belehrungen wäre ich über Beantwortung meiner Fragen sehr dankbar :)

Gruß
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baeckerbursch
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Re: Das richtige Seil für kombinierte Touren

Beitrag von baeckerbursch »

Das sollte nicht besserwisserrisch sein.

Wenn ich mich irgendwo abseilen will brauche ich 2 Halbseile um auf eine vernüftige Länge zu kommen. Geh ich am Gletscher wird wohl ein halbseil reichen. Habe ich Felspassagen würde ich ein Einfachseil nehmen. Aber alles nur imprägniert - sonst schleppt man gleich viel Wasser mit. Grundsätzlich bist du (sofern du nicht abseilen musst) mit einem Einfachseil nie falsch.
Braucht man für die Touren überhaupt Kletterhelme? Wollen evtl. auch die beiden Klettersteige Mittaghorn und Jegihorn machen.
Wenn die Wahrscheinlichkeit hoch ist das dir was von oben auf den Kopf fällt würde ich einen Helm aufziehen.
Ich habe von meinem Opa 30-50 Jahre alte Eisschrauben. Dürfen die verwendet werden?
Dürfen ja, aber da kannst du auch gleich ein paar Spax mitnehmen. :biggrin:
davvman
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Re: Das richtige Seil für kombinierte Touren

Beitrag von davvman »

Danke schon mal, dann wird es also ein Einfachseil. Nun sind wir zu dritt; welche Länge ist empfehlenswert?
Welche Hersteller - Wer hat das beste Preis-/Leistungsverhältnis?
baeckerbursch hat geschrieben:Dürfen ja, aber da kannst du auch gleich ein paar Spax mitnehmen. :biggrin:
Hm, die sehen im Prinzip genauso aus, wie zeitgenössische Eisschrauben. Und Stahl altert ja nicht wie z.B. ein Seil. Aber ich denke, die paar Eisschrauben machen's dann auch nicht mehr aus.

Gruß

Edit: Was ist von http://www.tapir-store.de/shop/13006_98 ... ource=base zu halten?
davvman
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Re: Das richtige Seil für kombinierte Touren

Beitrag von davvman »

albe hat geschrieben:...ob Du damit klar kommst? Keine Ahnung.
Wie sollst du das auch wissen? Ich versteh die Aussage nicht.
Da wären mir die Abstände (<10m) zu kurz. Ich habe gelernt, dass man mindestens 10m Abstand halten soll, besser mehr. Aber warum nicht ein 40m oder 50m Halbseil nehmen, welches auf dem Geltscher (geringer Fangstoß) einfach und im Fels doppelt geführt wird?
albe hat geschrieben:Eisschrauben ... wozu wollt ihr soviele davon mitschleppen?
Naja, jeder 2 für den Falle einer Bergung. Hab gelernt, dass man das Seil im Eis mit 2 Schrauben fixiert und im Prinzip kann ja jeder reinfallen.
albe hat geschrieben:Brustgurt und Fussschlingen wuerd ich zuhause lassen und dafuer eine selbstblockierende Rolle mitnehmen.
Inwiefern ist das ein Ersatz für Prusikschlingen? Was kann die Rolle?
albe hat geschrieben:Von Pickeln halt ich auch nicht viel, lieber statt einem Stock ein Whippet und dazu ein echtes Eisgeraet.
Ich will hier das Rad nicht neu erfinden :roll: (weiß nicht mal, was das ist. Bin wohl wie so ein Opi, der nicht weiß was Internet ist, nur mit Bergausrüstung).

Gruß
davvman
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Re: Das richtige Seil für kombinierte Touren

Beitrag von davvman »

Puh nicht leicht, wenn man alles 2 oder 3 mal sagen muss.
30m sind mir zu kurz.

Wie benutzt man die Rolle?

Gruß

davvman
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Re: Das richtige Seil für kombinierte Touren

Beitrag von davvman »

Aja, wer die Kohle dazu hat. Vielleicht find ich ja irgendwo auch eine elektrische Seilwinde :)
Gehe ich richtig in der Annahme, dass man sich direkt da einhängt und sich selbst dann als eine lose Rolle am losen Ende hochzieht? Das klappt aber nur, wenn man mit den Füßen an der Eiswand sich mithochdrücken kann, oder?
molotov
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Re: Das richtige Seil für kombinierte Touren

Beitrag von molotov »

30m Seil halte ich in jedem Fall für zu kurz. Das reicht nicht für ne lose rolle, außer man macht sie Abstände viel zu klein...
Entweder sehr leichtes einfachseil oder robustes Halbseil in 55m wäre meine Wahl. Tiblocs statt ner Rolle Tuns auch.
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davvman
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Re: Das richtige Seil für kombinierte Touren

Beitrag von davvman »

@Molotov: Tiblocs sind vom Investitionsaufwand her noch drin. Irgendwelche technologischen Schreckgespenster jedoch nicht. Ich versteh ehrlich gesagt nicht, wo der Unterschied zw. Schlinge mit Bremsknoten und Tiblocs mit Karabiner in Schlinge eingehakt ist. Wie benutzt man diese Tiblocs genau (die Funktionsweise kenne ich)? Führt man das Halbseil am Fels dann doppelt?

@Albe: Habe nur begrenztes Budget. Also irgendwelche Rollen für €60 sind nicht drin.
bei den hier angesprochennen Touren ist das Spaltenrisiko quasi bei Null und es gibt keine relevanten Stellen die vorgestiegen werden muessen, iirc. ist die schwierigste Stelle der Touren der Hohllaubgrat mit einer 3er Stelle in der ein Fixseil haengt...
Interessant, aber stimmen tut das nicht. Ich habe mit den Hüttenwirten telefoniert, die mir gesagt haben, dass auf den Gletschern, die ich begehen will, z.T. nich ungefährliche Spaltenzonen zu passieren sind. Immer wieder stürzen Bergsteiger ein. Der SAC-Hochtourenführer bestätigt dies. Die Hohlaubgratstufe hat übrigens bloß II.

Ich denke, dass es das Beste ist, wenn ich Spaltenbergungen so durchführe, wie ich es selbst gelernt und praktiziert habe; auch wenn es etwas veraltet sein bzw. länger dauern mag. Ist doch egal. Hauptsache der Verunglückte ist wieder frei.
Was bringt es, mir irgendwelches teures Equipment zu kaufen, mit dem ich dann letztendlich null Erfahrung habe und im Ernstfall nicht richtig umgehen kann?

Gruß
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