02.02.2012: Kranzberg Mittenwald - Eine Perle
Ein Vorteil am Leutaschtal ist ganz klar, dass man sehr schnell sowohl bei den Inntaler Skigebieten ist, als auch problemlos über die Grenze nach Deutschland und dann bswp. nach Mittenwald / Garmisch-Partenkirchen kommt. Allein der ESL Kranzberglift machte einen Besuch des Gebietes für mich unumgänglich, durch die vielen Berichte der letzten Saison war ich aber auch auf den Rest dieses ansonsten reinen Schleppergebietes gespannt. Sehr gemütlich und ohne Hast, ganz im Stile des Skigebietes, ging es an diesem Urlaubstag Richtung Mittenwald.
^Ist die Anfahrt zur ESL Talstation laut Routenplaner problemlos und innerhalb von guten 20 Minuten machbar, so sorgten die Schneemassen im Leutaschtal zusammen mit etwas Neuschnee der vergangenen Nacht für eine, sagen wir, rassige Anfahrt

^Gerade die wenigen Kilometer die einen über die Grenze führen, zwischen der Leutascher Geisterklamm und der B2, hatten es in sich! Das Bild entstand auf der Rückfahrt, aber in einer dieser Kurven (uneinsichtig, gestreut aber dennoch arg rutschig) hätte ich beinahe mit meinem Corsa um wenige Centimeter einen entgegenkommenden Linienbus geknutscht... Das bei unter 30 km/h, ich passe mich als deutscher Tourist natürlich dem Ärger der Einheimischen an und fahre stets unter dem Tempolimit.^
^Als Einstiegspunkt in das Gebiet hatte ich den ESL selbst gewählt. Die Auffahrt zum Parkplatz war jedoch erneut abenteuerlich und nur mit sehr viel Schwung und dank nicht vorhandenem Gegenverkehr zu bewältigen.^
^Nichts los am Parkplatz.^
^Pistenplan, alternativ die Homepage des Gebietes.^
^Laut liftworld ist der ESL von PHB aus dem Jahre 1950, was aber so nicht stimmen kann? Ich schätze, dass PHB ihn mal generalüberholt hat, ursprünglich stammt er sicher eher von Pohlig oder einem verwandten Hersteller (Heuss?). Wer weiss da mehr?^
^Einstieg der tollen Anlage. Es gibt hier keinen typischen Antriebsspannwagen, bei diesem frühen Baujahr auch nicht üblich. Der ESL Untere Schlegelalm (1957) oder das lsap am Rauschberg (1958) haben/hatten einen solchen ebenfalls nicht.^
^Nach dem Einstieg geht es für ein sehr kurzes Stück mit gutem Gefälle bergwärts, danach folgt ein sehr langes flacheres Stück. Ideal zum entspannen, gucken, fotografieren...

^Nicht gut zu sehen, aber man behält die Ski nicht angeschnallt, sondern legt sie links von sich am Sessel in eine Halterung. Angenehmer, als es in Hochsölden der Fall war.^
^Vor der Bergstation macht der Lift dann wieder einige Höhenmeter, auf der Streckenlänge von 1424m sind es insgesamt immerhin 240m.^
^Rechts im Wald verläuft irgendwo die Talabfahrt, links gibt es eine Rodelpiste.^
^Eine Bergstation aus Holz, dass es sowas nocht gibt...^
^Der Liftler schaute etwas knurrig und so beließ ich es bei einem Foto der Bergstation

^Ich ließ die Schuhe lieber an.^
^In einem Skigebiet der gefühlten '50er, '60er, 70'er Skizufahren heisst einerseits, dass man sich der urigen Anlagen erfreuen kann, andererseits fehlen (glücklicherweise) jegliche Modellierungen. Eines der Schiebestücke sieht man hier auf dem Weg von der ESL Bergstation zum Sonnenhanglift / Luttenseelift. Blaue Piste links = schieben, rote Piste rechts = aufsteigen

^Was ist 'besser' als ein Kurvenlift? Zwei einzelne Lifte

^Zunächst ging es aber 'runter' zum zweiten Einstiegspunkt in das Gebiet. Dort ist rechterhand der kurze Luttenseelift, an dem sich viele Anfänger und Kinder tummelten.^
^Talstation Luttenseelift, Bj. 1969. Hersteller Heuss?^
^Von dort ging es rechts rüber zum Korbinianlift, um ins obere Gebiet zu gelangen.^
^An dessen Talstation angekommen. Ein Heuss von 1972, der auf 650m immerhin 120 Höhenmeter macht. Neben dem Gipfellift der interessanteste Schlepper hier für mich.^
^Nach dem Steilstück am Anfang geht es gemütlich zur Bergstation.^
^Dort kann man wie schon gezeigt direkt in den Sonnenhanglift umsteigen, ein neuerer DM.^
^Nach der vierten Stütze ganz hinten ist auch schon Schluss.^
^Ausstieg, rechts geht es Richtung Wildensee- und Gipfellift, links zurück zur Talstation und zu beiden Gebietseinstiegen.^
^Vorne der Wildenseelift, hinten der Gipfellift.^
^Ersterer, hier ist bereits nach 3 Stützen Schluss.^
^Heuss, Bj. 1981^
^Warum hat man teilweise breitere und dann wieder schmalere Stützen verbaut (schon an mehreren SLen gesehen)? Wurde früher nur das untere Stück vom Bully präpariert?^
^Das Wetter blieb etwa gleich. Mal zeigte sich die Sonne leicht hinter den Wolken, dann fing es wieder leicht zum schneien an.^
^Zu guter Letzt ging es zum durchaus steilen und nett trassierten Gipfellift, ebenfalls Heuss Bj. 1981.^
^Meine Begleitung haute es am Einstieg einmal raus, so kam ich diesen Urlaub auch mal zu einer der seltenen Einzelfahrten

^Die Bergstation mit dem lauten Antrieb befindet sich ein paar Meter unterhalb des Ausstieges. Im Hintergrund steht die stillgelegte Kranzberg-Gipfelbahn, Karl Peter Bj. 1955. Weitere Sommerbilder gibt es bspw. hier von Widdi und hier von münchner. Hintergrundinfos zur Schließung gibt es in diesem Topic.^
^Vom Gipfellift aus hat man verschiedene Abfahrtsmöglichkeiten, links sieht man schwach den Wildenseelift.^
^Piste unterhalb der PB^
^Blick zurück zum Ausstieg des Gipfellifts.^
^Dort ging es auch direkt nochmal hin

^Allzeit beliebte 'Ministütze'^
^Die Ausstiegsstützen sind mit allerlei Sendeanlagen (?) verschandelt...^
^Vorbei am Wildenseelift ging es wieder runter zum Korbinianlift.^
^An der Talstation des Letzteren, die Piste links ist ebenfalls sehr schön zu fahren.^
^Sonne und Schneefall, schöne Stimmungsmischung.^
^Bergstation Korbinianlift^
^An diesem Donnerstag waren wir zum Glück (für das Gebiet) nicht die einzigen Skifahrer.^
^Über die Talabfahrt ging es wieder zum ESL. Manch einer wird sie als langweilig bezeichnen, ich fand sie vielmehr urig, entspannend und romantisch. Völlig allein führt die so gut wie garnicht markierte Piste durch den dick verschneiten Winterwald.^
^Ein paar Liftfahrten und einen Einkehrschwung später war dieser Skitag wieder vorbei. Für Freunde alter Liftanlagen und von entschleunigtem Skivergnügen ist der Kranzberg eine wahre Perle.^
^Die Rückfahrt durch das Leutaschtal gelang diesmal zwischenfallsfrei
