Hinterbühne des touristischen Wahnsinns
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Hinterbühne des touristischen Wahnsinns
Ein Artikel zum diskutieren
http://www.bernerzeitung.ch/region/thun ... y/22906671
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Re: Hinterbühne des touristischen Wahnsinns
Schweizer Fernsehen zeigte einen Beitrag dazu:
http://www.videoportal.sf.tv/video?id=a ... 2505892a3d
http://www.videoportal.sf.tv/video?id=a ... 2505892a3d
Ich schliesse mich Starli an: Boykott dem neuen, unübersichtlichen Alpinforum-Design.
Bis auf weiteres werde ich hier nicht mehr präsent sein -> meine Fotos könnt ihr weiterhin auf meiner Webseite --> www.stahlseil.ch ansehen.
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Re: Hinterbühne des touristischen Wahnsinns
Sehr eindrückliche Bilder.
Er zeigt ungeschminkt wie es für einen Einheimischen aussieht der täglich mit "uns Touris" zu tun hat. Ob freiwillig oder unfreiwillig.
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Re: Hinterbühne des touristischen Wahnsinns
Mir tun die Einheimischen auch leid, die ständig dieses besoffene Massenelend ertragen müssen.
Nicht auszudenken, wenn der Touristenplebs - nachdem er sich fuer teures Geld hat abfuellen lassen - im besoffenen Zustand mit seinen Ski gar einen Kratzer in einen etwas zu nah am Ereignishorizont geparkten Q7 mit einheimischem Kennzeichen macht.
Ist eben nicht so einfach, die Geister die man einst rief, wieder abzuschütteln.
Generiert das Angebot die Nachfrage - oder generiert die Nachfrage das Angebot?
Die Frage sollte man vllt. nicht so ganz außer acht lassen.
Nicht auszudenken, wenn der Touristenplebs - nachdem er sich fuer teures Geld hat abfuellen lassen - im besoffenen Zustand mit seinen Ski gar einen Kratzer in einen etwas zu nah am Ereignishorizont geparkten Q7 mit einheimischem Kennzeichen macht.
Ist eben nicht so einfach, die Geister die man einst rief, wieder abzuschütteln.
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Re: Hinterbühne des touristischen Wahnsinns
Ich meinte das eher so das man für die Touris vorne alles schön und sauber herrichtet. Während der Einheimische halt eben auch den Blick hinter die Kulissen hat und die ganzen unschönen Sachen sieht die dem zahlenden Gast meistens verborgen sind.
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Re: Hinterbühne des touristischen Wahnsinns
Was soll das eigentlich - oder besser gefragt: Sehen die Betroffenen das vor Ort auch so? Man könnte ja spaßeshalber mal ein paar Einheimische in Tiroler Top-Destinationen fragen, ob sie angesichts des Massentourismus und seiner Nebenwirkungen lieber wieder das vermeintlich beschaulichere Bauernleben von früher hätten. Ich glaube, die Antwort wäre eindeutig. Früher hat man das karge Land, dem man das Nötigste für's Leben im täglichen Kampf abringen musste, wohl oft verflucht - heute ist jeder Quadratmeter genau diesen Landes ein Vermögen wert. Da kann man gewisse Nebenwirkungen mit Sicherheit in Kauf nehmen.
Momentan ist es ja eine beliebte Geisteshaltung, einerseits alle Segnungen der modernen Zivilisation wie selbstverständlich nutzen zu wollen; gleichzeitig wünscht man sich aber einen vom Menschen möglichst unberührten Garten Eden - wie soll das zusammengehen? Wie heißt es so schön bei Deichkind: "'Weg mit dem Atom!', hörst du sie schreien. Ich lade mein Smartphone - leider geil."
Momentan ist es ja eine beliebte Geisteshaltung, einerseits alle Segnungen der modernen Zivilisation wie selbstverständlich nutzen zu wollen; gleichzeitig wünscht man sich aber einen vom Menschen möglichst unberührten Garten Eden - wie soll das zusammengehen? Wie heißt es so schön bei Deichkind: "'Weg mit dem Atom!', hörst du sie schreien. Ich lade mein Smartphone - leider geil."

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Re: Hinterbühne des touristischen Wahnsinns
Das hast du aber bei jedem gastronomischen oder anderen Event auch, sei es ein Staatsempfang, eine Filmpremierenfeier oder eine "urige" Almhütte: für die Besucher ist alles schön bzw. "authentisch" hergerichtet und dekoriert, und im "Arbeitsbereich" hast du alles von der Spülstraße, die eine Wiese in eine Schlammlandschaft verwandelt bis zur edelstahlblitzenden Großküche (was zum Holz einer "echten" Almhütte natürlich einen krassen Kontrast bildet).Whistlercarver hat geschrieben:Ich meinte das eher so das man für die Touris vorne alles schön und sauber herrichtet. Während der Einheimische halt eben auch den Blick hinter die Kulissen hat und die ganzen unschönen Sachen sieht die dem zahlenden Gast meistens verborgen sind.
Aber angesichts der Bilder fragt man sich schon, ob man zur "Pistenoptimierung" Alm- oder andere Wiesen in Schotterhalden verwandeln muss oder ob es wirklich nötig ist, Popkonzerte in die Berge zu verpflanzen.
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Re: Hinterbühne des touristischen Wahnsinns
Man fragt sich eher ob man ne natürliche felsdurchsetzte Almmatte durch nen Golfrasen ersetzen muss, Schotterhalden sind (bis auf wenige Ausnahmen) ja eher selten, da wäre die Beschneiung ja viel zu teuerchianti hat geschrieben: Aber angesichts der Bilder fragt man sich schon, ob man zur "Pistenoptimierung" Alm- oder andere Wiesen in Schotterhalden verwandeln muss oder ob es wirklich nötig ist, Popkonzerte in die Berge zu verpflanzen.

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Re: Hinterbühne des touristischen Wahnsinns

Gruss vom Illhorn
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Re: Hinterbühne des touristischen Wahnsinns
Zwischen zwei Extremen wird es immer eine genügend große Anzahl an Mittelwegen geben ...HBB hat geschrieben:ob sie angesichts des Massentourismus und seiner Nebenwirkungen lieber wieder das vermeintlich beschaulichere Bauernleben von früher hätten.
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Re: Hinterbühne des touristischen Wahnsinns
Genau das möchte ich auch hoffen und dass es diese Mittelwege auch gibt, davon bin ich überzeugt. Aber zur Zeit habe ich den Eindruck, dass nur extreme Ansätze wirklich umgesetzt werden sollen - mehr Leistung, mehr Kapazität, mehr Infrastruktur, noch grösser, noch schneller - das sind doch die einzigen Leitsätze, die zur Zeit gelten. Immer in der extremen Ausrichtung, als gäbe es keine Grenzen, als wäre alles unendlich verfügbar. Da werden (Vercorin zum Beispiel) Projekte (neue Bahnen und Gebäude) gestartet, bevor überhaupt das Geld vorhanden ist und die nötigen Aktien gezeichnet sind - extrem - auf Teufel komm raus.starli hat geschrieben:Zwischen zwei Extremen wird es immer eine genügend große Anzahl an Mittelwegen geben ...
Gruss vom Illhorn
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Re: Hinterbühne des touristischen Wahnsinns
Mein Gott, gibts keine anderen Probleme? Warum wird diese Ausstellung so massiv angeworben???
Wenn man den Massentourismus so fördert, dann gibts halt einige Auswüchse. Obs einem passt oder nicht. Geld regiert die Welt und Tirol lebt vom Tourismus.
Ich fordere an dieser Stelle wieder einmal, keine UVP oder andere lässtige Bauverfahren in den grossen Skigebieten. Eine Baubehörde reicht vollkommen.
Wenn man den Massentourismus so fördert, dann gibts halt einige Auswüchse. Obs einem passt oder nicht. Geld regiert die Welt und Tirol lebt vom Tourismus.
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Re: Hinterbühne des touristischen Wahnsinns
Die Ausstellung, die ich nicht besuchen werde (ausser virtuell) weil Bern mir dafür zu weit ist,
soll zum nachdenken anregen und eine andere Sichtweise eröffnen
und das ist gut
auch wenn ich Illhorn's bisherige Ansichten zu 100% NICHT teile, Pluralismus ist notwendig wie die Auseinandersetzung mit dem Negativen, um das Positive zu verstärken
denn nur in der Auseinandersetzung mit der konträren Meinung kann man diese verstehen, neutralisieren und eliminieren (wenn man unilaterale positionen durchsetzen möchte)
soll zum nachdenken anregen und eine andere Sichtweise eröffnen
und das ist gut



auch wenn ich Illhorn's bisherige Ansichten zu 100% NICHT teile, Pluralismus ist notwendig wie die Auseinandersetzung mit dem Negativen, um das Positive zu verstärken
denn nur in der Auseinandersetzung mit der konträren Meinung kann man diese verstehen, neutralisieren und eliminieren (wenn man unilaterale positionen durchsetzen möchte)
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Re: Hinterbühne des touristischen Wahnsinns
Weil sie auf eine offenbar eher verdängte Problematik mit sehr eindrücklichen Bildern aufmerksam macht.hagelschlag hat geschrieben:Mein Gott, gibts keine anderen Probleme? Warum wird diese Ausstellung so massiv angeworben???
Wenn es nur "einige" wären - das ist zunehmend leider nicht so. Vielen Orten (die grässlichen Bespiele aus den französischen Alpen wurden in diesem Forum auch schon erwähnt) sind Grenzen erreicht und es eben keine weiteren "Auswüchse" mehr geben darf. Die Natur ist nicht einfach eine unendliche Ressource, die es zu plündern gilt.hagelschlag hat geschrieben:Wenn man den Massentourismus so fördert, dann gibts halt einige Auswüchse. Obs einem passt oder nicht. Geld regiert die Welt und Tirol lebt vom Tourismus.
Heute um so mehr sind genaue Überprüfungen nötig - das Geld allein darf nicht die Welt regieren.hagelschlag hat geschrieben:Ich fordere an dieser Stelle wieder einmal, keine UVP oder andere lässtige Bauverfahren in den grossen Skigebieten. Eine Baubehörde reicht vollkommen.
Gruss vom Illhorn
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Re: Hinterbühne des touristischen Wahnsinns
Übrigens ist das aktuelle Buch in jedem Fall sehenswert - besonders wenn man die Ausstellung nicht besuchen kann.
Mit Großformat arbeiten nicht Viele. Wer mal so etwas benutzt hat weiß, welcher Aufwand und welche Kunst es ist, derartige Dokumentation zu betreiben. Das Ergebnis sind Bilder von unvergleichlichem Realismus. Gerade bei diesen Themen sicher besonders wirksam.
Dass eine solche Ausstellung mancherorts nicht zugelassen wird ist eindeutig ein Armutszeugnis für die Verantwortlichen, die offensichtlich nicht zur Auseinandersetzung fähig sind. Auch zeugt solches Verhalten von mangelnder Kultur.
Ich würde sehr gern die Ausstellung besuchen, um die Photos in adäquatem Format und entsprechender Wirkung zu betrachten.
Mit Großformat arbeiten nicht Viele. Wer mal so etwas benutzt hat weiß, welcher Aufwand und welche Kunst es ist, derartige Dokumentation zu betreiben. Das Ergebnis sind Bilder von unvergleichlichem Realismus. Gerade bei diesen Themen sicher besonders wirksam.
Dass eine solche Ausstellung mancherorts nicht zugelassen wird ist eindeutig ein Armutszeugnis für die Verantwortlichen, die offensichtlich nicht zur Auseinandersetzung fähig sind. Auch zeugt solches Verhalten von mangelnder Kultur.
Ich würde sehr gern die Ausstellung besuchen, um die Photos in adäquatem Format und entsprechender Wirkung zu betrachten.
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Re: Hinterbühne des touristischen Wahnsinns
Wie stellte schon im Mittelalter der berühmte Arzt Paracelsus fest: "Die Dosis macht, ob ein Ding Medizin oder Gift ist!". Das lässt sich meiner Meinung nach auch auf den Bergtourismus übertragen. Es gab und gibt Auswüchse, die nicht mehr schön sind. Jeder der schon mal im Sommer eine Berglandschaft gesehen hat, die konsequent auf Wintertourismus getrimmt wurde, der kommt ob seines Hobbys zwangsläufig ins Grübeln. Darum bin ich persönlich beispielsweise gar kein Freund von Pistenmodellierungen. Solche Sachen wirken oft wie offene Wunden in der schneefreien Zeit, bzw. dann fällt einem der Eingriff erst so recht auf.
Hibernating
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Re: Hinterbühne des touristischen Wahnsinns
Ich habe Heute die Ausstellung besucht und bin aus folgenden Gründen sehr gespalten.
1. Die Bilder wurden von einer Person gemacht, die das Handwerk der Fotografie versteht und auch weiss wie man gewisse Dinge in Szene setzen muss um die Leute abzuholen bzw. zu schockieren.
2. Eine Baustelle in der freien Natur ist immer hässlich. Da müsste man schon Vergleichsbilder aus der Vergangenheit und Zukunft haben um ein definitives Urteil fällen zu können. Aber solche Vergleiche waren logischerweise nicht möglich
3. Die Bilder mit den Stützenwälder haben mich nicht schockiert. Ein solches Bild würde wohl jeder Seilbahnfan in seinem Wohnzimmer aufhängen
4. Am meisten zu denken gab mir der ganze Zirkus um das Après Ski. Wenn die Leute wirklich den Respekt gegenüber den Bergen verloren haben und den ganzen Müll einfach auf den Boden werfen, muss man sich wohl tatsächlich entsprechende Massnahmen überlegen. Dafür habe ich Null Verständnis.
5. Damit man den Ausstellungsmacher nicht gerade Einseitigkeit vorwerfen kann, war von ein paar auserwählten Skigebieten ein Steckbrief vorhanden. Aber anhand von gewissen Formulierungen konnte man auch hier sehen in welche Richtung der Wind bläst.
Die wirtschaftliche Bedeutung der Bergbahnunternehmen für die betroffene Region musste man sich anhand der Kennzahlen (Umsatz und Anz. Mitarbeiter) schon selber zusammen reimen.
6. Die Aussteller kritisieren zwar die Auswüchse des Massentourismus, aber ein entsprechendes Konzept wie die Bergbewohner ohne Massentourismus die Brötchen verdienen könnten fehlt gänzlich.
7. Am meisten lachen musste ich über den Museumsführer. Ist doch dieses kleine Booklet tatsächlich in einer wiederverschliessbaren Plastiktüte verpackt...
Fazit: Schön gestaltete Ausstellung mit hochklassigen Fotografien, die auf jeden Fall zum Nachdenken anregt.
Aber ich finde die Ausstellung auch nicht ganz unproblematisch, wenn man die Bergwelt nur aus diesem Blickwinkel betrachtet oder sogar den Schluss zieht, dass es in allen Skigebeiten so aussieht.
Das ganze erinnert mich ein bisschen an die "brutalen" Schlachthof-Videos, die von einem Tierschutzverein aufgenommen wurden. Danach beschimpft man jeden Metzger als Tiermörder und ruft zum Fleisch-Boykott auf. Aber sobald man sich die Abläufe von einer Fachperson erklären lässt oder sogar einmal Live dabei ist, sieht man die ganze Sache wieder aus einer ganz anderen Perspektive.
1. Die Bilder wurden von einer Person gemacht, die das Handwerk der Fotografie versteht und auch weiss wie man gewisse Dinge in Szene setzen muss um die Leute abzuholen bzw. zu schockieren.
2. Eine Baustelle in der freien Natur ist immer hässlich. Da müsste man schon Vergleichsbilder aus der Vergangenheit und Zukunft haben um ein definitives Urteil fällen zu können. Aber solche Vergleiche waren logischerweise nicht möglich

3. Die Bilder mit den Stützenwälder haben mich nicht schockiert. Ein solches Bild würde wohl jeder Seilbahnfan in seinem Wohnzimmer aufhängen

4. Am meisten zu denken gab mir der ganze Zirkus um das Après Ski. Wenn die Leute wirklich den Respekt gegenüber den Bergen verloren haben und den ganzen Müll einfach auf den Boden werfen, muss man sich wohl tatsächlich entsprechende Massnahmen überlegen. Dafür habe ich Null Verständnis.
5. Damit man den Ausstellungsmacher nicht gerade Einseitigkeit vorwerfen kann, war von ein paar auserwählten Skigebieten ein Steckbrief vorhanden. Aber anhand von gewissen Formulierungen konnte man auch hier sehen in welche Richtung der Wind bläst.
Die wirtschaftliche Bedeutung der Bergbahnunternehmen für die betroffene Region musste man sich anhand der Kennzahlen (Umsatz und Anz. Mitarbeiter) schon selber zusammen reimen.
6. Die Aussteller kritisieren zwar die Auswüchse des Massentourismus, aber ein entsprechendes Konzept wie die Bergbewohner ohne Massentourismus die Brötchen verdienen könnten fehlt gänzlich.
7. Am meisten lachen musste ich über den Museumsführer. Ist doch dieses kleine Booklet tatsächlich in einer wiederverschliessbaren Plastiktüte verpackt...

Fazit: Schön gestaltete Ausstellung mit hochklassigen Fotografien, die auf jeden Fall zum Nachdenken anregt.
Aber ich finde die Ausstellung auch nicht ganz unproblematisch, wenn man die Bergwelt nur aus diesem Blickwinkel betrachtet oder sogar den Schluss zieht, dass es in allen Skigebeiten so aussieht.
Das ganze erinnert mich ein bisschen an die "brutalen" Schlachthof-Videos, die von einem Tierschutzverein aufgenommen wurden. Danach beschimpft man jeden Metzger als Tiermörder und ruft zum Fleisch-Boykott auf. Aber sobald man sich die Abläufe von einer Fachperson erklären lässt oder sogar einmal Live dabei ist, sieht man die ganze Sache wieder aus einer ganz anderen Perspektive.
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Re: Hinterbühne des touristischen Wahnsinns
Die Ausstellung ist ja nicht als ausgewogene Darstellung der Vor- und Nachteile des Wintertourismus gedacht, sondern will bestimmte Aspekte des Massenbetriebs hervorstellen. Insofern kann man Hechenblaikner weder eine einseitige Motivwahl vorwerfen noch, dass er Standorte und Perspektiven wählt, die die Bildaussage besonders wirkungsvoll unterstreichen.
Denn genau das tun auch die Dutzende Werbefotografen, deren Botschaft über hunderte Prospekte und Webseiten verbreitet wird und bisher das Bild vom Wintertourismus prägt: immer brillantes Wetter, phantastischer Schnee und gemütliches Après-Ski vor romantischem Kaminfeuer oder in der urigen Almhütte.
Es ist einfach ein Blick auf die Seite, die sonst nicht in den Medien vorkommt und dass dies mal auf höchstem professionellen Niveau geschieht, ist ihm hoch anzurechnen.
Und es ist auch nicht Aufgabe der Ausstellungsmacher, Alternativen aufzuzeigen (das Tourismusbüro Ischgl sieht es ja auch nicht als seine Aufgabe an, sanften Sommertourismus als Alternative zu entwickeln). Es gibt übrigens bereits Alternativen: andere große Destinationen, die ihre Berge nicht komplett industrialisiert haben und damit ein gleichstarkes Sommer- und Wintergeschäft haben und ohne Sauf-Exzesse auskommen.
Denn genau das tun auch die Dutzende Werbefotografen, deren Botschaft über hunderte Prospekte und Webseiten verbreitet wird und bisher das Bild vom Wintertourismus prägt: immer brillantes Wetter, phantastischer Schnee und gemütliches Après-Ski vor romantischem Kaminfeuer oder in der urigen Almhütte.
Es ist einfach ein Blick auf die Seite, die sonst nicht in den Medien vorkommt und dass dies mal auf höchstem professionellen Niveau geschieht, ist ihm hoch anzurechnen.
Und es ist auch nicht Aufgabe der Ausstellungsmacher, Alternativen aufzuzeigen (das Tourismusbüro Ischgl sieht es ja auch nicht als seine Aufgabe an, sanften Sommertourismus als Alternative zu entwickeln). Es gibt übrigens bereits Alternativen: andere große Destinationen, die ihre Berge nicht komplett industrialisiert haben und damit ein gleichstarkes Sommer- und Wintergeschäft haben und ohne Sauf-Exzesse auskommen.
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Re: Hinterbühne des touristischen Wahnsinns
@Chianti
Der Ausstellung von Hechenblaikner wurde praktisch das ganze Haus zur Verfügung gestellt. Und ich denke da hat man durchaus die Chance verpasst in einem anderen Raum auch die positiven Beispiele zu dokumentieren.
Der Ausstellung von Hechenblaikner wurde praktisch das ganze Haus zur Verfügung gestellt. Und ich denke da hat man durchaus die Chance verpasst in einem anderen Raum auch die positiven Beispiele zu dokumentieren.
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Re: Hinterbühne des touristischen Wahnsinns
Genau so sehe ich das auch - der Thread spricht dies mit "Hinterbühne" deutlich aus oder wie ich es an einem anderen Ort mit "andere Seite der Medaille" bezeichnet haben. Ein solcher Blick hinter die Kulissen muss wirklich nicht "ausgewogen" sein sondern zeigt eben das, was sonst kaum zu sehen ist - und zum Glück. Vielleicht öffnet das ein paar Individuen die Augen, wenn sie sehen, was da so "ab geht" - zu oft auf Kosten der Umwelt.chianti hat geschrieben:Es ist einfach ein Blick auf die Seite, die sonst nicht in den Medien vorkommt und dass dies mal auf höchstem professionellen Niveau geschieht, ist ihm hoch anzurechnen.
Gruss vom Illhorn
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Re: Hinterbühne des touristischen Wahnsinns
Das kann zwar grundsätzlich so sein; es geht aber nicht darum, wofür Raum gewesen wäre, sondern darum, was der Künstler ausstellen will - und diese Arbeit dieses Photographen hat eben dieses Thema.TPD hat geschrieben:...
Der Ausstellung von Hechenblaikner wurde praktisch das ganze Haus zur Verfügung gestellt. Und ich denke da hat man durchaus die Chance verpasst in einem anderen Raum auch die positiven Beispiele zu dokumentieren.
(Umgekehrt findet man im offiziellen Tirolprospekt auch keines von den Motiven, wie Hechenblaikner sie umsetzt, obwohl sich auch dort sicher ein Platz für dies oder jenes solches Bild fände)
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Re: Hinterbühne des touristischen Wahnsinns
Wenn es schon Hechenblaikner nicht macht - wo gibt es diese positiven Beispiele und wie sehen die aus? Doch was kann an in die Landschaft gestellten Stützen und Stationen, aufgehängten Seilen, planierten Hängen und den Beschneiungsanlagen "positiv" sein?TPD hat geschrieben:Der Ausstellung von Hechenblaikner wurde praktisch das ganze Haus zur Verfügung gestellt. Und ich denke da hat man durchaus die Chance verpasst in einem anderen Raum auch die positiven Beispiele zu dokumentieren.
Gruss vom Illhorn
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Re: Hinterbühne des touristischen Wahnsinns
Na, in dem ein Lift in der Landschaft steht, wo die Piste nicht extrem in den Berg modelliert wurde und diese im Sommer auch mit Alpengras begrünt ist und nicht mit Golfrasen.

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Re: Hinterbühne des touristischen Wahnsinns
Sehe ich überhaupt nicht als "positives Beispiel". Jede Pistenmodellierung, also jeder Eingriff ins gewachsene Gelände, dürfte eigentlich nicht sein. Warum macht man das überhaupt? Sind Skifahrer und Boarder unfähig, auch über etwas schwieriger Pisten zu fahren? Und wir alle wissen, ist ein Eingriff in die Natur auf diesen Höhen für die Vegetation extrem - die Erholung braucht Jahre bis Jahrzehnte und damit ist die Gefahr von Erosion sehr gross. Nein - da sehe ich überhaupt nichts Positives.Ram-Brand hat geschrieben:Na, in dem ein Lift in der Landschaft steht, wo die Piste nicht extrem in den Berg modelliert wurde und diese im Sommer auch mit Alpengras begrünt ist und nicht mit Golfrasen.
Gruss vom Illhorn