
Die Wetterprognose war gut, sonnig und nicht extrem heiss, und wir haben uns entschieden endlich mal eine richtige Begtour zu machen, Ziel war der 2547m hohe Prisojnik (auch Prisank genannt). Vom Ausgangspunkt am Vršič - Pass oberhalb von Kranjska Gora bis zum Gipfel hat man 950 HM zu bewältigen, da aber auch etliches an horizontaler Länge zu bewältigen ist, wird der Aufstieg mit 3.5 - 4h angegeben.
Sorry, das musste sein: morgendlicher Blick vom Hotelparkplatz

OK, nun aber wirklich zur Tour. Der Vršič - Pass wird von zwei markanten Gipfeln umrahmt, im Westen liegt die 2332m hohe Mojstrovka (für die interessierten gibt es im AF von dem Berg einen Bericht vom November 2005):
Wir marschieren aber zuerst Richtung Süden:
Ganze 4 Wege gibt es auf den Berg, wobei die beiden nördlichen ernstzunehmende Klettersteige sind, in dieser Jahreszeit oft noch tlw. schneebedeckt. Wir nahmen für den Aufstieg den zweitleichtesten Weg über den Westgrat, runter ging es dann über den leichtesten Südweg. Langsam gewinnen wir an Höhe:
Selbst in dieser Kalksteunwüste gibt es Alpenblumen:
Auf etwa 2200m erreicht man das berühmte vordere Fenster von Prisojnik, durch das Fenster wurde eine der nördlichen Ferratas gebaut:
Ab hier wird auch der Westgrat etwas steiler:
Gelegentlich sind kurze Passagen gesichert, von einem Klettesteig kann man aben nicht sprechen:
Noch ein wenig ... :
... und der Gipfel ist erreicht

Richtung SW, wieder Jalovec, Mangart rechts davon versteckt sich in den Wolken, unten rechts ein Teil der Vršič - Strasse :
Die Sicht war nur ab und zu gut, die meiste Zeit flogen Nebelfetzen um den Gipfel. Nach Kranjska Gora mit dem Vitranc und Ciprnik konnte man schon sehen:
Tiefflieger oder viel Zoom?
Abstieg am Südweg, nichts spektakuläres, da und dort ein paar Haken oder einige meter Seil, die meiste Zeit aber Pflichtprogramm, allerdings mit netten Ausblicken:
Weiter unten wird der Weg dann wieder flacher:
Mojstrovka kommt wieder in Sicht:
Am Morgen, zu Beginn der Tour, habe ich nicht mal verucht Prisojnik vom Vršič zu fotografieren, da das Foto gegen die Sonne eh nichts geworden wäre. Aber am Nachmittag, nach der Tour, habe ich es nachgeholt:
Bekannte Felsenformation, genannt 'Ajdovska deklica' (= heidnisches Mädchen):
Fazit: nette Tour, tut gut nach längerer Zeit eine richtige Tour in den Julischen Alpen zu machen. Noch besser ist es, nach der Tour nicht nach Hause fahren zu müssen, sondern in 15 Minuten im Hotelzimmer zu sein und eine halbe Stunde später die Qual der Wahl beim Abendbuffet zu haben ... mit dem Alter wird man halt bequemer
